Linden - oder ähnliches Holz

Lutzenberger

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Hallo,

kann mir jmd sagen, wo ich im Münchner Umkreis/land Lindenholz-Kanteln oder Planken bekomme

- L10xB10xH60 cm

und was mich das so kosten würde? (6-7 Stück)
Die genannten Kanteln brauch ich auf jeden Fall aus Linde; sonst bräuchte ich verschied. Bretter mit 1,20 - 1,50 cm Dicke/Stärke. Dabei muss es nicht Linde sein, aber ein vergleichbares hartholz, welches sich gut bearbeiten lässt - nicht unbedingt schnitzen, aber ich muss eine Art Wölbung nach innen ausnehmen - längs der Bretter.

Liebe Grüße,
Lutz

PS: Zum "Ausnehmen" - Stecheisen oder bei einem einfach Holzhobel die Sohle unten leicht rund feilen? Habt ihr da Tipps?
phoca_thumb_l_IMG_1763.JPG
-> Die Rundung entland des Brettes...
 

yoghurt

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Hallo,
was Hutch meint ist, dass linde zwar ein Laubholz ist - aber eben sehr weich. ich kann im übrigen mit deinen Dimensionen nix anfangen. Was brauchst Du da? Länge [mm], Breite [mm], Dicke [mm]?

Gruß

Heiko

PS: @Hutch: womit hast Du Dir denn das "rote Kästchen" eingefangen?
 

Lutzenberger

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okay, danke!

nun, ich brauche 600mmx100x100. daraus werden die auf dem bild zu sehenden füße bspw.
sonst brauche ich eben bretter mit einer dicke von 15mm oder auch mehr - diese aber aus einem - wenn möglich - vergleichbaren holz zu linde. - bzw. etwas anderem als eben fichte/kiefer - bei denen das mit dem bearbeiten schwierig wird. auch wg einer späteren lackierung.

Lg
 

Mathis

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Sowas findest Du am einfachsten im örtlichen Holzhandel (gelbe Seiten Telefonbuch), da wirst du sicher Bohlen in Linde (o.ä.) finden können.

Das Auftrennen in 15 mm bzw. Verleimen zu 100 mm Dicke macht dann ein Tischler (dito gelbe Seiten), wenn du Glück hast findest du einen Tischler, der Linde vorrätig hat und dir diese Zuschnitte direkt fertigt.

Auf genau solche Arbeiten sind die Tischler seit hunderten von Jahren spezialisiert....
Zum "Ausnehmen" - Stecheisen oder bei einem einfach Holzhobel die Sohle unten leicht rund feilen? Habt ihr da Tipps?

Bei deinem sehr geringen Kenntnisstand würde ich gleich einen Tischler mit den Arbeiten beauftragen, sonst wird das eh nichts. Eine solch gewölbte Zarge stellt man weder mit Stecheisen noch mit einem einfachen Holzhobel her.
 

Lutzenberger

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Eine solch gewölbte Zarge stellt auch der Cembalobauer (ausgebildeter Tischler und Künstler ... ) mit Hobel und/oder Hohl/Stecheisen her - meine Frage galt daher denjenigen, die damit vielleicht schon Erfahrung haben und mir daher Tipps geben können - oder noch eine andere Idee und Möglichkeit sehen. Und ihre Erfahrung gerne teilen ... Außer die Arbeit dem Schreiner zu geben.

Zu dieser letzten Möglichkeit hat mein sehr geringer Kenntnisstand doch gerade ausgereicht.

Liebe Grüße,
Lutz
 

Mitglied 30872

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Hallo Lutz,
Holzhandel ist natürlich der Anlaufpunkt. Für kleinere Mengen ist aber auch ebay eine Adresse, z.B. Schnitzholz / Lindenholz / Beste Winterlinde/ Linde | eBay. Da gibt's natürlich noch andere Anbieter, die man auch direkt anmailen oder anrufen kann.
Über die Preisrelationen kann ich nix sagen.
Wenn ich sehe, was so manch ein Hobbyschreiner aus einem Stück Holz so baut, da möchte man sich von so manch einem Profi mal den Gesellenbrief zeigen lassen.
Ich kann mir schon gut vorstellen, eine solche Rundung mit einem passend geschliffenem Hobel auszuhobeln. Dafür würde es sich möglicherweise lohnen, ebenfalls bei ebay eine alten Hobel für wenig Euro zu ersteigern und bei diesem das Eisen und auch die Sohle entsprechend in Form zu bringen. Ein Versuch kostet nicht viel.
 

