Leimholz mit Baumkante

[Tom1968]

Hallo zusammen,

ich habe mir Material (Eiche 52mm) für den Bau eines Tischs besorgt.
Die Baumkante soll erhalten bleiben.

Muss ich das Splintholz zwingend entfernen?
Und wenn ja, wie?

Auf den Bildern erkennt man, dass die Baumkante nicht gleichmäßig, sondern eher eckig/zackig geschnitten ist.
Ich würde da eigentlich nur ungern mit der Säge dran, weil es mir dann zu 'gerade' ist. Der Naturwuchs wäre weg.

Wie würdet ihr die Kante bearbeiten, um sie zu erhalten?
Ich habe eine WPO mit Stahl/Messing-Bürste. Habe mich aber noch nicht getraut, sie auszuprobieren.

Vielen Dank im Voraus.
Gruß
Tom

 

[Georg L.]

Muss ich das Splintholz zwingend entfernen?

Müssen tust du garnichts, aber wegen der im Splint lebenden Tierchen (sieht man an den Wurmlöchern auf Bild 3) würde ich dringend zum Entfernen des Splints raten.

Und wenn ja, wie?

Das ist von deiner Ausrüstung abhängig. Am einfachsten geht das mit einem Besäumschlitten auf einer großen Formatkreissäge. Einfach drauflegen, ausrichten und durchschieben. Alternativ ginge auch eine Handkreissäge mit Führungsschiene.
Wer es sportlich und stromlos mag, kann den Splint auch mit einem Fuchsschwanz oder einer Gestellsäge jeweils mit Längsverzahnung, von Hand absägen.

 

[michaelhild]

Zwingend nicht, wenn der Tisch nicht draußen steht.
Das Splintholz ist halt nicht so dauerhaft und fest wie der Kern.

Ich würde die Zacken beischleifen und dann bürsten.

Ich seh da aber auch Wurmlöcher. Ist das Holz technisch getrocknet?
Wenn ja OK, wenn es nicht getrocknet ist, besteht noch die Gefahr auf "Leben", dann würde ich den Splint doch entfernen.

 

[Tom1968]

Das ist von deiner Ausrüstung abhängig. Am einfachsten geht das mit einem Besäumschlitten auf einer großen Formatkreissäge. Einfach drauflegen, ausrichten und durchschieben. Alternativ ginge auch eine Handkreissäge mit Führungsschiene.
Wer es sportlich und stromlos mag, kann den Splint auch mit einem Fuchsschwanz oder einer Gestellsäge jeweils mit Längsverzahnung, von Hand absägen.

Das würde jedoch die 'Naturform' der Baumkante zerstören, richtig?

 

[Tom1968]

Zwingend nicht, wenn der Tisch nicht draußen steht.
Das Splintholz ist halt nicht so dauerhaft und fest wie der Kern.

Ich würde die Zacken beischleifen und dann bürsten.

Ich seh da aber auch Wurmlöcher. Ist das Holz technisch getrocknet?
Wenn ja OK, wenn es nicht getrocknet ist, besteht noch die Gefahr auf "Leben", dann würde ich den Splint doch entfernen.

Auf deinem Bild erkenne ich keinen Splint. Hast Du ihn nur mit schleifen und bürsten entfernt?

 

[michaelhild]

Klar ist da nach Splint.
Splint ist ja dieser helle Streifen im Randbereich, so 1-2cm breit. Der ist da noch vorhanden und nur bei gearbeitet und abgerundet.

 

[dascello]

Lieber Tom,

"Wasch mich, aber mach mich nicht nass!"
Natürlich kannst Du den Splint abschneiden, aber dann ist die Waldkante weg.

So ist das, so bleibt das.


Gruß nach Bedrock

Michael

 

[dascello]

Nochwas: Der Einsatz einer Stahlbürste in Verbindung mit der Gerbsäure im Eichenholz ist ein Garant für Schwarzfärbung, wenn mal Wasser rankommt.

Aber Fred Feuerstein mag das vielleicht.


grinst


Michael

 

[Besserwisser]

Das ist eh keine Waldkante, sondern der Bearbeitungsrest des Harvesters...

 

[ranx]

Das ist eh keine Waldkante, sondern der Bearbeitungsrest des Harvesters...

Eiche mit nem Ernter?
evtl, auch nur die Walzen der Schälmaschiene?
Sieht so aus das nur die Rinde runter ist...

moin und LG uwe

 

[Mathis]

Das würde jedoch die 'Naturform' der Baumkante zerstören, richtig?

Da ist keine Baumkante mehr dran, das sind die Bearbeitungsspuren eines Entrinders aus dem Sägewerk!

 

[Torsten81]

Hai

Wer es sportlich und stromlos mag, kann den Splint auch mit einem Fuchsschwanz oder einer Gestellsäge jeweils mit Längsverzahnung, von Hand absägen.

Das machte man üblicherweise mit der Faustsäge, der größten Gestellsäge und erfordert viel Kraft sowie eine ganze Ladung Ausdauer. Hierzu sollte man aber auch im Umgang mit der Gestellsäge geübt sein, sonst versaut man sich sein Holz recht schnell, wenn die überall hin läuft nur nicht da wo man sie haben will.

Erinnert mich an meine Lehrzeit.
Ich hatte in der Berufsschule von dieser Technik gehört und meinem Altmeister davon begeistert erzählt. Er grinste nur und lies es mich dann an einer Eichendiele von 6m Länge mit 8cm Stärke ausprobieren.
Er gab mir den ganzen Tag und ich habe es durchgezogen bis zum bitteren Ende.
Da lernt man die moderne Technik und ihre Vorzüge ganz schnell zu schätzen.

