Gelberdrache
ww-pappel
Seit drei Jahren wollte ich mir einen Werkzeugschrank für meine „edlen“ Handwerkszeuge bauen, die sich im Lauf der Zeit angesammelt haben.
Dann kam der Möbelbau für das neue Zimmer meiner Tochter, dann die neue Küchenbank, schnell noch ein passender Tisch dazu, für das Wohnzimmer einen Tisch restaurieren, naja kurz und gut, ich habe nie mit einem Werkzeugschrank begonnen.
Bis mir vor einigen Wochen der Holzkoffer meiner alten Zeichenplatte aus meiner Ausbildung auffiel (ja ich habe noch mit Tusche gezeichnet, sogar sehr gerne).
Eigentlich viel mein Augenmerk nur auf den Koffer, da der Keller leider nicht nur meine Werkstatt, sondern auch das Logistikzentrum der Familie ist. Eben für Dinge „die man nicht oft braucht“, oder Sachen, die meine Frau mir auf die Hobelbank stellt mit der unsichtbaren Anweisung: „AUFRÄUMEN“. Deshalb ist eine kontinuierliche Kontrolle was noch benötigt wird und was nicht unabdingbar, denn auch ein großer Keller erreicht irgendwann seine Kapazitätsgrenze!
Da stand nun also der riesige Kasten aus verzinkter Buche, eigentlich prädestiniert für einen Schrankkorpus. Ich stellte beim planen schnell fest, dass es gar nicht so einfach ist alle Werkzeuge clever zu positionieren, so das erstens möglichst viele Werkzeuge hinein passen, sie leicht zu entnehmen sind, trotzdem sicher aufbewahrt und schließlich das Ganze auch noch gut aussehen soll.
Ich habe die einzelnen Werkzeuge bestimmt hundertmal umsortiert, doch das Endergebnis gefällt mir sehr, deshalb war es der Mühe auch wert. Ich stellte weiterhin fest, dass wirklich nicht genug Platz für meine geliebten Handsägen mehr im Schrank bleibt und habe mich deshalb dazu entschlossen, einen Aufsatz auf den Korpus zu bauen, der gleichzeitig als Vitrine den Blick auf die Sägen freigeben soll. Dies ergab weitere Schwierigkeiten, aber dazu später mehr.
Das ist er nun:
2016-11-30_10-25-29 by gelberdrache_77, auf Flickr
Alle verwendeten Hölzer stammen aus meinen Restekisten. Die einzelnen Halterungen sind alle aus gewachster Buche, Hilfsbauten, wie der Rahmen des Sägenauszugs, sind aus Multiplex und der Aufsatz aus Restfichte und einem Plexiglasrest.
Insgesamt konnte ich rund 90 Werkzeuge unterbringen. Aufgeteilt auf drei „Tafeln“.
2016-11-30_10-27-07 by gelberdrache_77, auf Flickr
Die linke "Tafel", der tiefste Teil des Korpus musste die breitesten Werkzeuge aufnehmen. Zur hängenden Aufbewahrung der Hobel ist leider nicht genug Tiefe vorhanden.
2016-11-30_10-26-56 by gelberdrache_77, auf Flickr
Die zweite „Tafel“, also der Deckel des ehemaligen Koffers, nimmt alle Feilen, Stecheisen, Schraubenzieher (oder Dreher) und Messwerkzeuge auf. Übrigens, für die Feilen musste ich mir noch etwas überlegen, da ich diese so nah an den oberen Rand positionierte, das eine Entnahme nicht so gut klappte. Das Ganze Feilenboard kann deshalb ein gutes Stück vorgeklappt werden.
2016-11-30_10-26-46 by gelberdrache_77, auf Flickr
2016-11-30_10-27-23 by gelberdrache_77, auf Flickr
Und schließlich der Aufsatz, der alle wichtigen Sägen beinhaltet. Zum vorher schon genannten Problem. Wenn man anstrebt, dass etwas von zwei Seiten gut aussieht, also geöffnet oder geschlossen durchs Vitrinenglas, wird’s schwierig „Fixpunkte“ zur Befestigung für die Werkzeuge zu finden. Bei den Sägen habe ich mir damit geholfen, dass diese mit den Blättern an, in der oberen Leiste eingelassenen Magneten, hängen. Damit sie sich nicht in der Lage verdrehen (wie die Messer in der Küche, die ich immer wieder ausrichte!) habe ich mir den schrägen Riegel überlegt und in diesen für jede Säge Vertiefungen ausgestemmt. Klappt sehr gut.
2016-11-30_10-26-36 by gelberdrache_77, auf Flickr
Also der Schrank ist nicht wirklich komplett „selbst geschreinert“, allerdings hatte ich trotzdem etwas „Arbeit“ damit. Ich hoffe also, ich darf ihn hier im Holzwerkerforum trotzdem zeigen. Alle Werkzeuge darin, werden von mir regelmäßig benutzt und geschärft. Ich hoffe ein paar von euch gefällt das kleine Experiment, auch wenn er nicht komplett selbst gebaut wurde. Bevor jemand danach fragt, die Schrift, die man vorne duch die Scheibe sieht, ist absichtlich zum Zwecke der Erinnerung belassen worden. Sie zeigt das „alte“ Firmensymbol der Firma, in der ich seit 1993 arbeite, damals EWAG, Energie und Wasserversorgung AG Nürnberg. Früher Zeichner, nach dem Studium als Dipl. Ing. (FH) Masch. Bau, Spezialtiefbau.
2016-11-30_10-39-41 by gelberdrache_77, auf Flickr
Ich wünsche euch viel Spaß mit meinem Beitrag und sende euch herzliche Holzwerkergrüße aus Nürnberg,
Christian.
