Neue Werkbank - Bitte um Feedback und Tipps

LutzF

ww-birke
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Hallo,

nach dem Lesen einiger Threads zu dem Thema "Eigenbau Werkbank" habe ich versucht, die dort gesammelten Informationen in einer Konstruktion zusammenzufassen.

Motivation für das Projekt:
Ich möchte den Platz in meiner Werkstatt optimal nutzen und damit soviel wie möglich unter der Werkbank unterbringen. Beim Bau der Werkbank möchte ich Holzverbindungen üben und den Bau erster Möbel. Vor allem aber möchte ich Spaß dabei habe, auch wenn ich eine Menge Lehrgeld zahlen werde. Da ich aber Anfänger im Bau einer solchen Werkbank bin, möchte ich vorher um eine paar wertvolle Tipps und Anregungen bitten die auf den bereits gelesenen Threads aufbauen.

Zum Hintergrund:
Die Werkbank wird in einem Keller auf unebenem Boden (gepflasterter Keller im Altbau) stehen und soll Maschinenfüße zum Ausgleich bekommen. Für die Schränke wollte ich das maximale Volumen rausholen, ohne unten ausreichend Platz für meine Füße zu verlieren, wenn ich vor der Werkbank stehe.
Die Bank soll für alle möglichen Arbeiten dienen. Umfangreiche Hobelarbeiten werde ich jedoch nicht darauf durchführen, also weniger Seitwärts-Belastung haben.
Für den Bau verfüge ich über eine solide Tischkreissäge mit stabilem und präzisem Rolltisch, eine Oberfräse, Stechbeitel, Handhobel, massiven Bohrständer mit Bohrmaschine und hohem Drehmoment.

Zu den Details:
Die Beine sind aus 80x80 mm KVH geplant, die Zargen und Schwingen aus 60x80 mm KVH.
Die Beine gehen durch, die Schwingen sollen durchgezapft werden (Tipp aus einem anderen Werkbank-Thread). Für die oberen Schwingen habe ich eine Schlitz- und Zapfenverbindung gewählt, weil mir sonst der Abstand des Zapfenloches zum oberen Rand der Beine zu gering erschien. Zur Fixierung - und weil ich nur 4 große Zwingen habe - sollen die Verbindungen nach dem Verleimen mit 12er Holzdübeln fixiert werden.
In die Beine sollen von unten Einschlagmutter (M10) mit vier Befestigungsschrauben eingeschraubt werden, in die dann die Maschinenfüße eingeschraubt werden können, um die Werkbank auszutarieren.
Die Tischplatte (Buche Leimholzplatte, 40 mm) soll nachher durch Löcher in den Schwingen mit der Unterkonstruktion verschraubt werden.

Die Korpusse sollen aus 18mm Birke-Multiplex gebaut werden. Die Schuladen aus 15mm Birke Multiplex. Diese werden verleimt und zusätzlich verschraubt (Schrauben nicht in der Skizze). Der Boden (9mm Birke-Multiplex) soll von unten darunter geleimt und geschraubt werden, um mehr Höhe in der Schublade zu gewinnen. Verwendet werden später Rollenauszüge mit Teilauszug.

Nun meine Fragen, unten seht Ihr auch ein paar Bilder:
1. Ist die Unterkonstruktion ausreichend stabil oder soll ich eine andere Holzverbindung wählen? Wenn ja, welche?
2. Gibt es Nachteile bei der Konstruktion der Schubladen (verziehen, etc.)?
3. Halten die Befestigungsschrauben die Einschlagmutter ausreichend fest, auch wenn es Stirnholz ist?
4. Muss das Holz der Unterkonstruktion und der Schränke behandelt werden, um es gegen die Feuchtigkeit im Keller und damit Verzug/Verdrehung zu schützen? Öl oder Parketlack wäre ja möglich.
5. Habe ich etwas ausser Acht gelassen?

Ich bedanke mich schon einmal für Eure Anregungen und Tipps.

Beste Grüße,

Lutz


Werkbank Gesamt.png Werkbank Untergestell.png Werkbank Schublade.png
 

Dietrich

ww-robinie
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Hallo Lutz,

Du mußt Dir vor überlegen ob Du eine Werkbank oder 2 Werkbänke auf 3 Beinpaaren haben möchtest.
Für eine Bank ist die Konstruktion mit dem 3. Beinpaar ganz schlecht.
Beschränke Dich auf 2 Beinpaare und mach deutlich stabilere durchgehende Schwingen, kostet etwas Schrankraum, aber das tut Dein Mittelkonstrukt auch.
Wirst Du keine Spannvorrichtungen einsetzen?
Mal über engl. Tischlerschraubstöcke mit Schnellverstellung nachgedacht?
Arbeitsplatte auf den Schwingen aufliegend ist ebenfalls ungünstig, man ist bei den Bankhaken sonst eingeschränkt.

