kaifreund

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Hallo Profis,

ich habe hier eine MP Birke Küchenplatte (nicht demontierbar) die ursprünglich mit Clou Parkettlacklack gestrichen wurde. Leider sind dabei die Kanten und der Beckenausschnitt stiefmütterlich geschliffen/gestrichen worden. Folge: an mehreren Stellen hebt nun nach 3 Jahren Feuchtigkeit das Funier/Lack längs der Fasern.

Ich würde die Platte gerne 'sanieren' (abschleifen und neu versiegeln).
Da das Furnier nun Streifen hat und etliches runter geschliffen werden muss bleibt m.E. nur eine farbige Lackierung (weiss oder beige) gerne wieder Hochglanz.

Ich habe nun ein bisschen gelesen und könnte mir vorstellen, das Hesse Lignal, gerollt passen würde. Aber ich habe weder klar, wie der konkrete Aufbau (Grundierung?, Produkt ?, Härter?, Finish? ) sein sollte noch worauf ich achten muss. Wie z.B. ich bei Farblack eine (Laien-)hochglanzfläche angehen sollte, Schichtaufbau, etc.

Für Eure Tipps wäre ich daher sehr dankbar.
Mag Jemand?

beste Grüße
kaifreund
 

checkalot

ww-robinie
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Wie z.B. ich bei Farblack eine (Laien-)hochglanzfläche angehen sollte, Schichtaufbau, etc.

... ich will dich jetzt nicht total entmutigen, aber eine Hochglanzoberfläche wirst du mit Rollen kaum hinbekommen - das machen die Profis im Spritzraum mit entsprechendem (teurem!) Equipment und mancher Schreiner der nicht täglich Hochglanz macht lässt das sogar außer Haus machen...
 

kaifreund

ww-kastanie
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Hey das ist wirklich nett, das Du das sagst, aber ich mach das für mich und natürlich nur so gut wie es mit den Hausmitteln geht :emoji_wink:.

Sprich wenn Du sagst: 'Nimm nur Veloursrollen, schleife immer mit 400er zwischen, 3x Klarlack auf 2x Buntlack XY, mit ggfs Härter XY und Füller XY' würde mir das schon sehr weiter helfen.

Die super perfekte Oberfläche wird es nicht, das ist klar. In aller erster Linie geht es mir darum, das Problem des eingedrungenen Wassers mit Neulackierung in den Griff zu bekommen und das möglichst das es hält. :emoji_slight_smile:

beste Grüße und Dank
KF
 

heiko-rech

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Hallo,

warum ist die neue Platte nicht demontierbar? auch wenn es recht aufwändig ist, ich würde erst prüfen, ob es nicht doch einfacher ist die Platte zu tauschen. Mit der Lackieraraktion wirst du sicherlich nicht glücklich werden.

Gruß

Heiko
 

kaifreund

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Oh weh wenn das schon 2 so sehen...
Die Platte ist eigentlich die Oberseite des kompletten Küchenmöbels. Durch die Platte stoßen z.B. Rohre die *nach* dem Durchstoß erst verlötet wurden. Die Schmalseiten sind auf Gehrung an die Seitenwände und stumpf an die Trennwände anlamelliert.
Auf der Platte steht ein Rückwandspiegel aus Eternit auf... und und und.
Ich fürchte es muss vor Ort in montiertem Zustand laufen.
Tauschen wäre zudem ziemlich kostspielig weil 4cm stark und ziemlich groß - und auch die Neue müsste dann noch lackiert werden.

Von daher...

KF
 

germania

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Hochglanz kannst Du wie oben schrieben vergessen! Das wirst Du nicht ansatzweise vernünftig oder auch nur halbvernünftig hinbekommen. Das Beste wäre in der Tat ein Ausbau! Z.B. müssen die Seitenverbindungen ja nicht unbedingt wieder auf Gehrung sein. Man lässt einfach die neue Platte durchlaufen. Aber ich kenne die komplette Küche nicht, daher nur eine Anregung. Eine Möglichkeit wäre es auch die Arbeitsplatte zu belegen (z.B. mit geeigneten Fliesen, Corian oder einer dünnen Platte).