Dann kam der Möbelbau für das neue Zimmer meiner Tochter, dann die neue Küchenbank, schnell noch ein passender Tisch dazu, für das Wohnzimmer einen Tisch restaurieren, naja kurz und gut, ich habe nie mit einem Werkzeugschrank begonnen.
Bis mir vor einigen Wochen der Holzkoffer meiner alten Zeichenplatte aus meiner Ausbildung auffiel (ja ich habe noch mit Tusche gezeichnet, sogar sehr gerne).
Eigentlich viel mein Augenmerk nur auf den Koffer, da der Keller leider nicht nur meine Werkstatt, sondern auch das Logistikzentrum der Familie ist. Eben für Dinge „die man nicht oft braucht“, oder Sachen, die meine Frau mir auf die Hobelbank stellt mit der unsichtbaren Anweisung: „AUFRÄUMEN“. Deshalb ist eine kontinuierliche Kontrolle was noch benötigt wird und was nicht unabdingbar, denn auch ein großer Keller erreicht irgendwann seine Kapazitätsgrenze!
Da stand nun also der riesige Kasten aus verzinkter Buche, eigentlich prädestiniert für einen Schrankkorpus. Ich stellte beim planen schnell fest, dass es gar nicht so einfach ist alle Werkzeuge clever zu positionieren, so das erstens möglichst viele Werkzeuge hinein passen, sie leicht zu entnehmen sind, trotzdem sicher aufbewahrt und schließlich das Ganze auch noch gut aussehen soll.
Ich habe die einzelnen Werkzeuge bestimmt hundertmal umsortiert, doch das Endergebnis gefällt mir sehr, deshalb war es der Mühe auch wert. Ich stellte weiterhin fest, dass wirklich nicht genug Platz für meine geliebten Handsägen mehr im Schrank bleibt und habe mich deshalb dazu entschlossen, einen Aufsatz auf den Korpus zu bauen, der gleichzeitig als Vitrine den Blick auf die Sägen freigeben soll. Dies ergab weitere Schwierigkeiten, aber dazu später mehr.
Das ist er nun:
2016-11-30_10-25-29 by gelberdrache_77, auf Flickr
Alle verwendeten Hölzer stammen aus meinen Restekisten. Die einzelnen Halterungen sind alle aus gewachster Buche, Hilfsbauten, wie der Rahmen des Sägenauszugs, sind aus Multiplex und der Aufsatz aus Restfichte und einem Plexiglasrest.
Insgesamt konnte ich rund 90 Werkzeuge unterbringen. Aufgeteilt auf drei „Tafeln“.
2016-11-30_10-27-07 by gelberdrache_77, auf Flickr
Die linke "Tafel", der tiefste Teil des Korpus musste die breitesten Werkzeuge aufnehmen. Zur hängenden Aufbewahrung der Hobel ist leider nicht genug Tiefe vorhanden.
2016-11-30_10-26-56 by gelberdrache_77, auf Flickr
Die zweite „Tafel“, also der Deckel des ehemaligen Koffers, nimmt alle Feilen, Stecheisen, Schraubenzieher (oder Dreher) und Messwerkzeuge auf. Übrigens, für die Feilen musste ich mir noch etwas überlegen, da ich diese so nah an den oberen Rand positionierte, das eine Entnahme nicht so gut klappte. Das Ganze Feilenboard kann deshalb ein gutes Stück vorgeklappt werden.
2016-11-30_10-26-46 by gelberdrache_77, auf Flickr
2016-11-30_10-27-23 by gelberdrache_77, auf Flickr
Und schließlich der Aufsatz, der alle wichtigen Sägen beinhaltet. Zum vorher schon genannten Problem. Wenn man anstrebt, dass etwas von zwei Seiten gut aussieht, also geöffnet oder geschlossen durchs Vitrinenglas, wird’s schwierig „Fixpunkte“ zur Befestigung für die Werkzeuge zu finden. Bei den Sägen habe ich mir damit geholfen, dass diese mit den Blättern an, in der oberen Leiste eingelassenen Magneten, hängen. Damit sie sich nicht in der Lage verdrehen (wie die Messer in der Küche, die ich immer wieder ausrichte!) habe ich mir den schrägen Riegel überlegt und in diesen für jede Säge Vertiefungen ausgestemmt. Klappt sehr gut.
2016-11-30_10-26-36 by gelberdrache_77, auf Flickr
Also der Schrank ist nicht wirklich komplett „selbst geschreinert“, allerdings hatte ich trotzdem etwas „Arbeit“ damit. Ich hoffe also, ich darf ihn hier im Holzwerkerforum trotzdem zeigen. Alle Werkzeuge darin, werden von mir regelmäßig benutzt und geschärft. Ich hoffe ein paar von euch gefällt das kleine Experiment, auch wenn er nicht komplett selbst gebaut wurde. Bevor jemand danach fragt, die Schrift, die man vorne duch die Scheibe sieht, ist absichtlich zum Zwecke der Erinnerung belassen worden. Sie zeigt das „alte“ Firmensymbol der Firma, in der ich seit 1993 arbeite, damals EWAG, Energie und Wasserversorgung AG Nürnberg. Früher Zeichner, nach dem Studium als Dipl. Ing. (FH) Masch. Bau, Spezialtiefbau.
2016-11-30_10-39-41 by gelberdrache_77, auf Flickr
Ich wünsche euch viel Spaß mit meinem Beitrag und sende euch herzliche Holzwerkergrüße aus Nürnberg,
Christian.