Meistervorbereitung - Arbeitsprobe

schnupfsicher

ww-kastanie
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Hallo liebe Tischler-im-web!

Ich bereite mich gerade auf meine Meisterprüfung im Frühjahr vor und wüßte gerne was bei der Arbeitsprobe auf einen zukommt, damit ich mich vorbereiten kann.

Wißt Ihr von irgendwelchen links mit Bildern -oder besser noch Zeichnungen- von alten Proben? Oder hat jemand so etwas noch zu hause und ein Bild od. Zeichnung davon?

Ich habe schon beim hiesigen Prüfungsausschuß nachgefragt, aber die halten sich mehr als bedeckt.
Kann ich nicht nachvollziehen - es geht mir doch nur um Beispiele, die ich zur Übung nachbauen kann.

Freue mich über jede Hilfe!
es grüßt der Steph
 

e.brüchert

ww-eiche
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an der Waterkant
hallo,

liegt bei mir schon recht einpaar Jahre zurück, aber zum üben schadet das sicher nix :

gleichseitiges Dreieck, Seitenlänge ca. 250 mm, 1x voll verdeckt finger-gezinkt auf Schmiege abgesetzt, 1x halb verdeckt gezinkt, 1 x offene Zinkung,
1 waagerechter "Mittelboden" mit durchgestemmten Fingerzinken, nicht verleimt, Zeitvorgabe 6,5 Stunden.

Wenn Du das Teil dann zu Übungszwecken noch als Trichter ausführst und die Verbindungen passend hinkriegst, solltest Du in Sachen Zinken fit für die Prüfung sein.
 

wernerAugsburg

ww-nussbaum
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Arbeitsprobe

Servus Steph,
so generell kann man da gar nichts sagen, weil ja die Handwerkskammern völlig frei in ihrer Entscheidung sind, was sie machen wollen. Ich habe im Frühjahr meine Arbeitsprobe hinter mich gebracht. Wir hatten 14 Stunden Zeit. In dieser Zeit mußte ein Teewagen gebaut werden. Oben war ein 8-seitiges Tablett drauf, das mit Fingerzinken verbunden war. Der Boden des Tabletts bestand aus einer Furnierarbeit (Kreuzfuge mit eingelegtem Stern). Die Oberseite vom Teewagen (auf der das Tablett steht) mußte mit der CNC Maschine abgefälzt werden, so daß das Tablett nicht verrutschen kann. Dabei durfte möglichst kein Spiel entstehen. Das Programm mußte vor Ort erstellt werden. Der Teewagen bestand aus einem Korpus, einer Schublade, welche klassisch geführt werden mußte und einer Türe die angeschlagen werden mußte. Kleine Details gaben der ganzen Sache dann noch die nötige Würze *g*
Wenn man das Teil stehen sieht schaut er eigentlich gar nicht kompliziert aus, aber von der Zeit her war er mörderhektisch.
Wir waren der erste Kurs, der ein Möbelstück machen mußte. Vorher war auch bei uns so ein Rahmen zu fertigen mit verschiedenen Eckverbindungsarten und Furniereinlegearbeiten.
Auch wir wurden absolut ins kalte Wasser geschmissen. Wir wußten nur, daß die Rahmen nicht mehr drankommen....sonst wußten wir nichts.
Viel Spaß!
Werner
 

Meister_Golle

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Hallo Steph,

bei einer Handprobe hat jeder Kammerbezirk seine eigenen Prüfungen. In der Regel werden die Sachen die geprüft werden im Vorfeld im Praktischen Unterricht speziell geübt.

zu meiner Handprobe: nannte sich Kassenhäuschen und Bestand aus einem Französischen Keil im Bogen dem links und rechts zwei Doppelzapfen als Eckverbindung folgten darunter kam ein Verkeilter Stegzapfen und damit das ganze Stück auch steht zwei Füße die mit durchgestemmten Fingerzinken gehalten wurden. davor wurde ein Rahmen ( Schlitz-Zapfen) gesetzt der eine Platte mit Kreuzfuge erhalten hat ( Platte mit Kreuzfuge in EIche oder Esche war mitzubringen) Zeitvorgabe 8,5 h.

