Mafell Erika Baujahr 1988 Kaufen ja / nein?

Alceste

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Liebe Profis,

Ich bin schon einige Zeit am Ausschau halten nach einer gebrauchten Erika. Mir ist nun privat (Baujahr 1988) eine "zugelaufen" die ich für 400 Euro bekommen könnte. Der Verkäufer hat auch signalisiert, dass er bereit wäre nochmal preislich zu verhandeln. Leider bin ich mir unsicher, was die Erweiterbarkeit bzw. die Kompatibilität mit aktuellem Zubehör angeht (Spanhaube und Multifunktionsanschlag sind dabei). Konkret:

1. Gibt es für diese alten Sägen Tischerweiterungen? Sind ggf. die Tischerweiterungen für die neuen Erikas kompatibel?
2. Zur funktion: Bei der Festool Zugsäge gibt es ja zwei Anschläge, so wie ich das sehe, bei Mafell aber nur einen ist das richtig? Wie kann man denn dann mit der Zugfunktion wiederholgenaue Schnitte machen?
3. Bei den neueren Erikas habe ich gesehen, dass es anscheinend solche Leisten gibt die es erlauben eine Holzplatte bündig mit dem Tisch zu montieren. Sind diese Leisten auch für diese alte Erika erhältlich?

Vielen Dank schonmal für eure Hilfe
 

Helibob

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Hi,
zu 1:
Die Profile sind gleich geblieben - Vorsicht ist nur geboten, weil eine Modellreihe aus der Reihe fällt, bzw. ein anderes Profil hat.​
Da sich die Sägetischlänge verändert hat, sind die Tischerweiterungen nur bedingt kompatibel. - Verlängerungsschienen und ein Eigenbau (Beispiele im Netz) tut es hier ggf. ausreichend.​

zu 2:
Die Frage verstehe ich nicht so wirklich, wie das von dir gemeint ist ^^vielleicht fehlt mir aber auch das Detailwissen über die Festool Zugsäge.​
Am langen Lineal kannst du z. B. den Ablängsanschlag; bzw. mehrere befestigen und verwenden.​

Wichtig wäre schon mal welches Modell (Schnitthöhe) und in welchem Zustand. Hat diese schon eine Motorbremse?
Gruß Matze
 

Alceste

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Hallo Matze

Danke für die Informationen. Zum Typ der Maschine kann ich den Bildern folgendes entnehmen:
Baujahr 1988, Art. Nr. 970103 max Sägeblatt Durchmesser 280 (?) Kannst du daraus schließen,ob sie bereits eine Motorbremse hat?
Hast du vielleicht einen Link zu einem Eigenbau? Auf YT etc. ist die Erika ja ziemlich unterrepräsentiert.
Wegen meiner etwas ungelenken Formulierung: Auf den paar Videos die ich gesehen habe gibt es immer nur einen Anschlag auf der Erika. Ich stelle mir das aber so for, dass wenn man ein Werkstück kappen möchte man einen Anschlag zum Ausrichten des Winkels zum Sägeblatt nutzt und einen zweiten um die Länge des Stückes zu definieren. Bei der Festool habe ich das in Videos so gesehen aber nicht bei der Erika.Ablänganschlag hört sich ja schonmal richtig an. Den würde man dann mit der Säge verbinden und daran dann ein Lineal, richtig? Gehört der zum Lieferumfang der Säge oder wäre der gesondertzu kaufen?
 

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woodtr1

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Die Anzahl Anschläge hängt nicht vom Hersteller ab, sondern davon was du dir kaufst.

Und in der Set-Variante von Festtool ist eben ein Längsanschlag mit dabei.