MFG Torsten

 

[Besserwisser]

Mag sein, dass die Eiche nicht mit dem Ernter gefällt wurde, aber die Rinde ist definitiv grob maschinell entfernt. Und dabei wir nicht nur die Rinde entfernt, sondern auch Teil des Splints, manchmal bleibt fast kein Splint mehr.
Ich hab mal nen Azubi angefipffen, weil der beim Eiche auftrennen keinen Splint weggeschnitten hat. Als er sagte, da sei kein Splint dran hab ich erwiedert, er könne mit splintloser Eiche schon mal bei den Biologen vorstellig werden. Als ich mir die Bretter angeguckt hab, hab ich dann ordentlich gestaunt.

 

[DerBastler]

Wie schon gesagt , wenn es t. Getrocknet wurde kein Problem.
Ab einer gewissen ( geringen ) Holzfeuchte sterben die Würmer sowieso ab , wenn du Zeit hast schleif die Waldkannte doch mal sauber ab und beobachte das ganze mal über ein paar Wochen ob was passiert.

 

[McBride]

Irgendwie wird das immer überbewertet mit dieser original Baumkante, wenn man die Platte oberflächenbehandelt wird eh geschliffen,
auch am Rand, damit ist nix mehr original.
Ich würde das Splintholz entfernen indem ich Freihand mit einer Stichsäge, 20 Grad schräg gestellt, da entlang säge,
absichtlich ein wenig geschwungen bzw wellig, wie auf dem Bild von Michael.
Den Rest ein wenig schleifen, sieht doch aus wie original Baumkante.

 

[Tom1968]

Klar ist da nach Splint.
Splint ist ja dieser helle Streifen im Randbereich, so 1-2cm breit. Der ist da noch vorhanden und nur bei gearbeitet und abgerundet.

Mit welchem Werkzeug hast Du gearbeitet?

 

[WinfriedM]

Die meisten Baumkanten, die man heute bei professionell gefertigten Tischen sieht, sind doch gar keine echten Baumkanten. Da wird mit schräg gestellter Stichsäge im Maserverlauf des Holzes schwungvoll gesägt, etwas verrundet und fertig ist die "künstliche Baumkante", die alle so lieben, weil es so natürlich wirkt.

 

[Fritze]

Hallo,
nun verrate uns doch mal wo du dein Leimholz einsetzen willst. Aussenbereich oder Innenbereich? Für den Aussenbereich würde ich den Splint wegschneiden. Stichsäge und etwas Schräg stellen ist da eine gute Idee. die Feinarbeit machst du mit einen Bandschleifer, vorn mit der Rolle. Leimen musst du mit D4 Wasserfestigkeit. Die meisten PU-Leime haben D4.
Willst du dein Werk für den Innenbereich kannst du den Splint dran lassen. Den Rest von der Rinde könntest du mit einem Schäleisen wegschneiden oder mit dem Bandschleifer wegschleifen.
Es gibt noch für den Winkelschleifer die Frässcheiben, wenn vorhanden ist es eine gute Alternative, gibt es von Kaindl. Feinarbeit dann mit dem Bandschleifer, über die Vorderrolle dann, anders geht es ja nicht.
Hoffe ich konnte dir vieleicht ein bischen weiterhelfen.
Gruß!

 

[Tom1968]

Absolut. Vielen Dank für eure Kommentare.
Mal sehen, vielleicht gelingt es mir, das Projekt in Fotos festzuhalten.
Dann werde ich sie hier reinstellen.

Schönen Gruß aus dem Bergischen

Tom

 

[skicu]

Bei meinem Tisch habe ich die Waldkante, die anfangs genau wie bei dir aussah, mit einem Winkelschleifer bearbeitet. Keine schöne Arbeit.
Beim Essen am Tisch sitzen. – skicus Holz

Gruß
Hannes

 

[Tom1968]

Hallo Hannes,

sehr schönes Projekt. So ungefähr soll mein Tisch auch aussehen.
Ich hatte auch die Idee, die Stollen durch Gratleisten an der Platte zu verschrauben.

Allerdings denke ich, und da bin ich mir nicht sicher, dass ich beide Stollen mit einer Fußstrebe verbinde, damit die Stollen winklig bleiben.
Bei deinem Tisch ist die feste Verbindung praktisch nur oben.

Hast Du außerdem weitere Gratleisten eingebaut oder 'nur' die 4 Stück, die die Stollen mit der Platte verbinden?

Gruß
Tom

 

[skicu]

Ich habe "nur" die vier Gratleisten aufgeschraubt, das reicht m.E. locker (die sind ca. 8 cm hoch...).
Bezgl. Winkligkeit der "Fußplatten" hatte ich vorher keine Bedenken... zum einen würden 2 - 3 ° außerhalb des rechten Winkels niemanden stören, zum anderen tut sich da sowieso nicht sehr viel. Einen stabileren Tisch hab ich nie gesehen.

Gruß
Hannes

 

[Tom70]

Hallo Tom,

ich bearbeite auch gerade so eine Kante - allerdings an einer Ahornbohle. Ich habe die Kante mit Beitel, Ziehklinge und Schleifpapier bearbeitet. Letztlich geht es ja doch nur um die geschwungene Form - zumindest wenn das Splintholz sich nicht grossartig farblich vom Restholz unterscheidet.

Tom