Leinen auf MDF kleben

uli2003

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Hallo liebe Woodworker,

wer kennt sie nicht, die guten alten Möbelrollladen. Ich suche nach einem Kleber, mit dem ich haltbar einen leinenähnlichen Stoff hinter MDF Streifen kleben kann.
Das ganze soll dazu auch noch schnell und wirtschaftlich funktionieren..

Hat da vielleicht wer eine Idee?

Grüße
Uli
 

WinfriedM

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Musst etwas auf die richtige Menge Weißleim achten, damit der Stoff zwar verklebt, aber nicht vollständig durchtränkt wird.
 

uli2003

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Weißleim ist nicht so dolle, denn durch die Kapillarwirkung der dicht gefügten und gepressten MDF-Lamellen zieht der Leim dazwischen.
Ergebnis: Lasse ich den Leim nur kurz abbinden, damit die Lamellen nicht untereinander verkleben, löst sich beim Knicken das Leinen von der Rückseite der Lamellen.
Lasse ich ihn vollständig abbinden, habe ich ein Brett. Wenn man dieses dann mit Gewalt knickt, reißen Späne aus der Mittellage, wenn nicht sogar die ganze Lamelle durch.

Grüße
Uli
 

bello

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Hallo,

ich würde dies mit auf Papier kaschiertem Buchbinderleinen und einem Buchbinderleim erstellen.

Gruß
 

welaloba

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Hallo alle:
Das Problem dabei ist: Der Leim darf nicht zu hart / spröde sein nach dem Aushärten, sonst bricht er bzw. der Stoff zwischen den Lamellen. Variante könnte sein, nur die Lamellen einstreichen und den Stoff reinlegen und leicht anrollen. Buchbinderleim wäre auch meine Empfehlung. Der Buchleim, den ich habe, ist allerdings ein 'Warmleim', dh. der muss ins Wasserbad zum weichwerden und muss zügig verarbeitet werden. Versuch mit Dispersionskleber würde sich vielleicht auch lohnen.
Gruß Werner
 

uli2003

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Reinlegen und anrollen geht leider auch nicht, ich muss - aufgrund der zwingenden exakten Bündigkeit der Lamellen - pressen, was natürlich das Eindringen des Leims in die Fuge noch erleichtert.

Zudem muss der Leim haltbar genug sein, um die ggf. durch einseitige Beschichtung leicht gewölbten Lamellen dauerhaft aneinander zu halten.

Ich lege diese in eine Form, drücke die Lamellen fest aneinander, und leime dies dann von hinten ein. Dann kommt die Bespannung drauf und ab in die Presse..

Nur ist die jetzige Vorgehensweise mit PU-Leim sehr aufwändig und fehlerbehaftet, daher meine Frage nach Alternativideen :emoji_slight_smile:

Grüße
Uli
 

schreiner02

ww-eiche
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Hi,

wir haben das mal mit 1K-Klar-Lack gemacht, funktioniert seit ungefähr 5 Jahren bei täglichem Gebrauch und hat den Vorteil, daß der Staub nicht anhaftet. Ich würde in Deinem Fall kleine Fälze auf der Rückseite der MDF-Streifen fräsen, um ggfs. Lack- oder Leimüberschuß aufzufangen. Ich stelle mir die Verwendung von wasserhaltigen Lösungen kompliziert vor, schließlich dehnt sich das Leinen dadurch leicht.


mfg,

stefan
 

WinfriedM

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Versuche mit einem MS-Polymerkleber (wasserfrei, elastisch, pastös) könnten zielführend sein. Gibt es sowohl als Montagekleber (Pattex Montage spezial, Pattex 4in1) in der Kartusche wie auch als Parkettkleber in Eimern (Ponal Flächenkleber). Auftrag mit Zahnspachtel. Der Umgang damit braucht etwas Übung.
 

edelres

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Leinen auf Rollo kleben.

Hallo Uli & Forumsfreunde,

in folgendem Artikel wurde das gleiche Thema behandelt.

https://www.woodworker.de/forum/holzrollaeden-selbst-bauen-t2411.html

ich moechte noch hinzufuegen, dass mit Planatol aufgeleimtes Leinen nie die Lamellen irgendwie stoerend verklebt hat, bzw Planatol bleibt nach dem Aushaerten flexibel.

Bei stark sagenden Gruenden, z. B. MDF streiche ich den Untergurnd mit Leim vor und lasse diesen antrocknen, damit verhindere ich Magerstellen und erziele eine perfekte Verleimung.

Als Gedankenanstoss

mfg

Ottmar

 

Friesenbengel

ww-esche
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Anmerkung

Zum Buchbbinderleim: Ich habe in einer großen Druckerei mal ein Praktikum gemacht ( Die haben zb. Harry Potter gedruckt).

Einer der Buchbinder erzählte mir "spasseshalber" , dass der Leim aus Pferdehaut gemacht wird. Ich hab ihn zwar nicht für voll genommen weil ich bis dato keine Ahnung von Leim hatte aber was eine Tischlerlehre nicht alles ausmacht

Also: Der Leim der dort verwendet wird ist anscheinend nichts anderes als Hautleim.
By the way: Das was er benutzte, ist meinen Erinnerngen nach Granulat gewesen.
 

uli2003

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Lack hörte sich interessant an - wobei dann wohl die Presszeit zu lange dauert.
Zumindest habe ich eine Probe mit 2K-Lack nach 30 Minuten noch nass abziehen können. Mehr wie 30 Minuten pressen ist zu lange, besser weniger.

Polymerkleber kenne ich nur in recht hochviskos, die lassen sich dann nicht so schön gleichmäßig verteilen, bzw. drücken sich auch nur schwer richtig plan.

Lackleim würde mir noch in den Sinn kommen.

Vergessen zu sagen habe ich, dass das Gewebe rückseitig kaschiert und damit diffusionsdicht ist - was die Aushärtung von den meisten Klebern verlangsamt.

Grüße
Uli
 
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