Großstadtschreiner
ww-kastanie
- Registriert
- 30. Oktober 2009
- Beiträge
- 43
Hallo zusammen!
Ich versuche mich seit geraumer zeit darüber schlau zu machen, wie man Holz im Außenbereich effektiv vor der Verwitterung schützen kann.
Wenn man danach googelt, werdem Gebetsmühlenartig sämtliche Industrieprodukte angeboten die der Markt zu bieten hat, als wäre eine solche Wahl alternativlos. Farbanstrich kommt für mich jedoch nicht in Frage da sie einerseits lächerlich kostspielig sind, andererseits doch nicht so lange halten und nach ökologischen Aspekten fragt ja ohnehin keiner...
Bleibt man hartnäckig, so erfährt man immerhin über die Existenz von konstruktivem Holzschutz, also baulichen Maßnahmen, die den Prozess des Verwitterns erst gar nicht aufkommen lassen. Das ist schon einmal sehr aufschlussreich und lässt den angehenden Handwerker über Fehler seines Schaffens nachdenken, die er wohlmöglich nicht bedacht hat und erst Jahre später feststellt.
Leider helfen diese Richtlinien nur bedingt, wenn man nicht gerade ein Carport konstruiert, sondern eher Ein Hochbeet, oder einen Kompost. Dort können wir die Feuchtigkeit nicht vom Holz fern halten. Also was tun?
Nach langem grübeln musste ich an die Schifffahrt (schreibt man das jetzt mit drei f?) denken und das ich da mal irgend was von Teer gehört habe... Und siehe da, mit den richtigen Suchbegriffen findet man sogar einiges zu dem Thema, auf diversen "Hippie" Seiten. Ich mache es kurz, der Preis konkurriert fröhlich mit den Industriefarben... Na gut, so wird es nicht günstiger, aber zumindest ökologischer. Das ist immerhin ein Anfang.
Aber wenn der mittelalterliche Teer so teuer ist, wie haben die armen Leute des Mittelalters denn dann ihr Holz geschützt? Durch Zufall bin ich auf eine Seite gestoßen, die sich mit so etwas beschäftigt und jemandem der das selbe Problem mit seinem Hochbeet hatte. Die dortige Lösung hieß Oberflächenverkohlung.
Tolle Sache! Kostet nahezu nichts und hält von der Kohle Seite angeblich ewig. Aber Irgendwie ist dies noch nicht des Pudels Kern...
Wenn ich für jedes meiner Hochbete das beschriebene Osterfeuer abbrenne, steigt mir ruck zuck der Kleingartennachbar aufs Dach. Und so richtig warm werde ich mit der Vorstellung auch nicht alle Oberflächen im Garten anzukohlen, das sähe doch sicher schon etwas zu postapokalyptisch aus.
Auf Ölen und Wachsen bin ich erst gar nicht eingegangen, da auch hier der Preis recht hoch ist und offenbar im Wind und Wetter auch nicht von überragender Dauer.
So, jetzt geht es aber zur Sache!
Was haltet ihr vom Kalken?
Hierzu finde ich nahezu keine belastbaren Daten. Alles was ich darüber weiß ist,
- dass Kalk zumindest als Farbe an Fachwerken eingesetzt wurde, wenn auch nur selten.
- Kalk hat extrem antibiotische Eigenschaften, wodurch Schimmelbefall nicht möglich ist
- und schützt durch seine Lichtundurchlässigkeit auch vor UV-Strahlung.
- Er ist Atmungsaktiv, wodurch keine Staunässe unter dem anstrich angesammelt werden kann und Oberflächennässe schnell an die Luft abgegeben wird
- Kalk ist des Weiteren ein Opferprodukt wodurch es stets zu erst sein Dasein beendet, bevor das zu schützende Produkt angegriffen wird (Vergleich: Opferkathode, wenn auch anderer Prozess)
- Gärtner benutzen Kalkanstrich an Bäumen um den Aufstieg von Schädlingen zu verhindern. (Allerdings bezweifele ich das hier keiner Kalk verwendet wird und rechne eher mit Konsumprodukten, die noch weitere Zuschläge enthalten)
Ich habe dieses Jahr erste Versuche mit Kalkanstrich unternommen und bin mit den ersten Ergebnissen sehr zufrieden. Es ist zwar ein sehr mühsamer Prozess, was aber hauptsächlich daran liegt, dass augenscheinlich sämtliches Wissen im Umgang mit Kalk verloren gegangen scheint und ich alles selbst austesten muss.
Zu guter letzt ist mir noch ein Satz aus meiner Jugend eingefallen, wo ein älterer Herr aus dem Dorf seinen Holzschutzanstrich pries der aus 50% Altöl und 50% etwas anderem bestand. Ich habe heute keine Ahnung mehr was das war und ob so etwas funktioniert und gesund ist, allerdings waren seine Zäune immer tip top...
