Batucada
ww-robinie
Ein kleines Projekt, was bei mir gerade mit dem Blickwinkel auf den Zeitaufwand passend war. Sozusagen zum Warmlaufen. Überschaubar und gleichzeitig interessant genug, um auch die Qualitäten der neuen ADH zu testen. Zwei Sachen wollte ich herstellen:
Ein einfaches Modell sollte helfen, die Funktionalität meiner Idee zu klären: zwei Scheiben und 3 Stangen. Die Scheiben waren aus Resten schnell gemacht. Und die Stangen mit der Länge, die nahezu der idealen Vorstellung entsprach, konnte ich für meinen Test aus dem Fundus entnehmen, dort liegen sie auch jetzt wieder, unverändert.
Drei Stangen aus Kirschbaum waren auch schnell gemacht. In früheren Projekten hatte ich schon Kirschbaum verwendet, daher konnte ich auf Reste zugreifen, die auf der Bandsäge zu Kanteln verarbeitet wurden. Die Bandsäge bietet für mich immer wieder Vorteile, wenn ich aus schmalen Werkstücken noch schmälere Leisten schneiden möchte, das ist meine Erfahrung, dass die Handhabung bei solchen Gelegenheiten gefahrloser abläuft als dies auf der Kreissäge möglich wäre. Die so erzeugten Kanteln wurden auf der ADH abgerichtet und anschließend auf exakt 24x24 mm gehobelt. Mit einem Abrundfräser (R = 12 mm) gelang anschließend die Umwandlung zu Rundstäben. Das war also keine große Kunst. Ganz zufrieden war ich aber noch nicht. Eine stationäre Drechselbank hatte ich nicht, aber mit etwas Fantasie und zwei Kugellagern ist es mir dann doch gelungen, die Rundstäbe in Drehung zu versetzen. Mittels der schnellen Drehung und dem Bandschleifer bekam die Oberfläche so den letzten Schliff, dass auch in der haptischen Wahrnehmung die Rundstäbe als perfekt gelten konnten.
Der grobe Klotz dient nur als Stabilisierung, um die Scheiben für den geplanten Halter zu verleimen. Für den anderen Teil dieses Miniprojektes hatte ich bereits eine bestimmte Menge an Sägefurnier hergestellt. Bei diesem Arbeitsprozess ist ein größeres aber dünnes Brett übrig geblieben. Das dünne Brett habe ich in sechs gleiche Teile aufgeteilt, die jeweils in einem Paket zu dritt miteinander verleimt wurden.
Bei den Holzplatten, die wie zuvor beschrieben entstanden sind, konnte meine ADH so richtig glänzen und punkten. Bei einer Kantenlänge von etwa 200 mm erzeugte die ADH beste Oberflächen ohne jeglichen Hobelschlag. Das lässt sich für die Zukunft gut an, weil die notwendigen Zugaben wegen des Ausbleibens der Hobelschläge nicht mehr so üppig ausfallen müssen.
Als nächstes war die Herstellung von Schablonen angesagt. Die Grundstruktur der Schablone folgt einem gleichseitigen Dreieck. Die Zeichnung der Schablone habe ich im CAD erzeugt, im wesentlichen ist nur die Lage von drei Punkten und die Kontur einer Seite von Interesse. Eigentlich musste ich nur die Kontur einer Seite manuell herstellen, von dieser Kontur habe ich mittels Bündigfräsen ein Duplikat erstellt und so die Kontur wiederum auf die beiden noch fehlenden Seiten übertragen.
Mit der Hilfe von Gewindebolzen, die aus einer M8-Gewindestange hergestellt wurden, lässt sich das ganze System zusammen setzen. Ich habe die Größe von M8 gewählt, weil bei einem kleineren Durchmesser die Gewindetiefe wesentlich geringer ist und so eine dauerhafte Verbindung fraglich erscheint, ich verwende nämlich keine Gewindehülsen, das Gewinde habe ich direkt ins Holz gebohrt. Außerdem bringt der M8-Kernquerschnitt gegenüber M6 die 1,7-fache Fläche auf, was die Stabilität erheblich erhöht.
Das Ablängen der Rundstäbe habe ich am Queranschlag auf der FKS gemacht. Das war mir wichtig, um absolut winklige Schnittflächen zu erzeugen.
