Leimholzherstellung, Leimmenge, verschliff, Leimauslauf?

D4K!ZZ4

ww-kastanie
Registriert
27. November 2011
Beiträge
43
Ort
Südostbayern
Hallo Leute,

da ich bei meinen Projekten eigentlich immer sehr gerne eigenes Leimholz herstelle, würde ich den ganzen Prozess gerne etwas verbessern, verfeinern, optimieren.

Funktioniert eigentlich alles ganz gut soweit.

Nur die Sache mit dem Leim ist so ne sache :emoji_grin:

Da ich als Elektriker eher weniger Leim verwende habe ich hierfür auch wenig Gefühl was viel ist und was wenig, was notwenig und was zuviel des guten.

Ich hab gelesen bei Hartholz und Hirnholz soll man beide Seiten mit leim versehen.
Aber wie viel nimmt man da?

Momentan trage ich das mim Pinsel auf und verstreich das flächendeckend.
Ist das überhaupt nötig? Oder reicht es sogar wenn ih auf beide Flächen eine Linie ziehe? (Ich fräse auch zusätzlich Dominos zur stabilisierung ein)

Das Problem ist halt der trockene Leim, den weg zu bekommen ist das Schlimmste am ganzen Leimholz fertigen. Da ich recht sauber aushoble will ich eigentlich auch gar nicht mehr so viel grob schleifen. Was aber mit dem Leim schon notwendig wird.

Hab jetzt beim letzten mal schon mit einem feuchte Tuch das meiste abgewischt, aber das soll ja auch nicht der Sinn sein.

Vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps für mich wie ich das optimieren kann oder wie ihr das so handhabt.

Vielen Dank schon mal.
 

heiko-rech

ww-robinie
Registriert
17. Januar 2006
Beiträge
4.390
Ort
Saarland
Hallo,

die optimale Leimmenge bekommst du durch mehr Übung hin. Leim wegwischen macht nur unnötig Arbeit und du reibst den Leim in die Poren. Musst also doch wieder Leim wegschleifen. Zum Entfernen des trockenen Leimes kannst du eine Ziehklinge nehmen.

Gruß

Heiko
 

D4K!ZZ4

ww-kastanie
Registriert
27. November 2011
Beiträge
43
Ort
Südostbayern
Hallo Heiko,

Danke für deine schnelle Antwort.

Das mit den Poren macht sinn ja. Glücklicherweise hab ich das jetzt erst einmal so veruscht :emoji_grin:

Dann werd ich mir mal so eine Ziehklinge besorgen. Das hört sich doch ganz vernünfftig an.

Bei deinen Videos hab ich gesehen das due das ganze mit dem Exzenter verschleifst.
Wie grob/fein wählst du für den ersten Fugenverschliff die Körnung?

Wie gesagt ich will recht wenig grob schleifen da ich mir beim ersten Projekt ein paar Schleifspuren durch den Ezenter eingefangen habe. War wohl zu grob :emoji_frowning2:

Grüße Chris
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.981
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

am Besten geht er überschüssige Leim zu entfernen wenn er weder ganz trocken noch auftragsfeucht ist. So ein Zwischending halt. Kann man schlecht beschreiben und auch keine Zeitangabe machen. In der Konsitenz verschmiert der Leim nicht mehr die umliegende Flächen, ist aber auch nicht so hart das er dem Entfernen großen Widerstand entgegensetzt.
Neben käuflich zu erwerbenden Leimkratzern tun es auch alte Ziehklingen, Spachtel oder schräg angeschnittene Holzreste.

Leimmenge: genügend :emoji_grin: ich wieß .... Antwort.
Beidseitig hab ich nur bei solchen Verleimungen noch nie angegeben.
Genügend ist für mich immer wenn ich die Holzstruktur darunter nicht mehr erkennen kann. Wobei mir auch klar ist das das von den optimalen Laborwerten her geshen deutlich mehr ist als notwendig.
Wobei ich es mit dem Spruch halte:
Leim, der rauskommt klebt nicht. aber Leim, der nicht rauskommt, ist nie da gewesen.
Also eher zu viel als zu wenig.

