Malervlies?

Eilon

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Moin liebe Community,
könnt ihr mir bei der Entscheidung der Tapete helfen? Ich renoviere ein älteres Haus (1960) und möchte die alten Mustertapeten gegen einfache weiße Tapeten austauschen, welche gestrichen werden sollen. Da ich noch nie tapeziert habe, hilft mir mein Nachbar beim tapezieren. Der Nachbar hat mir Raufaser Tapeten als Vliestapete empfohlen, da diese nicht eingeweicht werden müssen. Allerdings mag ich das Aussehen von Raufaser Tapeten nicht mehr leiden. Nun bin ich auf Malervlies gestoßen, womit ich aber nichts anfangen kann. Dienen die nur als Untergrund für Tapeten oder ist es das was ich suche? Einfache Tapeten, welche leicht zu tapezieren und zu streichen sind?

Freue mich über eure Ratschläge =)
 

Eilon

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Super, weißt du auch was für eine Sorte (Gewicht und Material) zu empfehlen ist?
 

U.Tho

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Da kann ich Dir nicht weiterhelfen - ich kenne das halt, als ich noch Trockenbau gemacht habe, war das beim Maler der ultimative Grundstoff für alle Beschichtungen.
 

Heener

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Also zunächst muss man vorne weg schicken, dass der Untergrund sauber verspachtelt und geschliffen sein muss. Q3 - Güte.
Das Flies gibt es in verschiedenen Dicken und Breiten. Ideal für Leute, die keine Struktur wollen, aber trotzdem streichen möchten. Die Verarbeitung ist nicht so einfach, vor allem die Stöße brauchen Zuwendung, damit man sie später nicht sieht.
Bei unebenen Untergründen kein zu starkes Flies wählen, weil es nicht dehnen lässt.
Im Altbau gerne verwendet, weil es rissüberbrückend wirkt. Auch an Gipsdecken wurde es in meiner Firma häufig angebracht.
Da Du keine Erfahrung hast, gibt es 2 Möglichkeiten:
1. Du machst es selbst und schraubst Deine Erwartungen an das Ergebnis runter.
2. Du lässt es den Profi machen und erfreust Dich am Aussehen.
Mein Erfahrung: Flies nicht sauber verarbeitet sieht sch ..... aus.
Grüße
 

Mr.Ditschy

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Würde eine feine Raufaser nehmen (gibt es in verschiedenen Ausführungen), denn wenn Malervlies, muss der Untergrund wie schon erwähnt sauber verspachtelt und geschliffen sein, dann kannst die Wände gleich ohne zu tapezieren nur streichen.
 

Heener

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Würde eine feine Raufaser nehmen (gibt es in verschiedenen Ausführungen), denn wenn Malervlies, muss der Untergrund wie schon erwähnt sauber verspachtelt und geschliffen sein, dann kannst die Wände gleich ohne zu tapezieren nur streichen.
Klar man auch Spachtelflächen streichen/Rollen, das sieht aber anders aus.....
 

fahe

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denn wenn Malervlies, muss der Untergrund wie schon erwähnt sauber verspachtelt und geschliffen sein, dann kannst die Wände gleich ohne zu tapezieren nur streichen.
...die Ansprüche mögen ja unterschiedlich sein, aber für "gleich... 'nur streichen' sind die qualitativen Anforderungen an den Untergrund noch einmal ziemlich deutlich höher...:emoji_wink:

Renovier- und ähnliche Vliese ordentlich an die Wand zu bekommen, finde ich eher deutlich einfacher als vernünftiges klassisches Tapezieren. Wirf einmal einen Blick auf die Videos von Dirk Hobein, die finde ich ziemlich anfängertauglich.
 
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Time_to_wonder

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Ich habe mit dem Produkt vor zehn Jahren in meinem Neubau alle Decken tapeziert, weil ich den Beton nicht spachteln wollte. Empfehlung kam vom Chef der Verputz-Firma. Ergebnis war im ersten Zimmer (Werkstatt) solala, wurde immer besser. Das Zeug an die Decke zu bekommen ging sensationell gut, nicht zu vergleichen mit Tapete. Für mich war's ne sehr gute Lösung => klare Empfehlung dafür!
 