Ein Lackaufbau sollte in etwa so aussehen:
- Primer (um die Haftung auf dem alten Lack zu garantieren, ggf. geht es auch ohne, einfach an einer unauffälligen Stelle testen)
- Füller
- Buntlack
- Klarlack

Am besten 2K-PUR-Lacke (matt oder seidenmatt) verwenden, da es sich um einen abriebfesten und stoßfesten Lack handeln muss, sonst hast Du nicht lange Freude mit der Oberfläche. Ist aber eine Menge Arbeit, und ich weiß nicht, ob ein Laie eine zufriedenstellende OF hinbekommen kann. :-/
 

koala

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Im "hohen Norden"
:confused:nur zum Verständnis: Das ganze ist eine Arbeitsplatte? Also das wo man Geschirr hin und herschiebt, Töpfe abstellt, was schnibbelt usw. Und das willst du in *Hochglanz* in eingebautem Zustand lackieren???:confused:
Oder hab ich da was falsch verstanden?
 

kaifreund

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@germania

okay überzeugt
Hochglanz ist nur eine Option gewesen.
Da bisher CLOU Parkett drauf ist (was eigentlich gut funktioniert hat bis auf die Kanten)
würde ich diesen jetzt maximal runter schleifen - vermutlich wird das aber nicht bis in die letzte Pore sein, sprich es wird noch CLOU in kleinen Ritzen zu finden sein.

Welchen PUR Füller, Bunt und Klarlack kannst Du empfehlen?
Lignal z.B. lese ich kann mit und ohne Härter angewendet werden, was sind die Unterschiede?
Welche Rolle wäre sinnvoll?
Wieviele Durchgänge sollen jeweils gestrichen werden?
Grundsätzlich immer mit Zwischenschliff?
Alle wasserbasierten Lacke fallen sowie raus?
...


@ koala
Ja genau. Zum Schnippeln und Topf abstellen wird aber immer etwas untergestellt...

Grüße
KF
 

germania

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@kaifreund
Ich habe in meiner Tischlerzeit sehr gute Erfahrungen mit Zweihorn gemacht. Ist aber recht teuer! Hesse Lignal wird sicher auch in etwa der Qualität von Zweihorn entsprechen.
Dein Problem ist, dass Du nur eine Mindermenge brauchst, aber die Behälter für jeden einzelnen Lack evtl. nur in 5l-Gebinde zu haben sind. Das könnte schon recht teuer werden. :emoji_frowning2:

Meine Erfahrungen sind:

Wasserlack: Nein
1K: Nein, besser 2K! (Habe gerade einen 1K-PUR ausprobiert --> Taugte nichts! [Gut, war aus dem Baumarkt])
Rolle: Schaumstoffrolle
Durchgänge: Kann evtl. jeweils einer reichen, aber das musst nach dem 1. Anstrich selbst beurteilen. I.d.R. brauchst Du bei der Rolle eher zwei (zumindest beim Bunt- und Decklack)
Zwischenschliff: Nach Primer: Eher nicht (aber siehe Technisches Merkblatt), Füller: Ja!, Buntlack: Nein! (könnte Verfarbungen geben, nächster Anstrich sollte aber zeitnah erfolgen) Decklack: evtl. (wenn noch zu rau, aber vorsichtig und fein anschleifen)

Aber wie gesagt, das sind meine Erfahrungen! Das kann auch je nach Lacksystem variieren (siehe Technische Merkblätter). Und bedenke, man braucht für so einen Lackaufbau auch eine gewisse Erfahrung, damit es ordentlich wird!
 

germania

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Eine andere Idee wäre, wenn Du nur die betroffenen Stellen bearbeitest. Vielleicht kann man es optisch passend lösen:
- Alu- oder Edelstahlwinkel oder Schienen
- Nur die betroffenen Stellen farblich absetzen (um die Spüle herum und an den Kanten)

Mit etwas Kreativität könnte man da vielleicht etwas machen!
 

checkalot

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Eine Möglichkeit wäre es auch die Arbeitsplatte zu belegen (z.B. mit geeigneten Fliesen, Coran oder einer dünnen Platte).

So was würde ich mir auch überlegen, etwas Dünnes draufmachen. Entweder ganz oder nur teilweise.
Ich habe z.B. auch schon eine Küche gesehen, wo ein Macken in der Arbeitsplatte mit einer ca. 40x40 cm Granitplatte, etwa 1 cm stark, kaschiert wurde, die dann als zusätzliche Topfabstellfläche diente.

Corian kenne ich jetzt nur vom Hörensagen, aber vielleicht könnte das eine Option sein? Vollfächig damit belegen?
 

germania

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Corian kenne ich jetzt nur vom Hörensagen, aber vielleicht könnte das eine Option sein? Vollfächig damit belegen?

Vollflächig wäre natürlich optimal, allerdings auch kostspielig! Man könnte es auch nur an den betroffenen Stellen einfräsen. Nur ist Corian nichts für einen Laien!

