Lautsprecher Mit Echtholzfurnier beizen ?

phill_ip

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Hallo alle miteinander !

Ich komme direkt vom "HIFI-Forum" und bin vollkommen neu hier!

Da mein Problem eher in dieses Forum passt hoffe ich hier bei den "Spezialisten" für den Umgang mit Holz auf fachmännischen Rat.

Zur Problamatik:

Ich bin Liebhaber alter "Canton" Lautsprecher aus den späten 70er bzw. frühen 80er Jahren. Diese Lautsprecher besitzen ein Echtholzfurnier (Nussbaum) welches bedingt durch Sonneneinstrahlung o.ä. nach 30 Jahren mehr oder weniger verblaßt ist.
Ich besitze ein Paar das noch in kräftigen Farben erstrahlt, welches ich zum Erhalt wöchentlich einer Behandlung mit "Prontp Pflege-Balsam mit schützendem Bienenwachs) unterziehe.

Ein anderes Paar, welches ich erst kürzlich mein Eigen nennen darf, hat wohl etwas mehr vom guten Sonnenlicht gesehen. Das Holzfurnier ist etwas verblichen und passt optisch nicht zur schwarzen Front der Lautsprecher.

Das Holzfurnier ist von einer feinen Struktur (sorry für die unprofessionellen Begriffe) durchzogen welche erhalten bleiben müssen.

Ein vorsichtiges Abschleifen des alten Lackes um die Lautsprecher für ein Beizen mit anschließendem Lackieren vorzubereiten sehe ich als ungeeignet an, da die "Struktur" verloren gehen könnte.

1. Ohne Entfernen des alten Lack`s kein Beizen möglich ???:confused:
2. Abschleifen der Oberfläche mit Schleifwolle o.ä inkl. Erhalt der Struktur" machbar ???
3. Leichtes Anschleifen und Nachlackieren mit sehr schwach dekendem Farblack empfehlenswert ???

4. Pflegemittel welches durch den alten Lack die Sache auf Dauer etwas farblich verändern kann ???

So sehen sie original aus !!!
http://www.google.de/imgres?imgurl=http://mcshimmy.jalbum.net/Canton%2520GLE%252070%2520nussbaum/slides/Box%2520Canton%2520GLE%252070%2520NeuBel_04-600.jpg&imgrefurl=http://mcshimmy.jalbum.net/Canton%2520GLE%252070%2520nussbaum/slides/Box%2520Canton%2520GLE%252070%2520NeuBel_04-600.html&h=478&w=600&sz=45&tbnid=mNIMNyozzU1ymM:&tbnh=108&tbnw=135&prev=/images%3Fq%3Dcanton%2Bgle%2B70&zoom=1&q=canton+gle+70&hl=de&usg=__KDZuxPfTrLRkLYEkSQsSBXvcUow=&sa=X&ei=Hi7oTLO2AoqWOqT3sNkM&ved=0CEgQ9QEwCA

Das verblichene Pärchen würde ich vom Farbton her zwischen dem wie oben (original) und Stroh einschätzen.

Bitte hiermit um fachmännische Hilfe und Entschuldige mich für die teilweise laienhaften Formolierungen :rolleyes:

Gruß Phill_ip
 

welaloba

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...Lautsprecher besitzen ein Echtholzfurnier (Nussbaum) welches bedingt durch Sonneneinstrahlung o.ä. nach 30 Jahren mehr oder weniger verblaßt ist.
Ich besitze ein Paar das noch in kräftigen Farben erstrahlt, welches ich zum Erhalt wöchentlich einer Behandlung mit "Prontp Pflege-Balsam mit schützendem Bienenwachs) unterziehe.

E
Das Holzfurnier ist von einer feinen Struktur welche erhalten bleiben müssen.

Ein vorsichtiges Abschleifen des alten Lackes um die Lautsprecher für ein Beizen mit anschließendem Lackieren vorzubereiten sehe ich als ungeeignet an, da die "Struktur" verloren gehen könnte.

