Hallo seda,
ich denke selbst gerade über die Anschaffung einer Tauchsäge nach und habe daher ein bisschen recherchiert. Vergleicht man die einzelnen Modelle miteinander, habe ich durchaus noch mehr Unterschiede zwischen, Makita (ich vermute, Du meinst die SP6000, eine 6600 kann ich nirgendwo finden), Dewalt und Festool herausgefunden (Angaben jeweils in dieser Reihenfolge und natürlich ohne Gewähr):
Leistungsaufnahme: 1300 - 1300 - 1050 Watt
(über die Leistungsabgabe kann man nur spekulieren, aber der Wirkungsgrad der verwendeten Motoren dürfte sich nicht so wesentlich unterscheiden)
einstellbare Sägeblattneigung: -1/48° - 0/47° - 0/45°
Schnitttiefe: 56 - 59 - 55 mm
Vorritzfunktion: ja - ? - nein
Kippschutz: ja - nein - nein
Spaltkeil: nein - ja - ja
Gewicht: 4,1 - 5,1 - 4,5 kg
Länge der mitgelieferten Schiene: 140 - 150 - 140 cm
Was man davon für notwendig erachtet muss jeder für sich selbst entscheiden. Ein wichtiges Kriterium ist aber sicher der Preis - und zwar mit vergleichbarer Ausstattung. Ich habe folgende zirka-Preise gefunden - jeweils für die Säge mit Drehzahlregelung, Koffer und Schiene: 370 - 480 - 550 Euro. Nur so zum Vergleich: für die Mafell werden bei vergleichbarer Ausstattung deutlich über 600 Euro verlangt. Das ist mir eindeutig zu viel und ich vermisse den entsprechenden Mehrwert.
Kann man auf die Drehzahlregelung verzichten, kostet die Festool immer noch 460 Euro (da würde ich eher zur Dewalt greifen) und bei Sauter gibt es noch eine ähnliche Tauchsäge von "Spero" für 320 Euro.
Zur Spaltkeil-Thematik würde ich Georg zustimmen: für Plattenmaterial ist er tendenziell verzichtbar, für Massivholz-Trennschnitte halte ich ihn eigentlich für notwendig. Da letzteres bei mir kaum vorkommt werde ich wohl zur Makita greifen - und wenn ich wirklich mal ein Brett auftrennen muss, dann schiebe ich hinten einen Holzkeil in den Schnitt und mache mich respektvoll darauf gefasst, dass die Maschine ggf. eine starke Hand braucht. Kurze Trennschnitte mache ich ohnehin auf der Tischkreissäge (die hat natürlich einen Spaltkeil).
Es ist zu lesen, dass die Festool- und die Makita-Schiene weitgehend identisch sind, Festool-Geräte sollen jedenfalls auf der Makita-Schiene laufen. Für meine Oberfräse (Bosch) müsste ich mir ohnehin einen Adapter aus einem Stück Multiplex selbst fertigen, was aber kein besonderes Problem darstellen dürfte. Eine Stichsäge an der Schiene zu führen ist eigentlich quatsch, dafür ist eine Stichsäge nicht gedacht. Und wenn es doch unbedingt sein soll: an der Schienenkante entlanggeführt lässt sich jedes Werkzeug mit einer solchen nutzen. In so fern halte ich den oft angeführten "System-Vorteil" der Festoolgeräte für reichlich an den Haaren herbeigezogen (und "bezahlt" macht sich da im Heimwerkerbereich meines Erachtens gar nix). Allenfalls für die Verwendung mit dem Multifunktionstisch mag dieses Argument zählen. Aber wofür braucht man so ein überteuertes und sperriges Möbel?
Zum Kauf in England kann ich Dir nichts konkretes sagen, aber ob sich der Aufwand lohnt (insbesondere bezüglich der möglichen Unsicherheiten bei Garantiefällen) scheint mir zumindest fraglich. In diesen Preisregionen ist mir der Mehraufwand und das Risiko zu groß.
Nimmt man die Kritiken und Erfahrungsberichte, die sich quer durchs Internet verteilen zusammen, so würde ich die Sägen aller vier Markenhersteller (Festool, Makita, Dewalt und Mafell) Leistungs- und Qualitätsmäßig als weitgehend gleichwertig einsortieren. Aussagen wie "Mafell und Festool spielen in einer anderen Liga" würde ich vor allem auf das Image dieser Marken beziehen - wer's braucht... Ich habe mit Geräten der Hersteller Makita, AEG, Bosch (grün und blau), Metabo, Elu, Festool, Lamello, Mafell uam. gearbeitet. Als minderwertig würde ich kein einziges dieser Geräte bezeichnen. Es ist immer eher eine Frage der Handhabung, der Ausstattung und des Preises, die letztlich ausschlaggebend waren. Es gibt aber auch Hersteller, um die ich nach mehreren negativen Erfahrungen lieber einen großen Bogen mache...
Stimmt die Genauigkeit der Säge nicht (bzw. ist das nicht durch entsprechende Einstellung korrigierbar), dann wäre das für mich ein Reklamationsgrund - egal bei welcher Marke. Wobei ein halbes Grad auf der Skala einer Handkreissäge wohl im Bereich der Ableseungenauigkeit liegt. Die Anschläge bei 0° und 45° sollten aber eigentlich einstellbar sein. Vielleicht kann "Mich985" nochmal was dazu schreiben. Wenn das nicht geht, dann wäre das für mich schon ein großer Nachteil.