Massivholz Zuschnitt: 2 Kernfragen und eine Baumkante

willyy

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Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei ein paar Buche Bohlen (35 mm) zuzuschneiden.
Dazu habe ich noch Anfängerfragen:
Skizze oben:

Massivholz.jpg

1. Bei Seitenbrettern (wie heißen die richtig), die knapp am Kern vorbei gehen habe ich fast nur liegende Jahresringe.
Trennt man die in der Mitte im Kernbereich, zur Sicherheit nochmal auf (roter Strich) oder kann man die im Ganzen lassen ?

2. Bohlen zuschneiden + besäumen, untere Skizze.
Reicht es den Kern mit einem Schnitt mittig aufzutrennen oder schneidet man besser links und rechts vom Kern, so dass der ganz rauskommt ?
(das dunkle soll der Kernbereich sein)

3. bei langen Brettern >2 m, wo die Verwendung noch nicht klar ist, schneidet man da die Baumkante so knapp wie möglich ab (roter Strich),
oder schneidet man da auch schon parallele Bretter ? Gibt es da eine Lehrbuchmeinung?
Eigentlich ist der rote Strich zunächst das Optimum, aber später wenn man in der Länge teilt und ein breiteres und ein schmaleres Brett draus macht,
ist der Verschnitt am Schluß trotzdem derselbe, oder?

Danke Euch.
 

HolzandMore

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Hallo,
den Kern mit 2 Schnitten links/rechts raustrennen.
Stehende Jahresringe hast du nur bei ca. 3-5 Bohlen um den Kern herum, je nach Dicke und Stammumfang.
Je weiter weg du vom Kern bist, desto flacher die Jahresringe. Dann könntest du aber auch ganz dicke Bohlen schneiden (8-10cm vieleicht) und diese dann wieder senkrecht auftrennen mit der Dicke die du benötigst. Dann hast du auch wieder stehende Jahresringe bei 3-5 Bohlen um den Kern herum was z.B. für Schneidebretter ganz sinnvoll wäre.
Je nach dem was du aber bauen möchtest einmal, wäre es aber auch schön liegende Jahresringe zu haben, das kann dann eine schöne Fladerung ergeben. Ist aber bei Buche eher wohl nicht so ausgeprägt wie bei Nadelgehölz z.B.

Wenn das Zopfmaß um einiges kleiner als das Stockmaß ist, würde ich konisch besäumen um nicht zu viel zu verlieren.

Gruß Andi.
 

Lorenzo

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Kommt drauf an was du mit dem Holz machst.
Für ne Füllung kannst du ne Bohle auch am Stück lassen solang du nicht wirklich den Kern mit drin hast.
Bei Bohlen für ne Tischplatte schau ich dass ich keinen größeren Wechsel im Winkel der Jahrringe hab als 45°. Also bei ner Mittelbohle (das sind die Kernbohle und wie Andi gesagt hat, 2 oder 4 weitere) dann eben von stehend bis 45°. Sonst arbeitet die eine Bohle schon recht viel. bisschen mehr geht auch wenn das Holz gut trocken ist.
Daraus ergibt sich wieviel vom Kern du wegschneidest.
Besäumen so knapp wies nötig ist um die Kante zu kriegen die du willst. Für ne Unterkonstruktion die man später nicht sieht kann auch mal noch bisschen Baumkante übrig bleiben, hautpsache an den Stellen an denen es wichtig ist (zum Beispiel wenn Holzverbindungen vorkommen) sollte natürlich die ganze Kante gerade sein.
Und zu den Bohlen von denen du noch nicht weisst was du damit machst: Mit denen machst du gar nix. Nicht besäumen, nicht aushobeln. Wenn das Holz noch ne Weile liegt, kannst du nochmal neu aushobeln. Und die Baumkante is ja oft nicht schnurgerade, wenn du kürzere Sachen draus machst sparst du Holz wenn du die Bohle grob zuschneidest, und dann erst die Baumkante entfernst. Konisch besäumen spart auch Holz wie Andi schon sagte.
 

teluke

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Ob ich in der Mitte auftrenne oder die Bohle unaufgetrennt verwende hängt einfach davon ab ob sie nach dem trocknen noch gerade oder geschüsselt ist.
Geschüsselte Bohlen muss man schon deswegen auftrennen weil man sonst einen zu großen Abricht/Hobelverlust hat. Außerdem kann man annehmen dass die noch weiter schüsselt.
Ist die getrocknete Bohle aber gerade ist das m.M. nicht nötig, man kann die Bohle, z.B. für Füllungen, in ganzer Breite verwenden.
 

magmog

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Guuden,

Du scheinst das Brett (ab 40mm handelt es sich um eine Bohle) auf Vorrat legen zu wollen.
Dann lässt man es so wie sie ist, außer wenn es stark zum Arbeiten neigt, dann trennt man
im Bereich der stärksten Rissigkeit.
Nur bei lebendem Befall im Randbereich ist ein besäumen so früh wie möglich anzuraten.
Weitere Schnitte erfolgen wenn die zu erzielenden Maße vorliegen. Dann kann das Material
gut nach den Holzfehlern eingeteilt werden und die Ausbeute steigt.
 

willyy

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Du scheinst das Brett (ab 40mm handelt es sich um eine Bohle) auf Vorrat legen zu wollen.
jein. Der letzte Kauf war von einer Schreinerei Auflösung und wenn das nicht in der Nähe und günstig gewesen wäre, hätt ich es nicht gekauft.
Vorgesehen ist das schon für ein Projekt, aber sehr wahrscheinlich wird was über bleiben. Die benötigte Menge kann ich echt noch nicht abschätzen. (Anfänger halt :emoji_wink: )
Und die Buche liegt im Moment in der Garage und muß in den Keller. Gerade bei Buche dacht' ich mir, die soll lieber noch ein paar Wochen trocken liegen, statt bei zu hoher Luftfeuchte.
Sind auch ein paar kurze Abschnitte 50er dabei.
 
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Mitglied 59145

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Generell ist der Verschnitt am geringsten wenn man zuerst ablängt und dann besäumt.

Entweder ich weiß ziemlich genau was aus jedem Stück werden soll, dann ablängen und Recht nah ans Fertigmaß besäumen.

Oder ich weiß das nicht, dann schneide ich höchsten nicht nutzbares raus, aber auch nur wenn ich keinen Platz habe.
 

derdad

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Wenn der Splint verwendbar ist, wird beim Besäumen in der Regel die Baumkante nicht zur Gänze weggeschnitten. Ein paar mm bis zu 1cm können ruhig stehen bleiben. Später beim Aushobeln und Fügen fällt das dann noch weg, oder es ist schnell weggehobelt. Diese Vorgehensweise spart auch Holz.
LG Gerhard
 

magmog

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Wenn der Splint verwendbar ist, wird beim Besäumen in der Regel die Baumkante nicht zur Gänze weggeschnitten. Ein paar mm bis zu 1cm können ruhig stehen bleiben. Später beim Aushobeln und Fügen fällt das dann noch weg, oder es ist schnell weggehobelt. Diese Vorgehensweise spart auch Holz.
LG Gerhard


Guuden,

Eine Fehlkante vom knappen Besäumen kann auch im Profil oder im Falz verschwinden.
 
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