Lutzenberger

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okay, vielen Dank dafür! Die geringen Mengen habe ich auch gefunden. Gibt es sonst kein Holz, dass auch geht und günstiger bzw. in größeren Mengen verfügbar wäre? Ich möchte ja nichts falsches kaufen/bestellen.

Das mit dem Hobel ist eben ein Tipp, den mir der Cembalobauer gegeben hat. Glaubt ihr, dass es mit einem Schleifgerät - Bandschleifer? - auch möglich ist? Das wäre natürlich nicht gerade Handarbeit, aber vielleicht eine schnelle und günstige Alternative? Besonders die Ecken, die mit dünnen Plättchen beklebt werden, sollten halt gleichmäßig sein.
(Später wird es eben mit Schellack und Pigmenten lackiert.)

LG Andi
 

dascello

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Lieber Andreas,

ok, dann melde ich (Troll) mich auch nochmal.

Die Wölbung nach innen geht am besten mit einem "Ziehstock" (den ich mir selbst gebaut habe). Das gewünschte Profil (also eine flache Einwölbung) musst Du aus einer Ziehklinge zurechtfeilen.

Für die Reproduktion historischer Profilleisten :: Restaurierungsberatung Jonny W. Stadler

Foto meines Teils (zu schmal für Deine Bretter, sonst würde ich ihn Dir zusenden) im Anhang.

Linde für meine Cembali habe ich damals einfach beim Holzhändler gefunden. Waren zwei Dielen von 120 mm Stärke. Da das nicht so oft gefragt wird, liegen die meistens schon ein paar Jahre, was ja von Vorteil ist. So was brauchst Du jetzt auch.


Gruß vom Rhein

Michael
 

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Lutzenberger

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na, das klingt doch schonmal gut - die genannte Seite habe ich selbst mal gefunden, aber dabei geht es doch um profilleisten, oder?? Da habe ich bereits mehrere Ideen - von baumarktleisten über selbst gehobelt oder eben gezogen (wie bei italienischen modellen wohl üblich :emoji_wink: !)

Ich habe bereits eine Schwanenhalsziehklinge - ich denke, das wird einfach eine sau-handarbeit :emoji_wink: - ich habe nur bedenken, ob da genug und gleichmäßig material wegkommt bzw. dass ich das brett ruiniere. :emoji_open_mouth:

Lg Andi
 

sif220

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Hallo Andi,
bin ein "Troll" aus München.
Ich kaufe meine Bohlen am liebsten bei Holz Gar (in der Au bei Schäftlarn - einfach mal googeln). Wenn ers nicht hat dann kann er Dir sicherlich einen qualifizierte Tip geben. Ein seh anständiger Mensch - Meister Eder Typ :emoji_slight_smile:

In so kleinen Mengen könnte man aber doch - trotzdem - mal bei einem Schreiner um die Ecke nachfragen? Der könnte Dir das rohe Holz auch gleich formatieren. Mkt der Hand kriegst Du da sonst junge Hunde...

Viel Erfolg!

Tom
 

dascello

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sehn wir das mal realistisch: Für mindestens sechs Lous-XV-Beine brauchst Du schon mal sechs ordenliche Klötze von 10 x 10 x 60 cm

Hinzu kommen die geschweiften Bretter. Sooooo wenig ist das nicht. Dabei geht eine Bohle drauf. Du hast ja auch Fehlstellen im Holz, um die Du rumschneiden musst.