Der "Rohbau" ist fertig - es fehlt noch die Oberflächenveredelung. Auf Empfehlung von @teluke habe ich ein Produkt von Broma "Hartwachsöl 7030 farblos" ausprobiert. Es lässt sich gut verarbeiten. Es handelt sich dabei um eine pastöse Variante, wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass der notwendige Überschuss sich wesentlich besser kontrollieren lässt, als bei einer absolut flüssigem Öl.
Und schon am Einsatzort.
Der zweite Teil des Miniprojektes war für mich eine ganz neue Übung. Schließlich habe ich auch eine ganze Weile benötigt, um überhaupt an diesen Punkt zu kommen. Und das war es mir Wert. Ich habe auf dieser Strecke sehr viele positive Erfahrungen gemacht. Natürlich auch negative. Aber die negativen Erfahrungen konnte ich in positive Erkenntnisse umwandeln. Und das hat es mit sich gebracht, dass ich mich nun an eine für mich neue Technik herantrauen konnte.
Das ist eine Platte mit einer fünf schichtigen Sperrholz-Struktur, hergestellt aus Sägefurnieren mit gespiegelten Oberflächen, fürs Bad natürlich aus Kirschbaum. Verleimt in D4-Qualität. Bei der Herstellung des Sägefurniers habe ich festgestellt, dass ich an meiner Bandsäge noch eine Verbesserung durchführen muss. Je breiter das Sägefurnier wird, desto mehr kommt es auf die Stabilität des rechten Winkels des Parallelanschlags zur Tischoberfläche an. Beim aktuellen Projekt bin ich jedoch noch ganz gut über die Runden gekommen. Eine Lösung für die Zukunft liegt schon vor.
Und das ist das Ergebnis, fertig lackiert, DD-Lack in 3 Schichten, nass in nass.
Die Beschläge habe ich in einem "gut sortierten" Baumarkt gefunden, ein Lob auf diesen Baumarkt.
Für die Herstellung habe ich natürlich auch Schablonen angefertigt, eine Schablone kann man wesentlich leichter korrigieren oder notfalls eine neue erzeugen, falls was schief geht. Mit einer fertigen Schablone ist das Herstellen des Endproduktes beinahe ein Kinderspiel.
Mit diesen beiden Teilen fürs Bad konnte ich natürlich meine Frau überzeugen, dass Kirschbaum auch im Bad einen schönen Kontrast erzeugen kann. Ich bin's zufrieden.
Batucada
- Einen Halter für Toilettenpapier einschließlich einer einfachen Möglichkeit für die Bevorratung.
- Ein neuer WC-Sitz, der alte war in die Jahre gekommen.
Ein einfaches Modell sollte helfen, die Funktionalität meiner Idee zu klären: zwei Scheiben und 3 Stangen. Die Scheiben waren aus Resten schnell gemacht. Und die Stangen mit der Länge, die nahezu der idealen Vorstellung entsprach, konnte ich für meinen Test aus dem Fundus entnehmen, dort liegen sie auch jetzt wieder, unverändert.
Drei Stangen aus Kirschbaum waren auch schnell gemacht. In früheren Projekten hatte ich schon Kirschbaum verwendet, daher konnte ich auf Reste zugreifen, die auf der Bandsäge zu Kanteln verarbeitet wurden. Die Bandsäge bietet für mich immer wieder Vorteile, wenn ich aus schmalen Werkstücken noch schmälere Leisten schneiden möchte, das ist meine Erfahrung, dass die Handhabung bei solchen Gelegenheiten gefahrloser abläuft als dies auf der Kreissäge möglich wäre. Die so erzeugten Kanteln wurden auf der ADH abgerichtet und anschließend auf exakt 24x24 mm gehobelt. Mit einem Abrundfräser (R = 12 mm) gelang anschließend die Umwandlung zu Rundstäben. Das war also keine große Kunst. Ganz zufrieden war ich aber noch nicht. Eine stationäre Drechselbank hatte ich nicht, aber mit etwas Fantasie und zwei Kugellagern ist es mir dann doch gelungen, die Rundstäbe in Drehung zu versetzen. Mittels der schnellen Drehung und dem Bandschleifer bekam die Oberfläche so den letzten Schliff, dass auch in der haptischen Wahrnehmung die Rundstäbe als perfekt gelten konnten.
Der grobe Klotz dient nur als Stabilisierung, um die Scheiben für den geplanten Halter zu verleimen. Für den anderen Teil dieses Miniprojektes hatte ich bereits eine bestimmte Menge an Sägefurnier hergestellt. Bei diesem Arbeitsprozess ist ein größeres aber dünnes Brett übrig geblieben. Das dünne Brett habe ich in sechs gleiche Teile aufgeteilt, die jeweils in einem Paket zu dritt miteinander verleimt wurden.
