nachträgliches Gefälle an Holzterasse

Tomskyfcly

ww-pappel
Registriert
9. März 2016
Beiträge
5
Hallo Fachleute,

ich hoffe ich könnt mir helfen, bevor ich einen größeren Abriss und Neubau machen muss.

Also: Ich habe ein Hozhaus mit Holzterasse an einer Hanglage. Die Terasse ist 11x3,5m und steht auf 5 Stützen (habe mal eine Zeichnung beigefügt). Nun ist das Holz der Unterkonstuktion ziemlich angegriffen (nach 12 Jahren) und ich habe einen Zimmerer gebeten, sich das einmal anzusehen. Sein Fazit:
- Die Balken der Unterkonstruktion sind zwar angegriffen (leichter Fäulebefall) aber der Querschnitt des unbefallenen Holzes (unterseite) ist noch gut und die Statik nicht gefährdet.
- Man müßte die Balken nun drehen und dann die neue Oberseite gegen Feuchtigkeit abschotten. Unten sollte zwecks Belüftung offen bleiben.

Und genau da ist das Problem. Die Terasse wurde seiner Zeit offenbar ohne Gefälle gebaut. Alles ist in Waage. Wenn ich nun die Oberseite abdichten will, dann muss ich ja das Wasser weg bringen. Nur wie, ohne Gefälle? :confused:

Mein Plan ist nun, wenn es keine andere Lösung für die vorhandene Situation gibt, alles abzureißen und mit einer Stahlkonstruktion neu aufzubauen (inkl. Gefälle). Das wäre aber ultima Ratio. Habt Ihr noch eine Idee?
Ach ja, Überdachen ist nicht. Die Kosten hierfür sind höher als ein Neubau der Unterkonstruktion aus Stahl.

LG Tom
 

Anhänge

  • Terasse.JPG
    Terasse.JPG
    112,5 KB · Aufrufe: 90

thomas37

ww-birke
Registriert
10. Februar 2011
Beiträge
61
Ort
GÖTTINGEN
Spontan fallen mir keilförmige Leisten zur Auflage auf die Sparren und Pfetten ein (hohe Seite zum Haus); wenn der Belag eh´runter genommen wird, ist das kaum Mehrarbeit.
 

Tomskyfcly

ww-pappel
Registriert
9. März 2016
Beiträge
5
Hi.
Gibt es die denn in der Länge und passenden Steigung? Ich brauche ja den vollflächigen Kontakt zu den Sparren um die Lasten einleiten zu können.
 

Neumayr Robert

ww-eiche
Registriert
30. Dezember 2008
Beiträge
347
Ort
Aiglsbach
Es stellt sich auch die Frage, ob sich das rechnet.
Aus welchem Holz ist die Unterkonstruktion?
Wie sind die Verbindungen gemacht?
Eingezapft und/oder Verleimt, oder nur verschraubt?
Bringt man die Unterkonstruktion ohne Kettensäge auseinander?

Wenn ja und du die Balken drehst, ist auch die Frage, wie lange hält es beim nächsten mal, wenn das Holz schon angegriffen ist?
Jetzt 12 Jahre, beim nächsten mal......

Ich würde den Zimmerer fragen, welchen Arbeitsaufwand (Stunden) er für das "Umbauen" des Materials braucht, und welchen Arbeitsaufwand er braucht, wenn er diese Terasse mit neuem Holz aufbaut.
Ich denke fast, dass die Materialkosten weniger sein werden, als die Arbeitskosten.
Dies wäre abzuwägen.

Die Balken sind bestimmt auch etwas gedreht und werden nicht so einfach zum auseinanderbauen und zusammenstecken sein.

Warum ich es so schreibe?
Deine Terasse schaut genauso aus wie meine.
Sogar der Treppenabstieg ist der gleiche. (Ich denke es ist der Treppenabgang)

Hatte diese vor 13 Jahren komplett aus Lärchenholz gebaut und letztes Jahr erneuert.
Bereits damals hatte ich aber auf das Gefälle und Konstruktiven Holzschutz geschaut.

Auf deine Frage: Ich habe auf 1 Meter länge, ein Gefälle von 1 cm gemacht.
Dies sollte aber, auch der Zimmermann deines Herzens wissen, wie man Konstruktiven Holzschutz betreibt.

Fazit bei der Erneuerung:

200er KG Rohre einbetoniert als Steher.
Hierauf verstellbare Balkenfüße, die die Unterkonstruktion halten.
Unterkonstruktion aus Lärchenholz (Balken)
Unter den Brettern eine 1 cm breite, 5 mm hohe Hartplastikeinlage beigelegt, damit die Bretter nicht direkt auf dem Holzgelage liegen.

Da Bilder mehr sagen als Worte, werde ich von meinem Neubau heute Abend ein paar Fotos machen und morgen hier posten.

Hoffe ich konnte dir vorab schon ein bisschen weiterhelfen.
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
56
Ort
Bonn
Genau aus diesem Grund ist die Unterkonstruktion meines Balkons aus Alu und nur das Deck aus Holz.

