linkshändige Tischler

Limajana

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Hallo liebe Tischler!
Ich bin Ergotherapeutin und befinde mich in der Zusatzausbildung zur Linkshänderberaterin und muss ein Referat über Tischler und Linkshändigkeit schreiben.
Gibt es hier irgendjemand der mir dabei behilflich wäre?
Vielen Dank
Limajana
 

carsten

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Hallo

welche Hilfe hoffst du denn zu erhalten.
Selbst bin ich nicht betroffen, Es gibt aber einige Handwerkzeuge die es auch in eienr Linkshänderausführung gibt bzw gab.
Allerdings ist auch die Nachfrage nach den rechtshändigen Ausführungen recht gering das es manche Angebote nicht mehr gibt.
z.B. Furniersäge
 

Limajana

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Also ich muss zum Beispiel in Erfahrung bringen, ob man als Linkshänder benachteiligt ist, oder auch bevorteilt.
Ob es Adaptationen oder Linkshändergeräte gibt. Ob es in der Ausbildungsverordnung was zu Linkshändigkeit gibt
 

michaelhild

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im sonnigen LDK
:eek:

Liest sich ja fast so als wären Linkshänder behindert.

Bin zwar vom Beruf kein Tischler, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das es da berufsspezifisch großartig Unterschiede geben sollte.
Obwohl wenn ich so nachdenke, gibts schon mal Ecken, wo ich als Linkshänder zum Schrauben o.ä. schlecht dran komme. Dafür bin ich dann bei den Rechtshänder-Problem-Ecken im Vorteil. Das nennt man dann glaube Gerechtigkeit. :emoji_slight_smile:

Wo man sich alles Gedanken trüber machen kann, typisch Deutschland. Hatte erst gedacht, es wär ein Scherz aber so Linkshänderberater gibts ja wirklich und spezielle Foren für Leute wie mich. Und was es da für Probleme gibt, Staubsaugen, begrüßen, anziehen.
Also ich als Linkshänder komm gut mit der rechten Welt klar, Auto fahren, kehren, ne Tastatur und ne Maus bedienen kann ich auch und mit meinen rechtshändigen Kollegen komm ich auch zurecht ohne das wir ständig anderer Meinung sein sollten. Das Problem wird da eher an was anderem liegen und nicht am linken Arm, Fuß oder was weiß ich. Aber ist halt leicht, sich hinter was zu verstecken.
Ich heb den Link zu dem Forum mal auf, wenn ich mal nicht schlafen kann.

Sorry falls Ich Dir auf nen Fuß getreten habe, aber ich finde es höchst interessant, wie man aus sowas ne Wissenschaft machen kann.
 

pedder

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Also ich muss zum Beispiel in Erfahrung bringen, ob man als Linkshänder benachteiligt ist, oder auch bevorteilt.
Ob es Adaptationen oder Linkshändergeräte gibt. Ob es in der Ausbildungsverordnung was zu Linkshändigkeit gibt

Von den klassischen Werkeugen ist wohl die Hobelbank zu nennen, die *seitig ist. Und viele elektrische Handwerkzeuge: Handkreissäge, Hobel, Bandschleifer. Bei unglaublich vielen ist wenigstens der Feststellknopf so angbracht, das er für LH unpraktisch sein dürfte.

Über die praktische Auswirkung müsste ein praktisch tätiger LH berichten, das bin ich beides nicht.

Libe Grüße
Pedder
 

Stick69

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Hi,

als linkshändiger Tischler kann ich sagen, das ich im Großen und Ganzen eher im Vorteil bin, da Linkshänder im allgemeinen intelligenter sind als Rechtshänder.:emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:
Im Ernst, hat man als Ergotherapeut nix besseres zu tun.
Bis auf ein paar Kleinigkeiten, wie rechts/links- Umschalter bei Bohrmaschinen und Akkuschraubern sowie einige Bedienelemente an Maschinen machen sich zumindest bei mir keine Nachteile bemerkbar. Und selbst an diese gewöhnt man sich so schnell, dass man sie irgendwann nicht mehr wahrnimmt.