1. Ohne Entfernen des alten Lack`s kein Beizen möglich ???:confused:
2. Abschleifen der Oberfläche mit Schleifwolle o.ä inkl. Erhalt der Struktur" machbar ???
3. Leichtes Anschleifen und Nachlackieren mit sehr schwach dekendem Farblack empfehlenswert ???

4. Pflegemittel welches durch den alten Lack die Sache auf Dauer etwas farblich verändern kann ???

Das verblichene Pärchen würde ich vom Farbton her zwischen dem wie oben (original) und Stroh einschätzen.


Gruß Phill_ip

Hallo Phil, ich denke, dass die Struktur, die du siehst, das ganz normale Porenbild des Nussfurniers ist. Ich denke, dass diese offenporige Lackiermethode ganz der Stil der Zeit war. Oft verblasst ein (ich vermute) Nitrolack in 30 Jahren, wie du schon beobachtet hast. Zusätzlich wird das Furnier verblasst sein. An das Furnier kommst du zum Färben (=beizen) nur heran, wenn du den Lack mit Chemie (=Abbeizer) abnimmst. Dann musst du fast nicht schleifen. Dann bitte auch nicht mit "Schleifwolle", davon bleiben in der Regel feine Späne im Furnier, die dann schwarze Flecke verursachen. Wenn du nach dem Abbeizen schleifst mit Körnung 240 oä. bleibt das Porenbild durchaus erhalten.
zu 2: Würde ich nicht machen. Schleifen erst nach dem Lack abnehmen, wenn überhaupt; das Furnier ist beim Hersteller der Boxen geschliffen worden.
zu 3: Ist nur was für Künstler mit Spritzpistole und Patinierbeize. Kann keinem Laien empfohlen werden.
zu 4. "Pflegemittel" die das können (angeblich) kommen aus dem Regal "Wundermittel" vom Jahrmarkt. Würde ich nicht versuchen. Wenn, dann Lack im Sprühverfahren anlösen mit z.B. Dowanol und wieder aushärten lassen. Ist aber auch kein Verfahren für (sorry) Anfänger bzw. Neulinge. Würde ich selbst auch nicht anwenden wegen der Kurven.
Wenn das also meine Aufgabe wäre, würde ich die LS - Systeme ausbauen, Schallwand abkleben, Lack abbeizen und mit passendem Lösemittel auch die Poren ausbürsten, leicht schleifen - wenn nötig, gut entstauben. Dann mit Alkohol befeuchten zwecks Beurteilung der Farbigkeit des Furniers. Evtl vorsichtig nachfärben. Wenn das partiell sein soll wg. unterschiedlicher Verblassgrade im Holz, wirds schwierig. Wenn die Farbigkeit gut ist, in mehreren Schichten wieder lackieren. Und zwar mit möglichst wenig Zwischenschliff, um wieder das offenporige Bild zu erhalten.
Mehr zu sagen fällt mir im Moment nicht ein, ausser, dass das eine Aktion für einen einigermaßen staubfreien Lackierraum ist. Mag sein, dass das Bild auch jemand mit Hartöl und Wachs hinbekommt, würde ich aber garnicht erst versuchen.
Gruß Werner
 

phill_ip

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@ Welaloba

Danke erstmal für die schnelle Antwort. Also das "Porenbild" sollte auf jeden Fall erhalten bleiben da es mir gefällt und wie du sagtest auch typisch für die Zeit ist (Originalität).

Vielen Dank für die ausführliche Anleitung.... aber:

Wie kann ich herrausfinden obs wirklich Nitrolack ist (Geruchs-, fühl, Geschmacks-, Kratztest ....:emoji_wink: ).... oder ist das Wurst?
Das Furnier ist tatsächlich partiell verblichen. Dies ist aber zum glück nicht auf den Flächen in Form von Flecken sondern eher von Seite zu Seite unterschiedlich.
Hierzu brauche ich dann mal noch einen Vorschlag zur "leichten" (hellste Seite doppelt nachfärben o.ä. ) Anpassung.
Weiterhin benötige ich, bis auf das Schleifpapier, ein paar Produktempfehlungen für:

Abbeizer, Beize, Lacke usw.


