Neuer Boden für die Werkstatt

aschue

ww-pappel
Registriert
29. April 2013
Beiträge
7
Ort
Wien
Liebe Holzfreunde,

ich möchte meiner Werkstatt endlich einen ebenen und warmen Boden spendieren und bitte dafür um Ratschläge. Momentan werke ich auf der rohen Bodenplatte der Garage, die sehr uneben, rau und im Winter echt kalt ist.

Ich habe mich nun etwas informiert und halte folgenden Aufbau für brauchbar:
- irgendeine Abdichtung
- Lattung im Abstand von ca 42 cm, nicht an der Bodenplatte befestigt
- in den Zwischenräumen 8 cm Dämmung (Steinwolle oder so)
- 20 mm OSB-Platten auf Lattung geschraubt
- 20 mm Spanplatten (da besser Lackierbar als OSB?) über Kreuz auf die OSB-Platten geschraubt

Meine größte Sorge ist es, eine gute Dichtung zur Bodenplatte herzustellen und das möglichst einfach und günstig. Ich dachte dabei an eine PE-Folie, wobei ich die Stöße mit Dichtband verkleben würde und die Folie bis Bodenoberkante hochziehe. Kann man das so machen? Meine Sorge ist nur, dass die Folie auf dem rauen Beton mit der Zeit durchgescheuert wird. Mache ich mir da einfach zu viele Gedanken?

Weiters: wie gleiche ich die Bodenunebenheiten am besten aus? Mit Keilen oder gibt es da schlauere Möglichkeiten? Hatte auch daran gedacht, breite Streifen von Bitumenbahn zu schneiden und die in "Staplen" unter die Latten zu legen?

Ich hoffe, dass mir jemand aus meinem Schlamassel helfen kann...?

Danke schon mal!
 

andi121

ww-buche
Registriert
14. Juni 2010
Beiträge
252
Ort
Rosenheim
Hy.

Also: wenn Du Angst hast, dann mach eine Bitumen-Schweißbahn unten rein.
Die kann man definiert verkleben. Fertig. Ist auch so dick, wenn Du die Hobelmaschine zum Tanz ausführst, dass Du den Boden so wenig bewegst, dass es nicht durchscheuert.

Ich hab nix unter dem Holzboden in der Werkstatt. Das geht auch schon seit 20 Jahren und wird noch weitere 50 Jahre gehen.

Die Unebehnheiten. Mach Kreuzlattung mit je knapp 40 mm. Dann kannst Du zwischen den Latten unterlegen, schön den Laser draufgestellt und alles wird perfekt.
Isolieren musst Du halt dann mit einer Schüttung oder halt 2 x 40 mm verlegen.

Letzter Punkt: warum willst Du den Boden lackieren?
Rohe Fichtendielen (32mm) reingenagelt sind seit 20 Jahren super und halten auch die Furnierpresse und den Rest (wobei der immer leichter ist) ohne Probleme aus.

Gruß
Ich
 

aschue

ww-pappel
Registriert
29. April 2013
Beiträge
7
Ort
Wien
Hallo!

Eine Bitumenbahn wäre auch meine erste Wahl gewesen - nur traue ich mich übers Flämmen nicht drüber. Und alles außer selbermachen fällt aus dem finanziellen Rahmen. Oder meintest Du, dass es Bitumenbahnen gibt, die man tatsächlich verklebt? Das wäre wohl eine Überlegung wert.

Was meintest Du mit "nix unter dem Holzboden"? Keine Abdichtung zur Bodenplatte? Keine Isolierung? Beides nicht? Vielleicht übertreibe ich mit meinen Bodenplänen dann ein wenig? Ich habe einfach kein Gefühl dafür, was angemessen ist und bin für jeden Rat dankbar. Bis jetzt habe ich immer nur gelesen, dass man auch in der Werkstatt möglichst gut isolieren soll etc.

Kreuzlattung ist ein guter Tip, danke! Zwar etwas aufwändiger, dafür ist aber auch das Ausgleichen ungleich einfacher. Ich denke, das werde ich so machen.

