nachtäglich dübeln

janisholz

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Hallo Woodies,

für meine Tischkreissäge habe ich mir gerade eine Sägelade gebaut, siehe Anhang.

Die habe ich einfach nur mit Ponal Classic geleimt, keine Schrauben oder Dübel. Wirkt sehr stabil. Über Leim habe ich schon viel gelesen. Eine gute Leimung soll ja besser halten als das Holz selbst. Aber in mir nagt der Zweifel und die Befürchtung, das mein Werk doch nicht für die Ewigkeit hält :emoji_frowning2:

Schrauben möchte ich nicht. Aber was haltet Ihr davon, nachträglich Holzdübel einzuetzen? Die sieht man zwar, aber für die Werkstatt finde ich dss sogar hübsch.

Vorteil vom nachträglichen Einsetzen: Man benötigt keine Dübellehre und geht so viel schneller.

Jetzt meine Frage :

Sorgen Dübel wirklich für Stabilität oder helfen die nur, Werkstücke gerade zu verleimen? Bringt nachträglich noch etwas?

Bonusfrage:
In meiner Werkstatt behandele ich alles mit Leinölfirnis. Jetzt las ich, das solle man bei der Sägelade nur von unten machen, damit sie besser rutscht. Oben nicht, weil das Sägegut nicht rutschen soll.

Ich frage mich, ob das unten wirklich gut rutscht und ob es oben wirklich was ausmacht.
Was meint Ihr?

Gruß Janis
 

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Georg L.

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Schrauben möchte ich nicht.
Warum nicht? Vorrichtungen, Schablonen usw. schraube ich immer, da sich so nachträglich noch Korrekturen anbringen oder die Vorrichtung an geänderte Anforderungen anpassen lassen. Ok, bei deiner Sägelade werden sich die Anforderungen wohl kaum ändern, aber so eine Vorrichtung würde ich immer Schrauben und leimen. Die Schraubendurch das eine Brett drehen, so dass die Spitze ca 1mm heraussteht. so verhindert man dass beim Zusammenzwingen die Teile auf dem Leimfilm verrutschen. Nach dem Zusammenzwingen die Schrauben ganz eindrehen, danach können die Zwingen wieder abgenommen werden.

oder helfen die nur, Werkstücke gerade zu verleimen?

Wenn beim Bohren nicht sorgfältig gearbeitet wurde nützen die ganzen Dübel nichts, die Verleimung wird trotzdem krumm. Deshalb Schrauben, hier kann man nachträglich noch eher korrigieren.

Aber was haltet Ihr davon, nachträglich Holzdübel einzuetzen?

Ob sie in deinem Falle wirklich etwas bringen kann ich dir nicht sagen, aber wenn es dich beruhigt, mach es.
 

tiepel

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Hi,
Nimm doch einfach mal zwei Reststücke von dem verwendeten Multiplex und leime sie rechtwinklig zusammen.
Nach ordentlicher Trocknungszeit brichst Du die Stücke wieder auseinander.
Ich nehme an, dass dann die Zweifel verflogen sind.
Gruß Reimund
 

Zahltag

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nur auf keinen fall dort dübeln, wo das sägeblatt bei zu weiten schieben langkommen könnte. du hast dort ja auch schon einen klotz vorgesetzt.

@profis: was passiert wirklich, wenn man mit einen holzsägeblatt quer in eine 4mm schraube fährt? bleibt das sägeblatt stehen, fliegen alle zähne um die ohren oder wird die schraube rassiert? für mich klingt das erstmal ziemlich gefährlich.
 

WinfriedM

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Grundsätzlich kannst du Dübel auch nachträglich einbauen und die sorgen dann für eine sehr stabile Verbindung durch den Faserverlauf des Dübels. Ich sehe aber auch keine Notwendigkeit dafür, wenn du alles ordentlich verleimt + verpresst hast.

Bei Vorrichtungen mit Schrauben zu arbeiten, finde ich auch völlig in Ordnung. Was hast du da gegen Schrauben? Die Gefahr, mit dem Sägeblatt reinzugeraten, gibts ja auch nicht, insofern du die mit Abstand zum Sägeblatt setzt. Das aber nur mal so grundsätzlich, ich sehe ja keine Notwendigkeit, irgendwas zu verstärken.

Leinölfirnis: Kann schon sein, dass das ein klein weniger glatt wird, aber eher mäßig. Wenn es wirklich glatt würde, dürfte man keine Fußböden mehr ölen. Der Vorteil von Leinölfirnis ist aber, dass die Oberfläche etwas "geschlossener" wird, so dass du dann gut z.B. Silbergleit auftragen kannst, ohne das das ins Holz wegzieht. Persönlich würde ich beide Seiten ölen. Viel Grip brauchst du doch auch oben nicht. Solltest du doch mehr Grip brauchen, würde ich etwas Schleifpapier an den senkrechten Anschlag vorne einkleben. So hab ich das bei meinem Queranschlag gemacht, was gut funktioniert.
 