Aber wie gehabt, siehe Eingangssatz

so long

Stick
 

magmog

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guude,

hatten wir schon:

https://www.woodworker.de/forum/linkshaendige-tischler-t10644.html
https://www.woodworker.de/forum/linkshaender-t41653.html

als lefty is man es gewohnt mit rechtszeugs umzugehen, der zwang dient auch dem geschick. manchmal wie z.b. der schwenklamello ist man als lefty sogar im vorteil.
ein alter kfz-meister sagte einst sinngemäß zu mir: „die lefties waren häufig meine geschicktesten gesellen, wo die rechtshänder hinkamen kamen die allemal hin, aber wo die lefties hinkamen kamen die rechtshänder häufig nicht hin“.

gut holz! justus.
 

Diddl

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Hallo Limajana und Forum,

eigentlich stimmt es schon, daß das Gros der Maschinen für Rechtshänder gebaut ist. Nicht nur die Handmaschinen, sondern gerade eben die ganze Kreissägenpalette, die Abrichte, die Langband, die Kantenschleife, die Kantenanleime, die Fräse (zumindest im regulären Linkslauf) - die Bandsäge ist da wohl die einzige Ausnahme (wurde vielleicht ursprünglich von 'nem Linkshänder erfunden :emoji_wink:), ...

Aber, ist das relevant? Will sagen die wirklichen Unterschiede zwischen Links- und Rechtshändern liegen doch wohl eher in der "Fingerfertigkeit", als im Arm- bzw. Handbereich - oder? Z.B.: schreiben, malen, etc. Hier hätte ich als "Rechter" eher Schwierigkeiten mich umzustellen, als bei der groben Arm- bzw. Handarbeit an den Maschinen - vor allem, wenn man es quasi vom ersten Lehrjahr an eh schon gar nicht ander machen kann.

Von Ausbildungsverordnung weiß ich jetzt nix, aber besser Du sprichst da mal direkt mit 'nem Lehrling - der ist da näher an der Materie. Frag doch einfach mal bei einer Schreinerei in Deiner Nähe, ob Du Dich diesbezüglich ein bißchen umgucken darfst, dann kannst Du Dir vielleicht ein besseres Bild machen.

Mit freundlichen Grüßen,
Dietmar
 

welaloba

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noch ein linkshänder,

der öfters mal mit Pinseln zu tun hat, schreibt hier.- Waren schon einige nette Beiträge dabei, danke dafür.
Und ehrlich gesagt, bin ich ein umerzogener Linkshänder, dh. ich schreibe rechts, aber viele Sachen gehn nur links wie hämmern, handsägen, aber "Schere" geht nur rechts. Und das beste- viele Werkzeuge gehen beidhändig. Das gefällt mir richtig gut, zb beim Führen eines Pinseln für gerade Linien,. Das nur am Rande. Ich würde - was Ausbildungsverordnung angeht - erst mal die Handwerkskammer fragen. Die könnten da vielleicht Auskunft geben. So long, Werner
 

hinnakk

ww-birnbaum
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Moin Moin,

als Linkshänder kann ich folgendes dazu sagen. In den meisten Fällen spielt es keine Rolle welche Hand bevorzugt genutzt wird. Viele Maschinen und Handwerkzeuge sind für beide gleichgut zu verwenden. Viele speziell für Linkshänder entworfene Dinge wie z.B. Korkenzieher oder Linieale kann ich als an Rechtshänderdinge gewohnter Linkshänder nicht gebrauchen. Bei Scheren und Messern mit einseitigem Schliff habe ich Nachteile, die ich aber durch geeignete Auswahl ausgleichen kann. Bei den eher groben Dingen habe ich sicherlich Vorteile gegenüber einem reinen Rechtshänder, da ein Linkshänder eher beidhändig orientiert ist als der Rechtshänder an sich.

Bei Maschinen ist hauptsächlich der Arretierknopf ein Hinderniss, da er bei der Arbeit unter dem Handballen liegt und ab und an mal ungewollt gedrückt wird. Bei mir meist bei Stichsägen. Problem lässt sich durch eine Stichsäge mit anderem Schalter leicht lösen und bei den "nicht Bügel Maschinen" gibt es ihn eh nicht. Ansonsten gewöhnt man sich als Linkshänder schnell an die Gegebenheiten und findet seinen Weg. Das ist man schließlich von Kindesalter an gewohnt.

