Naturstammhaus

daTischla

ww-buche
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Guten Tag

Hat jemand Erfahrung bei Einbau von Türen und Möbel in ein Rundstammhaus / Naturstammhaus??

Mein "Problem": Das Haus arbeitet ja noch, und wird sich per Stockwerk um 8-13cm senken.
Bei den Türen wird ein sogenannter Gleitrahmen verwendet, der dieses Setzen
ausgleicht.
Bei den Möbel sind aber allseits diese unschönen Spalten., bzw. kann man die Möbel ja nicht an den Wänden montieren (sofern diese auch am Boden stehen zB. Hochschränke, Borde,...)

Wenn jemand Erfahrung auf diesem Sektor hat, wäre ich für Tipps und Anregungen sehr dankbar!
 

Frankenholzwurm

ww-robinie
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Hallo

Wir hatten mal so einen ähnlichen Fall.

Wir haben da Raumhohe Raumteiler gebaut, und da sollte kein Schlitz mehr zu sehen sein.

Schrank gebaut, ca 15cm niedriger als Raumhöhe.

Dann oben auf den Schrank eine etwa 10cm breite Blende Hochkant angeschraubt, vorher aber direkt hinter dieser Blende nochmal die gleiche an der Decke befestigt.

Somit kann das Haus ohne Probleme in der höhe arbeiten, die zwei Blenden schieben sich ja ineinander und damit ist kein zwischenraum mehr sichtbar.

Optisch sicherlich gewöhnungsbedürftig, aber das Loch war zu.
 

Mitglied 30872

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Hallo Markus,
das Problem mit Fenster und Türen hast Du ja erkannt. Das mit dem Sackraum oberhalb der Zarge ist üblich und wer es nicht weiß, der sieht's nicht. Bei Möbeln geht das allerdings an den Wänden schief. Wie Dominik schreibt, kann man auch auf den Möbeln einen solchen Sackraum installieren. Wenn der Abstand zur Decke nicht allzu hoch ist, mag das auch optisch funktionieren. An den Wänden hast Du allerdings das Problem, dass Du wegen der Baumstämme kein Brett montieren kannst, da ja jeder Stamm im Durchmesser noch eingeht. Je dicker, desto länger dauert das. In einigen Naturstammhäusern sind Stämme von bis zu 80cm Durchmesser verbaut. Das macht bei 4% Schwund rund 3cm im Durchmesser aus. Wenn Du dort ein Brett mit entsprechenden Rundungen montierst, dann dauert's nicht lange, bis... Die einzige Möglichkeit wäre, wenn sich das Haus nicht mehr setzt, ein solches Brett zu montieren. Aber selbst da wirst Du nicht ohne Fuge auskommen. Insbesondere bei Naturstämmen, wo Du verschiedene Radien hast, ein Heidenaufwand. Jedes Brett gesondert anpassen. Also kurzum, versuche dem Kunden den Zahn zu ziehen. Im Übrigen ist das eigentlich unproblematisch. Wir haben vor 7 Jahren unser Blockhaus (kein Naturstamm) gebaut und die Spalten zwischen Möbel und Wand sind eigentlich nicht unschön. Die gehören eben dazu. Wer das eine haben will, muss das andere mögen. Wenn's nun gar nicht geht, dann eben die schönen Balkenwände beplanken (mit Sackraum natürlich) und den tollen Naturstammcharakter der Wände zerstören. Da brauch ich dann aber eigentlich auch kein Blockhaus bauen.
Grüße
Stefan
 

Frankenholzwurm

ww-robinie
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Ich nochmal....

Wenn ich noch was persönliches anmerken darf:

Blockhaus und Einbaumöbel passen für mich eigentlich nicht zusammen.

Alles, was da "einbau..." ist, ist teilweise enorm aufwändig.

Wie Stefan schon geschrieben hat, wer ein Blockhaus will, muss halt gewisse einschränkungen hinnehmen.

Allerdings finde ich das Wohnklima in solchen Häusern schon sehr angenehm.