Gruß Thomas
 

schnupfsicher

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danke @alle.

werde mich mal einarbeiten - trotzdem wären mir bilder oder zeichnungen weiterhin ganz lieb, evtl. findet sich ja doch noch etwas?

"praktischen" unterricht gibt es hier i.ü. nicht, daher recherchiere ich nun so.
 

schwesterS

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Handprobe

Grüß dich!

bei mir ist die handprobe auch schon ne weile her - aber warte mal...

ich hatte ne telefonkonsole mit fingerzinken bzw. durchgestemmten fingerzinken. alle teile mussten auf maß geschnitten bzw gehobelt werden - totaler schwachsinn dafür gibt es doch eigentlich maschinen!?

ich denke vom fachlichen - wie du etwas herstellst oder wie es gemacht wird dürfte ja kein problem sein - nur wenn du so durch die bank ehemalige meisterschüler fragst wirst du immer eine antwort bekommen was das schwierigste an der handprobe war:

die zeit einhalten!!!

man steht doch etwas unter druck und unter diesem druck genau arbeiten und dann noch die zeit einhalten das ist meist das problem.

ich würde dir also raten egal was du übst gib dir zeiten vor und trainier geschwindigkeit lass dich von den prüfern dann nicht aus der ruhe bringen und zieh dein stück durch

ich wünsch dir viel erfolg!!!

gruß schwester
 

Josef Ries

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"totaler Schwachsinn"

Na Klasse Schwester!
Beim Meisterstück wird getrixt und beschi...., da der Schaumeister nicht überall/immer seine Augen hat und wenn man/Frau für Alles Maschinen hat, dann könnte der Jodelbrief auch bei ebay vertickt werden.
Prüfungsdruck in gesundem Maß ist gewollt, denn Haute-Couture-Schreiner, die ohne Plattensäge und Silikon hilflos sind gibt es schon genügend.
Am Besten selbst ne Bewerbung für die Meisterprüfungskommission abgeben und mal erleben mit welchem Unvermögen einem die Zeit gestohlen wird.

Steph hat doch nur Pech, dass in seiner Region kein Vorbereitungskurs angeboten wird um für die Prüfungsanforderung fitt und sicher zu sein.
 

wernerAugsburg

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Meisterstück

Servus Josef,
also ich kann natürlich nur von mir sprechen und muß Dir sagen, daß bei meinem Meisterstück weder etwas getrickst noch beschißen wurde-das kann man sich heutzutage auch nicht mehr erlauben.....das einzige an dem ich gedreht habe war der Arbeitsnachweis für die Nachkalkulation......(das hab ich dem Schaumeister auch gesagt und er hat nur erwidert, daß ihm das schon klar sei, daß in der vorgegebenen Zeit kein Meisterstück entstehen kann, das dann den erwarteten Anforderungen genügt )ich kenn zumindest keinen der in 180 Stunden ein Meisterstück gebaut hab.....ich auch nicht :emoji_wink:
Der Schaumeister ist m.E. absolut überflüssig und erhöht unnötigerweise die Prüfungsgebühren, denn wenn ich mein Meisterstück von jemandem andere bauen lassen möchte, dann kann ich das auch trotz Schaumeister machen.
Gruß
Werner
 

schwesterS

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@saarländer!

wenn du meinen beitrag richtig gelesen hättest wüsstest du auch was ich meine:

wir hatten eine holzliste nach der wir die teile in der werkstatt richten mußten.
ich bin dann mit den holzstücken zur prüfung und habe dann die ersten drei stunden der prüfung damit zugebracht meine vorgerichteten teile von hand auf maß zu schneiden bzw. zu hobeln - das halte ich für schwachsinnig da ich ja auch bei einer klassischen verbindung zeigen muß, daß ich mit handwerkzeug umgehen kann, und um teile zuzurichten dafür gibt es maschinen, oder stehst du mit der gestellsäge in der werkstatt?
und wenn schon auf maß schneiden dann vielleicht nicht alle fünf teile sondern nur eins.