Du hast geschrieben "in mehreren Schichten" .... alle Klarlack???

Zum Lack hat mir im Hifi-Forum jemand zu diesem Produkt geraten da der Lack nach seiner Ansicht
1. dünnschichtig und
2. atmungsaktiv sein sollte!

clou-shop.eu - CLOUCRYL Aufhell-Schichtlack CLOUCRYL Aufhell-Schichtlack 196.00000

Ich mache heute noch Bilder der betroffenen LS damit man sich ein besseres Bild davon machen kann
 

elgarlopin

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Hallo phill_ip,

ja, die Bilder werden den gezielten Ratschlag erleichtern. Bei dem verlinkten Lack unbedingt den Hinweis beachten, dass er gespritzt werden musss(!).

Bin gespannt auf die Bilder, obwohl ich schon so meine Vorstellungen im Kopf habe. Die "Babies" haben alle oft den gleichen "Hautausschlag". :emoji_slight_smile:

Franz
 

phill_ip

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Hier nun wie angekündigt die Bilder. Die "kleine ist eine "Canton GLE 60", die große verblichene ist eine "GLE 70"

27362713.jpg

28313024.jpg

370770


Die nächsten zeigen die Oberfläche der "schönen" GLE60 mit Porenbild !!!

74365337.jpg

37978690.jpg


Zur "Blässe" der GLE70 gesellen sich noch ein paar leichte Beschädigungen im Lack.

57086728.jpg


... und hier die tiefsten Krater die zu finden sind....:eek:

30429095.jpg


Ich hoffe du kannst mit den Bildern etwas anfangen? Wenn noch andere Blickwinkel benötigt werden dann sag bitte bescheid.

Noch eine Frage zur Pflege. Das von mir erwähnte Pflegemittel ist für diese Oberflächen geeignet? Falls nicht, womit kann ich meine Lautsprecher sonst wöchentlich massieren?

Gruß Phill_ip
 

WinfriedM

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Ich glaube nicht, dass so eine Oberfläche eine wöchentliche Wohlfühlbehandlung braucht. Die Werbung zu deinem Produkt suggeriert zudem etwas in meinen Augen Unsinniges: "Die regelmässige Anwendung hilft das Austrocknen des Holzes zu verhindern." Holz trocknet nicht aus, sondern passt sich an die Luftfeuchte der Umgebung an. Und das lässt sich auch mit keinem Mittel verbessern oder verschlechtern, ist auch gar nicht nötig. Das Holz wird auch überhaupt nichts davon mitbekommen, weil du es ja auf dem Lack aufbringst. Ob der Lack davon länger hält, ist auch äußerst zweifelhaft. Bei wöchentlicher Behandlung könnte es sogar sein, dass der Lack leidet.

Wenn überhaupt, würde ich alle 6-12 Monate mal drüber gehen. Du frühstückst ja nicht auf deinen Boxen oder nutzt sie als Küchenarbeitsplatte.
 

carsten

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Hallo

bzgl der Pflege schließe ich mich Winfried an, das ist in der Tat übertrieben.
Wenn die Oberflächen der Boxen tatsächlich soooooooooooo genutzt werden dann würde ich über einen anderweitigen Schutz z.B. in Form einer aufgelegten Glasplatte nachdenken.
Bei der beschädigten Oberfläche würde ich in der Tat schleifen und zwar bis auf's Holz bzw Furnier, unter Berücksichtigung von Werners Tipps.
ABER VORSICHT Furnier ist sehr dünn unter einem halben mm ( nein kein Tippfehler ich meine tatsächlich <0,5 mm)
Als Schreiner hab ich reichlich Erfahrung im Furnierschleifen und Durchschleifen.
Letzteres gehört zu den Erfahrungen die man als Schreiner sammelt bzw sammeln muss. Das kann man nicht lehren oder beschreiben da hilft nur Erfahrung und aus Fehlern lernen.
Und wenn du ans Holz und dessen natürlichen Farbton kommst wirst du überrascht sein einen völlig anderen Farbton zu sehen.
Die Oberfläche ist gebeizt, denn NB ist dunkelbraun.
Ich habe NB auch deutlich feinporiger in Erinnerung wenn auch gerade kein Refernzobjekt zur Hand lehne ich mich mal so weit aus dem Fenster zu behautpten das das kein NB ist sondern ein Ersatzholz; ich tippe auf Anigré.
Um danach den wieder passenden Farbton zu erreichen sollte man Beizmuster auf Originaluntergrund machen, dieser steht nicht zur Verfügung so dass es auch hier einiger Erfahrung bedarf nicht nur in der Farbauswahl sondern auch im Beizen selbst.
Vermutlich würde ich nicht beizen sondern einen eingefärbten Lack nehmen um das Risko von Fleckenbildung durch ungleichmäßiges Schleifen beim Beizen zu reduzieren.
Alles in allem eine Arbeit die ich eher in die Hände eines Erfahrenen Schreiners geben würde; wobei, ich kenne zwar den Namen Canton, weiß aber nichts über den Wert der Boxen. Eine fachgerechte Überarbeitung könnte diesen locker übersteigen.

