15mm sind eigentlich klar zu dünn. Das ginge nur gut, wenn der Untergrund unrealistisch plan wäre. Wurde die Planheit ermittelt? Wie soll der Gesamtaufbau aussehen und von welchem Rohfußboden sprechen wir? Und wie stark ist das HKL Parkett?
Und ja, es gibt OSB Platten in geschliffen und ungeschliffen. Aber die geschliffenen sind meines Wissens nicht mehr oft anzutreffen. Zumindest in meinen Bezugsquellen habe ich sie schon lange nicht mehr gesehen. Habe mal kurz bei Krono ins Programm geschaut: Es scheint sie wohl noch zu geben. Kurzer Exkurs dazu: In den Anfangsjahren der OSB-Produktion war es technisch nicht möglich, rein über das Verpressen eine annähenrd konstante Stärke der Platten zu erzeugen. Der Schliff diente der Kalibrierung der Stärke und es gab ausschließlich geschliffene OSB Platten. Das hatte u.a. den Nachteil, dass einzelne Späne auf mm-Bruchteil dünn geschliffen wurden und sich gern mal aus der Oberfläche lösten. Ich meine Kronospan waren die ersten, die dann auch ohne Schliff auf konstante Stärken kamen. Es kommt dabei zu einer Anreicherung des bindenden Leims an der Oberfläche, wodurch die ein wenig wie lackiert aussehen. Das ist technisch bedingt, was Krono nicht daran hinderte, diese Eigentschaft als besonderen Finish zu verkaufen: Man nannte es kurzerhand "Contifinish" und konnte damit sogar noch eine weitere Eigenschaft anpreisen: Die Platten hatten jetzt einen so hohen SD-Wert, dass im Holzbau eine Schicht OSB Platten zum Innenraum hin eine ausreichende Dampfsperre darstellte - man musste nur noch die Stöße abkleben. Das Verfahren war zwar zunächst etwas aufwändiger aber die Ersparnis des Kalibrier-Schliffs und die besseren Oberflächen-Eigenschaften ließen es schnell zum Standard werden.
Natürlich meldeten sich Heerscharen von Parkettlegern bei den OSB-Werken bzw. den Kleberherstellern, denn die Frage des TE trat natürlich schon tausendfach auf. Und ja: Die verwendeten Leime vertragen sich mit 99% der handelsüblichen Parkettkleber. Auf jeden Fall mit allen zeitgemäßen Polymerklebern. Gleichermaßen mit veralteten Dispersions- und auch Kunstharzklebern sowie solchen auf PU-Basis. Natürlich kann man sich bei den Kleberherstellern auch die Freigabe dafür holen. Dann aber sollte man genau das Fabrikat der OSB Platten angeben können; "Die von Obi" ist dann eher nicht hinreichend präzise.
Da ist aber ev. Trennmittel drauf aus der Produktion. Ungeschliffen würde ich nicht nehmen, das wär mir zu unsicher ob der Kleber gut haftet.
Das ist in der Tat einfach nicht ganz richtig. Es gibt auch keine "Trennmittel"
Ein "Sauberschliff" mit einer Einscheibenmaschine und einem Schleifpad K80 kann aber trotzdem nicht schaden, dient aber eher dem Entfernen etwaiger Verschmutzungen und wäre auf einer ideal sauberen Platte nicht nötig. Die etwas offene Oberfläche der OSB Platten bedingt auch eine gute Verkrallung des Klebers. Also mach Dir weniger Gedanken zum Kleber und mehr bezüglich des Gesamtaufbaus…
Allerdings ist das Verlegen von HKL aus anderens Gründen recht anspruchsvoll. Die Ungenauigkeit des Rohmaterials erfordert viel spachteln und viel schleifen. Auch das Sägen ist nicht ungefährlich und erfordert Geschick und allerlei Hilfsmittel, wenn einem nicht ständig kleine Stücke um die Ohren fliegen sollen. Alles ganz schön zeitraubend, vor allem wenn man ein gutes Ergebnis anstrebt und wenig Routine hat. In den Nullern wurde das von den Polentrupps für unglaubliche 50€/qm angeboten. Ich hab immer so hoch angeboten, dass mir diese fiese Arbeit in der Regel erspart blieb. Inzwischen ist es glücklicherweise etwas aus der Mode gekommen.