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Mr.Ditschy

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...die Ansprüche mögen ja unterschiedlich sein, aber für "gleich... 'nur streichen' sind die qualitativen Anforderungen an den Untergrund noch einmal ziemlich deutlich höher...:emoji_wink:
Von Q3 zu Q4 ist kein großer Unterschied, zumal dann die meisten auf das Vlies ebenso irgendeine Farbe drauf klatschen und dazu überwiegend die Stöße siehst ... aber ja, der eigene Anspruch/Umsetzung ist entscheidend wie bei jedem Handwerk - daher für Leien finde ich spachteln, schleifen sowie 2x streichen das einfachste (bei feiner Strukturfarbe/putz sogar noch einfacher).
 

fahe

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Von Q3 zu Q4 ist kein großer Unterschied,
...Q3, wenn es denn tatsächlich die Qualitätsanforderungen erfüllt, reicht zum Streichen aus, für Malervlies dito. Also: Fugen breit überspachtelt, Fläche zum Porenschließen einmal abgezogen, Fläche ordentlich geschliffen.

Zwischen Q3 und Q4 liegt dann aber schon ein ziemlich großer Mehraufwand. :emoji_sunglasses:
 

U.Tho

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Bei Q4 musst Du vollflächig eine gewisse Schichtdicke auftragen - wie Putz.
Wenn ich mit dem Vlies arbeite, reicht die Q2 absolut aus. Q3 wäre Q2 + "Poren" füllen im Karton, d.h. mit steiler Spachtel abziehen und wenn nur Streichen vorgesehen ist, reicht die Q2 erfahrungsgemäß auch aus (wenn die Farbe nicht zu dünn ist) und bei den allermeisten Ausschreibungen wird nichts anderes gefordert. In den 12 Jahren, die ich Trockenbau gemacht habe, hatte ich nur einmal die Anforderung Q4 - den Job habe ich an den Maler / Putzer vergeben, weil ich das meinen Leuten und mir nicht zugetraut habe - das ist schon mit viel Übung verbunden.
 

Eilon

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Von Q3 zu Q4 ist kein großer Unterschied, zumal dann die meisten auf das Vlies ebenso irgendeine Farbe drauf klatschen und dazu überwiegend die Stöße siehst ... aber ja, der eigene Anspruch/Umsetzung ist entscheidend wie bei jedem Handwerk - daher für Leien finde ich spachteln, schleifen sowie 2x streichen das einfachste (bei feiner Strukturfarbe/putz sogar noch einfacher).
Also wenn ich das richtig verstehe, kann ich die alten Tapeten abreißen, Löcher und Unebenheiten spachteln/schleifen und direkt auf der Wand streichen? Irgendwann soll das Haus auch einem Neubau weichen, 100% perfekt muss es also nicht werden.
 

Mr.Ditschy

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Ganzflächig abspachteln verhindert halt auch ungleiche Farbgebung nach dem trocknen der Farbe, da dadurch eine einheitliche Oberflächen-Struktur geschaffen wird, nichts anderes erzeugst du durch ein Vlies usw. (es kommt aber auch auf die Farbe/Farbton an und selbst wie gestrichen wird).
Mein Fall sind glatte Wände zwar nicht, aber jeder wie er mag ... doch wenn da eh mal ein Neubau hin kommt, würde ich keinen großen Aufwand machen. Streichen direkt geht, ist nichts anderes wenn den Keller/Werkstatt streichst, doch wenn da Tapete drauf war, schaut das etwas anders aus (war gedanklich bei neu), da muss ggf der Kleister runter, zumindest muss der Untergrund fest sein, nicht dass den mit der Farbwalze aufreißt und um die Walze wickelt (alles schon gehabt, wie ist die Wand?), dann eher mit der Farbbürste streichen, da bekommst auch noch etwas Struktur rein - also nach spachteln/schleifen vor dem ersten Anstrich ggf grundieren oder 1:1 mit LF Tiefgrund mischen und vor dem 2. Anstrich kannst auch noch etwas nachspachteln/schleifen (zum ausbessern sind die fertigen glatte Wände jedoch nicht optimal).
 

Annis

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Ich hab gerade sowohl Gipskarton Wände als auch eine Wand mit Bestandsmauerwerk mit Malervlies tapeziert. Es ging eigentlich deutlich besser als erwartet (hab es zum ersten Mal gemacht, aber vorher schon viel Rauhfaser tapeziert.) Kleine Dellen deckt es gut ab (an einer Wand war eine Kratzstruktur von einem Kleber, die auch nach dem Spachteln noch leicht vorhanden war, die ist verdeckt worden.) Allerdings sieht man jedes Sandkorn durch, man muss also vorher penibel sauber machen und auch am besten für das Kleistern eine frische Rolle / Quast nehmen (ist wahrscheinlich allen klar, die das öfter machen). Und Grundieren muss man auch, sonst zieht der Kleister zu schnell ein und es klebt nicht. Das Ergebnis ist wirklich super glatt, ein bisschen steril im Vergleich zu den Wänden, die wir nur dünn gespachtelt und dann gestrichen haben.
 
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