Kannst aber auch z.B. einen Univeral-Anschlag kaufen und dort dann ein Holzklotz befestigen, der als Anschlag dient
 

Johannes

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Hallo Alceste,
das dürfte eine Mafell 65 sein, wobei die Nummer erst später hinzugefügt wurde, um sie von der 70ger, 60ger und 85ger zu unterscheiden ( ist halt die Schnitthöhe). Soweit ich mich erinnere, hatte die Säge von Anfang an eine elektronische Motorbremse. Zu berücksichtigen wäre noch, das diese Säge eine ziemlich offen Konstruktion hat, was eine effektive Absaugung schwierig macht.

Es grüßt Johannes
 
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ich habe eine solche noch hier stehen, es fehlt aber unten der "Absaugdeckel" bei mir- ist ne Dreckschleuder, macht keinen Spaß damit zu arbeiten, k.a. ob wenn der Deckel vorhanden ist die Absaugung "gut" ist
 

Alceste

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gitbs irgendwo Bilder von diesem Absaugdeckel? Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob der dabei ist? Kann man die fehlende Absaugung nicht durch den Bau eines Kastens auf den man die Erika stellt kompensieren?

Edit: Hab mir gerade die Explosionszeichnung aus einem der von @woodtr1 verlinkten threads geladen und da ist der "Deckel für Späneabsauger" als Sonderzubehör gelistet ^^
 

seschmi

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Der Preis ist gut. Wenn die Maschine in Ordnung ist, gehst Du kein Risiko ein, weil Du sie für diesen Preis auch wieder los wirst. Wenn sie also in Ordnung ist und Du eine Montagesäge willst, kannst Du sie nehmen. Du musst halt schauen, das wenigstens der Universalanschlag dabei ist - den gibt es zwar auch neu, aber dann wird sie zu teuer.

Hier gibt es immer Leute, die an der Erika kritisieren, dass es keine Formatkreissäge ist. Das sollte sowieso klar sein. Ein Golf ist kein LKW, es ist nutzlos, das zu kritisieren.

Die Motorbremse ist einfach zu checken: Wenn sie Okay ist, steht das Blatt nach 10 Sekunden, wenn nicht, läuft es mehrere Minuten nach.

Das untere Absaugblech hat ein Loch und einen kleinen Stutzen, in den der Schlauch gesteckt wird. Ich hatte früher ein selbstgemachtes (einfach mit Loch, in das der Schlauch gesteckt wurde). Ging auch. Zudem habe ich ein Loch in die Spanhaube gebohrt, mit einem zweiten Schlauch zur Absaugung von oben. So ist es schon okay, die Montagesägen sind alle nicht optimal, aber der Feinstaub ist weg. Und besser als jede Kappsäge klassischer Bauart.

Eine Tischverbreiterung kann man sich mit den „Halte und Anschlagschienen“ gut selbst bauen. Den Schiebetisch habe ich auch, auch da passt der aktuelle für die 85er.

Du musst halt überlegen, was Du willst. Die Erika schlägt die Plastik-TKS, die man für 400 Euro kriegt, um Längen. Aber natürlich schlägt eine Formatkreissäge die Erika um Längen.

Man kann mit der Erika schon Möbel bauen, braucht aber etwas Erfahrung und muss wissen, was man tut. Wenn man schief drückt oder verkantet, wird der Schnitt halt krumm, weil die Anschläge zu weich sind. Das kann man aber lernen.

Zum Thema „Zwei Anschläge“: Wenn man den Ablänganschlag links einsetzt, sollte der Abschnitt rechts frei wegkönnen. Wenn man den, wie es Dir vorschwebt, gegen den Parallelanschlag stößt, klemmt er zwischen diesem und dem Sägeblatt und wird weggeschleudert. Zum Ablägen mehrerer gleicher Teile benutze ich einen Holzklotz am Ablänganschlag mit einer Hebelzwinge fixiert.

Gerade solche Sachen sind eine Stärke der Erika, weil kleine (oder sehr große) Teile nicht bewegt werden müssen, sondern das Sägeblatt bewegt wird.
 

woodtr1

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Wir haben ein Anschlagslineal mit zwei Klemmstücken (ohne Universal-Anschlag genutzt) als Längsanschlag. Das war dann schon recht stabil.
 