Soweit mal meine Gedanken zu dem Projekt.
 

phill_ip

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Der Wert des Pärchens wird durch eine fachmännisch Überarbeitung mit sicherheit überschritten. Er liegt je nach Zustand (technisch wie optisch) zwischen 100 und 200€. Die hier gezeigten werden so in der Mitte angesiedelt sein.

Darum geht es mir aber überhaupt nicht. Ich möchte die Teile so gut es geht in Neuzustand versetzen. Auch wenn ich 200 Ökken zahle haben die irgendwo Ecken und Kanten.

Ich habe selber einen Handwerklichen Beruf erlernt und kann deine Aussage ( "Letzteres gehört zu den Erfahrungen die man als Schreiner sammelt bzw sammeln muss." ) durchaus nachvollziehen.

Ich würde mich selber als begabten Bastler ansehen der Freizeittechnisch auch hier und da schon mit Holz zu tun hatte. Problem bei diesem Projekt ist, wie schon von dir festgestellt, das alles nur einmal gemacht werden kann und das im schlimmsten Fall mit einem nicht zufrieden stellendem Ergebnis. Aus diesem Grund habe ich ja auch diese Rund aufgesucht.

Das die Cantöner ein NB (Nussbaum ???) Furnier haben ist aus original Datenblättern entnommen und so auch allgemein bekannt.

hier nachzulesen: ----->

http://wegavision.pytalhost.com/canton8x/canton10.jpg

Ich würde mir also eine Aufarbeitung unter Anleitung durch erfahrene Forenuser durchaus zutrauen.

@ Carsten

Ich habe jetzt einmal die Auskunft bekommen die Oberfläche (vermutlich mit Nitrolack lackiert) abzubeizen.

Du hast geschrieben das man diese abschleifen sollte. Ist die Methode des Abbeizens nicht auch geringfügiger risikobehaftet im Bezug auf das ">0,5mm" Furnier ?

Oder hab ich da was falsch verstanden?


Nochmal allgemein zur Pflege. Das mit der starken Benutzung der Oberfläche war natürlich nicht ernst gemeint. Meine übertrieben "Eincreme-Aktionen" beruhten auf Unwissen. Viel hilft viel stimmt offensichtlich nicht.:emoji_grin:

Also Freunde, ich bedanke mich schon einmal für die rege Teilnahme am Thema und hoffe auf weitere fachliche Unterstützung!

Gruß Phil_ip
 

welaloba

ww-robinie
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Bitte ganz lesen.