Gruß Dietrich
 

Guido_CH

ww-eiche
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Hallo Lutz, nur ein paar Anmerkungen zu Details:
Ich kann aus der Zeichnung nicht recht erntnehmen, ob die Arbeitsplatte weit genug vorragt (vermutlich ja?) und ob die unteren Querverstrebungen hoch genug sind (vermutlich nein), damit Du bequem davor stehen kannst. Beim Bau meiner Bank habe ich mittels paar Balken usw. die Werkbank grob "improvisiert" und einige Abläufe simuliert. Danach waren die wichtigen Maße klarer.
Du willst Löcher in der Werkbank haben: denk dran, dass da auch Dreck, aber vor allem immer der Bit, den man gerade braucht, durchfällt. Wie kommst Du an diese Sachen dann noch ran?
Hinten und links hast Du Begrenzer für die Tischplatte vorgesehen. Du wirst sicher mal Dinge bearbeiten wollen, die über die Platte hinausragen werden, da wird das ziemlich im Weg sein. Wenn, dann mach die Begrenzer am besten so, dass Du sie leicht wieder demontieren kannst :emoji_slight_smile:
Für die Tischplatte planst Du Buch Leimholz. Falls die Luftfeuchtigkeit in Deinem Keller stark schwankt, wird die Platte spürbar arbeiten; dann wäre Buchen Multiplex vielleicht eine Alternative (wird allerdings in gleicher Stärke wohl deutlich teurer sein). Ansonsten finde ich die Materialwahl gut - nach ein paar Jahren mit dem Hobel drüber, und die Platte ist wieder wie neu :emoji_slight_smile:

Viel Spass & Erfolg beim Bau!
Guido
 

Mitglied 67188

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1. Ist die Unterkonstruktion ausreichend stabil oder soll ich eine andere Holzverbindung wählen? Wenn ja, welche?
die Verbindungen sind ok.
Nutze die Rückwand der Schubladenkorpus als versteifendes Element der Hobelbank,
Also nicht nur eine 3,2 mm Hartfaser Platte.
Die Schwingen sind ansonsten nicht hoch genug vom Querschnitt. 45 x 120 wäre meine Wahl
die obere Schwinge könnte etwas schmaler werden mit ca. 100 mm.
Dies wenn die o.g. Rückwand nicht Bestandteil werden soll.

Weiß jetzt nicht wie lang die Werkbank werden soll, u. U. langen 4 Füße wenn es nicht mehr als 2,5 m sind.
2. Gibt es Nachteile bei der Konstruktion der Schubladen (verziehen, etc.)?
denke nicht, was soll sich großartig verziehen bei MPX.
Ist halt teures Material, würde da vielleicht eher günstiges Sperrholz nehmen.
3. Halten die Befestigungsschrauben die Einschlagmutter ausreichend fest, auch wenn es Stirnholz ist?
mir wäre 10 mm zu wenig, schau mal bei z.B. Kipp was es da so alles gibt zum aufschrauben.
4. Muss das Holz der Unterkonstruktion und der Schränke behandelt werden, um es gegen die Feuchtigkeit im Keller und damit Verzug/Verdrehung zu schützen? Öl oder Parketlack wäre ja möglich.
würde da mindestens Leinölfirnis auftragen, vielleicht auch irgendein Hartöl.
5. Habe ich etwas ausser Acht gelassen?
Bestimmt :emoji_wink:

beim Bau kommen bestimmt noch Ideen
ich würde ein Fach offen lassen um schnell mal eine z.B. Bohrmaschine verschwinden zu lassen
ohne erst eine Tür zu öffnen.
Spannmöglichkeiten durchgehen...
durch die Schubläden kommst du nicht von unten an die Platte heran um z.B. Bankhaken hochzudrücken.
einen Schraubstock vielleicht abnehmbar vorsehen (Schraubenlöcher der Befestigung --> obere Schwinge Konflikt)
usw.

Viel Erfolg
und wenns passt auch mal Bilder in Projektvorstellungen posten.
 