Alceste

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@seschmi vielen Dank für den ausführlichen Beitrag. Dass es sich um eine Baustellensäge handelt ist mir bewusst. Was mir wichtig ist, ist, dass die ne Nummer besser als die GTS artigen Sägen ist, was denke ich der Fall ist.
Soweit ich das den Bildern entnehmen kann, ist der Universalanschlag dabei, allerdings ohne Anschlaglineal.
Also ich denke ich werde das Teil anschaffen, ich schätze die Investition ebenfalls als relativ risikoarm ein. Danke euch allen für die Entscheidungshilfe!
 

Alceste

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Zum Thema „Zwei Anschläge“: Wenn man den Ablänganschlag links einsetzt, sollte der Abschnitt rechts frei wegkönnen. Wenn man den, wie es Dir vorschwebt, gegen den Parallelanschlag stößt, klemmt er zwischen diesem und dem Sägeblatt und wird weggeschleudert. Zum Ablägen mehrerer gleicher Teile benutze ich einen Holzklotz am Ablänganschlag mit einer Hebelzwinge fixiert.

Sorry aber ich habs jetzt mehrfach gelesen und ich bin mir nciht sicher ob ichs kapiert habe, kannst du davon vielleicht irgendwann mal ein Bild machen?
 

woodtr1

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Wie in Heiko Rech Vlog 4 gezeigt, soll das abgelängte Holz nicht am Längsanschlag durchgeschoben werden. Im dem Beispiel ist am Längsanschlag noch eine Alu-Schiene vorhanden, die soweit zurückgezogen werden kann, dass nur am Anfang vom Schnitt diese als Stop für das Werkstück genutzt wird. Beim eigentlichen Sägen ist es aber rechts des Sägeblattes frei.
Anstelle dieser dort genutzen Alu-Schiene kannst du auch eine Stück Holz an den Längsanschlag klemmen (Hebelzwinge) und schaffst somit einen Anschlag, und beim Bewegen des Schnittguts läuft dieses wieder frei. Das funktioniert mit einen Schiebeschlitten.

Wenn du die Zugfunktion nutzt, würde allerdings der rechte Teil genauso wieder zwischen Anschlag und Sägeblatt eingeklemmt werden.
 

Alceste

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Danke, soweit kann ich folgen - aber was mache ich denn wenn ich die Zugfunktion zum Schneiden nutzen will?
 

Frank73

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Danke, soweit kann ich folgen - aber was mache ich denn wenn ich die Zugfunktion zum Schneiden nutzen will?
Für so etwas habe ich immer Reststücke von stärkerem Multiplex genommen.
Einfach an den Anschlag legen, Leiste dagenschieben und festhaltenoder zwingen, Reststück wegnehmen, sägen.
So kann sich die abgesägte Leiste nicht verklemmten, und alle Teile sind trotzdem gleich lang.
 

Helibob

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...Auf YT etc. ist die Erika ja ziemlich unterrepräsentiert...
Wundert mich nicht, ist halt eine andere Zielgruppe.
Leider gilt das für das auch für so manchen Händler/Shop - bei den von Mafell ausgewiesenen Händlern/Shops in meinen Umkreis kann man relativ wenig befummeln.

Webseiten müsste ich erst raus suchen. Die Umsetzung einer Erweiterung habe ich auf die Schnelle: http://holz.habermann-net.de/2014/01/03/fraestisch-fuer-die-mafell-erika/
Möglichkeiten würde es hier auch mehrere geben:
  • Umbau einer neuen gekauften Tischerweiterung (kürzen). ^^teuerste Variante
  • Bei Ebay immer mal gucken ^^îch hatte meine günstig gebraucht "geschossen", überaschenderweise neu-verpackt und unbenutzt.
  • Einfache Lösung mit genuteter MPX-Platte.
  • Profilstücke aus z. B. Buche auf der Erika im Winkel schneiden (Haltevorrichtung - Arbeitsicherheit!) und so eine "professionellen" Tisch bauen.
  • Wenn (Hobby-)CNC irgendwie greifbar, Profil aus Plattenmaterial fräsen und z. B. schichten. - Das Schwalbenschwanz-Profil hätte ich auch schon mal gezeichnet.

