Libanon Zeder

Holzmichel1701

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Einen schönen guten Abend,

ich möchte für mein Meisterstück eventuell Libanon Zeder verwenden.

Da sie sehr selten am Markt ist, stellt sich die Suche doch etwas schwierig dar.

Kennt zufällig jemand einen Holzhändler, der Massivware sowie Furnier lagermäßig handelt?
 

Mathis

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Ja,

ich war vor ein, zwei Jahren bei Max Cropp in Hamburg, die hatten davon ca. 50 m3 Massivholz am Lager. Furnier führen die gar nicht, aber das dürfte nicht annähernd so schwierig zu bekommen sein wie Schnittholz.

Schönes Holz, und es duftet so toll!
 

Sägenbremser

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Ob du für dein Meisterstück eventuell
Libanon Zeder verwenden kannst, sollte
wohl in erster Linie mal davon abhängig
sein, ob du das Holz zuvor schon einmal
verarbeitet hattest.

Auch ich teile durchaus die Ansicht das ein
meisterwürdiges Werkstück schon die Grenzen
des Ausführenden ausloten sollte, das sollte sich
aber auch im Anspruch der Ausführung in dieser
Form dokumentieren lassen.

Na klar, ein selten gehandeltes Holz ist spektakulär,
macht aber auf die alten Hasen meistens weniger
Eindruck als eine saubere, aufwändige Herstellung
der Innenausstattung deines Möbels. Der gesamte
gestalterische Aufwand kann dabei in den Vordergrund
treten, der im seltensten Fall auf die zur Verwendung
gekommenen Werkstoffe zurückführbar ist.

Wir haben beim Bau unseres Wohnhauses zwei echte
Libanonzedern angepflanzt. Ich war zu dem Zeitpunkt
gerade mal 10 Jahre alt. Die zarten Bäumchen waren
auch damals schon sehr kostspielig. Beide waren um die
zwei Meter hoch und hatten einen gemessenen Stamm-
Durchmesser von 8 cm. Heute stehen diese schönen, so
zarten Bäume in einer höhe von 4 Metern und ihr Stamm
weißt am Ansatz einen Durchmesser von 12/14cm aus.
Das ist der Zuwachs einer Libanonzeder in 50 Jahren.

So kannst du dir die Zahlen eines holzwirtschaftlich auch
zu gebrauchenden Baumes ungefähr vorstellen. Habe in
den frühen 70ern einige Zedernhaine am Schwarzen Meer
gesehen, nach über 40 Jahren waren die bei meinem letzten
Besuch auch nicht wirklich so viel dichter, sprich an Nutzholz
mehr geworden. Da sind schon andere zeitliche Dimensionen
für verantwortlich, denke das misst sich in 100erten von Jahren.

War Ende der 70er für einen humanitären Einsatz auch länger
im Libanon im Einsatz, eine Zeder habe ich in der Zeit niemals
zu Gesicht bekommen. Hatte gehört das es einen kleinen Bestand
in einem parkähnlichem Besitz in Höhenlage geben sollte, aber so
freigiebig war der Eigner dann doch nicht, als das ich diesen alten
Kulturschatz hätte ansehen dürfen.

Habe vor zwei Jahrzehnten einmal eine kleine Partie des schönen
Holzes verarbeiten dürfen, ein asabejanischer Teppichhändler hatte
das Holz für sein Büro vorgesehen, beschafft und abgeliefert. Es hatte
kaum den Geruch den wir für Zedernholz so typisch empfinden. Der
Duft beim Hobel war eher so wie ein harzreiches Kiefernholz.

Wünsche dir viel Erfolg bei der Prüfung und verbleibe mit
freundlichem Gruss, Harald
 

Mathis

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Hallo Harald, durchlauchter Großmeister des ornamentalen Schriftbildes: Ich zitiere jetzt mal frei einen Kollegen, dessen Beiträge oft durch kurze klare Sätze glänzen:

Thema: Nagel - Kopf - vorbei!

Weihnachten ist nun doch schon seit drei Wochen vorbei, trotzdem wieder ein Christbaum mit dem irrationalem, Platz schindenden Zeilenumbruch. Gesalbte Worte, Form ist alles, Inhalt zählt nicht?

https://www.woodworker.de/forum/attachment.php?attachmentid=26451&stc=1&d=1421279718
 

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punsai

ww-pappel
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Lieber Holzmichl, ich komme grade aus den heiligen Hallen des Betriebes: Koch-Furniere.
Ich habe dem Herrn Koch(ist selber im gigantischen Lager unterwegs!) ein paar Blätter Zederfurnier aus dem Libanon entrissen.
Die gewünschte Breite lag in der 2.Palette unter dem 3.Stapel... im Hochregal.
Der Chef wies einen Mitarbeiter leise auf den gewünschten Stapel hin und in wenigen Minuten war der Stapler zur Hand und wie selbstverständlich, durfte ich mir die wenigen Blätter aussuchen.
Diese Handhabe mit einem Kunden der lediglich insgesamt 270€ Furnier erwarb macht einfach zufrieden.
Die Auswahl in dem Betrieb ist Klasse, das Holzlager bietet fast alles was Mann und Frau sich wünschen kann.
Wir wurden kurzerhand in die hinterste Halle begleitet um eine Linde zu begutachten die frisch vom trocknen kam, Stamm wie im Traum, Bohlen mit Rinde und eine Maserung nicht von dieser Welt.
Frag einfach mal kurzerhand dort nach, toller Service und nette Menschen.
 

