Vor Mittlerweile 13 Jahren hat ein Kumpel von mir die Dorfkneipe übernommen und von Tag 1 an störte er sich an den alten, dunkelbraun gestrichenen Sitzbänken aus Furnierspanplatte, aber wie es immer so ist - der Geldbeutel war nicht unerschöpflich und andere Baustellen dringender. Jedes Jahr im Januar macht er die Kneipe für Umbau und Renovierungsmaßnahmen dicht, dieses Jahr war das Parkett zur Überarbeitung dran und damit die Gelegenheit die alten Bänke heraus zu schmeißen. Die neuen Bänke sollten aus Massivholz entstehen, 60er Eiche hatte er dafür in ausreichender Menge getrocknet vorhanden.
Spannenderweise hat mein Vater genau diese Eiche vor über 20 Jahren selbst gefällt - man könnte ein kleines Buch über die Geschichte der Bank schreiben.
Nach wochenlangem Zwischenlagern in der Werkstatt ging es ans Auftrennen, abrichten, hobeln, verleimen und schleifen aller Bauteile, davon Bedarf es sicher keine große Bilddokumentation, da ihr es schon oft genug gesehen habt. Nur so viel, Werkstattwagen würde ich nur sehr ungern sein:
Die Sitzfläche wurden alle aus drei gleichbreiten Riegeln mit V-Nut verleimt. Die V-Nut soll optisch die einzelnen Bretter hervorheben und nicht den Eindruck einer verleimten Platte darstellen. Rückenlehnen wurden alle zur Aufnahme des Rückenpolsters gefälzt hergestellt, Verbindung mittels Konterprofil und Domino.
Dann kam es zum spannenden Teil: Die runden Ecken. Für die 2 Eck - Rückenlehnen habe ich eine Leimholzplatte hergestellt und dann mit meiner selbstgebauten 5-Achs-CNC-Fräse (die kleine Makita mit schräggestelltem Korb und Zirkelvorrichtung) die Kontur ausgefräst. Ich musste meine kleine Makita dafür nehmen, weil sie einen Korb zum schrägstellen besitzt - wichtig für die Schräge der Rückenlehne! War ziemlich mühseelig, aber mit 6mm Zustellung pro Arbeitsschritt hat sie das ohne Probleme mitgemacht.
Die zu bepolsternde Fläche habe ich aus Biege-MDF hergestellt, welche ich mit Kontaktkleber auf ein einfaches OSB-Grundgerüst geklebt habe. Und es passt!
Die runde Sitzfläche war dann weniger mit Nervenkitzel verbunden, wieder eine Leimholzplatte hergestellt, den hinteren Radius mit Fräszirkel ausgefräst und den vorderen Radius nur angezeichnet, da alle Vorderkanten eine angedeutete Baumkante erhalten sollten (ist ja heutzutage modern, mal sehen wie das in 10 Jahren aussieht). Generell habe ich mir die Arbeit mit gerundeten Flächen deutlich schwieriger vorgestellt. Das A und O ist eine vernünftige Zeichnung (am Computer), daraus konnte ich mir jedes Maß herausziehen und der Fräszirkel ist einfach ein dünnes Stück Eiche-Rest, welcher sich um einen Dübel als Drehpunkt dreht.
Nach sehr viel Schleifarbeit wurde dann alles zweimal geölt und war anschließend bereit zum Aufbau in der Kneipe.
Hierbei war das Problem, dass der Boden extrem ungleichmäßig ist. Deswegen habe ich von vorneherein Sitzfläche und Rückenlehne getrennt voneinander hergestellt. Die Rückenlehnen wurden mittels Abstandswinkeln direkt an die Wand gedübelt und die Sitzflächen stehen auf dem Boden. Somit hatte ich eine Rückenlehne, die absolut in Waage ist und ich benötige keine Unterlegklötze unter den Füßen der Sitzbank, da es niemanden auffällt, ob links 5cm und rechts 6cm Luft zwischen Sitzfläche und Rückenlehne ist (wenn ihr andere Tipps habt, wie man den absolut unegalen Boden ausgleichen kann, immer gern her damit).
Die Sitzflächen wurden auf die Füße geschraubt, nur die äußeren Füße wurden höher und dann eingenutet und von unten verschraubt (etwas doof zu erklären, wer es nicht versteht, kann gern fragen.
