Messing auf Holz verkleben

ok.58

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Hallo Gemeinde,

ich möchte gerne Messing mit Holz verkleben, und suche dafür einen entsprechenden Kleber.
Es geht um runde Scheiben (Buche-Sperrholz und Multiplex) die ich außen und innen mit Messing verkleiden will. Da soll später mal keine Verschraubung oder sonstige Befesigung sichtbar sein. Deshalb die Idee mit kleben. Zur Veranschaulichung hänge ich mal ein Foto an.
Ich denke mal, daß normaler Holzleim dafür ungeeignet ist. Sekundenkleber traue ich auch nicht so ganz über den Weg. Der wird mir außerdem zu schnell fest, und ich kann dann den Sitz des Ringes nicht mehr korrigieren. Ich würde deshalb einen 2 Komponentenkleber, (Epoxy o.ä.) in Erwägung ziehen.
Mein Plan ist, den Holzrand ringsrum satt einstreichen, den Messingring drumlegen und dann mit Schlauchschellen fest zusammenziehen und trocknen lassen. Dazu müsste sich der Kleber auch gut verstreichen lassen und sollte auch nicht allzu dick sein.
Hat Jemand mit sowas Erfahrung und kann mir einen entsprechenden Kleber empfehlen?
Vielen Dank!
 

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ok.58

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An sowas hatte ich ich auch schon gedacht. Ich habe vor längerer Zeit mal größere Flächen Spanplatte mit Fußbodenlaminat beklebt. Da hab ich "Soudal Fix All" verwendet. Das hat bestens funktioniert. Aber ob das mit Messing auch klappt?
 

KaiX0

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An sowas hatte ich ich auch schon gedacht. Ich habe vor längerer Zeit mal größere Flächen Spanplatte mit Fußbodenlaminat beklebt. Da hab ich "Soudal Fix All" verwendet. Das hat bestens funktioniert. Aber ob das mit Messing auch klappt?
Das sollte klappen. Was ich schwierig finde, ist aber, das eine gewisse Schichtstärke benötig wird. Wenn Du den Ring über die Scheibe streift, streifst Du vermutlich zu viel Masse ab. Oder biegst Du den Streifen um die Holzscheibe?
Ich kenne ja die gewünschte Endfestigkeit nicht, aber ich verwenden häufig eine Acrylatkleber, der 60 Sekunden hat, bevor er anzieht. Evtl. ist das einen Versuch wert?
 

ok.58

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.... Wenn Du den Ring über die Scheibe streift, streifst Du vermutlich zu viel Masse ab. Oder biegst Du den Streifen um die Holzscheibe?
Die Bedenken hatte ich auch. Die Ringe sind aber offen, die kann ich noch leich "aufbiegen" und dann so drüber schieben, daß es mir nicht den ganzen Kleber wieder abstreift. Erst danach werden die zusammengedrückt und mit Spannband bzw. Schlauchklemmen zusammengezogen.
 

ok.58

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Der von mir weiter oben erwähnte Soudal Fix ist aber ziemlich zäh, soweit ich mich erinnere. Den hab ich mit einer Zahnspachtel auf der Fläche verteilt. Sowas macht sich aber schlecht auf dem Rand einer Scheibe die nur 10mm dick ist. Deshalb will ich den mit 'nem kleinen Pinsel aufbringen. Aber dazu sollte der Kleber halt gut "streichfähig" sein.
 

Martin45

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Die Materialien dehnen sich anders aus, ich würde daher eher was elastisches nehmen. Epoxid kann ich mir schlecht vorstellen. Aber ich sag das aus dem Gefühl.
 

seschmi

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Wenn man Schreibstifte drechselt, klebt man ja meist Messinghülsen in die Rohlinge ein. Das macht man üblicherweise mit PU-Kleber.

Wichtig ist dabei, das Messing sauber zu entfetten, mit Aceton. Wenn die Bleche gewalzt werden, werden die geölt, und das muss weg. Außerdem die Klebestellen mit Schleifpapier aufrauhen.