An einen Dielenboden hatte ich auch schon gedacht. Ich glaube aber nicht, dass mir die Dielen dauerhaft gerade bleiben. Deshalb bin ich auch auf OSB gekommen. Das sollte ja dauerhaft eben bleiben und außerdem ist das Verlegen schnell erledigt (wichtig, denn ich muss meine Maschinen während des Umbaus ja ins Freie rollen...)
Zum Lackieren: das wollte ich mir eher für die Zukunft offen lassen. Denn einerseits würde das den eher dunklen Raum viel heller machen und andererseits findet man Dinge, die zu Boden fallen auf rohen OSB-Platten ziemlich schwer wieder...

Mit dem Gewicht der Maschienen sollte ich keine Probleme bekommen. Bis jetzt alles unter 300 kg und in Zukunft steht maximal noch ne Kreisägen/Fräse-Kombination an und das sollte auch unter 600 kg zu machen sein, soweit ich mich erkundigt habe.

Vielen dank und schöne Grüße aus Wien!
 

poobear

ww-ahorn
Registriert
30. Oktober 2012
Beiträge
102
Ort
Weinheim
Ein paar Fragen zunächst

Ich hätte zunächst ein paar Fragen:

1. Gedenkst du die Garage während der Arbeitszeit oder sogar permanent zu beheizen?
2. Wieviel Zeit verbringst du dort?
3. Welche schweren Gegenstände (Maschinen/Hobelbank) sollen auf dem Boden stehen?

Hintergrund: Wenn du nicht oder nur selten heizt, macht die Dampfsperre am Boden nur wenig Sinn. Eine Garage ist in aller Regel recht gut "gelüftet", die absolute Feuchtigkeit also innen und außen gleich. Wenn du also nicht zusätzliche Feuchtigkeit einträgst (lange, schweißtreibende Aufenthalte), gibt's kein Wasser, das kondensieren könnte.

Je nach Unebenheiten würde ich entweder isolierte Fermacell Trockenestrichplatten (bei kleinen punktförmigen Spitzen) nehmen oder die erwähnte Lattung + Trockenschüttung + OSB od Spanplatte V100 nehmen.

Wenn sehr schwere Punktlasten auftreten (Kombimaschine auf Rollen o.ä) würde ich drüber nachdenken, den Boden mit Flüssignivelierung auszugleichen und darauf einen Kautschukboden zu kleben. Isolieren tut da dann eigentlich nix, aber der Kautschuk ist weich genug, um die Füße zu entlasten und abstürzenden Werkzeuge eine sanfte Landung zu geben. Deiner Beschreibung nach, wäre das generell meine Präferenz.

Viel Spaß beim Ausbau,

Alex
 

poobear

ww-ahorn
Registriert
30. Oktober 2012
Beiträge
102
Ort
Weinheim
Ein paar Fragen zunächst

Ich hätte zunächst ein paar Fragen:

1. Gedenkst du die Garage während der Arbeitszeit oder sogar permanent zu beheizen?
2. Wieviel Zeit verbringst du dort?
3. Welche schweren Gegenstände (Maschinen/Hobelbank) sollen auf dem Boden stehen?

Hintergrund: Wenn du nicht oder nur selten heizt, macht die Dampfsperre am Boden nur wenig Sinn. Eine Garage ist in aller Regel recht gut "gelüftet", die absolute Feuchtigkeit also innen und außen gleich. Wenn du also nicht zusätzliche Feuchtigkeit einträgst (lange, schweißtreibende Aufenthalte), gibt's kein Wasser, das kondensieren könnte.

Je nach Unebenheiten würde ich entweder isolierte Fermacell Trockenestrichplatten (bei kleinen punktförmigen Spitzen) nehmen oder die erwähnte Lattung + Trockenschüttung + OSB od Spanplatte V100 nehmen.