Holzmichel1701

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Vielen Dank für die vielen Antworten :emoji_slight_smile:.

@ Sägenbremser:
Was ist denn so problematisch bei der Verarbeitung von Zedernholz, dass ich es unbedingt bereits verarbeitet haben sollte?

Ich möchte mit meinem Meisterstück keinen übermäßig hohen Eindruck bei den Prüfern erzielen. Es soll ein solides Stück gefertigt werden, welches mir persönlich gefällt und mit welchem ich die Prüfung bestehe. Der Zuwachs von Zeder ist beeindruckend. Ein Grund mehr diesem Holz eine besondere Verwendung zukommen zu lassen - warum also nicht als Meisterstück?

Viele Grüße Holzmichel
 

magmog

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Guude,

auch ich halte echte Zeder für ein wunderschönes Holz, allerdings für den Einsatz an einem Gebrauchsmöbel für viel zu weich und zu empfindlich.
 

Sägenbremser

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Hallo Holzmichel

Die Libanonzeder hat keine versteckten Eigenschaften
die in der maschinellen Bearbeitung Probleme bereitet.

Wenn du schon Erfahrungen mit der Oberflächenbearbeitung
von Zirbe, Oregonpine und feiner Fichte gesammelt hast, wird
auch die Zedernholzfläche wirklich gelingen.

Um die feine Anmutung und Haptik der genannten Hölzer auch
auf Dauer sicher stellen zu können, ist ein Verschleifen mit jeder
rotierenden Maschine tödlich. Richtig schön wird es beim letzten
Finish wenn du das Holz mit dem Handhobel verputzen kannst.

Habe mir in Bayern mal die Mühe gemacht einen Reformhobel
auf einen flacheren Eisenwinkel umzustricken, um einige cbm von
Zirbenholz damit in einen schönen Zustand zu versetzen, den habe
ich auch ein Jahrzehnt später für die Libanonzeder wieder verwendet.
Auch ein deutlich flacherer gestellter Simshobel hat mir zu der Zeit
wirklich viel beim Ausputzen der Fälze geholfen.

Solch feines Handwerkszeug wie es heute selbst im DIY Bereich
verwendet wird, hatten wir damals noch nicht im Werkzeugschrank.

Da es sich um ein recht weiches Holz handelt, ist die Oberflächenver-
gütung schon ein heikles Thema. Wie ja auch Justus schreibt ist das
Holz für ein Gebrauchsmöbel eigentlich zu empfindlich. Also müsstest
du für die belasteten Flächen ein Material zum Einsatz bringen, das auch
zu der sanften Haptik passt. Ich habe dafür Schieferplatten verwendet.
Die lassen sich recht problemlos mit unseren Mitteln einschleifen, der
Schieferstaub läßt sich gut aus der Zeder entfernen. Auch Linoleum ist
ein passendes Flächenmaterial finde ich.

Hast du schon einmal über die Oberfläche Gedanken gemacht?
Wäre schön wenn wir das weitere Vorgehen mitverfolgen könnten.

Liebe Grüsse, Harald
 

uli2003

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Langsam wird es etwas poetisch um die Verarbeitung einer feinjährigen Kiefer :emoji_grin:

Grüße
Uli
 

Mathis

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Im Dorf in 'ner Stadt
...Langsam wird es etwas poetisch um die Verarbeitung einer feinjährigen Kiefer...
In der Tat, je später der Abend, desto gesalbter die Worte...

Kann es sein, dass die poetische Ader Haralds mit ihren leicht verschwurbelten verbalen Ergüssen durch die Aufnahme geistiger Substanzen gelinde beflügelt wurde?

Zurück zur Realität: Ich habe schon oft Libanonzeder massiv verarbeitet und finde auch, dass diese sich ganz wie Kiefer gutmütig und völlig problemlos bearbeiten lässt. Punkt.
 

Sägenbremser

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Uli - was ein Glück das einer hier mal
den Spass am Fabulieren versteht :emoji_slight_smile:

Im Streit um die korrekte Fuge ist das
ja leider etwas verloren gegangen, aber
lass uns daran ruhig weiter arbeiten.

Liebe Grüsse, Harald

Schuldigung Mathis, ich dachte du wärest schon
zu Bett gegangen, ist ein rheinhessischer Grauer
der das Geschwubbel verursacht hat, gelobe nur
noch Moselriesling vorm Schreiben zu trinken:emoji_grin:
 

Holzmichel1701

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Mich stört der Ausdruck nicht. Ich bin dankbar für jede Antwort - poetischer oder praxisbezogerner Art :emoji_stuck_out_tongue:.
Wie ich die Oberfläche behandle weiß ich noch nicht.
Ich werde versuchen mir ein Muster zu besorgen und einige Oberflächen austesten.
Wenn es ein Zeder- Meisterstück wird, werde ich Euch daran teilhaben lassen.

Allen erstmal vielen Dank für die Hilfe.
Einen schönen Sonntag wünsche ich.

Grüße Micha
 
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