Georg L.

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was passiert wirklich, wenn man mit einen holzsägeblatt quer in eine 4mm schraube fährt?
Ab und an passiert so etwas schon einmal, in den meisten Fällen habe ich überhaupt nicht gemerkt, dass ich die Schraube durchgesägt habe. Das ist mir dann erst nachträglich aufgefallen. Schäden am Sägeblatt waren, zumindest mit bloßem Auge auch nicht zu erkennen.
Ich habe bisher erst einmal ein Sägeblatt geschrottet, als ich auf einen gehärteten Stahlnagel getroffen bin. Damals hat es dann einen HM Zahn abgerissen und an zwei weiteren sind Ecken abgebrochen. Rumgeflogen sind abei aber auch keine Splitter. Ich würde so etwas eher unter die Kategorie ärgerlich als wirklich gefährlich einstufen.
 

magmog

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Guuden,

Richtig, eine gut ausgeführte Verleimung hält besser als das verbundene Holz.
Aber die Verleimungen von z.B. des MPX sind nicht immer so wie man es sich wünscht.
Also mit Dübeln oder Schauben zusätzlich sichern.
 

gleiter

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@profis: was passiert wirklich, wenn man mit einen holzsägeblatt quer in eine 4mm schraube fährt? bleibt das sägeblatt stehen, fliegen alle zähne um die ohren oder wird die schraube rassiert? für mich klingt das erstmal ziemlich gefährlich.

1/2 so wild. Bißl Funkenflug (kann gefährlich werden wenn sich in der Absaugung etwas entzündet, ist in meinem Tischlerkreis genau ein Mal passiert innert der letzten 30 Jahre - und es wurden insgesamt deutlich mehr Metallteile "getroffen" ohne Entzündung, und natürlich leidet die Güte des Blattes, schärfer wird es sicher nicht.

Ach ja, das Dübeln von Schablonen und Führungen: Habe ich schon lange aufgegeben. Schrauben sind definitv besser geeignet wenn mal eine Schablone angepasst oder umgebaut werden muß geht's doch deutlich leichter und einfacher.

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

tiepel

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Hi,
Ich habe vor Jahren mal eine billige Discounter Tischkreissäge meines Onkels benutzt, grobes Blatt
Ich habe so richtig mit Schmackes in eine 6er Spax gesägt. Von dem billigen Blatt, bzw. seinen Zähnen ist nicht viel übrig geblieben. Die Schraube war auch durch :emoji_grin:
Das neue Blatt hat dann 10 Euro weniger gekostet als die Säge mit Blatt.:rolleyes:
Gruß Reimund
 

derdad

Moderator
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@profis: was passiert wirklich, wenn man mit einen holzsägeblatt quer in eine 4mm schraube fährt? bleibt das sägeblatt stehen, fliegen alle zähne um die ohren oder wird die schraube rassiert? für mich klingt das erstmal ziemlich gefährlich.

Kommt drauf an wie und wo du die Schraube erwischt. Und welche Maschine. Bei einer Bastlerkappsäge sieht es anders aus, als bei einer z.B.: Martin Formatkreissäge.

Eine Schraube im Holz, quer abgeschnitten: man merkt es im Geräusch. Ein paar Funken spritzen. Bei ein paar Zähnen werden die Zahnspitzen hinüber sein. Wenn es wirklich blöd hergeht fehlen auch ein paar Zähne. Normalerweise lässt sich das Blatt wieder nachschärfen.
Eine Schraube im Holz. Längs durchgeschnitten. Es macht einen leichten Schnalzer. Die Schraube wird herausgerissen und kann zum "Geschoss" werden. Meist sind mehr Zähne beschädigt, als im obrigen Fall.

Die grösste Gefahr besteht durch Splitter von Schraube oder Sägezähnen,die ins Auge treffen können. Deshalb Augenschutz tragen!!!!!

Ich glaube aber, dass in 99 von 100 Fällen, ausser einem beschädigten Sägeblatt nichts passiert.
Ich kann aber da nur von Handwerksmaschinen mit dementsprechender Power und Stabilität sprechen.

LG
Gerhard
 

janisholz

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Na ja, schon. Vorteil des nur - Schraubens zudem: mensch kann die zu fügenden Teile in aller Ruhe mittels Zwingen in Position bringen bis es passt. Liegt aber auf der Hand, oder? ;

Das sagst Du so mit Deinem Erfahrungsschatz :emoji_slight_smile:
Es liegt so nah, aber auf die, Zwingen auch beim puren Verschrauben zu nehmen, bin ich noch nicht gekommen.
Mein Denkfehler :
Zwinge = Leim

Danke für Eure Tipps
Janis
 
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