Letztendlich sollte sich Kaifreund im Klaren sein, wie lange die Küche noch genutzt werden soll und was er noch investieren will?
 

kaifreund

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Hallo,
ich freue mich sehr, dass ihr mit mir sprecht.

Ja das flächige Belegen wäre mir auch die allerliebste Option, aber bei harten, verklebten Belägen (Fliesen) habe ich auf Arbeitsplatten Bedenken, unter anderem auch wegen der Fugen. Am liebsten wäre mir da eine sehr dünne mm Schicht Kunststofffurnier aber da scheitere ich an einer großflächigen Verklebung.

Die Idee eine Massivholzplatte oder Granit einzufräsen und nur einzulegen (hatte ich nicht erwähnt, es gibt auch Brandstelle) fand ich auch super und vor allem leistbar aber das löst eben nicht die Kantenproblematik.

Farbe nur in den Kantenbereichen habe ich schon mal durchdacht, aber die 'Wasserstreifen sind mal 10mm und mal 150mm lang - nur diese mit Farbe abzudecken würde schon arg blöd aussehen.

Daher meine (leidvoller) Entscheidungsfindung: Abschleifen, Neulackieren. Und das nun die Profis abraten macht es nicht gerade besser :emoji_wink:

Grüße
KF
 

WinfriedM

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Ist halt immer so eine Sache: Ein Profi kann sich nicht stundenlang damit aufhalten, so eine Platte zu restaurieren. Bei den heutigen Stundenlöhnen geht das nicht. Zumal von Profis auch erstklassige Ergebnisse erwartet werden. Wenn du aber Zeit und Muße hast und nicht unbedingt ein optimales Ergebnis brauchst, ist da einiges hinzubekommen.

Mach doch mal Bilder davon, damit sich das besser vorstellen kann. Wie dick ist denn die Decklage der Multiplex-Platte?

Ich vermute auch mal, du meintest keine Hochglanz-Oberfläche, sondern eine Oberfläche, die mit einem normalen Glanzlack aufgebaut wurde.

Beim Lack würde ich dir auch empfehlen, das Beste zu nehmen, was du bekommen kannst, also einen Markenlack auf 2 K-Basis, der auch für diesen Anwendungszweck passt. Ich kann mir vorstellen, dass du es auch wieder farblos lackieren kannst.

Verfärbungen bekommst du vielleicht mit Asuso Edelholzpulver raus.
 

kaifreund

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Hallo WinfriedM,
und schon klärt sich das Problem zwischen Profi und Laie: Hochglanz bedeutet für mich als selbstnutzender Hobbist nur Lack der glänzt und glatt ist, weniger der Wasservorhang und 2000er Naßschliff. (Bilder geht leider gerade nicht, Küche steht woanders.)

Grundfrage war ja die Frage nach dem passenden Lacksystem (Produkt/Hersteller), Rolle und Vorgehensweise (da ja noch CLOU Parkett verstrichen ist).

* 2k scheint ja allgemein üblich?,
* Hersteller mit 'kleinen' Gebinden?,
* Lösemittelhaltig scheint ja auch noch immer erste Wahl?,
* bei der Rolle (Schaumstoff) staune ich (dachte an Velours).

Buntlack muss wohl in der Tat drunter - die Platte soll dann Weiss werden und 'Klarlack' drüber - aus anderen Zusammenhängen (Bootsbau) kenne ich das als GEL-Coat... Ich überlege noch die Platte nach der Entfernung des Altlacks mit Polyesterspachtel abzuziehen (von wegen Oberflächenhärte) oder ist das total bescheuert?

Wenn ihr noch weitere gute Tipps habt gerne her damit.

beste Grüße
KF
 

WinfriedM

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Falls sich die Deckschicht teilweise gelöst hat, würde ich kleine Löcher bohren und mit Spritze dünnflüssigen Epoxy reinspritzen und dann verpressen. Leg aber eine Trennfolie dazwischen (PE-Folie), damit dir die Presshölzer nicht mit ankleben.

Polyesterfeinspachtel ist denkbar, ob es das ideale Material dafür ist, kann ich nicht abschätzen. 2K-Lacke bringen aber selber schon eine gute Härte. Spachtel dann eher, um die Oberfläche glatt zu bekommen.

Bei Rollen gibt es große Unterschiede, da würde ich mich in einem Fachhandel beraten lassen. Ich denke auch, das Velour besser Ergebnisse bringt.

Hersteller guter Tischler-Lacke sind z.B. Zweihorn, Hesse-Lignal, Adler oder Oli-Lacke.
 
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