Guido_CH

ww-eiche
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Und nimm Vollauszüge! Du wirst Dich sonst ewig ärgern, dass Du nicht vernünftig an die Sachen rankommst, die hinten liegen...
 

civil engineer

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Ich würde zwischen Schubladenoberkante und Querverbindung mindestens 5 cm Luft lassen, damit man eine Schraubzwinge einschieben kann, um Werkstücke auf die Platte zu zwingen.
 

LutzF

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Hallo,

vielen Dank schonmal für die Tipps.

Noch ein paar Details zum besseren Verständnis, was mir vorschwebt. Die Arbeitsplatte wird 250 cm lang, sie gibt es schon. Sie liegt auf an der Wand verschraubten Konsolen. Die Bank wir in einer Ecke stehen, die Wand ist krumm und schief und mies verputzt. Um nicht dauernd abgeplatzten Putz auf der Bank zu haben, habe habe ich die Begrenzer angeschraubt, kann ich aber auch entfallen lassen.
Die Löcher in der Platte waren geplant, um Platten mit Schraubstock (linke Seite) bzw. Standbohrmaschine (rechte Seite) zu befestigen. So kann ich die beiden Werkzeuge abmontieren und in den Schrank legen, habe dann die volle Werkbankbreite zur Verfügung. Die Position kann dank des CAD-Programm natürlich noch angepasst werden. Die Idee ist auch noch nicht ganz ausgereift.

Von der Seite kommt man über die volle Länge unter die Arbeitsplatte. Sieht man auf dem Bild nicht so gut, aber die Oberkante der kurzen Schwingen ist auf der selben Höhe wie die Korpusse, der Abstand nur Arbeitsplatte beträgt 80 mm. Somit kann man dort entweder lange Sachen ablegen (Richtscheit, lange Schraubzwingen, etc.) oder verlorene Bits wieder einsammeln.

Die Vorderkante der Arbeitsplatte steht 60 mm vor, um Schraubzwingen anzubringen. Reicht eventuell nicht, probiere ich nochmal aus. Ebenso wieviel Höhe ich unter der Bank für die Füße brauche. Momentan sind es 60 mm Holz plus 50 mm der Maschinenfüße.

Zu den Befestigungsmöglichkeiten:
Auf einer Vorderzange möchte ich hier verzichten. Mittelfristig möchte ich mir eine zweite Werkbank bauen, im Stile der Multifunktionsbank nach Guido Henn, diese wird eine Vorderzange bekommen.
Bei dieser Bank habe ich mir überlegt, eventuell in die Kante der Arbeitsplatte eine T-Nut-Schiene von Incra einzulassen. Zusätzlich 20 mm Löcher in die Beine zu bohren und so Befestigungsmöglichkeiten für Bankhaken zu schaffen. Damit kann man dort ein Brett hochkant abstellen, und mit Schraubzwingen, die in den T-Nut-Schienen laufen, festklemmen. Was haltet Ihr davon?

Beste Grüße,

Lutz
 

IngoS

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Hallo,

Auf eine Vorderzange würde ich nicht verzichten. Du solltest einen Tischlerschraubstock montieren. Wenn du dir später eine Hobelbank baust, kannst du den Schraubstock dann leicht umsetzen. So ein Teil ist allemal besser, als irgendwelche Notbehelfe.

Gruß Ingo
 

hemmi1953

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Hallo Lutz,

auf entsprechende Begrenzer an der Arbeitsplatte würde ich auch verzichten. Aber was spricht dagegen, an die entsprechenden Stellen der Wand hölzerne Platten zu schrauben. Somit fällt dir auch kein Putz mehr auf die Platte.
 

FredT

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... und hätte noch den Vorteil, große sperrige Werkzeuge, Meßmittel, Vorrichtungen dort abhängen zu können...
 

LutzF

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Hallo zusammen,

erneut Danke für die weiteren Tipps.

Nach Ingos Hinweis habe ich mich entschieden, doch eine Vorderzange einzubauen und mich bei Feine Werkzeuge umgesehen. Positionieren würde ich das Ding links vom Mittelfuß. Damit habe ich nach links und rechts noch genug Platz.
Frage an Euch aus Eurer Praxiserfahrung: ist ein Tischlerschraubstock mit zusätzlicher Anschlagbacke (Befestigungslöcher vorhanden) oder eine Vorderzange (z.B. Veritas) die bessere Wahl und warum? Möchte das gerne lernen.