hallo Phil.
Wie ich schon sagte, würde ich, wenn ich es mit diesen Boxen zu tun hätte, erst mal nicht schleifen. Schleifen an der Stelle ist Sch......, weil du zwar den Lack abschleifst - wenn du geschickt bist, sogar genau bis genau ans Holz, aber der Lack in den Poren bleibt und da ist das Problem.
Deswegen Abbeizer und Poren ausbürsten.
Aufhell - Lack (war eine Empfehlung, die du zitiertest) ist an der Stelle totaler Quatsch. Du willst doch nicht aufhellen. Die Teile sind doch schon aufgehellt.
Abbeizer: Der mit der Krähe. Von Hohmann.
Beize: Nussbaumkörnerbeize von Kremerpigmente.de ist wassergelöst und wasserverdünnbar, fein zu dosieren. Deswegen auch keinerlei Stahlwolle verwenden.
Lack: Superduroffix - SDF - F von Zweihorn zum 2 mal bis 3 mal Füllen im Spritzverfahren. Danach 2 - 3 Schichten "SDF - 8" (Seidenglanz) von Zweihorn. Alle Lacke im Spritzverfahren auftragen.
Kann sein, die Schrammen sind teils so tief, dass du diese auch nicht rausschleifen kannst, wenn der Lack komplett abgebeizt ist.
Ich würde daher keinesfalls versuchen, die Schrammen rauszuschleifen, so lange der Lack noch drauf ist. Das ist jedenfalls die Katastrophe.
Ich kann dir nur empfehlen, einen Fachmann ranzulassen, so lange du keinerlei Erfahrung in dieser Art von Restaurierung hast. Das Ergebnis, das du anstrebst, ist nur mit weitergehenden Erfahrungen zu erzielen.
Eine Möglichkeit könnte sein, du holst dir vom Sperrmüll ein vergleichbares Nachschränkchen zum Üben. Nicht zu unterschätzen ist ausserdem, was du zu investieren hast, um die Arbeit ordentlich zu machen.
Die genannten Materialien sind die, die ich verwende. Sind vielleicht teils eher im Fachhandel als im Baumarkt zu erwerben.
Sorry, dass ich nicht weiterhelfen kann.
Gruß Werner
PS: Habe noch mal weitergelesen: Atmungsaktiver Lack? Seit wann müssen furnierte Spanplatten atmen? Lautlach.
Pflege von lackierten Lautsprecherboxen? Bestimmt nicht mit Möbelpolitur oder sonstigem Zeugs. Wenn die Teile gut lackiert sind, reicht abstauben völlig aus. Alles andere ist Geschäftemacherei. Ansonsten: Wenn du die in den Fotos gezeigten Schrammen, die wohl teils bis ins Holz reichen, ordentlich mit Renuwell oder anderem "Pflegemittel" - Müll getränkt hast, kannst du dir die ganze Aktion sparen.
 

phill_ip

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Vielen Danke für die schnellen Antworten.

@welaloba

Das von dir beschriebene Verfahren erscheint mir bis jetzt (ohne dem Moderator auf die Füße treten zu wollen) am vernünftigsten. Ich währe dir dankbar wenn du mir den Zwischenschritt, damit meine ich das Ausbürsten der Poren und das anschließende Reinigen mit Alkohol welches du schon einmal erwähntest, noch einmal genauer beleuchtest. Wie muss die Bürste beschaffen sein?

Ich werde mich jetzt mal mit den benötigten, von dir benannten, Materialien vertraut machen und die nächsten Schritte überdenken.

Das ganze hat Zeit und ich werde mich mit aller Vorsicht in das Thema einarbeiten. Der Vater meines Freundes Hatte eine Art(Kunst)-Möbelschreinerei der im Falle kniffeliger Handgriffe sicher gerne behilflich sein wird. Ganz nebenbei hatte ich in seiner Werkstatt schon Umgang mit Furnieren, Lacken, und Beizen.

Ich habe aber das Bestreben im Alleingang, mit zuhifenahme von fachlichen Ratschlägen, eine solche Restauration durchzuführen. Schließlich gehört genau dies zu einem solchen Hobby dazu. Ich habe dabei keinerlei zeitliche Begrenzung... ihr hoffentlich auch nicht :emoji_slight_smile:

Gruß Phill_ip
 

phill_ip

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Und da fangen die Probleme richtig an:

1. Nussbaumkörnerbeize finde ich, aber nich auf Kremerpigmente.de

2. Abbeizer "der mit der Krähe" ist wohl in DE seit einiger Zeit nicht mehr zu bekommen, da Umwelttechnisch sehr bedenklich :mad:

Alternativen ????