Unter den Stößen befindet sich jeweils ein Bankfuß, worauf die Sitzflächen verschraubt wurden (8mm Loch, eine 8er Schraube, zwei Stück 5er Schrauben sollten auch das Arbeiten des Holzes aushalten). Damit man die Schrauben nicht sieht, habe ich einen 13mm tiefen Falz gefräst und die Eichenleisten daraufgelegt. Sehr passgenau, halten ohne Leim (zumindest jetzt, wenn später nicht mehr, dann gibt es einen Punkt Silikon).
Und hier noch das fertige Ergebnis :
Spannenderweise hat mein Vater genau diese Eiche vor über 20 Jahren selbst gefällt - man könnte ein kleines Buch über die Geschichte der Bank schreiben.
Nach wochenlangem Zwischenlagern in der Werkstatt ging es ans Auftrennen, abrichten, hobeln, verleimen und schleifen aller Bauteile, davon Bedarf es sicher keine große Bilddokumentation, da ihr es schon oft genug gesehen habt. Nur so viel, Werkstattwagen würde ich nur sehr ungern sein:
Die Sitzfläche wurden alle aus drei gleichbreiten Riegeln mit V-Nut verleimt. Die V-Nut soll optisch die einzelnen Bretter hervorheben und nicht den Eindruck einer verleimten Platte darstellen. Rückenlehnen wurden alle zur Aufnahme des Rückenpolsters gefälzt hergestellt, Verbindung mittels Konterprofil und Domino.
Dann kam es zum spannenden Teil: Die runden Ecken. Für die 2 Eck - Rückenlehnen habe ich eine Leimholzplatte hergestellt und dann mit meiner selbstgebauten 5-Achs-CNC-Fräse (die kleine Makita mit schräggestelltem Korb und Zirkelvorrichtung) die Kontur ausgefräst. Ich musste meine kleine Makita dafür nehmen, weil sie einen Korb zum schrägstellen besitzt - wichtig für die Schräge der Rückenlehne! War ziemlich mühseelig, aber mit 6mm Zustellung pro Arbeitsschritt hat sie das ohne Probleme mitgemacht.
Die zu bepolsternde Fläche habe ich aus Biege-MDF hergestellt, welche ich mit Kontaktkleber auf ein einfaches OSB-Grundgerüst geklebt habe. Und es passt!
Die runde Sitzfläche war dann weniger mit Nervenkitzel verbunden, wieder eine Leimholzplatte hergestellt, den hinteren Radius mit Fräszirkel ausgefräst und den vorderen Radius nur angezeichnet, da alle Vorderkanten eine angedeutete Baumkante erhalten sollten (ist ja heutzutage modern, mal sehen wie das in 10 Jahren aussieht). Generell habe ich mir die Arbeit mit gerundeten Flächen deutlich schwieriger vorgestellt. Das A und O ist eine vernünftige Zeichnung (am Computer), daraus konnte ich mir jedes Maß herausziehen und der Fräszirkel ist einfach ein dünnes Stück Eiche-Rest, welcher sich um einen Dübel als Drehpunkt dreht.
Nach sehr viel Schleifarbeit wurde dann alles zweimal geölt und war anschließend bereit zum Aufbau in der Kneipe.
Hierbei war das Problem, dass der Boden extrem ungleichmäßig ist. Deswegen habe ich von vorneherein Sitzfläche und Rückenlehne getrennt voneinander hergestellt. Die Rückenlehnen wurden mittels Abstandswinkeln direkt an die Wand gedübelt und die Sitzflächen stehen auf dem Boden. Somit hatte ich eine Rückenlehne, die absolut in Waage ist und ich benötige keine Unterlegklötze unter den Füßen der Sitzbank, da es niemanden auffällt, ob links 5cm und rechts 6cm Luft zwischen Sitzfläche und Rückenlehne ist (wenn ihr andere Tipps habt, wie man den absolut unegalen Boden ausgleichen kann, immer gern her damit).
Die Sitzflächen wurden auf die Füße geschraubt, nur die äußeren Füße wurden höher und dann eingenutet und von unten verschraubt (etwas doof zu erklären, wer es nicht versteht, kann gern fragen.
Unter den Stößen befindet sich jeweils ein Bankfuß, worauf die Sitzflächen verschraubt wurden (8mm Loch, eine 8er Schraube, zwei Stück 5er Schrauben sollten auch das Arbeiten des Holzes aushalten). Damit man die Schrauben nicht sieht, habe ich einen 13mm tiefen Falz gefräst und die Eichenleisten daraufgelegt. Sehr passgenau, halten ohne Leim (zumindest jetzt, wenn später nicht mehr, dann gibt es einen Punkt Silikon).
Und hier noch das fertige Ergebnis :