Linde aufsägen?

wildsau11

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Hallo zusammen,

ich hätte eine Frage, ich könnte an eine Linde gelangen, Stammstück ca. 2,50m, BHD ca. 50cm. Wuchs ist relativ gerade.
Lohnt sich das Aufsägen? Linde ist ja eher zum Schnitzen bevorzugt.

Vielen Dank für eure Meinungen.
 

weissbuche

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Ich schneide sowas immer auf. Linde haben die meisten Händler nur auf Bestellung. Ich habe mal vor einigen Jahren Linde aufgeschnitten. Über einige 100mm Bohlen hat sich ein Drechsler in der Nähe gefreut, Bretter habe ich an jemand verkauft, der da Rähmchen für Bienen draus gemacht hat. Reste hat meine Frau mit in die Schule genommen. Hat für etwas Werkzeug und einmal schön Essen gehen mit der Fam. gereicht.
 

agnoeo

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Ob es sich lohnt hängt von deinen Erwartungen ab. Willst du nachher brauchbares Holz haben oder willst du einen guten Stundenlohn erwirtschaften? Wenn ich noch ein Anbausägewerk hätte und so einen Stamm, würde ich ihn aufsägen.

Ich habe einen Lindenstamm getrocknet und der ist mir massiv gerissen. Muss man also etwas sorgfältig sein mit der Trocknungs-Umgebung.

Gruß, David
 

fahe

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...vor ein paar Wochen hätte ich mich über ein bisschen Linde in 100er Stärke gefreut. War auf die Schnelle so unmöglich, dass ich mit Pappel vorlieb nehmen musste. :emoji_frowning2:

Aufschneiden lassen würde ich das nur, wenn das Aufschneiden unaufwändig und billig ist und der Platz für die Lagerung nicht weh tut.
Sonst würde ich mir lediglich ein paar Halbstämme in die Ecke stapeln. Ich würde Linde aber auch nur zum Drechseln nehmen.
 

flüsterholz

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Linde lässt sich, finde ich, sehr gut bearbeiten. Sägen, Hobeln, Stemmen, Schleifen, sehr dankbares Holz. Und mit diversen Beizen kann es dann auch sehr schön aussehen. Sonst ist der Farbton halt etwas langweilig,
 

wildsau11

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Danke schon mal für eure Antworten,
Aufsägen kostet mich außer Aufwand nichts, Lagerfläche zum aufhölzeln ist noch da. Da ich nicht schnitze und drechsle 60mm; 40mm; 24mm aufschneiden?
 

carsten

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Hallo

würde auch eher Richtung Schnitzen denken. Als Schreiner noch nie verarbeitet. Nur einmal in der "Hand" gehabt beim Umstapeln. Ein Arbeitgeber hatte ein recht großes Massivholzlager. Die Linde lag da wohl schon mehrere Jahrzehnte.
 

flüsterholz

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Ich find auch, dass Linde in Deutschland unterschätzt wird. In Frankreich wurden im 17. bis 19. Jhd viele furnierte Möbel, neben Eiche und Pappel, aus Linde gebaut. Im Idealfall aus Viertelholz. Wäre natürlich auch hier eine Überlegung, falls machbar.
Ansonsten würde ich 3 dickere Bohlen aus der Mitte herausschneiden und außen ein paar dünnere. Kommt halt darauf an, was man mit dem Holz machen möchte. Die letzte Linde hab ich mir in 80mm Bohlen sägen lassen. Da man sie auch leicht von Hand auftrennen kann, war das für mich die beste Wahl. Ich benutze Linde aber auch nicht zum Drechseln.
 

weissbuche

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Immer bedenken, daß Linde auch bei unseren Kollegen aus dem Insektenreich sehr beliebt ist. Lange liegen lassen ist mit Risiko verbunden. Bei allen Schnitzereien in Kirchen und Schlössern ( Tillmann Riemenschneider) ist ist der Insektenbefall das größte Problem.
 

Ikeabana

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Klar aufschneiden! Wenn man die Möglichkeiten hat erst recht. Man muss ein Werkstück ja nicht komplett aus Linde machen. Vermutlich würde ich es als helles Kontrastholz einsetzen.
 

dascello

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Ich habe vor vierzig Jahren drei Cembali draus gemacht. War nur als Bohle 120 mm zu haben. Die haben wir dann mühsam mit Bordmitteln aufgetrennt. Danach war das aber Piece of Cake. Wunderbar zu bearbeiten, schöner Weihrauchgeruch und sehr maßhaltig und formstabil. Wurde natürlich gespachtelt und lackiert.
 
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