Was haltet ihr von dieser Variante??? ----> "Duetta Top rund" lässt sich leider nicht verlinken

AudiophileHomepage

er hat seine Duetta gebeizt und anschließend mit hartwachs behandelt. So in der Optik würde ich meine GLE gerne sehen. Eine Lackierte Oberfläche ist von meiner Seite her nicht notwendig!
 

welaloba

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die Krähe gilt als krebserregend, deswegen auch im Fachhandel kaum noch zu bekommen. Das stimmt. Der Fachhandel muss eine Eignungsprüfung ablegen und abschließbare Räume vorzeigen... meiner hat angesichts dessen den Vertrieb eingestellt.
Ich werde dieses Jahr 59 und habe bis jetzt noch keinen Krebs, daher benutze ich die Krebskrähe weiterhin. Alternativen kann ich nicht nennen -ausser: Was du noch versuchen kannst, ist, den Lack mit Aceton zu lösen.
W.
 

WinfriedM

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Wenn es Nitrolack ist, sollte der sich doch auch mit Nitroverdünnung oder Aceton herunterlösen lassen.

Noch ein Tipp: Manche Schramme ist nicht abgetragenes Holz sondern nur komprimiertes Holz. Das holt man mit feuchtem Lappen und Bügeleisen wieder raus.

Mit Öl statt Lack würde ich nicht anfangen. Öl feuert das Holz stark an (macht es dunkler). Wenn du nicht wirklich allen Lack gut heruntergeholt hast, besteht große Gefahr von Fleckigkeit. Bei frischem Furnier ist ölen sicherlich eine gute Alternative.
 

uli2003

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Wenn es Nitrolack ist, sollte der sich doch auch mit Nitroverdünnung oder Aceton herunterlösen lassen.

Owei, selbst mit Aceton wirst du nur eine leichte Anlösung schaffen, dann ist es verdunstet.

Abbeizen würde ich die Lautsprecher nicht, sondern mit einem Excenterschleifer abschleifen. Nur an den Stellen (oben) wo es nötig ist vollflächig, die leicht verblichenen Seiten mit einer Patina behandeln und dünn ablackieren.
Keine 4-6 Schichten Lack wie beschrieben, dann hast du die Poren zugekippt.

Selbst bei 0,5 mm Furnier sehe ich da kaum Probleme, zumindest nicht für den Fachmann.

Wer weiß, was sich bei dieser Abbeiz-Schmiererei noch alles löst. Nachher hast du sämtliche Furnierecken hochstehen..

Zum Abbeizer 'Mit der Krähe' - hier ist der Dichlormethananteil extrem gesenkt worden. Als Abhilfe holst du dir etwas aus der Apotheke (Nennt sich auch Methylenchlorid) und erhöhst diesen wieder um 10% durch beimischen.

Grüße
Uli
 

Karpi

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Hallo phill_ip,

vielleicht findest Du hier auch noch einige Tips und Hilfe:

Dampfradioforum &bull; Forum anzeigen - Restauration außen

Die Herrschaften in diesem Forum beschäftigen sich intensiv mit der Aufarbeitung von Holzgehäusen. Zugegebenermaßen eher von alten Röhrenradios, doch die Problematik ist die selbe: altes, furniertes, lackiertes Holz soll wieder in Richtung Originalzustand gebracht werden.
Ich selber habe nach regem Austausch in dem Forum ein altes Röhrenradio wieder sehr ansehlich hin bekommen.

Mein Tip ohne unbedingt den Lack lösen zu müssen wäre ein Versuch mit Renuwell :

Mbel-Regenerator

Damit habe ich mein Holz super hinbekommen, obwohl für mich auch erst als Alternative nur Aceton in Frage kam...
 

phill_ip

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Um erst einmal das erste Problem des "Lackenfernens" zu lösen stelle ich hier nochmal die Frage in den Raum. Kann man davon ausgehen das es sich tatsächlich um Nitrolack handelt? Falls man dies aus meinen Bildern nicht entnehmen kann gibt es welche Möglichkeit diese Theorie zu untermauern? Ich möchte einfach sicher gehen das richtige "Mittel" zum entfernen des alten Lackes zu finden ohne dem darunter befindlichen Furnier mehr als nötig zu schaden.