Dann klappt das gut.
 

welaloba

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Ich hatte Messing Intarsien in russische Sofas zu ergänzen. Messing gut entfernten, leicht anrauhen und mit Fischleim andrücken. hält!
 

depitter

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ich habe vor ca. 10 Jahren mehrere Messingstege als Zierleisten in eine Holztafel eingeklebt, damals habe ich wenn ich mich recht erinnere UHU Endfest genommen, bisher hält das sehr gut, deshalb meine Empfehlung zu Epoxydklebern.
Den von Weicon nehme ich öfter weil er schneller härtet, das könnte aber eine geringere Endfestigkeit zur Folge haben.

Gut möglich das das mit PU Klebern genau so gut funktioniert, das kann ich aber nicht beurteilen, aus dem Bauch heraus würde ich wieder Epoxyd nehmen.
 

netsupervisor

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Ich klebe die Messinghülsen beim Schreibgeräte drechseln mit Uhu Endfest primär ein. Hab ich ein brüchiges oder schwer zu drechselndes Holz nehme ich PU Leim. Die Chance, dass das Holz wegsplittert war beim PU Leim nahezu null, beim Epoxykleber ist mir das schon mehrfach passiert.
PU ist nur eine Sauerei, deswegen nehm ich ihn nicht vorrangig.
 

ok.58

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Hallo,
danke für die ganzen Hinweiße. Ich tendiere jetzt zu der Epoxy-Variante. Den würde ich dann nicht wie geplant vollflächig auftragen, sondet nur mehrere kleine Punkte setzen. Weil ich vermute, daß der sich nicht gut verstreichen lässt.
Den weiter oben genannte Epoxy von Weicon gibt es auch mit "Mischdüse". Heißt das dann, daß ich den mit der Düse so rausdrücken und verwenden kann ohne zu mischen?
 

NiklasAG

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kannst du nicht einfach dort wo der Leim hin soll, im Holz flache Rinnen ausfräsen/schleifen? Dann hast du dort genügen Material beim Kleber, er trägt aber nicht auf.
 

depitter

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Den weiter oben genannte Epoxy von Weicon gibt es auch mit "Mischdüse". Heißt das dann, daß ich den mit der Düse so rausdrücken und verwenden kann ohne zu mischen?

ja, das kann man, ich nehme den aber immer so.
Wenn man wie ich nur kleinere Mengen braucht, ist das mit den Mischdüsen Verschwendung.
Diese Doppelspritze dosiert ja schon korrekt, ich spritze das auf ein Stück Abfallholz oder Pappe und das muss man dann nur gut durchmischen.
 

WinfriedM

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Den würde ich dann nicht wie geplant vollflächig auftragen, sondet nur mehrere kleine Punkte setzen. Weil ich vermute, daß der sich nicht gut verstreichen lässt.
Epoxy lässt sich super verteilen, überhaupt kein Problem. Wenn es längerfristig halten soll, dann besser normale Epoxidharze verwenden. Diese schnellhärtenden Sorten können dir nach 10 Jahren auch mal auseinanderfallen. Die sind eher was für schnelle Reparaturen, die nicht ewig halten müssen. Sagte mir zumindest mal ein Mitarbeiter von r-g.de
 

Helibob

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Die Ringe sind aber offen, die kann ich noch leich "aufbiegen" und dann so drüber schieben
Beim Innenring:
Machst du das "offen" selber oder sind die schon fertig. Wenn nicht evtl. leicht schräg schneiden, dann kannst du den Anpress-Druck darüber bewerkstelligen - muss maßlich halt sauber abgestimmt sein - hoffe man versteht was ich meine.
Gruß Matze
 

depitter

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auseinanderfallen wird der Weicon Kleber ganz sicher nicht, ich habe damit einen Edelstahlwinkel auf mein Ballastgewicht (dicke Stahlplatte) an meinem Traktor geklebt und daran das Nummernschild befestigt.
Das trotzt seit zehn Jahren Wind/Wetter und starken Vibrationen, dagegen ist diese Anwendung ja lächerlich.
Ein Problem könnte bei dem Weicon die kurze Topfzeit sein Du hast maximal 3-5 Minuten um das korrekt zu platzieren, nach einer halben Stunde hält das schon relativ gut aber die Endfestigkeit ist nach 24 Stunden erreicht.
Bei den langsamer härtenden Sorten hat man mehr Zeit zum bearbeiten (bei Uhu Endfest 300 soweit ich mich erinnere über eine Stunde), die höhere Endfestigkeit spielt bei der Anwendung keine Rolle, bei beiden Klebern reisst Du eher das Holz in tausend Fetzen bevor das da rauskommt.
 