Ich hoffe ich habe nicht noch mehr zu Verwirrung beigetragen
 

Sägenbremser

ww-robinie
Registriert
20. Juli 2011
Beiträge
5.932
Alter
69
Ort
Köln
Guten Abend D4...

wegwischen von Leimüberständen ist bei Massivholz nicht so der Hit. Aber das
hast du ja schon erfahren müssen.

Versuch mal den Leimfilm mit so einer kleinen Lackierrolle aufzutragen. Das
sind Wegwerfteile und kosten im Päckchen nur ein paar Groschen. Die danach
austretenden Leimperlchen schruppe ich seit ewigen Zeiten mit einem abge-
bogenen,alten Hobeleisen weg. Altes Eisen, Schraubstock,90 Grad Winkel mit
dem Hammer anprügeln.

Liebe Grüsse, Harald
 

D4K!ZZ4

ww-kastanie
Registriert
27. November 2011
Beiträge
43
Ort
Südostbayern
"Leim, der rauskommt klebt nicht. aber Leim, der nicht rauskommt, ist nie da gewesen.
Also eher zu viel als zu wenig."

Da is wohl was Wahres dran :emoji_grin:

Ich hab jezt noch ein paar Platten zu verleimen da werd ich einfach mal testen wie man den mittelharten Leim am besten wegbekommt :emoji_grin:

Ganz trocken und ganz frisch hab ich ja jetz schon getestet :rolleyes:

@Harald:

Das mit der Lackierrolle hab ich schon durch :emoji_grin:
War irgendwie nix. Das Hat eher geschmiert als gerollt

Am Pinseln stört mich eigentlich nur weils viel Zeit braucht die man bei der Leimholzherstellung nicht hat :mad:
 

Ibot

ww-birke
Registriert
10. März 2013
Beiträge
70
Ort
Pott
Ich bewahre meinen Leim meistens in nem kleinen Eimerchen auf und trage ihn mit einem Silikonspachtel (eigentlich in der Küche beheimatet) auf.

Leimpinsel müsste ich auswaschen, das würd ich immer vergessen und jedes mal sone Rolle wegwerfen find ich auch nicht so pralle.

Mit den Spachteln kann man in meinen Augen gut flächig auftragen und wenn die Leimreste getrocknet sind, kann man sie sehr einfach runterbröckeln.

Wobei ich bei der Leimholzherstellung wahrscheinlich ne Flasche nutzen würde.
Hier mal ne Demonstration vom Profi: [ame=http://www.youtube.com/watch?v=ru2ZiNs_Wek]How to build a workbench - (Part 1) Laminating the top - with Paul Sellers - YouTube[/ame]
Ungefähr bei 11.30 verleimt er die Balken. Hat bestimmt auch einer der Profis hier im Forum schon gemacht und beschrieben, aber das fiel mir gerade dazu ein.
 

Sägenbremser

ww-robinie
Registriert
20. Juli 2011
Beiträge
5.932
Alter
69
Ort
Köln
Hallo 4D...

wenn das also nicht funktionierte - es gab/gibt schöne Kantenleimer von
Kuper? Ist eine kleine graue Schachtel mit einer Friktionsrolle aus Alu die den
Leim sehr schön aufträgt. Das Reinigen braucht aber schon 10 Minuten nach
dem Gebrauch. Auch Kantenleimrollen mit etwas grösserem Leimvorrat sind
zu erwerben. Bei dem Kupergerät ist das einzige Ärgernis der immer wieder
verklebte Gummiriemen des Walzenantriebs, im 10er Pack kaufen.

@ibot - ja bei der Kantenbreite wird es auch eine Leimflasche richten.