@Karpi

Interessantes Forum, habe dort auch ähnliche Probleme und gute Lösungsansätze gefunden. Danke !!!!
Das nit dem "Möbelregenerator" stößt bei mir,vorstellungstechnisch, allerdings auf Grenzen. Der Farbton den ich anstrebe weicht doch sehr vom derzeitigen ab. Es müssten also schon eine ordentliche Portion Farbpartickel den Weg durch den Lack auf die Furnieroberfläche finden. Sehr schwer Vorstellbar!!!

@Uli2003

"Keine 4-6 Schichten Lack wie beschrieben, dann hast du die Poren zugekippt.
"
so sehe ich das im übrigen auch :cool:

Also nochmals an alle... Wie kann ich mir sicher sein obs Nitro ist ???????????:confused:

Gruß Phil_ip
 

welaloba

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was hältst du von der andern Lösung???

kannst du auch machen. Hier jubelt die Beliebigkeit. Lässt sich ausführlich erzählen, wie es gehen kann und stellt dann fest, er hat keinen Kompressor zum Lackieren.
Den Nitrolacktest macht man mit Nitroverdünnung. Ist ganz einfach und geht schnell. Kost fast nix. Wenns anlöst, wird der Lack an der Stelle für kurze Zeit klebrig. Bei längerem Einweichen (getränkten Lappen drauflegen) löst er sich weiter.
Ansonsten: Wenn du der Philipp bist, der am Hasenberg wohnt, gleich unterhalb von Peter und Helga, kannst du gern zu mir in die Werkstatt kommen und wir diskutieren das Ding zu Ende. Wenn nicht, hab ich nach meiner Auffassung alles gesagt.
Frohes Schaffen weiterhin. Werner
 

phill_ip

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Der bin ich leider nicht...lol sonst währe ich mit den Lautsprechern und einer Kiste Bier vor Ort!

Ein Kompressor nebst Pistole und co. sind schon vorhansen, wenns aber auch anders geht hätte ich nix dagegen.

"Hier jubelt die Beliebigkeit" Nochmals, ich bin relativ gesehen ein Laie auf diesem Gebiet, mache mir aber auch eigene Gedanken zu all den hier dargebrachten Vorschlägen. Ohne das ich darum gebeten habe sind hier bereits schon jetzt sehr unterschiedliche Herrangehensweisen gepostet wurden. Das ist auch gut so denn davon lebt ein solches Forum. Wenn der Moderator dann noch für ein angenehmes Gesprächsklima sorgt wird die Sache rund.

Danke erstmal für den Tip mit der Nitroverdünnung. Das werde ich die Tage ausprobieren!

Ich werde als nächste Schritte folgendes tun:

Prüfung der vorhandenen Oberflächenbeschichtung... Nitro, nicht Nitro ???

Das ganze wird an der Unterseite stattfinden. Als nächstes werde ich Aceton und Nitroverdünner auf ihre Wirksamkeit, des Lösensund, ebenfalls auf der Unterseite prüfen.

Ab dann stütze ich mich, bis jetzt, auf ein Beitrag aus dem vom "Karpi" vorgeschlagenem "Dampfradioforum"
Die Problemstellung des dort behandelten Radios ähnelt meiner sehr.

Ich bitte dies mal abzuchecken:

Zitat von "schumi" aus besagtem Forum:

""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""

So schön naturbelassenes Holz auch aussehen mag - ich schreibe in meinen Berichten nicht umsonst, daß man mit Dünnschichtlasur (oder auch Beize) nachfärben sollte. Die im trockenen unbehandelten Zustand gleichmäßige grau-braune Farbgebung eines Nussbaumfurniers kann wie in diesem Fall durch den Lackauftrag umschlagen in gelbliches oder fleckiges Aussehen. Besonders bei Leinölfirniss ist ein gelbes Ergebnis vorprogrammiert.

