Löcher in Kieferntisch füllen

Nordwind

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Hallo allerseits,

ich habe neulich einen kleinen alten Küchentisch erworben, Weichholz, vermutlich Kiefer, mit einigen alten Wurmspuren und Macken. Soweit alles prima. Nun sind aber um die Nägel herum, mit denen die Tischplatte auf der Zarge festgenagelt wurde, Löcher herausgeknabbert. Optisch finde ich das nicht schlimm, da es ja ein alter Tisch ist, aber da auf dem Tisch durchaus mal feine Stoffe liegen werden, darf nichts hängen bleiben, d.h. die löcher müssen zugemacht werden.
Nun sind sie so groß (bis ca. 1,5 cm in Maserungsrichtung), dass das Einsetzen eines Dübels nicht in Frage kommt. Und wenn ich es mit irgendeiner Spachtelmasse fülle (z.B. dem guten Sägemehl-Leim-Gemisch), hab' ich Bedenken, dass es dort ja nicht nachdunkelt unt daher einem immer ins Auge springt.

Habt Ihr eine Idee, wie ich die Löcher unauffällig füllen kann, so dass nichts darin hängen bleibt, aber das alte Aussehen nicht gestört wird?
Im Scherz hatte ich schon an Gießharz gedacht, aber ich glaube, das ist keine gute Idee. :emoji_wink:
 

WinfriedM

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Was nicht unauffällig geht, macht man auffällig. Ein Ast fällt ja auch auf, stört aber nicht. Du musst die Fehlstellen evtl. in Form bringen. Nur mal so als Idee.
 

Nordwind

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Hab' ich nichts gegen einzuwenden, aber dann muss es auffällig schön sein. Meine Oberfräse hab' ich noch nicht gut genug im Griff, um da schön fein säuberlich ein ganz neues Stück Holz einzupassen.

Welchen Vorschlag hast Du denn für 'auffällig'?
 

pedder

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Hallo Nordwind,

ich habe vor ein paar Jahren mal eckige Dübel aus Wenge eingesetzt:

kenos+komode+und+eckige+d%C3%BCbel+_04.JPG


Hier ist der ganze Blogeintrag.

Liebe Grüße
Pedder
 

dragendorf

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Hallo,
ist Holz kitt/ wachs keine alternative un dii löcher zu füllen. alternativ wenn sie so schon nicht stören, die kanten wo was hängenbleiben kann leicht brechen?
Die Löcher scheinen ja derzeit nicht zu stören.
 

tomkaes

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Versenk die Nägel, bohr die Löcher mit einem passenden Forstner Bohrer (zur Führung ein Loch mit dem Forstner als Schablone in ein Abfallbrett bohren) auf,
leim einen Astlochdübel aus passender Holzart/Maserverlauf ein, arbeite ihn sauber bei.

Gruss
Thomas
 

SteffenH

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Es gibt auch Astlochdübel/Querholzplättchen, die tatsächlich aus "Ästen" gemacht sind, also Hirnholzscheiben. Gibt es in den gängigen Durchmessern und Holzarten. Finde ich am unauffälligsten.
 

WinfriedM

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Passend eingefärbtes Epoxidharz geht auch sehr gut, aber das ist nicht die Art, wie ein Tischler normal arbeitet. Da muss alles aus Holz sein.

Manche gießen auch Zinn rein, aber das ist auch eine kleine Wissenschaft für sich. Da ist es einfacher, Silber- oder Goldpigmente in Epoxidharz einzumischen und damit auszugießen.
 

Nordwind

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Also, Winfried, bei mir steht das Silber auf dem Tisch, und nicht im Tisch. :emoji_slight_smile:

An eine Fostner-Bohrer hab' ich gar nicht gedacht, das sollte tatsächlich passen. Wobei die Wenge-Dübel wirklich chic sind, Pedder. Müssten bei mir aber doppelt so dick sein, und das sieht fummelig aus.

Mal 'ne doofe Frage (es darf gelacht werden): Gibt es einen Unterschied zwischen Fostnerbohrern und den Bohrern für Türbeschläge? So einen hab' ich noch herumliegen, aber ob ich in dem Durchmesser Astlochdübel bekomme?

Die Löcher scheinen ja derzeit nicht zu stören.

Dragendorf, nach dem Kauf letzte Woche ist der Tisch im Keller gelandet und wartet darauf, wohnzimmerfertig gemacht zu werden. Und wenn er erst da steht, muss man ein Seidenstöffchen drauf ablegen können, ohne dass es Fäden zieht. Ein 'bisher' hat der Tisch in meinem Haushalt noch nicht gehabt.

Kleine Löchlein kann man kitten oder mit Schnüffel-Epoxit füllen, aber keine größeren. Das darf nicht als solches sichtbar sein, denn sonst bräuchte ich mir die Mühe mit dem alten Tisch nicht zu machen. Der darf Patina haben, aber kein sichtbares Plastik. :emoji_wink:
 

dominikh

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@pedder
Dein Blogeintrag ist ja interessant - wo finde ich den Artikel denn genau? :emoji_slight_smile: Mich würde die Methode mit dem "Bohrer-Stempel" nämlich auch sehr weiterhelfen.