Liebe Grüsse, Harald
 

Pendejo

ww-robinie
Registriert
29. Mai 2012
Beiträge
652
Leimpinsel müsste ich auswaschen, das würd ich immer vergessen und jedes mal sone Rolle wegwerfen find ich auch nicht so pralle

Ist doch kein Problem - zumindest bei Weissleim. Ich vergesse den Pinsel jedes zweite Mal zu waschen, deshalb habe ich mir angewöhnt den einfach für eine halbe Stunde in einen Becher Wasser zu stellen. Danach kurz auswaschen und der Pinsel ist wie neu.
 

v8yunkie

ww-robinie
Registriert
7. März 2012
Beiträge
1.679
Ort
Niedernhausen
Leim entfernen

Zum Entfernen der Leimreste kann ich einen Schabhobel (Furnierhobel) #80 (von Stanley / Record / Kunz) empfehlen. Das geht bei großen Flächen leichter als mit der Ziehlinge (die wird da schön heiß...).

HIER EIN BEISPIEL.

Gruß,
Thomas
 

TheWoodTinkerer

ww-eiche
Registriert
24. Juli 2010
Beiträge
374
Ort
Luxemburg
... am Besten geht er überschüssige Leim zu entfernen wenn er weder ganz trocken noch auftragsfeucht ist ...

So sehe ich das auch. Bei Weissleim ist das der Moment wo er anfängt seine weisse Farbe zu verlieren aber bevor er ganz transparent ist. Ich nehme zum Entfernen einen alten Holzmeissel der nicht zu scharf ist und fahre damit, mit der Fase aufliegend, die Leimfuge ab.

Wenn es aber die Durchlassbreite des Dickenhobels erlaubt, verleime ich zuerst und hoble dann erst auf Dicke.
 

beppob

ww-robinie
Registriert
5. Juni 2012
Beiträge
3.045
Ort
Oberallgäu
Ich bewahre meinen Leim meistens in nem kleinen Eimerchen auf
Leimpinsel müsste ich auswaschen, das würd ich immer vergessen

.

dann füll doch in den eimer nur immer so 2-3cm hoch leim ein und lass doch den pinsel in dem kleinen Eimerchen drin, dann ist er immer gebrauchsbereit.
oder besorg dir einen leimboy: Leimboy 1,5 Liter leer | eBay

wenn du kein altes hobeleisn hast, ein stück va blech 2mm umbiegen fase anschleifen und holzgriff dran,

den leim, entweder kaugummiartig oder steinhart werden lassen, dann abkratzen. wenn er hart ist, kann mal was von der Holzfaser mit abgehen, also lieber weich.
 

beppob

ww-robinie
Registriert
5. Juni 2012
Beiträge
3.045
Ort
Oberallgäu
Hallo 4D...

wenn das also nicht funktionierte - es gab/gibt schöne Kantenleimer von
Kuper? Ist eine kleine graue Schachtel mit einer Friktionsrolle aus Alu die den
Leim sehr schön aufträgt. Das Reinigen braucht aber schon 10 Minuten nach
dem Gebrauch. Auch Kantenleimrollen mit etwas grösserem Leimvorrat sind
zu erwerben. Bei dem Kupergerät ist das einzige Ärgernis der immer wieder
verklebte Gummiriemen des Walzenantriebs, im 10er Pack kaufen.

@ibot - ja bei der Kantenbreite wird es auch eine Leimflasche richten.

Liebe Grüsse, Harald

grüß dich Harald,

hab grad geschaut, was die von pfohl kosten Leimroller Pfohl mit Walze und Ständer in 3 verschiedenen Größen! | eBay

205.-€ für den schmalen 75mm für kanten :eek:
 

Snekker

ww-robinie
Registriert
2. Dezember 2012
Beiträge
1.754
Ich richte mein Holz vor dem Verleimen nur ab. Wenn der Leim Trocken ist Wird vorsichtig mit der Stoßaxt der überschüssige leim entfernt. Das geht vollkommen problemlos. Die Oberseite macht der Dickenhobel sauber. Muss ich einmal Teile Verleimen die breiter als der Durchlass meines Dickenhobels sind dann klebe ich die Oberkante mit Malerkrepp ab und verfahre weiter wie Carsten es beschrieben hat.
 

