Meisterstück
Hallo Kollegen,
also meiner Erfahrung nach ist das beim Gesellenstück durch Größe und Schwierigkeit sehr genau definiert, jedoch beim Meisterstück vom Püfungsausschuß abhängig, in meinem Kurs bei der HWK Köln waren wir zu 24 Leuten die natürlich ihr Meisterstück sehr unterschiedlich gesehen haben,
die einen wollten nur das nötigste machen andere wollten was neues Außergewöhnliches schaffen. Vobereitet wurden wir von einem Lehrbeauftragten der HWK der in etwa die Ansprüche des Prüfungsausschußes kannte. Und doch kam es bei der Vorentwurfabgabe dazu das Stücke dem Ausschuß nicht anspruchsvoll genug erschienen oder wie es mir passiert ist, das man Aufgrund der angeblich zu hohen Schwierigkeit Stücke abgelehnt hat. Da mußte man im Einzelnen hart für seinen Entwurf kämpfen, was natürlich auch einen gewissen Unterschied zur Gesellenprüfung ausmacht, ich mußte damals jeden einzelnen Arbeitsschritt mit einer Reihe erfahrener eher konservativ eingestellter Tischlermeister diskutieren.
Mein Glück war damals das ein Mitglied des Prüfungsausschußes meine Idee interessant fand obwohl er auch nicht davon überzeugt war das man das so reallisieren kann und die Entscheidung das Stück zubauen in der Verantwortung allein mir überlassen hat. Umso begeisterter war er natürlich bei der Anlieferung der Stücke, das ich es wirklich geschafft habe ein entsprechendes Meisterstück zubauen.
Im Nachhinein bin ich froh das ich das damals so gemacht habe, es gibt einem doch das notwendige Selbstvertauen um als junger Meister gegenüber einer Übermacht erfahrener Altgesellen zubestehen, wichtiger als der Erfolg bei der Meisterprüfung war für mich damals die Anerkennung meiner Arbeitskollegen die mich natürlich mit Adleraugen in der Bauphase beobachtet hatten.
Andererseits kann ich auch die verstehen die den Weg des geringsten Widerstandes gehen, denn das Risiko ist doch sehr hoch, eine Menge Geld zuverpulvern ohne nachher einen Brief in der Hand zuhaben, gab es in unserem Kursus leider auch einige.
Schöne Grüße aus Köln