Gruß von Rhein

Michael
 

Mathis

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Ich kaufe meine Bohlen am liebsten bei Holz Gar (in der Au bei Schäftlarn - einfach mal googeln)i
...volle Zustimmung, saje ick doch. Der altgediente Holzhandel um die Ecke eröffnet ungeahnte Möglichkeiten in der realen Welt.
Sowas findest Du am einfachsten im örtlichen Holzhandel (gelbe Seiten Telefonbuch), da wirst du sicher Bohlen in Linde (o.ä.) finden können.

Das Auftrennen in 15 mm bzw. Verleimen zu 100 mm Dicke macht dann ein Tischler (dito gelbe Seiten), wenn du Glück hast findest du einen Tischler, der Linde vorrätig hat und dir diese Zuschnitte direkt fertigt. Auf genau solche Arbeiten sind die Tischler seit hunderten von Jahren spezialisiert....

Sicher kann man sich bald sein Lindenholz im Drucker nach Maß fertig ausdrucken, aber bis es so weit ist, empfiehlt sich der Gang zum örtlichen Holzhandel (gelbe Seiten Telefonbuch), auch wenn ich mich jetzt wiederhole.
Das mit dem Hobel ist eben ein Tipp, den mir der Cembalobauer gegeben hat. Glaubt ihr, dass es mit einem Schleifgerät - Bandschleifer? - auch möglich ist?
Du musst dir nur einen billigen Bandschleifer besorgen, und bei dem die Sohle unten leicht rund feilen...den Rest kennst Du ja schon.

Im Ernst: der von sif220 empfohlene Zuschnitt beim Schreiner ist genau das, was ich einem offensichtlich blutigen Laien empfehle.

Aber lassen wir den Herrn Lutz N. Berger doch erst mal mit seiner Schwanenhalsziehklinge herumprobieren, danach ist dann der Gang zum Tischler seeehr erkenntnisreich.
 

dascello

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Lieber Mathis,

Dein Zynismus ist schon gewöhnungsbedürftig.
Natürlich kann man einen Schreiner bitten, ein Louis XV-Gestell für ein Cembalo zu bauen. Der wird sich aber auch zuerst mal am Kopf kratzen und überlegen, wie er das hinkriegt. Und dann wird er einen Preis aufrufen, der wahrscheinlich höher liegt als der, den Andreas für das ganze (gebrauchte) Instrument gezahlt hat. Hier geht es aber ums Selbermachen.

Und glaub mir: So blöd sind die hier rumschwirrenden Hobbymänner nicht, dass Du immer wieder predigen musst: "Geh zum Tischler!"
Ich will damit nicht jeder schwachsinnigen Illusion das Wort reden, die gibt es hier auch, aber entmutigen lassen wir Hobbymänner uns auch nicht.
Meine sieben Cembali spielen nämlich immer noch - hätte ich auf Ratschläge wie Deinen gehört, hätte ich sie nie gebaut.

Und der Ziehstock funktioniert. Welaloba (also unser Werner) bestaunte letzte Woche bei mir zu Hause die damit gezogenen Profile.

Gruß vom Rhein


Michael
 

sif220

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Hallo nochmal,
Auf der Seite von dieter Schmid (feinewerkzeuge.de) wird ja ein Schiffshobel angeboten. Laienhaft hätte ich mir erwartet, dass der genAu für diese konvexen / konkaven Formen genommen wird? Was sagen die Profis dazu? Kostet allerdings rd 220 €... Nur für einmal wird sich das also nkcht "lohnen" aber dann ists selbst gemacht und du kannst stolz drauf sein. Wegen der Füße google mal nach herstellung geschweifter Füße (oder so ähnlich) das hatte ich mal vor ein paar Tagen und die Beschreibung hat das sehr gut Schritt für Schritt dargestellt. Auch kein Hexenwerk, aber...

Viel Erfolg - und nicht abbringen lassen...

Tom
 

carsten

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Hallo

der Schiffshobel ist eher ungeeignet gehobelt wird üblicherweise mit der Faser . Die Rundung hier verläuft aber gegen die Faser.
Ich würde grobe arbeitn mit einem Schrupphobel erledigen. eine Schabone bauen um dien Radius zu kontrollieren und feinstarbeiten mit einer passend zurechtgefeilten Ziehklinge erledigen.