Vielen Dank,
Dominik
 

dominikh

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@pedder: Danke! Hab beim Drüberlesen in deinem Blogbeitrag wohl das Wichtigste überflogen... Man merkt, mir fehlt der Schlaf...
 

Nordwind

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Hallo allerseits,

so recht weitergekommen bin ich noch nicht, ich kämpfe noch mit den Nägeln.

Mein Plan war der folgende: Nägel ziehen und durch durchgehende dünne Dübel ersetzen, dann mit dem Fräser in die Oberfläche Astlochdübel einsetzen. Dabei wird dann der obere Teil der dünnen Dübel natürilch mit abgetragen, aber die Platte wird unten immer noch durch die Dübel gehalten.

Schöne Theorie. Scheitert daran, dass die Nägel sich natürlich super mit dem Holz verbunden haben und nicht zu ziehen sind. Auch nicht, wenn ich den oberen Teil des Nagels mit Hilfe eines Bohreres freilege. Den Nagel zu versuchen, zu versenken, habe ich noch nicht, da ich dann Angst habe, dass er entweder bricht und dann gar nichts mehr geht, oder dass die Zarge springt. Ich müsste ihn ja mindestens 6 oder 7 mm weit versenken, damit ich darüber einen Astlochdübel setzen kann, denke ich.

Wenn ich den Nagel ignorieren könnte, und einfach für den Astlochdübel fräsen, wäre das ja schön, aber ich wollte eigentlich keine Experimente mit Metall machen.

Ich häng mal ein Bild von der Platte an. Vielleicht habt Ihr ja noch eine Idee für mich.

Hoffnungsvoller Gruß vom Nordwind
 

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WinfriedM

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Nun sind aber um die Nägel herum, mit denen die Tischplatte auf der Zarge festgenagelt wurde, Löcher herausgeknabbert. Optisch finde ich das nicht schlimm, da es ja ein alter Tisch ist, aber da auf dem Tisch durchaus mal feine Stoffe liegen werden, darf nichts hängen bleiben, d.h. die löcher müssen zugemacht werden.

Wenn es doch weniger um Optik geht, dann sind die in Nullkommanichts mit Epoxy gefüllt.
 

Nordwind

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Klar geht's mir um die Optik. Der Tisch soll schließlich nur gewachst werden. Wenn man die Alterunsspuren sieht, ist das in Ordnung. Optik 'alt' OK ist (obwohl ich nicht gerade viel von dem Trend 'Shabby Chic' halte), aber Optik 'Plastik-Gestückel' keine Option ist.

Schön wäre schon, mit Astlochdübeln die Rostflecken zu eliminieren. Aber Flickwerk muss mit Holz gemacht werden, nicht mit Plastik!

Wenn's mir nicht um die Optik ginge, dann könnte ich einfach zuspachteln und weiss streichen. Aber da ist der Konjunktiv schon ganz richtig!
 

ARON

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Moin,

kennst Du denn schon?

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=XXqzB2NJPCE&feature=youtube_gdata_player]alte, festgerostete Nägel und Schrauben aus Holz lösen, remove rusted nails and screws - YouTube[/ame]

Vielleicht hilft's Dir.

Mit sonntäglichem ...
 

SteffenH

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Durchschlagen/versenken mit einem vernünftigen Senkstift müsste problemlos gehen.
 

welaloba

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Ich würde die Nägel mit einem zylindrischen Senker, der etwas größer als der Nagel sein soll, 3 mm weit senken und mit Hartwachs auffüllen. Das gibts in passenden Farben und lässt sich perfekt beiarbeiten.
Gruß Werner
Nachtrag: Wenn dann immer noch schwarze Ecken an den Rändern bleiben, würde ich diese mit scharfem Eisen wegstechen und etwas weiter auffüllen (Hartwachs) Ist alles kein Hexenwerk. W.
 

Nordwind

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Dann gehe ich heute nachmittag mal meine Lötstation im Keller suchen. Den Trick kannte ich tatsächlich nicht, und mir ist auch nicht klar, was das physikalisch passiert. Oder brennt man auf die Art und Weise einfach ein wenig Holz um den Nagel herum weg?

Steffen, warum teilst Du meine Befürchtung des unten Durchkommens bzw. Spaltens nicht?

Welaloba, warum meist Du, die Nägel zu versenken, wenn sowieso nur mit Hartwachs aufgefüllt wird? Dann kann man doch einfach drumherum auffüllen.
 

welaloba

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Nägel senken

Ich würde die Nägel noch ein wenig versenken, damit meine Schicht Hartwachs obendrauf nicht gar zu dünn wird. Mit 2 - 3 mm Dicke wird das etwas stabiler. Gruß W.
 

PLJ

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..., und mir ist auch nicht klar, was das physikalisch passiert. Oder brennt man auf die Art und Weise einfach ein wenig Holz um den Nagel herum weg...

Ich schätze, daß sich durch die Wärme der Nagel ausdehnt, das Holz "nachgibt" und der Nagel schnell wieder an Volumen verliert, wenn er abkühlt, d.h. locker wird. Zumindest sagt mir das Dergesundemenschenverstand, der aber oft genug mit Vorsicht zu genießen ist.
Meine Physikkenntnisse (Haßfach Nummer Eins früher) sind im besten Falle fast ausreichend, aber nur fast.

Schöne Grüße, Philipp
 
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