Hier nochmals meine Vorgehensweise in Kurzform:

1. Altlack abbeizen oder mit Aceton entfernen
2. mit Nitroverdünnung Farbschläge auswaschen
3. bei Bedarf Fehlstellen beheben, spachteln und ausschleifen
4. ordentlich mit Wasser abwaschen und evtl. Furnierdellen ausdämpfen
5. Dünnschichtlasur in der Farbe Nussbaum Mittel oder Nussbaum Dunkel mit einem Lappen dünn und gleichmäßig auftragen (nachbeizen kann u.U. unschöne Flecken verursachen). Überschüssige Lasur oder Beize sofort mit einem Lappen aufnehmen, um das Trocknen der Flüssigkeit auf dem Furnier zu verhindern. Diese Mittel sollen im Holz ihre Wirkung entfalten, nicht obenauf.
6. Lackauftrag
7. Politur

"""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""""

Geht ihr da mit???

Gruß phill_ip
 

uli2003

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Die Oberfläche kann auch durchaus DD-Lack (bzw. PUR) sein. Jenachdem, was Canton damals für eine Qualität hergestellt hat.

Ich tendiere auch zum guten alten Nitrolack.

Abbeizen mit Aceton oder Nitroverdünnung halte ich für Quatsch, damit kannst du mal eine Ecke reinigen, aber keine ganzen Flächen. Denk an meine Worte, wenn du die Schmiererei zugange hast.
Ich würde erst die extrem verkratzten Stellen wie schon gesagt trocken schleifen, die Fläche leicht wässern und erneut fein schleifen, dann mit Patina/Lasur etwas beifärben, und die anderen Flächen mittels Patinierpistole angleichen.

Falls du doch abbeizt, stell nachher mal die Fotos mit dem Ergebnis ein.

Grüße
Uli
 

phill_ip

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hmmmm .... wird ja immer komplizierter. Bin hin und hergerissen. Werde die Sache jetzt noch einmal genau durchdenken. Ich werde die ganze Aktion auf jeden Fall Documentieren und die Einzellergebnisse bzw. hoffentlich Einzelerfolge hier updaten!

Gruß Phill_ip
 

phill_ip

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soooooo ..... hat mir jetzt keine Ruhe gelassen. Hab mal den Nagellackentferner meiner besseren Hälfte an probiert und mit einem Ohrtupfer eine Minute einmassiert. Erstwurde es klebrig..... nochmal was aufgetragen..... was soll ich sagen, das blanke Holz liegt an dieser Stelle frei ohne das es dem Furnier geschadet hat.

Verwendet habe ich "Oversa" Nagellackentferner (acetonfrei). Für alle dies interessiert hier die Zusammensetzung:

Inhaltsstoffe (der Flasche entnommen):
Ethyl Acetate, Alcohol Denat., Aqua, Persea Gratissima Oil, Tocopheryl Acetate, Parfum, Benzophenone-4.

Was für Lack ist jetzt auf den LS ???
 

phill_ip

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Könnte man das mit dem "Poren ausbürsten" noch einmal genauer beleuchten. Ich werde mir jetzt tatsächlich Nitroverdünner besorgen da ich gelesen hab das Nagellackentferner nichts anderes ist. Nur das eben in dem Zeugs öle enthalten sind die ich natürlich auf dem Furnier ganz und garnicht gebrauchen kann. Wenn ich die Oberfläche mit der Verdünnung gereinigt habe (sieht so aus als würde es funktionieren) muss ich dann noch die Poren frei bekommen. Also nochmals mit Verdünner anlösen und dan ... ???? Was für eine Bürste o.ä. ist hier zu empfehlen ???

Vielen Dank
 

uli2003

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Ich werde mir jetzt tatsächlich Nitroverdünner besorgen da ich gelesen hab das Nagellackentferner nichts anderes ist.

Wer hat dir das denn erzählt?

Nitrolack würde ich sagen. Denk aber bitte daran, dass du jetzt nicht kleine Flächen mit dem Tupfer, sondern große Flächen mit leichtflüchtigem Material behandeln möchtest. Das ist kein kleiner Unterschied...

Grüße
Uli
 
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