Frage zu den unteren Schwingen:
Diese gehen nicht komplett durch, sondern sind zweiteilig. Die beiden Zapfen der beiden unteren Schwingen „treffen sich“ in dem Zapfenloch, sind damit nur 39 mm lang. Gibt es da Vorbehalte? Wenn ja, welche?
Die Höhe der Schwingen passe ich noch an auf 100 mm.

Thema Auszüge:
Habe mich in einer Kosten-Nutzen-Abwägung für Teilauszüge entschieden. Der Unterschied der Auszuglänge ist meines Wissens nicht so groß, dass er den dreifachen Preis von Vollauszügen rechtfertigen würde. Bei 15-18 Schubladen macht das einen großen Unterschied in den Kosten.

Zu den Stellfüssen:
Bisher habe ich die Füße auf dem angehängten Bild geplant, das Befestigungselement (zweites Bild) soll in die Füße eingelassen und verschraubt werden.
Wie ist Eure Erfahrung mit so etwas? Welche Alternativen gibt es?

Zum Thema Werkzeugwand:
Das ist ja eine Grundsatzfrage, ob Wand oder Schubladen und wurde und wird in dem Forum ja auch schon in epischer Breite diskutiert - mit Ausflügen zu French Cleat und ähnlichen Themen. Das möchte ich hier nicht recyceln .
Ich habe mich entschieden, erstmal mit Schubladen anzufangen. Eine Werkzeugwand kann ich ja immer noch nachrüsten. Aber auch die Wand wirkt wie ein Begrenzer. Ich lasse die Bretter also erstmal an der Arbeitsplatte. Die Platte gibt es ja schon, liegt eben nur auf Konsolen an der Wand.

Anbei die Bilder und Danke schonmal für Eure Antworten zu meinen obigen Fragen.

Beste Grüße,

Lutz


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Martin Graf

ww-esche
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Hallo Lutz,

einige gute Tipps hast Du ja schon erhalten. Was mir noch so auffällt:

1. Du versuchst Dich an einer eierlegenden Wollmilchsau. An manchen Stellen musst Du Abstriche machen, damit die wesentlichen Funktionen gewährleistet sind.

2. Eine Vorderzange oder einen Tischlerschraubstock würde ich auch auf jeden Fall vorsehen. Dafür musst Du aber die Konstruktion etwas anpassen.
Bei einer Vorderzange muss die obere Querstrebe bündig zur Vorderkante der Arbeitsplatte verlaufen. Du kannst zwar einfach in diesem Bereich ein zusätzliches Kantholz montieren, aber dann wird die Konstruktion in diesem Bereich sehr breit bzw tief. Die Gewindestangen der Vorderzange müssen durch diesen Bereich durch und es verbleibt nicht mehr sehr viel Verfahrweg für die Vorderzange.
Ein Tischlerschraubstock benötigt u. a. einen Ausschnitt in der Querstrebe. Diese muss entsprechend hoch sein, damit noch genügend Material verbleibt.
Bei feinewerkzeuge sind teilweise genaue Konstruktionszeichnungen der Zangen vorhanden und man findet im www auch genügend Hinweise zu deren Einbau. Es ist bestimmt sinnvoll mit dem Bau des Untergestells erst anzufangen, wenn Du Deine Zange vor Dir liegen hast.
Bei meiner Arbeitsweise würde ich die Vorderzange/ den Tischlerschraubstock möglichst weit links montieren. In der Mitte ist er ggf öfters im Weg und auch der Zugang zu den Schuladen eingeschränkt. Evtl. könntest Du die Arbeitsplatte auch links etwas mehr überstehen lassen und dort montieren.
Wenn Du größere Überstände der Arbeitsplatte an den Enden vorsehen kannst, dann kannst Du evtl. auch auf den mittleren Pfosten verzichten und durchgehende Querstreben verwenden. Die durchgehenden Querstreben kann man dann (wie bei vielen Hobelbänken üblich) mit langen Gewindestangen verspannen - sehr stabil!
Für eine kleine mobile Werkbank habe ich die kleine Vorderzange aus tschechischer Profuktion von feinewerkzeuge - die ist gar nicht mal so schlecht. Für den regelmäßigen Gebrauch würde ich aber wahrscheinlich eine Nummer größer wählen.