Weiter möchte ich nicht in die Tiefe gehen - gerne wenn etwas konkretere Fragen oder Anliegen.

Gruß Matze
 

Alceste

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Danke euch allen für die wertvollen Hinweise, ich denke damit lässt sich arbeiten und ich werde die Säge anschaffen. Dann werde ich sicher nochmal mit doofen Fragen hier ankommen ^^.
 

Alceste

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da hab ich mich wohl zu früh verabschiedet: Ich habe mir gerade nochmal die Erstatzteilliste angeschaut und ich bin ein wenig verwundert. In den ganzen Blogs und videos wo sich Leute Tischerweiterungen Basteln nutzen die dort immer zwei Halteschienen. In der Ersatzteilliste sieht man aber nur eine im Einsatz. Wie viele bracuht man denn nu? Außerdem gibt es diese Schienen in zwei Längen, wozu?
 

woodtr1

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Man könnte spekulieren, dass der Platz auf der Zeichnung nicht mehr ausgereicht hat..... und es klar ist, dass der Zusatztisch nicht frei in der Luft hängt.
Je nach dem wie weit du einen Erika ausbauen wolltest, konnte man 1 oder 2 Zusatztische, links oder rechts oder beidseitig anbauen.
Wir hatten 1 m Schienen und ein Zusatztisch. Das ergab den ggf. eine Lücke zwischen Maschine und Zusatztisch.

Letztendlich ist es aus meiner Sicht aber egal, da wenn das nicht schon dabei ist, du nur noch die heute angebotenen Schienen kaufen könntest.

Mafell hat zwischenzeitlich 2 Profile des seitlicher Schwalbenschwanz. Soweit ich weiss haben die 60er eine anderes Profil als die 70/85er.
Aus der Ersatzteilnummer könnte man schließen, dass es die Auflage- und Halteschiene für die 70/85er sein könnte, und die gibt es nur noch in 1m Länge (ohne hier eine valide Aussage treffen zu können.

Meiner subjektiven und schon länger zurückliegenden Beobachtung nach kommen nur sehr wenig Anbauteile als Gebrauchtteile auf den Markt. Meist nur als Gesamtpaket Säge mit Anbauteilen.

Wenn du also planst die Säge nachzurüsten, würde ich mal die Gesamtkalkulation mit den verfügbaren und an die alte Maschine passenden Teile machen.
 

Alceste

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okay danke für die Klärung - ich war mir nicht sicher, ob der Zusatztisch auf der anderen nicht vielleicht eine fest verbaute Aufhängung nutzt.
eine Tischerweiterung wäre generell schon ne feine Sache, ich muss aber nochmal überlegen.
 

Alceste

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Wenn du also planst die Säge nachzurüsten, würde ich mal die Gesamtkalkulation mit den verfügbaren und an die alte Maschine passenden Teile machen.

okay nach weiterem in mich gehen und durchkalkulieren habe ich entschieden, dass ich von dem Angebot abesehe - die Teile bei Mafell neu zu kaufen (sofern sie passen) würde mich ein Heidengeld kosten für das ich andere Sägen schon als Set bekomme. Dann jedesmal das Risiko beim Gebrauchtkauf , dass an den Teilen evtl. irgendwas verzogen ist oder so (will ja jetzt nicht jedesmal ausrücken um das Zeug zu begutachten) - das ist mir zu viel Aufwand für eine Säge die drei Jahre jünger ist als ich.
Danke nochmal an alle für die vielen nützlichen Hinweise - ihr habt mich vermutlich vor einem Fehler bewahrt!
 
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