Als eher Maschinenorientierter Schreiner würde ich das auch mit einer Kehlscheibe machen, aber das ist ein Arbeitsgang der eine gewisse Erfahrung erfordert.
 

mxspeedy

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Im Prinzip könnte man die Wölbung doch mit passender Schablone auch ohne weiteres Fräsen?

Den Feinschliff dann mit Ziehklinge und Papier :emoji_wink:
 

sif220

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Hallo zusammen,
Ich kanns mir gerade nicht vorstellen wie ma sowas macht:

Mit der Kehlscheibe bzw an der Fräse mit Schablone. So ein Fräskopf hat doch meist nur ein paar cm Höhe und das Brett hier ist so gefühlte 20 cm breit?

Herzliche Dank - bin echt gespannt auf die Antworten, da solche Themen ja immer mal wieder kommen (Profil größer als möglicher / vorhandener Fräser)

Herzliche Grüße

Tom
 

Lutzenberger

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@carsten: aber es wird doch mit dem hobel entlang der faser gearbeitet? oder meinst du, dass der schiffshobel - als bsp. das brett im bild - von unten nach oben oder umgekehrt geführt werden sollte?
schiffshobel wäre mir wohl eh zu teuer für den "einmaligen" gebrauch. das mit der schablone bzw ziehklinge klingt aber gut. in die richtung sind meine gedanken bereits gewandert.

außerdem - ist der winkel bzw die aushöhlung ja nicht derart groß, dass eine ziehklinge wochen brauen würde :emoji_wink: oder?
lg andi
 

carsten

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Hallo

eine Kehlscheibe ist im Prinzip ein Fräser der auf der Kreissäge eingesetzt wird.
(VORSICHT nicht jede Kreissäge ist dafür vorbereitet) Bitte vorher Informieren.
Kreissägeblätter sind für diesen Arbeitsgang übrigens NICHT zugelassen.


Unter http://www.dds-online.de/DDSMainFac...age=1501947&object=DDS&db=FAArchivMeinung.mdb
Wird das recht gut erklärt. ABER bitte alle Schutzeinrichtungen verwenden.
Das dort verwendete Abdeckbrett wäre mir persönlich zu schmal. Und ich kenne es auch so das das Werkstück beidseitig zwangsgeführt wird.
Bei Tischfräsen die einen Schwenkbaren Dorn haben geht das auch mit einem mgl großen Radiusmesser in mehreren Einstellungen. Wird zwar meist keine perfekte Rundung ist aber durchaus ein Mgl. wenn auch sehr einstell und ausprobier Intensiv.
 

dascello

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Lieber Andreas,

Unterschätze das mal nicht mit der Ziehklinge. Wenn Du die oben verlinkte Seite anschust, siehst Du, dass der Verfasser zunächst mal mit der Kreissäge grob vor sägt, sich also "Luft verschafft". Die Arbeit im Ziehstock ist dann überschaubar. Ich denke, das Ziehen wird für alle 5 geraden gekehlten Bretter nicht mehr als 2 zugegebenermaßen schweißtreibende Stunden beanspruchen.

Das sechste Brett, der gebogene Teil der Bentside, das ist dann allerdings in zwei Dimensionen konkav. Das wird spaßig!

Gruß vom diesig-verregneten Rhein.

Michael
 

Lutzenberger

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du meinst also, ich soll solch eine ziehklingen-montage für die bretter machen mit einer passend großen ziehklinge?? - ich dachte du meinst die umlaufende profilleiste.
... sonst geht ginge das doch ebenfalls schweißtreibend auch ohne so eine vorrichtung freihand?

hier siehts nicht besser aus

lg
 

Lutzenberger

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So, man glaubt es kaum, aber Lindenholz ist sogar bezahlbar...
Auch habe eine Möglichkeit gefunden die Bretter leicht auszunehmen...mit Bohrer und entsprechendem bohrkopf...
Sollte ich das Brett vor dem anleimen wölben (und aussägen?) oder beides vorher machen und dann in einem Winkel anleimen?

Lg Andi
 
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