ok.58

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kannst du nicht einfach dort wo der Leim hin soll, im Holz flache Rinnen ausfräsen/schleifen?
Das hatte ich schon im Hinterkopf. Im Prinzip wollte ich eine schmale Nut über den ganzen Umfang fräsen. Da kann sich dann auch überschüssiger Kleber "verflüchtigen", bevor der an den Seiten rausquillt.

Wenn man wie ich nur kleinere Mengen braucht, ist das mit den Mischdüsen Verschwendung.
Da geb ich dir Recht. Das Zeug härtet ja dann in der Düse aus. Also geht nur einmal zu verwenden.

Beim Innenring:
Machst du das "offen" selber oder sind die schon fertig.
Die Ringe habe ich selber gemacht. Einfaches Messing 20x2mm bzw. 10x2mm Flachmaterial mit einer Eigenbau-Biegevorrichtung
Den Innenring selber werde ich gar nicht kleben. Der sitzt so stramm drin, daß ich jedesmal Mühe habe den wieder rauszukriegen. Der wird am Ende noch geschliffen und poliert, dann sieht man die Naht bzw. Stoßstelle so gut wie nicht mehr.

Ein Problem könnte bei dem Weicon die kurze Topfzeit sein Du hast maximal 3-5 Minuten um das korrekt zu platzieren,

Das macht mir auch bissel Bauchschmerzen. Den Kleber aufbringen, den Ring überstülpen ohne den Kleber wegzuschieben, dabei alles genau positionieren und dann mit Spannband fixieren. Da muß dann jeder Handgriff auf Anhieb sitzen. Ich werde sowieso erstmal einen Test machen.
Geplant hab ich auch den Kleber für jede Holzscheibe einzeln anzumischen und das in mehreren Durchgängen zu machen. Da hab ich dann jeweils ca. 5 Minuten Zeit pro Ring. Wird schon schiefgehen :emoji_wink:
Gegebenenfalls werde ich hier nochmal berichten.
 

ok.58

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"Erwärmen würde ja nur Sinn machen, wenn die Ringe aus dem Ganzen wären. Dann könnte ich die sozusagen "Aufschrumpfen".
Wenn ich die Möglichkeit hätte die Ringe mit Messinglot hart zu verlöten, dann wäre das sicher 'ne Option. Aber ich kann leider nur mit ordinärem Lötzinn arbeiten. Das sieh dann erstens beschissen aus, und zweitens bestünde die Gefahr, daß die Lötstelle beim Erwärmen wieder aufgeht.
Hier mal ein Foto zur besseren Vorstellung wie die Ringe aussehen.
 

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ok.58

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FERTIG!!
Ich habe mich letztlich für den UHU endfest 300 entschieden. Der hat sich zwar bescheiden verstreichen lassen, weil ziemlich zäh, aber die längere Verarbeitungszeit war Gold wert. Die Ringe aufsetzen, genau ausrichten, fixieren und dann die Spannbänder drüber, das hat schon 'ne Weile gedauert. Da wäre ich mit dem Weicon oder Sekundenkleber sicher ins Schwitzen gekommen.
Den Kleber hatte ich nur ganz dünn und auch nicht vollflächig aufgetragen. Trotzdem hat es an einigen Stellen etwas rausgedrückt, nachdem ich die Spannbänder festgezogen hatte. Das hat sich aber mit Aceton, solange noch nicht ausgehärtet, ganz gut entfernen lassen. Ich denke, das Ergebnis kann sich sehen lassen.
 

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