Lack/Lasur aufbringen ohne Streifen

daniel.mau

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Hallo,
ich bin gerade dabei einen neuen Esstisch zu bauen. Dazu habe ich 4 mm Buchensperrholz zugeschnitten, auf einer OSB Platte aufgebracht und bis auf 400er Korn geschliffen. Ein Rahmen wird auch noch drum gezogen. Nun habe ich verschiedene Lacke/Lasuren/Beizen ausprobiert, da ich das Buchenholz gerne dem Teak Sideboard farblich annähern möchte.
Relativ zufrieden bin ich mit der Clou Lacklasur Palisander auf dem Teststück im zweiten Durchgang gewesen.
Also habe ich den Pinsel in die Hand genommen und angefangen den Tisch damit zu bearbeiten. Allerdings wurde schnell klar, dass die Farbe aus irgendeinem Grund nicht wirklich verläuft und somit die Pinselspuren deutlich! sichtbar bleiben. Ich bin dann schnell auf ein Baumwolltuch umgestiegen und habe alle Überreste, ähnlich wie beim Ölen, abgewischt. Anschließend habe den gesamten Tisch mittels Tuch eingefärbt. Das geht einigermaßen, ist aber auch nicht optimal, bzw. mein Auftrag war nicht gleichmäßig genug. Ich werde morgen den Tisch wohl noch einmal anschleifen und einen weiteren Durchgang versuchen.
Hat jemand bessere Ideen? Vielleicht ist eine Rolle eine Möglichkeit.

LG Daniel
 

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magmog

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Guuden,

mit den Fischgät ist das händische Lasieren nicht völlig banal.
Mit einer kleine Walze würde ich es versuchen, dabei so gut wie möglich
den wechselnden Maserungswechseln folgen.
 

daniel.mau

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Vielen Dank erstmal. Ich werde morgen mal eine Velourrolle auf einem Teststück ausprobieren. Die scharfe Änderung der Maserung ist allerdings mit einer kleinen Herausforderung verbunden.
 

WinfriedM

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Meinst du die wasserbasierte Lack-Lasur von Clou? Mit der kann man nur schwer hochwertige Ergebnisse erzielen. Wenn Lasuren im Möbelbau, dann nur lösemittelhaltige Lasuren verwenden. Die müssen nicht immer Lasur heißen, wie z.B. beim Osmo Dekorwachs zu sehen. Auch gibt es noch farbige Öle und ölbasierte Lasuren, was beides ganz ähnlich ist.
 

odul

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Warum schleift du bis 400 vor den ersten Anstrich? Hast du gewässert?
Durch die Lasur stellen sich doch die Holzfasern auf und man braucht einen Zwischenschliff.
Meist wird es dann beim zweiten Anstrich gleichmäßiger.

Ein einziges mal habe ich drei Schichten ausgelegt und war absolut verblüfft, wieviel glatter das wurde.

Streiche meist wasserbasierte Lasuren.

Mit Rollen bin ich nie warm geworden.
 

daniel.mau

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Meinst du die wasserbasierte Lack-Lasur von Clou? Mit der kann man nur schwer hochwertige Ergebnisse erzielen. Wenn Lasuren im Möbelbau, dann nur lösemittelhaltige Lasuren verwenden. Die müssen nicht immer Lasur heißen, wie z.B. beim Osmo Dekorwachs zu sehen. Auch gibt es noch farbige Öle und ölbasierte Lasuren, was beides ganz ähnlich ist.
Genau um die handelt es sich. Ich könnte den Anstrich wieder komplett runter nehmen.
D.h. du würdest dann zu den Dekorwachsen von Osmo raten? Da müsste ich einmal probieren, wie ich den Farbton am besten treffe. Habe mich auch gar nicht auf das Thema Lasur festgesetzt. Theoretisch könnte man auch ein Öl verwenden. Wenn das Ergebnis besser werden könnte, nehme ich die Trockenzeit in Kauf.

