Muss ich schleifen vor Parkett verkleben? OSB3 Verlegeplatte 15mm

besserichfragmal

ww-pappel
Registriert
18. November 2024
Beiträge
1
Ort
Gelsenkirchen
Hallo ich bin die Neue :emoji_slight_smile:
Wir möchten im Wohnzimmer Hochkantlamellenparkett auf 15 mm OSB-Platten verkleben. Keine Fußbodenheizung! Altbau. EG. Die OSB-Platten haben wir im Baumarkt bestellt. OSB3 Verlegeplatten 2050 x 625 x 15. Die Platten sind super glatt. Sind die noch irgendwie lackiert? Ich kann das bei G00gle suchen wie ich will. Ich finde dazu nichts Konkretes. Darum frage ich hier. Muss ich die Platten, vor der vollflächigen Verklebung des Parketts, einmal komplett abschleifen? Welche Körnung nehme ich dafür?

Freue mich über eine Antwort :emoji_slight_smile: Glückauf aus dem Ruhrgebiet

 

brubu

ww-robinie
Registriert
5. April 2014
Beiträge
4.478
Ort
CH
Hallo zusammen
OSB gibt es geschliffen und ungeschliffen. Ungeschliffen sieht eher aus wie lackiert, ist sehr glatt und billiger. Da ist aber ev. Trennmittel drauf aus der Produktion. Ungeschliffen würde ich nicht nehmen, das wär mir zu unsicher ob der Kleber gut haftet.
Gruss brubu
 

K2H

ww-robinie
Registriert
21. Oktober 2009
Beiträge
902
Ort
Rheinhessen
Wir möchten ..... auf 15 mm OSB-Platten verkleben. ...... Altbau. EG. .......... OSB3 Verlegeplatten 2050 x 625 x 15.
Mindestens genauso wichtig ist die Frage: Was ist unter den 15mm-Platten?
Liegen die vollflächig auf einem tragfähigen, biegesteifen Untergrund?
Anders gesagt: Eine Lage 15mm-OSB direkt auf Lagerhölzerzu legen und darauf einen Belag zu legen, ist zu wenig/ zu dünn. Die Platten werden schon allein beimDrüberlaufen zu viel nachgeben/durchbiegen.
Das im EG eine gescheite Dämmung und evtl. auch eine Abdichtung drunter gehört, ist hoffentlich aufm Schirm?
 

MarcBerlin

ww-esche
Registriert
12. April 2022
Beiträge
542
Ort
Berlin
15mm sind eigentlich klar zu dünn. Das ginge nur gut, wenn der Untergrund unrealistisch plan wäre. Wurde die Planheit ermittelt? Wie soll der Gesamtaufbau aussehen und von welchem Rohfußboden sprechen wir? Und wie stark ist das HKL Parkett?

Und ja, es gibt OSB Platten in geschliffen und ungeschliffen. Aber die geschliffenen sind meines Wissens nicht mehr oft anzutreffen. Zumindest in meinen Bezugsquellen habe ich sie schon lange nicht mehr gesehen. Habe mal kurz bei Krono ins Programm geschaut: Es scheint sie wohl noch zu geben. Kurzer Exkurs dazu: In den Anfangsjahren der OSB-Produktion war es technisch nicht möglich, rein über das Verpressen eine annähenrd konstante Stärke der Platten zu erzeugen. Der Schliff diente der Kalibrierung der Stärke und es gab ausschließlich geschliffene OSB Platten. Das hatte u.a. den Nachteil, dass einzelne Späne auf mm-Bruchteil dünn geschliffen wurden und sich gern mal aus der Oberfläche lösten. Ich meine Kronospan waren die ersten, die dann auch ohne Schliff auf konstante Stärken kamen. Es kommt dabei zu einer Anreicherung des bindenden Leims an der Oberfläche, wodurch die ein wenig wie lackiert aussehen. Das ist technisch bedingt, was Krono nicht daran hinderte, diese Eigentschaft als besonderen Finish zu verkaufen: Man nannte es kurzerhand "Contifinish" und konnte damit sogar noch eine weitere Eigenschaft anpreisen: Die Platten hatten jetzt einen so hohen SD-Wert, dass im Holzbau eine Schicht OSB Platten zum Innenraum hin eine ausreichende Dampfsperre darstellte - man musste nur noch die Stöße abkleben. Das Verfahren war zwar zunächst etwas aufwändiger aber die Ersparnis des Kalibrier-Schliffs und die besseren Oberflächen-Eigenschaften ließen es schnell zum Standard werden.

Natürlich meldeten sich Heerscharen von Parkettlegern bei den OSB-Werken bzw. den Kleberherstellern, denn die Frage des TE trat natürlich schon tausendfach auf. Und ja: Die verwendeten Leime vertragen sich mit 99% der handelsüblichen Parkettkleber. Auf jeden Fall mit allen zeitgemäßen Polymerklebern. Gleichermaßen mit veralteten Dispersions- und auch Kunstharzklebern sowie solchen auf PU-Basis. Natürlich kann man sich bei den Kleberherstellern auch die Freigabe dafür holen. Dann aber sollte man genau das Fabrikat der OSB Platten angeben können; "Die von Obi" ist dann eher nicht hinreichend präzise.
Da ist aber ev. Trennmittel drauf aus der Produktion. Ungeschliffen würde ich nicht nehmen, das wär mir zu unsicher ob der Kleber gut haftet.
Das ist in der Tat einfach nicht ganz richtig. Es gibt auch keine "Trennmittel"

Ein "Sauberschliff" mit einer Einscheibenmaschine und einem Schleifpad K80 kann aber trotzdem nicht schaden, dient aber eher dem Entfernen etwaiger Verschmutzungen und wäre auf einer ideal sauberen Platte nicht nötig. Die etwas offene Oberfläche der OSB Platten bedingt auch eine gute Verkrallung des Klebers. Also mach Dir weniger Gedanken zum Kleber und mehr bezüglich des Gesamtaufbaus… :emoji_wink:

Allerdings ist das Verlegen von HKL aus anderens Gründen recht anspruchsvoll. Die Ungenauigkeit des Rohmaterials erfordert viel spachteln und viel schleifen. Auch das Sägen ist nicht ungefährlich und erfordert Geschick und allerlei Hilfsmittel, wenn einem nicht ständig kleine Stücke um die Ohren fliegen sollen. Alles ganz schön zeitraubend, vor allem wenn man ein gutes Ergebnis anstrebt und wenig Routine hat. In den Nullern wurde das von den Polentrupps für unglaubliche 50€/qm angeboten. Ich hab immer so hoch angeboten, dass mir diese fiese Arbeit in der Regel erspart blieb. Inzwischen ist es glücklicherweise etwas aus der Mode gekommen.
 
Oben Unten