Leimholz verzieht sich

Stefan85

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Hallöchen in die Runde,

Ich habe ein kleines Problem mit meinem Buche Leimholz, es verzieht sich ziemlich stark.
Jetzt ist die Frage liegt es an meiner Kellerwerkstatt, in der momentan ein Problem mit Feuchtigkeit und Schimmel besteht (siehe Bild) oder ist es ein Herstellungsfehler.
Das Holz war jetzt 4 Tage im Keller und seht es euch mal selbst an.
Ist übrigens das erste Mal, das ich mit Buche Leimholz arbeite mit Fichte hatte ich nie ein Problem, das ich auch schon über mehrere Wochen in der Tiefgarage gelagert habe.

Gruß Stefan
 

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Neige

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Die Vermutung liegt nahe, dass es an der Lagerung im feuchten Keller liegt. Was hinzukommt, wenn auf der Werkbank gelegen, dass keine Luftzirkulation stattfinden konnte. Also immer liegend mit Leisten darunter lagern.
 

Stefan85

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Das Stück habe ich nur für das Foto hingelegt. Vorher war es an einer Wand angelehnt (eine Trockene).
 

Hainling

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Manche Hersteller wie Osmo dämpfen das Buchenholz. Dann erhält es nicht nur eine (ausgeprägtere) rötliche Note, sondern neigt anschließend weniger zum Verziehen.

Ein Wechsel des Lieferanten kann demnach für eine Besserung sorgen, obwohl ich persönlich das Holzlager in einen trockenen Raum verlegen würde, falls machbar.

MfG Hainling
 

Neige

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Die "trockene" Wand nützt aber wenig. Wenn der Raum feucht ist, führt das unweigerlich zum Verzug.
 

Stefan85

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Ich habe es aus einem Baumark und werde vorerst nicht mehr in dem Raum arbeiten, bis man endlich herausgefunden hat woher das Wasser kommt.
 

Stefan85

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Wird dann wohl das Wohnzimmer werden. :emoji_slight_smile: Vielen Dank für die hilfreichen Antworten.

Gruß Stefan
 

Friederich

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Szefan, es hat geschüsselt, weil eine Seite (die hohle) mehr ausgetrocknet ist als die andere. Bzw. die andere Seite hat mehr Feuchtigkeit aufgenommen.
Du könntest es mal genau umgekehrt an den selben Platz stellen. (Innen nach außen und oben nach unten). Und die hohle Seite etwas anfeuchten.
War es denn eingepackt, als Du es gekauft hast? Dann hätte ich es in der verschlossenen Verpackung gelassen bis zur Verarbeitung.
Falls ohne Verpackung: So lagern, daß an beide Seiten gleichmäßig warme/trockene Luft kommt. Und immer wieder wenden.
Gruß
Friederich
 

Stefan85

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Ja es war verpackt ich hatte auch alles zugeschnitten und Lochreihen sowie Flachdübel eingearbeitet und jetzt bin ich 2 Tage später zum schleifen und ölen hin und die Teile sehen so aus. :emoji_frowning2:

Gruß Stefan
 

dascello

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Du willst Leimholz wie plattenmaterial einsetzen. Das geht selten gut, auch ohne feuchten keller. Sorge bei deiner konstruktion dafür, dass das holz am verziehen gehindert wird bzw. dass es wieder gerade gezogen wird. Aber buche wird halt krumm.
Fast immer.
Gruß
Michael
 

Besserwisser

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Manche Hersteller wie Osmo dämpfen das Buchenholz. Dann erhält es nicht nur eine (ausgeprägtere) rötliche Note, sondern neigt anschließend weniger zum Verziehen.

Ein Wechsel des Lieferanten kann demnach für eine Besserung sorgen, obwohl ich persönlich das Holzlager in einen trockenen Raum verlegen würde, falls machbar.

MfG Hainling

Wo haste denn die Weisheit her???
Ungedämpfte Buche ist fürn Ofen, aber nicht für den Tischler. Und selbst die Gedämpfte mag er nicht wirklich.
Buche ist ein beschissenes Holz, um das der Fachmann, soweit möglich, einen Bogen macht. Eben weil es schnell und stark arbeitet.
 

Friederich

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Ja es war verpackt ich hatte auch alles zugeschnitten und Lochreihen sowie Flachdübel eingearbeitet und jetzt bin ich 2 Tage später zum schleifen und ölen hin und die Teile sehen so aus. :emoji_frowning2:
Das kann schnell gehen. Der geringste Feuchteunterschied zwischen den Flächen reicht schon aus.
Gruß
Friederich
 

Hainling

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Wo haste denn die Weisheit her???
In jugendlicher Unbedarfheit habe ich einen Tisch instand gesetzt und dabei so gut wie alle (mir damals unbekannten) Vefahrensregeln des Tischlerhandwerkes über Bord geworfen. Bevor ich auf den springenden Punkt komme, jedoch ein paar Worte zum Vorgeplänkel, um meinen Gedankengängen besser folgen zu können. Es ging darum einen Tisch mit einer schwer beschädigten Platte aus Kiefernholz wieder ansehnlich zu bekommen. Die Platte hatte im Laufe der Jahre einige tiefe Kratzer und Druckstellen bekommen. An dieser Stelle kam besagter Leichtsinn ins Spiel. Ich habe einfach stupide eine Leimholzplatte aus Buche auf das Kiefernholz geleimt. Mit Weißleim und ganz ohne Zwingen. Ich habe die obere der beiden Platten lediglich beschwert. Was soll ich sagen? Dieser Pfusch hält bis heute ohne sich zu wölben. Dabei steht der Tisch seitdem weniger als ein Meter von einem Heizkörper entfernt und die Pflanzen auf der gegenüber liegenden Seite machen ihm das Leben ebenso nicht leichter. Die Leimholzplatte aus Buche war jedoch zum Glück von hoher Qualität. Die Lamellenbreite liegt bei 50mm (gerade nachgemessen) und sie war nicht nur schwach gedämpft, sondern etwas stärker, wie man dem Farbton im unbehandelten Zustand ansehen konnte. Lange Reder, kurzer Sinn. Es gibt verschiedene Grade der Dämpfung. Eine Platte, die nicht nur schwach gedämpft wurde, arbeitet später so gut wie kaum noch. Darauf sollte man sich nicht verlassen und trotzdem konstruktive Gegenmaßnahmen ergreifen, aber es ist echt erstaunlich, wie man Buche auf diese Weise "gezähmt" bekommt.