Bei den Holzplatten, die wie zuvor beschrieben entstanden sind, konnte meine ADH so richtig glänzen und punkten. Bei einer Kantenlänge von etwa 200 mm erzeugte die ADH beste Oberflächen ohne jeglichen Hobelschlag. Das lässt sich für die Zukunft gut an, weil die notwendigen Zugaben wegen des Ausbleibens der Hobelschläge nicht mehr so üppig ausfallen müssen.
Als nächstes war die Herstellung von Schablonen angesagt. Die Grundstruktur der Schablone folgt einem gleichseitigen Dreieck. Die Zeichnung der Schablone habe ich im CAD erzeugt, im wesentlichen ist nur die Lage von drei Punkten und die Kontur einer Seite von Interesse. Eigentlich musste ich nur die Kontur einer Seite manuell herstellen, von dieser Kontur habe ich mittels Bündigfräsen ein Duplikat erstellt und so die Kontur wiederum auf die beiden noch fehlenden Seiten übertragen.
Mit der Hilfe von Gewindebolzen, die aus einer M8-Gewindestange hergestellt wurden, lässt sich das ganze System zusammen setzen. Ich habe die Größe von M8 gewählt, weil bei einem kleineren Durchmesser die Gewindetiefe wesentlich geringer ist und so eine dauerhafte Verbindung fraglich erscheint, ich verwende nämlich keine Gewindehülsen, das Gewinde habe ich direkt ins Holz gebohrt. Außerdem bringt der M8-Kernquerschnitt gegenüber M6 die 1,7-fache Fläche auf, was die Stabilität erheblich erhöht.
Das Ablängen der Rundstäbe habe ich am Queranschlag auf der FKS gemacht. Das war mir wichtig, um absolut winklige Schnittflächen zu erzeugen.
Der "Rohbau" ist fertig - es fehlt noch die Oberflächenveredelung. Auf Empfehlung von @teluke habe ich ein Produkt von Broma "Hartwachsöl 7030 farblos" ausprobiert. Es lässt sich gut verarbeiten. Es handelt sich dabei um eine pastöse Variante, wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass der notwendige Überschuss sich wesentlich besser kontrollieren lässt, als bei einer absolut flüssigem Öl.
Und schon am Einsatzort.
Der zweite Teil des Miniprojektes war für mich eine ganz neue Übung. Schließlich habe ich auch eine ganze Weile benötigt, um überhaupt an diesen Punkt zu kommen. Und das war es mir Wert. Ich habe auf dieser Strecke sehr viele positive Erfahrungen gemacht. Natürlich auch negative. Aber die negativen Erfahrungen konnte ich in positive Erkenntnisse umwandeln. Und das hat es mit sich gebracht, dass ich mich nun an eine für mich neue Technik herantrauen konnte.
Das ist eine Platte mit einer fünf schichtigen Sperrholz-Struktur, hergestellt aus Sägefurnieren mit gespiegelten Oberflächen, fürs Bad natürlich aus Kirschbaum. Verleimt in D4-Qualität. Bei der Herstellung des Sägefurniers habe ich festgestellt, dass ich an meiner Bandsäge noch eine Verbesserung durchführen muss. Je breiter das Sägefurnier wird, desto mehr kommt es auf die Stabilität des rechten Winkels des Parallelanschlags zur Tischoberfläche an. Beim aktuellen Projekt bin ich jedoch noch ganz gut über die Runden gekommen. Eine Lösung für die Zukunft liegt schon vor.
Und das ist das Ergebnis, fertig lackiert, DD-Lack in 3 Schichten, nass in nass.
Die Beschläge habe ich in einem "gut sortierten" Baumarkt gefunden, ein Lob auf diesen Baumarkt.
Für die Herstellung habe ich natürlich auch Schablonen angefertigt, eine Schablone kann man wesentlich leichter korrigieren oder notfalls eine neue erzeugen, falls was schief geht. Mit einer fertigen Schablone ist das Herstellen des Endproduktes beinahe ein Kinderspiel.
Mit diesen beiden Teilen fürs Bad konnte ich natürlich meine Frau überzeugen, dass Kirschbaum auch im Bad einen schönen Kontrast erzeugen kann. Ich bin's zufrieden.
Batucada