3. Überlege Dir genau, was in die Schubladen hinein soll. Meistens müssen sie nicht so hoch sein und Du sparst Dir wertvolle Bauhöhe. Beispielsweise für Schraubendreher, Feilen, etc. reichen oft wenige Zentimeter. Die gewonnene Bauhöhe kannst Du für höhere Querstreben und den Freiraum unter der Arbeitsplatte nutzen. (Der Freiraum kann trotzdem gut zur Ablage genutzt werden.) Evtl. kannst Du dann sogar auf eine Reihe Schubladen verzichten und dafür zumindest bei den oberen niedrigen Schubladen Vollauszüge vorsehen.
Der Verlust bei Teilauszug beträgt übrigens fast 10 cm bei 55 cm langen Auszügen - zusammen mit dem geplanten Überstand der Arbeitsplatte wäre das für mich eine zu große Einschränkung. Ich verwende übrigens gerne die Metabox Vollauszüge von Blum, die ich hier im Lignoshop kaufe. Die kosten zwar noch einmal zwei bis drei Euro mehr, aber dafür wird der Schubladenbau deutlich vereinfacht. Die ganz niedrigen mit 54 mm reichen bereits für die besagten Schraubendreher, Feilen, Messwerkzeuge,...

4. Ich würde mir genau überlegen, ob ich solche Stellfüße vorsehen würde. Das Gewinde hat Spiel und die Befestigungselemete müssen bei Deiner Konstruktion mit Schrauben in Hirnholz befestigt werden. Deshalb werden die Füße immer etwas wackeln. Lieber das ganze Gestell einmal genau ausrichten und an den Auflagepunkten ggf kleine Gummiplatten gegen das Verrutschen vorsehen. Das ist insgesamt stabiler, billiger und schafft Dir zusätzliche Bauhöhe.

5. Zum Versteifen in Längsrichtung würde ich auf der Rückseite des Gestells eine durchgehende Sperrholzplatte anschrauben. Das bringt deutlich mehr als die beiden Schubladenkorpusse.

6. Auf eine T-Nut-Schiene würde ich zunächst verzichten. Das Meiste kann man mit Schraubzwingen machen, die man je nach Konstruktion auch an vielen Stellen sehr gut und sehr flexibel ansetzen kann. Wenn sie Dir dann später fehrlen sollte, ist eine Nut schnell gefräst. Und Löcher in den Beinen, um daran ein Werkstück zu befestigen kannst Du Dir auch sparen: einfach die passende Schublade öffnen, Wekstück auflegen und mit Vorderzunge und ggf Schraubzwinge fixieren.

Gruß,
Martin
 

LutzF

ww-birke
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Hallo Martin,

Danke für die wertvollen Tipps.
Ich werde all die Tipps am Wochenende mal in der Konstruktion verarbeiten.
Sobald die Werkbank mal gebaut ist, werde ich sie natürlich hier auch vorstellen.

Das wird aber noch dauern. Ich lebe und arbeite aktuell in Shanghai, bin nur auf Dienstreisen zu Hause. Und die sind aus gegebenem Ablass gerade eingeschränkt.

Also denke ich über neue Sachen für die Werkstatt nach, konstruiere in CAD für die Zeit, in der wieder gebaut werden kann.

Danke erneut für Eure Tipps. Sehr lehrreich. Schön, dass ich von Eurer Erfahrung profitieren darf.

Beste Grüße,

Lutz
 

LutzF

ww-birke
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Hallo,

zunächst wünsche ich Euch Frohe Weihnachten, auch wenn es dieser Tage mit allerhand Einschränkungen verbunden ist.
Ich wäre diesen Thread noch einmal auf, weil mir noch eine ungelöste Frage gekommen ist. Die Werkbank habe ich aufgrund der Pandemie noch nicht bauen können, sitze immer noch in China fest. Also verfeinere ich die Pläne, erstelle Stücklisten und Zuschnittpläne.
Dabei kam mir die Frage, wie ich eigentlich die Passivholz-Arbeitsplatte auf dem Gestell befestige.
Nach aktueller Planung liegt sie ja auf den langen Zargen auf. Wird sie dort von unten durch die Zarge festgeschraubt kann sie ja nicht quellen und schwinden. Wie lässt sich das Problem am Besten lösen? Langlöcher à 20 mm in die Längszargen, damit sich die Schrauben in diesen bewegen können, würden diese doch schwächen, oder? Oder muss ich das Gestell umkonstruieren, so dass die Platte auf den Längszargen aufliegt? Das würde wiederum 100 mm an Schrankhöhe kosten.
Hier noch einmal das Bild des Gestells. Für Hinweise bin ich wie immer dankbar.

Beste Grüße,

Lutz

Werkbank Untergestell.png
 
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