ich habe bei meinem meisterstück auch nicht getrixt und besch... (außer natürlich bei den stunden)dafür hatte ich viel zu sehr die hosen voll

und haute-couture schreiner der seinen brief bei e-bay erworben hat bin ich auch nicht!!!!

ich wollte steph nur den tip geben auch auf zeit zu üben um nicht seine handwerklichen fähigkeiten zu trainieren sondern auch in der vorgegebenen zeit fertig zu sein.
ich hatte auch keinen vorbereitungskurs und musste auch auf eigene faust üben und war auf die erzählungen anderer angewiesen.

aber vielleicht solltest du die artikel vorher mal lesen bevor du so einen scheiß vom stapel lässt

schwester

p.s. plätze in der meisterprüfungskommission werden doch vererbt - damit auch ja kein frischer wind reinkommt und immer noch mit schlitzschrauben am meisterstück gearbeitet werden kann wie 1950, oder?!
und geht`s hier um`s meisterstck oder um die handprobe???
 

schnupfsicher

ww-kastanie
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der ton spielt die musik :emoji_wink:

jetzt bitte alle mal tief durchatmen und sachlich bleiben.

es geht um fachliche fragen zum thema holz und auch wenn jemand in punkto netiquette sich sicher im ton vergriffen hat muß man auch nicht in gleicher weise antworten. :emoji_frowning2:

das thema das ihr angestossen habt finde ich allerdings interessant genug für einen neuen thread - ich empfinde so manches an prüfungsweisen zur erreichung des tischlermeisters als absurd und wenig realitätsnah, genau so wie die verstaubte gremienarbeit und das sehr starke "kommerzielle interesse" dahinter - aber doch bitte nicht in diesem teil des forums, oder?
eventuell haben schwester und saarländer lust darauf einen zu eröffnen, ich verspreche rege beteiligung meinerseits... :emoji_wink:


vielen, vielen dank auf jeden fall für eure beiträge zu meinem problem (da ging es um zeichnungen oder bilder von abgelegten arbeitsproben), die beschreibungen haben mir wirklich schon gut weitergeholfen - falls ihr davon noch mehr habt wäre es schön.

es grüßt der steph
 

Meister-Duo

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Du bist doch Schreiner, oder?

...dann ist nur die Zeit dein Gegner, alles andere ist auch nicht viel schlimmer als die Gesellenprüfung!

Viel Glück!
 

Unregistriert

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Wofür ist der Schaumeister?

wernerAugsburg schrieb:
Servus Josef,
Der Schaumeister ist m.E. absolut überflüssig und erhöht unnötigerweise die Prüfungsgebühren, denn wenn ich mein Meisterstück von jemandem andere bauen lassen möchte, dann kann ich das auch trotz Schaumeister machen.
Gruß
Werner

Der Schaumeister hat ja meiner Meinung nach (auch) eine andere Funktion.
Wenn irgendetwas nicht so funktioniert wie es gezeichnet ist kann man sich das noch abzeichnen lassen. (Raum Köln)

MfG Restor
 

wernerAugsburg

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Wenn beim Meisterstück irgendwas nicht so funktioniert wie gezeichnet, dann wünsch ich viel Erfolg beim Bestehen der Prüfung!!
Falls es nur drum geht, daß das eine oder andere Maß nicht eingehalten wurde, kann man auch bei der Abnahme des Meisterstücks eine Textur an die Zeichnung heften. Das ist zulässig, wohl aber nicht gerne gesehen, aber im Endeffekt besser als wenn beim bewerten auffliegt, daß einige Maße nicht stimmen.
Also auch hier ist ein Schaumeister überflüssig!!
Viele Grüße
Werner



Unregistriert schrieb:
Der Schaumeister hat ja meiner Meinung nach (auch) eine andere Funktion.
Wenn irgendetwas nicht so funktioniert wie es gezeichnet ist kann man sich das noch abzeichnen lassen. (Raum Köln)

MfG Restor
 
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