Setter

ww-birnbaum
Registriert
7. August 2012
Beiträge
227
Ort
Niederrhein
Hallo zusammen,
ich arbeite als Zimmermann in einem Betrieb, wo BSH hergestellt wird. Wenn dort von Hand verleimt wird, warten wir Profis auch bis zu diesem Zwischenstadium von weich und fest und kratzen dann überflüssigen Leim mit einem alten Stemmeisen oder einer Hobelklinge weg. Geht nicht nur bei Weißleim sondern auch (wenn auch nicht so gut) bei dem häufiger bei uns verwendeten PU Leim.
Alternativ beide Flächen neben der Leimfuge mit Klebeband vorher abdecken und austretenden Leim dort mit Tuch oder Abfallholzspänen entfernen. Vorteil dieser Methode ist, daß vor allem der doch recht flüssige PU Leim nicht in die Poren der zu verleimenden Holzteile eindingen kann. Gibt sonst Probleme mit Färben des Holzes beim lasieren oder streichen mit Farbe.
Auftragen des Leimes erfolgt unterschiedlich bei uns, je nach Größe der zu verleimenden Fläschen. Entweder mit Pinsel (Leimboy), Flasche (wie im Film zu sehen) oder direkt aus dem Eimer (z.B. mit Hilfe eines Spachtels).
Kannst entweder großzügig mehrere Reihen oder Bögen mit der Flasche auftragen und so lassen, oder die mit Hilfe eines Sperrholzstreifens verteilen. Beides führt bei ausreichendem Druck zur vollständigen Benetzung der Leimfläche.
Bei uns gilt auch der Spruch :"Leim, der rauskommt klebt nicht. aber Leim, der nicht rauskommt, ist nie da gewesen. Also eher zu viel als zu wenig."
beste Grüße
 

D4K!ZZ4

ww-kastanie
Registriert
27. November 2011
Beiträge
43
Ort
Südostbayern
Das Die Leimroller Teuer sind musste ich auch rausfinden :emoji_grin:

"Alternativ beide Flächen neben der Leimfuge mit Klebeband vorher abdecken und austretenden Leim dort mit Tuch oder Abfallholzspänen entfernen."

Das ist doch mal eine Idee. Vielleicht mit so einem Maler band das angeblich schonend für den untergrund sein soll. Das werd ich denk ich mal testen. Das Band mit Leim dan einfach abziehen und weg.

Das versuch ich gleich mal :emoji_grin:
 

hütte

ww-birnbaum
Registriert
26. Dezember 2010
Beiträge
232
Ort
Odd-Ulmia
Hallo,

ich stelle seit Jahren mein Leimholz selbst her, mit meist D3 oder D4 (auch PU) Leim, den ich wie im Video von Paul Sellers (naja, er hat wohl auch schon Verkalkungsansätze, aber ich mag seine Videos absolut) immer mit einer Leimflasche auftrage, egal ob es 16 oder 60 mm Lamellendicke sind.

Ich trage immer soviel Leim auf, dass er an der Fuge gleichmäßig austritt (Zeichen, dass genügend Leim aufgetragen worden war).

Auch wenn man uns in der Berufsschule (damals-irgendwas-mit-Holz-Lehre) beigebracht hatte, den herausquillenden Leim sofort mit einem nassen Lappen abzunehmen, mache ich das nicht mehr so, sondern warte eine Zeit lang, bis der überständige Leim angezogen hat und ziehe ihn dann mit einem breitem Stechbeitel ab (und schmiere den Schmaddel auf eine alte Zeitung).

Das funktioniert annähernd perfekt, so dass beim anschließenden Hobeln oder Schleifen so gut wie fast kein störender Leim vorhanden ist.

------
hütte
 
Oben Unten