MfG Hainling
 

derdad

Moderator
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Wo haste denn die Weisheit her???
Ungedämpfte Buche ist fürn Ofen, aber nicht für den Tischler. Und selbst die Gedämpfte mag er nicht wirklich.
Buche ist ein beschissenes Holz, um das der Fachmann, soweit möglich, einen Bogen macht. Eben weil es schnell und stark arbeitet.

Ach so? Wieso arbeiten dann so viele Kollegen (keine Heimwerker, sondern von Berufs wegen) damit?

lg
gerhard
 

WinfriedM

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Jeder hat eine andere Vorstellung von "Fachmann" :emoji_wink:


Buche ist doch heute fast immer gedämpft, damit wesentlich gutmütiger und in vielen Anwendungsfällen völlig problemlos.
 

Friederich

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Eine Platte, die nicht nur schwach gedämpft wurde, arbeitet später so gut wie kaum noch.
Da hab ich gewisse Zweifel dran.
Meines Wissens soll das Dämpfen in erster Linie innere Spannungen im Holz abbauen, welche bei Buche besonders ausgeprägt sind und oft dazu führen, daß beim Auftrennen das Sägeblatt klemmt, oder das Brett nach kürzester Zeit spirlförmig verwunden ist.
Mit "Arbeiten" im Sinne von Schwinden und Quellen hätte das aber nichts zu tun.
Gruß
Friederich.
 

Hainling

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Mit "Arbeiten" im Sinne von Schwinden und Quellen hätte das aber nichts zu tun.
Gut möglich. Ich wüsste auch nicht, wieso das Holz durch das Dämpfen erstarren sollte. Nichts desto trotz "beweist" mein Tisch, dass sich Buche durch Dämpfen dem Quell- und Schwundverhalten der Kiefer annähert. Sagen wir der Einfachheit halber, dass sich Buchenholz nach dem Dämpfen "gutmütiger" verhält. Mit der Formulierung wird jedermann leben können.

MfG Hainling.
 

rastaman1

ww-fichte
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Hi,
ich hatte genau das selbe Problem, allerdings mit Fichtenleimholz.
Dabei habe ich schon billiges ausm Baumarkt gehabt und hatte damit keine Probleme und unlängst hatte ich welches von Osmo in der Werkstatt liegen, habe die Werkstatt (im Nebengebäude) mit einen Stromradiator etwas beheizt und am nächsten Tag fand ich das geschüsselte Brett.
Inzwischen bin ich der Meinung, dass das nur passiert wenn ich die Werkstatt beheize.
Ich muss halt nach meinen Bastelstunden die Heizung aus Kostengründen ausschalten und wenn sich der Raum dann wieder abkühlt schlägt sich überall die Feuchtigkeit nieder.
Solange ich nicht heize bleibt das Holz auch unverändert.

Also ist über den Winter eben warm anziehen angesagt. :emoji_slight_smile:
 

Besserwisser

ww-robinie
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Ach so? Wieso arbeiten dann so viele Kollegen (keine Heimwerker, sondern von Berufs wegen) damit?

lg
gerhard


Weil es billig ist? Weil der Kunde es wegen anderer vorhandener Möbel haben möchte?
Den Tischler musst du mir zeigen, der sagt: Oh prima, Buche, tolles Holz, das benutz ich gern für komplexe und kritische Konstruktionen.

@Hainling: Du wirst im Holzhandel keine ungedämpfte Buche bekommen, so lange du es nicht intensiv darauf anlegt.
Ansonsten gilt wie oben schon erwähnt, dass Buche auch nach dem Dämpfen ein technisch eher schlechtes Holz ist: Es steht schlecht und ist nicht besonders belastbar. Aber es ist schlicht und billig.
 

tirogast_2018

Gäste
Hallo,
Hat sich schon jemand den Hirnholzquerschnitt näher angesehen?
hier wurden fast alle Stäbe mit der Kernseite nach oben verleimt, und nicht wie es den Regeln des Handwerks entspricht jede zweite Leiste gestürzt.
http://www.gdholz.de/images/fachwissen/qls-4-6.jpg

Ist halt industriell gefertigt, da schaut keiner drauf:-O
Da kann man die Leisten 30 mm schmal machen, wenn man sie so zusammenleimt verzieht sich die Platte bei Feuchtigkeitsänderung unweigerlich!
 

WoodenCarpenter

ww-esche
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Middlfranggn
Als ich meine ersten Platten verleimt habe, drehte ich auch immer nur die "schöne" Seite nach einer Seite....

Ergebnis war ähnlich wie hier...

Allerdings war das auch kein hochwertiges Ausgangsmaterial sondern Kiefernbretter, die auch mal im Splint schon blau waren und deshalb gedreht wurden. War aber nur für Regalböden in der Werkstatt, so wurden die dann umgedreht und hatten schon eine gewisse "Vorspannung" :emoji_grin:

Aber der Lehreffekt war unübertroffen
 
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