Zurück zum Thema:

Wenn es aber irgendwie möglich ist, verwende BITTE KEIN KOMPRIBAND zum Wandanschluß:eek::eek:

Hab ich schon in einem Blockhaus gesehen und das ist nun mehr als furchtbar!
 

daTischla

ww-buche
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Danke für die Antworten

@ Stefan: Stimmt, wer ein Naturstammhaus hat, muss sich mit gewissen Kompromissen abgeben. Da dieses Haus allerdings viele gemütliche Massivholzmöbel beherbergen soll, ABER auch sehr moderne Wohnelemente
vorkommen sollen, liegt es an uns so etwas zu realisieren.
Unser Kunde ist da ohnehin sehr kooperativ und verständnisvoll.

Ein Problem liegt zum Beispiel in der Küche, und da komme ich nicht um eine EInbaukücher herum! Ich habe da zum Beispiel einige Hochschränke, welche unter anderem mit seitlichen Wänden abschließen.
Um den Charakter der massiven Wände nicht komplett zu verbauen, schwebte mir vor, zwischen den einzelnen Baumstämmen offene Regale/Borde zu montieren.
Am Korpus kann ich diese aber nicht verschrauben, da dieser ja fix steht, und die
Stämme aber nach unten wandern.
Bei der Küchenarbeitsplatte werden wir wahrscheinlich im hinteren Bereich eine Abschlussleiste montieren damit nicht gleich alles hinter die Schränke fällt.

Bei jedem neuerlichen Planungsansatz kommen neue Probleme zum Vorschein...
 

Mitglied 30872

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Ja, Markus,
in der Küche ist das eigentlich kein Problem. Ohne die Vorstellungen Deiner Kundschaft zu kennen und vielleicht als Anregung: ich habe als Küchenzeile aus roten Hartbrandziegeln Mauern hochgezogen, zwischen die die Einbaugeräte (Spülmaschine, E-Herd) hineinpassen. Oben drauf eine Arbeitsplatte aus Buche stabverleimt mit den entsprechenden Auschnitten für Kochfeld und Spüle. An der Wand ebenfalls aus Buche ein Querbrett an die Wand angeschraubt und dann die Arbeitsplatte bis an dieses herangeschoben. Das Querbrett ist im Laufe der Zeit einige Zentimeter nach unten gerutscht, da mit der Wand verschraubt. Zwischen den Ziegelmauern habe ich Buchenbretter als Stauraum für Küchenutensilien eingebaut. Hängeschränke habe ich keine. Aber Du könntest natürlich trotzdem welche aufhängen, die allerdings nicht bis zu den Seitenwänden reichen. Vielmehr Platz lassen und in diesen ein Regal einbauen, das mit den Wänden fest verbunden ist, nicht mit dem Schrank. Dabei allerdings das Setzmaß bedenken, damit das Regal dann nach Abschluss des Holzschwundes mit dem Schrank auf richtiger Höhe liegt. Dabei kommt es gar nicht mal auf den Zentimeter an. Die Regale kannst Du einzelbrettweise mit Stockschrauben in den Wandecken verschrauben. Das ist zwar Pfriemelei, sieht aber gut aus, da die Befestigung fast unsichtbar ist. Mit dem Streichmaß kannst Du die Stammform auf die Regalbretter übertragen. Bei einigen Befestigungen in der Balkenwand ist es wichtig, sie nach einiger Zeit nachjustieren, zumindest Schrauben nachziehen zu können, ggf. über Langlöcher.
Vielleicht kannst Du ein paar Bilder einstellen.
Grüße
Stefan
 

cube.m

ww-ahorn
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Muss mich mal kurz mit einer Frage hierzu einklinken. Finde Naturstammhäuser echt Wohnlich und von der Atmosphäre toll. Würde mich jetzt nur mal interessieren wie lange es dauert bis ein neu aufgebautes Haus sich soweit gesetzt bzw. an die Umgebungsfeuchte angpasst hat ? Also ne grobe Zahl in Jahren. 5 Jahre ? 10 Jahre? 15 Jahre ?
 

Mitglied 30872

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Hallo,
zum Naturstammhaus kann ich das nicht sagen. Frage mal beim Blockhausen an. Das ist ein Kollege von mir, der solche Häuser selbst baut. Der wird Dir weiterhelfen können. Bei unseren 20-cm-Balken war das Thema im Grunde nach 2 Jahren erledigt.
Grüße
Stefan
 
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