Das schöne dabei ist dass die Unterkonstruktion wesentlich filigraner ausfällt. Man muss nicht alles aus Holz machen.
 

Tomskyfcly

ww-pappel
Registriert
9. März 2016
Beiträge
5
Hey. Danke für die raschen Posts.

Ja, meine Terasse ist auch aus Lärche/Douglasie. Die Verbindung ist irgendwie verstiftet. Also ein L-Winkel aus Stahl am Hauptbalken und dann sind in den Sparren Schlitze eingefräst und drei Löcher gebohrt durch die dann drei Bolzen in den L-Stahlwinkel geklopft sind. Das läßt sich eigentlich gut wieder lösen.

Ich werde mir heute abend mal Gedanken machen wie das dann aussehen könnte wenn ich alles was geht in Holz lasse und die neuen Anbauten aus Alu etc.

Ich habe mir das mal in Stahl statisch und kostentechnisch rechnen lassen. Hierbei habe ich mit nur 4 großen Sparren/Verbindern an den Stützen und den Rest mit kleineren Profilen für die Lastverteilung geplant. Ja, das sieht schon filigran aus. Leider mein Geldbeutel hinterher auch :eek:. Daher die Überlegung, das vielleicht über längere Sicht unausweichliche solange es geht hinaus zu schieben bis die Finanzlage für den Neubau günstiger ist.

LG
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
56
Ort
Bonn
Ich habe mir das mal in Stahl statisch und kostentechnisch rechnen lassen. Hierbei habe ich mit nur 4 großen Sparren/Verbindern an den Stützen und den Rest mit kleineren Profilen für die Lastverteilung geplant. Ja, das sieht schon filigran aus. Leider mein Geldbeutel hinterher auch :eek:. Daher die Überlegung, das vielleicht über längere Sicht unausweichliche solange es geht hinaus zu schieben bis die Finanzlage für den Neubau günstiger ist.

LG

Das Angebot für einen Aluanbaubalkon lag bei mir nicht viel höher als ein vergleichbarer in Holz. Das Angebot eines Zimmermanns lag bei 4000 Euronen, von dem Metallbauer lag bei 5000Euronen. Dafür hält der ewig.
 

Tomskyfcly

ww-pappel
Registriert
9. März 2016
Beiträge
5
Hi.
Bei mir lag der Preis höher. Vielleicht auch deshalb, weil ich eine regendichte Ausführung haben wollte, damit ich unter der Terasse auch eine trockene Fräche habe.

Habe mir mal Gedanken gemacht unter der Voraussetzung, dass sich die Balken gut drehen lassen und dass nach Abbau des Dielenbelags nicht noch größere Baustellen zu Tage kommen.

Bitte die Zeichnungen nicht maßstäblich lesen. Es geht mir erst mal um das grundsätzliche Prinzip. Ich würde mir ein Angebot für die Herstellung und Montage Keilleisten machen lasen. Darauf dann aus Holz oder Aluminium die Unterkonstruktion für die Montage des Trapezblech herstellen. Ich könnte mit einem 20/106 oder 35/207 Trapez gut hinkommen, so dass die "Täler" des Trapezes auf den Keilleisten zum liegen kommen und der Aufbau dann nicht zu hoch wird (wegen der Türen) . Darauf kommen an den Stellen, wo die Kraft eingeleitet werden kann dann Aluminiumprofile (z. B. 30x60x3) worauf dann die Dielen montiert werden. Bei den Dielen bin ich mir noch nicht sicher, ob ich zwischen Diele und Alu noch eine Zwischenschicht aus Bitumen oder Kunststoff brauche. Ggf. weiche ich hier vielleicht sogar auf WPC aus.

Mit der Konstruktion könnte ich unten offen lassen wie der Zimmerer das vorschlägt und würde das Holz vor direkter Feuchtigekeit schützen. Mein Freund ist Spengler und würde die Blecharbeiten und Entwässerung an der Vordeseite fachgerecht machen.

Was meint Ihr?

LG Tom
 

Anhänge

  • Keile mit Unterkonstruktion.JPG
    Keile mit Unterkonstruktion.JPG
    184,2 KB · Aufrufe: 30
  • Trapezblech.JPG
    Trapezblech.JPG
    175,8 KB · Aufrufe: 27
  • Belag_Alu_2.JPG
    Belag_Alu_2.JPG
    179,7 KB · Aufrufe: 35

Tomskyfcly

ww-pappel
Registriert
9. März 2016
Beiträge
5
Danke für die Bilder. Du hast als Belag WPC drauf, oder? Sind diese dann direkt auf dem Holz befestigt oder auf einer Zwischenlage?

LG
 

Neumayr Robert

ww-eiche
Registriert
30. Dezember 2008
Beiträge
347
Ort
Aiglsbach
Gerne geschehen,

ja. Unter der WPC Auflage habe ich noch einen Hartplastikstreifen mit 5 mm höhe
eingebaut, damit der Fußbodenbelag nicht direkt auf den Riegeln aufliegt.
 
Oben Unten