Warum schleift du bis 400 vor den ersten Anstrich? Hast du gewässert?
Durch die Lasur stellen sich doch die Holzfasern auf und man braucht einen Zwischenschliff.
Meist wird es dann beim zweiten Anstrich gleichmäßiger.
Habe tatsächlich gewässert. Aber ja, den 400er hätte ich mir wohl sparen können.

LG
 
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WinfriedM

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Bei den wasserbasierten Lasuren arbeite ich gerne mit Künstlerpinseln aus feinen Kunstfasern. Sowas hier:

https://www.paintersisters-neuss.de...ctPath=/Shops/15485488/Products/4251011700540

(z.B. Flachform Größe 24, entspricht etwa 24mm)

Wichtig ist, nach ein paar Minuten, wenn die Lasur schon angezogen hat, nochmal mit fast trockenem Pinsel zu verschlichten. So kann man recht gute Ergebnisse erzielen.

Bei den lösemittelhaltigen Lasuren hast du viel mehr Zeit, die gut auszustreichen und bist auch variabler. So kannst du z.B. mit Lappen oder Ballen ausstreichen und sehr gut die Menge dosieren, die auf der Oberfläche bleibt. Auch verlaufen die in der Regel besser.

Von Osmo könnte man Dekorwachs oder Hartwachsöl farbig probieren. Am Schluss würde ich zum Schutz immer nochmal mit Osmo Hartwachsöl farblos drübergehen. Es gibt von Osmo auch das Topoil im Farbton Akazie, ich meine, das wäre so Schokobraun.

Was du bei einem Tisch auch überlegen kannst: Beizen und dann einen Lack drüber. Bei Buche gibt das in der Regel bessere Ergebnisse, weil Beizen gut in das recht dichte Holz eindringen können. Lack dann z.B. Clou Holzsiegel.
 

daniel.mau

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Sehr spannend. Ich muss gestehen, dass meine Beizkünste nicht die besten sind. Dazu muss ich auch sagen, dass ich stets mit Wasserbeizen gearbeitet habe. Daher weiß ich wieder nicht, wie sich Ölbeizen verhalten.
Das Topoil klingt jedenfalls sehr interessant. Akazie wäre so ziemlich der Ton, den ich vermutlich anpeilen würde.
Ich denke damit werde ich mal einen Test machen.
 

daniel.mau

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Nachdem ich die verschiedenen Öle getestet habe, bin ich doch zum Beizen übergegangen. Ich habe Clou Pulverbeize zum Auflösen in Wasser genutzt. Farbton Nussbaum Dunkel. Das Ergebnis ist nach zweitem Durchgang sehr schön geworden. Allerdings ist es mir nun doch etwas zu (hell und) rotlastig. Hat jemand einen Tip, wie ich einen Ton Richtung dunkelbraun mit weniger Rotanteil bekomme?

VG
 

Bumzuabua

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Leinöl mit Kaffeepulver leicht erhitzt.Dadurch wird das öl dunkler,das könntest du probieren an einem teststück und kostet nix.
Falls als finish öl in frage kommt..
Stinkt halt ziemlich:emoji_grin:
Denke das man mit etwas tüfteln den farbton gut hinbekommen könnte
 

odul

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Nachdem ich die verschiedenen Öle getestet habe, bin ich doch zum Beizen übergegangen. Ich habe Clou Pulverbeize zum Auflösen in Wasser genutzt. Farbton Nussbaum Dunkel. Das Ergebnis ist nach zweitem Durchgang sehr schön geworden. Allerdings ist es mir nun doch etwas zu (hell und) rotlastig. Hat jemand einen Tip, wie ich einen Ton Richtung dunkelbraun mit weniger Rotanteil bekomme?

VG

Schau dir mal eine Farbtafel von den Clou Pulverbeizen an und versuche abzuschätzen, was mehr in deine gewünschte Richtung geht. Vielleicht Eiche dunkel? Wenn dir das zu hell ist, etwas schwarz reinstreuen.