Nun bin ich sehr gespannt darauf was ihr für Methoden zum Holzschutz kennt!
Ich versuche mich seit geraumer zeit darüber schlau zu machen, wie man Holz im Außenbereich effektiv vor der Verwitterung schützen kann.
Wenn man danach googelt, werdem Gebetsmühlenartig sämtliche Industrieprodukte angeboten die der Markt zu bieten hat, als wäre eine solche Wahl alternativlos. Farbanstrich kommt für mich jedoch nicht in Frage da sie einerseits lächerlich kostspielig sind, andererseits doch nicht so lange halten und nach ökologischen Aspekten fragt ja ohnehin keiner...
Bleibt man hartnäckig, so erfährt man immerhin über die Existenz von konstruktivem Holzschutz, also baulichen Maßnahmen, die den Prozess des Verwitterns erst gar nicht aufkommen lassen. Das ist schon einmal sehr aufschlussreich und lässt den angehenden Handwerker über Fehler seines Schaffens nachdenken, die er wohlmöglich nicht bedacht hat und erst Jahre später feststellt.
Leider helfen diese Richtlinien nur bedingt, wenn man nicht gerade ein Carport konstruiert, sondern eher Ein Hochbeet, oder einen Kompost. Dort können wir die Feuchtigkeit nicht vom Holz fern halten. Also was tun?
Nach langem grübeln musste ich an die Schifffahrt (schreibt man das jetzt mit drei f?) denken und das ich da mal irgend was von Teer gehört habe... Und siehe da, mit den richtigen Suchbegriffen findet man sogar einiges zu dem Thema, auf diversen "Hippie" Seiten. Ich mache es kurz, der Preis konkurriert fröhlich mit den Industriefarben... Na gut, so wird es nicht günstiger, aber zumindest ökologischer. Das ist immerhin ein Anfang.
Aber wenn der mittelalterliche Teer so teuer ist, wie haben die armen Leute des Mittelalters denn dann ihr Holz geschützt? Durch Zufall bin ich auf eine Seite gestoßen, die sich mit so etwas beschäftigt und jemandem der das selbe Problem mit seinem Hochbeet hatte. Die dortige Lösung hieß Oberflächenverkohlung.
Tolle Sache! Kostet nahezu nichts und hält von der Kohle Seite angeblich ewig. Aber Irgendwie ist dies noch nicht des Pudels Kern...
Wenn ich für jedes meiner Hochbete das beschriebene Osterfeuer abbrenne, steigt mir ruck zuck der Kleingartennachbar aufs Dach. Und so richtig warm werde ich mit der Vorstellung auch nicht alle Oberflächen im Garten anzukohlen, das sähe doch sicher schon etwas zu postapokalyptisch aus.
Auf Ölen und Wachsen bin ich erst gar nicht eingegangen, da auch hier der Preis recht hoch ist und offenbar im Wind und Wetter auch nicht von überragender Dauer.
So, jetzt geht es aber zur Sache!
Was haltet ihr vom Kalken?
Hierzu finde ich nahezu keine belastbaren Daten. Alles was ich darüber weiß ist,
- dass Kalk zumindest als Farbe an Fachwerken eingesetzt wurde, wenn auch nur selten.
- Kalk hat extrem antibiotische Eigenschaften, wodurch Schimmelbefall nicht möglich ist
- und schützt durch seine Lichtundurchlässigkeit auch vor UV-Strahlung.
- Er ist Atmungsaktiv, wodurch keine Staunässe unter dem anstrich angesammelt werden kann und Oberflächennässe schnell an die Luft abgegeben wird
- Kalk ist des Weiteren ein Opferprodukt wodurch es stets zu erst sein Dasein beendet, bevor das zu schützende Produkt angegriffen wird (Vergleich: Opferkathode, wenn auch anderer Prozess)
- Gärtner benutzen Kalkanstrich an Bäumen um den Aufstieg von Schädlingen zu verhindern. (Allerdings bezweifele ich das hier keiner Kalk verwendet wird und rechne eher mit Konsumprodukten, die noch weitere Zuschläge enthalten)
Ich habe dieses Jahr erste Versuche mit Kalkanstrich unternommen und bin mit den ersten Ergebnissen sehr zufrieden. Es ist zwar ein sehr mühsamer Prozess, was aber hauptsächlich daran liegt, dass augenscheinlich sämtliches Wissen im Umgang mit Kalk verloren gegangen scheint und ich alles selbst austesten muss.
Zu guter letzt ist mir noch ein Satz aus meiner Jugend eingefallen, wo ein älterer Herr aus dem Dorf seinen Holzschutzanstrich pries der aus 50% Altöl und 50% etwas anderem bestand. Ich habe heute keine Ahnung mehr was das war und ob so etwas funktioniert und gesund ist, allerdings waren seine Zäune immer tip top...
Nun bin ich sehr gespannt darauf was ihr für Methoden zum Holzschutz kennt!