Ich bin als Linkshänder noch an nichts gescheitert, das ein Rechtshänder geschafft hätte.

Geh doch mal in einen gut sortierten Werkzeugladen für Holzbearbeitung und schau dir die Geräte genau an und teste die Schalter usw. mit der Linken und mit der Rechten Hand. Als angehende Beraterin tut es sicher gut sich in das Linkshändertum einzuarbeiten.

Ein bekannter Linker Zimmermann hat auch keine Probleme, sondern eher Vorteile, da es ihm mittlerweile fast egal ist mit welcher Hand er die Dinge macht. Einzig beim Schreiben bleibt er konsequent links.

Und mal ganz ehrlich des deutschen liebstes Kind ist für Linkshänder gemacht! Denn das Feinfühlige und Wichtige macht man mit der linken Hand. Das grobe Schalten und das Radio bekomme ich auch mit rechts hin. :rolleyes:

Schöne Grüße!


P.S. Rechtschreibfehler sind allein auf die Linkshändigkeit des Autors zurückzuführen.
 

Limajana

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Vielen Dank für eure vielen Beiträge. War schon sehr interessant das alles zu lesen. Handwerkskammer ist ne gute Idee. Freue mich natürlich über noch ganz viele Erfahrungen von euch.
Bis bald
 

Eurippon

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Es soll Situationen im Leben geben wo man bei Null anfängt und es im Prinzip keine Rolle spielt ob man Links-oder Rechtshänder ist. Handwerk kann dazu gezählt werden. Wenn jemand noch nie im Leben zuvor einen Hobel in der Hand gehalten hat kann es von Vorteil sein es auch mit der anderen Seite zu lernen.

Ich selbst bin fast beidhändig, d.h. eigentlich Rechtshänder, habe mir aber im Laufe der Jahre die Fähigkeit angeeignet manche Dinge auch mit links tun zu können, einfach aus Gründen der Ergonomie.
Als verständliches Beispiel:
Wenn ich Beschläge in einen Korpus schrauben muss geht die linke Seite relativ gut durch Bedienung des Schraubers mit der rechten Hand. Die rechte Seite würde eine unnatürliche Verkrümmung der Hand zur Folge haben was mir ehrlich gesagt unangenehm ist. Also wird einfach der Schrauber in die andere Hand genommen.

Das war anfangs vielleicht etwas ungewohnt, aber das Gehirn und der Bewegungsapperat lernt schnell. Sicherlich hat mir auch das Schlagzeugspielen dabei geholfen bei bestimmten Dingen die Qual der Wahl zu haben.
 

TomfromMuc

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Für mich als Linkshänder das wirklich einzige Problem: der Feststellknopf bei den Bohrmaschinen u.ä. Geräten, da man diese immer wieder unbeabsichtigt drückt (selbst mit über 40 habe ich es noch nicht gelernt). Gerade wenn es schwer geht (z. Bsp. große Schrauben mit der besonders großen Bohrmaschine reindrehen) passiert es. Ich hab schon diese Sch...knöpfe mit der Flex abgeschnitten... Manchmal nerven noch Scheren, die für Rechtshänder ausgeformt sind.

Immer dann tröste ich mich, daß Linkshänder die geschickteren Menschen sind :emoji_slight_smile:
 

magmog

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guude,

ein interessater aspekt ist m.e. auch, dass z.b. ein geiger mit seiner bevorzugten hand recht grobmotorische bewegungen mit dem bogen ausführt,
während die gegenhand beim greifen um ein vielfaches schwierigere und detailiertere bis in die finger reichende bewegungen auszuführen hat.

Der dauerlauf- bzw entrigelungsknopf ist für lefties wirklich eine zumutung, sonst keine probs..

gut holz! justus.
 

Spannemann

ww-buche
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Servus!

Wenn auch OT:
Beim Geigen ist die linke Hand der Handwerker, die rechte der Künstler. Bin zwar kein begnadeter Spieler, aber diese Regel sieht man schnell ein.

Beste Grüße!
Spannemann
 
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