Wenn sehr schwere Punktlasten auftreten (Kombimaschine auf Rollen o.ä) würde ich drüber nachdenken, den Boden mit Flüssignivelierung auszugleichen und darauf einen Kautschukboden zu kleben. Isolieren tut da dann eigentlich nix, aber der Kautschuk ist weich genug, um die Füße zu entlasten und abstürzenden Werkzeuge eine sanfte Landung zu geben. Deiner Beschreibung nach, wäre das generell meine Präferenz.

Viel Spaß beim Ausbau,

Alex
 

aschue

ww-pappel
Registriert
29. April 2013
Beiträge
7
Ort
Wien
Hallo!

Mal zu den Fragen:
1. Ja, ich möchte innerhalb der nächsten 2 Jahre dann auch eine Heizung einbauen.
2. In den Wintermonaten verbringe ich insgesamt sicher 10 -15 h pro Woche dort.
3. Ich habe eine ADH (300kg), Bandsäge (200kg) und die Hobelbank (geschätzt 150 kg) und dazu kommen soll noch eine Kreissäge/Fräse-Kombi in der 400 kg Liga...

Anscheinend habe ich aber sowieso entweder etwas falsch verstanden oder mich schlecht ausgedrückt. Es ging mir um die Abdichtung der Bodenplatte selbst, damit ich da keine Diffusion vom Erdreich her habe.
Meine langen, schweißtreibenden Aufenthalte machen sich manchmal tatsächlich als Kondenswasser an der Fensterscheibe bemerkbar - aber so sieht man wenigstens auch von außen: hier wird was geleistet :emoji_wink:

Meine Maschinen stehen alle auf Rollen. Ich dachte aber nicht, dass die Punktlasten für gesamt 40 mm OSB ein Probelm darstellen würden? An der Lattung wird wohl kein Weg vorbei führen, da der Boden sehr uneben ist und der kalte Boden mich nicht glücklich macht.

Mittlerweile bin ich noch unsicherer als vorher. Ich möchte einfach nichts falsch machen - wäre schade um Motivation, Zeit und Geld. Außerdem müsste ich wohl ganz in die Werkstatt ziehen, wenn ich das ganze nochmal machen müsste - also im Schlafzimmer dürfte ich mich nicht mehr blicken lassen, wenn man versteht, was ich meine...

Schöne Grüße!
 

Tom009

ww-ahorn
Registriert
11. Oktober 2013
Beiträge
121
Ort
NRW
Hallo Aschue,

zunächst solltest du klären ob Feuchtigkeit von der vorhandenen Bodenplatte hochsteigt. Ist dein Gebäude etwa an einer oder mehren Seiten ins Erdreich gebaut oder gibts einen hohen Grundwasserstand auf deinem Grundstück?
Die meiste Feuchtigkeit würde sowieso durch die Wand aufsteigen, dann sieht man so auf einer Höhe von ca 1 m weiße Flecken die wie Pulver aussehen. Das sind dann Ausblühungen von den im Stein eingelagerten Salzen. Ich glaube nicht das der die Wände nur von deinem Körperschweiß Kondenswasser ablagern. Bitte gebe uns noch das Material an aus dem die Wände sind.

Wenn die Ursache der Feuchtigkeit geklärt ist dann kannst du eine Dichtschicht und eine Dämmschicht auf den Boden aufbauen.

Wenn eine Dichtschicht erforderlich ist dann nimmt man eine Schweißbahn oder eine Abdichtungsfolie. Natürlich alles zugelassenen Dachdeckerprodukte verwenden. Darauf kommt dann am besten eine Lage PS-Dämmung in druckfester Ausführung. Ich empfehle dir eine Dämmstärke von ca 10 cm, Darauf baust du einen Estrich auf, ein Standardzementestrich ist am günstigsten. Es ist auch immer die Frage: Wieviel Geld
hast du für die Baumaßname eingeplant?

Luxusvariante:
Du kannst den Estrich dann noch beschichten lassen- dann macht auch das Werkstatt fegen Spass :emoji_slight_smile:

Eine Holzkonstruktion kann du nur verwenden wenn du einen absolut trockenen Boden hast sonst faulen dir die Hölzer weg. Als Dämmstoff ist Steinwolle ungeeignet, da sie sich mit Wasser vollsaugt und dann ihre Dämmwirkung verliert.

