Vaultdoor
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Rollenlagerungen von Bandsägen gibt es in vielen verschiedenen Erscheinungsformen. Von Gleitlagern bis hin zu Nadellager findet sich alles an.
Aus Urheberrechtsgründen kann ich hier nur von meiner eigenen Bandsäge schreiben, wäre aber dankbar, wenn andere Nutzer hier noch weiteres Wissen beisteuern würden. Insbesondere Fotos von Lageraufhängungen und den zugehörigen Formaten der Maschinen wären sicherlich hilfreich.
Welche Schwierigkeiten bestehen bei der Rollenlagerung:
1. Radiale Druckkräfte - d. h. die Kraft kommt von einer Seite orthogonal zur Drehachse - dadurch entsteht eine einseitige Belastung der Lager
2. Eventuell hohe Drehzahlen, gerade bei den kleineren Maschinen
Zu 1.:
Die Zugkraft bei einer Bandsäge am Blatt beträgt ca. 250N/mm².
Bei einem Blatt mit 34mm Breite und 0.7mm Stärke wären dies
2*34*0.7*250N*mm²/mm²=11900N, d. h. ca. 1.2 Tonnen.
Bei einem 10mm Band mit 0.3mm Stärke sind es hingegen
2*10*0.3*250N*mm²/mm²=1500N, also 150kg.
Das müssen die Lager und vor allem der Maschinenständer dann ertragen. Sind die Lager zu klein dimensioniert, geht der Verschleiß schneller vonstatten. Es ist also vorteilhaft, hinreichend große Lager verbaut zu haben.
Bei meiner Rudolf Leonhardt sind die Rollen mit jeweils zwei Pendelkugellager aufgehängt.
Hier nackig:
Einmal vor und einmal hinter der Rolle befindet sich ein Lagergehäuse, welches selbst pendelnd in einer Gabel aufgehängt ist.
Dadurch kann man die Rollen sehr genau in ihrer räumlichen Orientierung relativ zum Maschinenständer justieren. Sowohl Gabel, als auch Lagergehäuse bestehen aus Grauguss. Die Gabeln sind in einer vertikalen Führung eingelassen, die man mit einem Trapezgewinde in der Höhe verstellen kann. Hierdurch richtet man die Neigung der Rollen aus.
Hier die obere Aufhängung ohne Abdeckung:
Man erkennt die Nutmuttern, welche die Kugellager arretieren. Solche Lager werden mit Nutmuttern auf geschlitzte Hülsen gedrückt.
Pendelkugellager zu verwenden ist hier die ingenieurstechnisch beste Lösung, denn:
1. Schiefstand der Welle verursacht keine Probleme. Die Pendelfunktion ist also sinnvoll.
2. Kugellager produzieren durch die geringe Kontaktfläche in den Laufflächen wenig Wärme. Das ist besser, als eine Rollenlagerung, zum Beispiel in Form eines Pendelrollenlagers.
Die Lagerung der unteren Rolle ist analog ausgeführt:
Soweit ein erster Beitrag
Aus Urheberrechtsgründen kann ich hier nur von meiner eigenen Bandsäge schreiben, wäre aber dankbar, wenn andere Nutzer hier noch weiteres Wissen beisteuern würden. Insbesondere Fotos von Lageraufhängungen und den zugehörigen Formaten der Maschinen wären sicherlich hilfreich.
Welche Schwierigkeiten bestehen bei der Rollenlagerung:
1. Radiale Druckkräfte - d. h. die Kraft kommt von einer Seite orthogonal zur Drehachse - dadurch entsteht eine einseitige Belastung der Lager
2. Eventuell hohe Drehzahlen, gerade bei den kleineren Maschinen
Zu 1.:
Die Zugkraft bei einer Bandsäge am Blatt beträgt ca. 250N/mm².
Bei einem Blatt mit 34mm Breite und 0.7mm Stärke wären dies
2*34*0.7*250N*mm²/mm²=11900N, d. h. ca. 1.2 Tonnen.
Bei einem 10mm Band mit 0.3mm Stärke sind es hingegen
2*10*0.3*250N*mm²/mm²=1500N, also 150kg.
Das müssen die Lager und vor allem der Maschinenständer dann ertragen. Sind die Lager zu klein dimensioniert, geht der Verschleiß schneller vonstatten. Es ist also vorteilhaft, hinreichend große Lager verbaut zu haben.
Bei meiner Rudolf Leonhardt sind die Rollen mit jeweils zwei Pendelkugellager aufgehängt.

Hier nackig:

Einmal vor und einmal hinter der Rolle befindet sich ein Lagergehäuse, welches selbst pendelnd in einer Gabel aufgehängt ist.



Dadurch kann man die Rollen sehr genau in ihrer räumlichen Orientierung relativ zum Maschinenständer justieren. Sowohl Gabel, als auch Lagergehäuse bestehen aus Grauguss. Die Gabeln sind in einer vertikalen Führung eingelassen, die man mit einem Trapezgewinde in der Höhe verstellen kann. Hierdurch richtet man die Neigung der Rollen aus.
Hier die obere Aufhängung ohne Abdeckung:


Man erkennt die Nutmuttern, welche die Kugellager arretieren. Solche Lager werden mit Nutmuttern auf geschlitzte Hülsen gedrückt.
Pendelkugellager zu verwenden ist hier die ingenieurstechnisch beste Lösung, denn:
1. Schiefstand der Welle verursacht keine Probleme. Die Pendelfunktion ist also sinnvoll.
2. Kugellager produzieren durch die geringe Kontaktfläche in den Laufflächen wenig Wärme. Das ist besser, als eine Rollenlagerung, zum Beispiel in Form eines Pendelrollenlagers.
Die Lagerung der unteren Rolle ist analog ausgeführt:


Soweit ein erster Beitrag
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