Ich habe hier seit jahr und tag 100 Beutel von dieser Pulverbeize da liegen. Ich könnte dir ein paar zum probieren schicken.
 

daniel.mau

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Ich melde mich noch einmal zurück. Ich habe etliche Male wieder aufs Holz herunterschleifen müssen, letztendlich aber eine Kombination an Pulverbeize und Lack gefunden, die mir sehr gefällt. Zuerst habe ich mit Clou Holzsiegel gearbeitet. Der hat aber die Farbe sehr verändert und das gebeizte Holz sehr verdunkelt. Ich bin dann auf Clou L11 umgestiegen. Mit 25% Wasserverdünnung ca. 5 Schichten aufgetragen. Das Ergab ein sehr schön gleichmäßiges Bild. Leider merke ich jetzt nach kurzer Nutzung des Tisches, dass der L11 sich nur mäßig als Lack für einen Esstisch eignet.

Es gelangen sehr einfach Kratze in die Oberfläche, Wasser hinterlässt nahezu sofort weiße Flecken, die aber wieder verschwinden. Wärmeinwirkung durch z.B. Teebecher sind trotz dünnem Untersetzer sichtbar. Diese Flecken verschwinden dann leider nicht (s.Foto).

Gibts hier ähnliche Erfahrungen in der Community, oder habe ich mir mit der Verdünnung einen Bärendienst erwiesen? Widerstandsfähigere Oberflächen ohne 2K Lack sind wahrscheinlich utopisch?

Vielen Dank und frohe Feiertage!
 

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seschmi

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Wie lange ist der L11 denn drauf? Ich habe vor vielen Jahren zwei Kindertische mit L11 gestrichen, und war am Anfang schwer enttäuscht, selbst ein Bleistiftstrich hinterließ Kratzer. Das war aber nach 2-3 Wochen überraschend viel besser. Es erschien mir so, als sei der Lack nachgehärtet, warum auch immer. Kürzlich habe ich eine der Tischplatten für etwas anderes recycelt, und war erstaunt, wie gut die die Jahre überstanden hat.

Trotzdem ist ein Wasserlack natürlich kein 2k Lack. Aber völlig schlecht sind die auch nicht, so lange sie nicht mit Lösemitteln zusammen kommen.

Inzwischen verwende ich keine Wasserlacke mehr, allerdings nicht wegen der Oberflächenqualität, sondern wegen der Lagerfähigkeit - ich lackiere nur ein oder zweimal im Jahr, da verderben dann die Reste immer. Lösemittelhaltige Lacke halten sich bessser.
 

daniel.mau

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Der L11 ist jetzt ungefähr eine Woche drauf. Was mir mehr zu schaffen macht als die Kratzer sind aktuell die weiß-schimmernden Verfärbungen. Das mag bei einer hellen Tischplatte nichts so viel ausmachen, bei einer dunklen jedoch ist es schon sehr deutlich sichtbar. Reagiert der Lack so empfindlich auf Wärme/Feuchtigkeit? Ich bin da leider kein Profi...
 

seschmi

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Wasser sollte eigentlich kein Problem sein, wenn der Lack durchgehärtet ist. Mit Wärme habe ich keine Erfahrungen. Aber der L11 ist ja ein häufig genutzter Lack, ohne dass hier ständig Beschwerden aufschlagen. Also kann er so schlecht nicht sein.

Vielleicht ein Verarbeitungsfehler? Ist die Kombination von Beize und Lack von Clou so empfohlen?

Clou hat eine ganz gute Hotline, da würde ich mal anrufen und das Problem und Dein Vorgehen schildern.

Wie gesagt, meine Erfahrungen liegen schon länger zurück, waren aber nicht so schlecht. Ich bin da aber auch kein Fachmann.
 

daniel.mau

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Klingt nach einer guten Idee mit der Hotline. Ansonsten würde ich noch einmal leicht anschleifen und eine Schicht Klarlack auftragen. Und den Tisch dann ggf. drei bis vier Wochen erst einmal mit einer Tischdecke benutzen? Vielleicht hat @WinfriedM noch eine Idee? Du bist ja ein ziemlicher Profi :emoji_slight_smile:
 
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