Viele Grüße
 

hinnakk

ww-birnbaum
Registriert
17. August 2008
Beiträge
212
Anstelle der Bitumenschweißbahn, die mit dem Brenner aufgebracht wird, kannst du auch eine selbstverschweißende Bahn nehmen. Die klebt an den Überlappungen von selbst zusammen. Hab ich auf nem Flachdach verwendet. Die war bei plus 10 Grad nicht mehr auseinander zu bringen, nachdem sich die Klebeflächen einmal berührt hatten. Unebenheiten im 1-5mm Bereich lassen sich perfekt mit flüssigen Ausgleichsmassen einebnen. Aber wenn noch eine Lattenlage und Schweißbahn drauf kommt, hast du allein durch die Überlappungen der Schweißbahn wieder Huckel in der Fläche. Schweißbahn mag auch keine Punktlasten, sprich Klötze unter Latten drücken sich ein.

Wie wärs mit einer Ausgleichsschüttung ala Perlite und Dann dicker OSB Schicht drauf?

Anstatt der PVC Folie könnte man auch eine Kautschuk Teichfolie nehmen. Die sind sehr robust und können die Punktlasten der Klötze ab. Bei den Klötzen schwöre ich auf Verglasungsklötze, die gibt es in der Bucht im 500 er Pack mit verschiedenen Stärken von 1-6mm
6
Dauerhafteste Lösung wäre sicher wie schon beschrieben ein isolierter Estrich, der aber auch recht teuer ist.
 

aschue

ww-pappel
Registriert
29. April 2013
Beiträge
7
Ort
Wien
Hallo an alle!

@Tom: Das Gebäude ist an keiner Seite ins Erdreich gebaut, der Untergrund ist generell steinig/kiesig. Kann mir daher nicht vorstellen, dass die Platte/Wände angestautes oder Grundwasser ziehen. Bleibt eventuell "normale" Diffusion? Es handelt sich um 30er Ziegelwände mit irgendeinem Thermoputz drauf. Bei meiner Recherche habe ich aber gelesen, dass der Beton noch Jahre nach dem Abbinden Feuchtigkeit abgibt und das könnte ich mir als mögliche Ursache schon vorstellen, da der Bau erst gut ein Jahr alt ist.
Das Beschlagen der Fenster beobachte ich aber nur, wenn ich mehrere Tage hintereinander schweißtreibend arbeite und der Temperaturunterschied Tag/Nacht groß ist...
Die Variante mit Estrich scheidet aus 2 Gründen aus:
1. dauert es einfach zu lange, bis das Zeug voll belastbar ist und ich habe ne Menge Baufeuchte.
2. schmeißt mir meine Freundin meine (Metall-(!))Hobel nach, wenn sie erfährt, was das kosten soll...

@hinnak: selbstverschweißende Bitumenbahn - hätte mir mein Baustoffhändler auch sagen können, oder? Aber da ich aus Budgetgründen bei einer Holzunterkonstruktion bleiben will/muss und die Punktlasten zum Problem werden, wird das ohnehin nix.
Der Tip mit der Teichfolie gefällt mir, danke! Kann ich die Stöße einfach mit einem Dichtband verkleben?

Vielen Dank für eure Tips! Schönen Abend noch!
 

hinnakk

ww-birnbaum
Registriert
17. August 2008
Beiträge
212
Teichfolien gibt es in ausreichender Breite, sodass kein Kleben nötig sein wird. Kleben lässt sie sich aber mit speziellen Klebern. Die Breiten gehen in den Online Shops bis 30m also grad genug für eine Garage.

Ich kenne die Folie nur aus dem Teich, da ist sie sehr Haltbar und zäh. In der Garage fällt ja z.B. Die UV Bestrahlung weg und auch werden nach dem Einbau keine Spitzen Gegenstände oder Wurzeln die Folie beanspruchen.

MfG hinnakk
 
Oben Unten