Sibylle

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Hallo Profis,

als Neuling hätte ich gleich eine Frage:

Wir haben gerade ein Carport aus sibirischer Lärche aufgestellt, das Holz ist sägerauh. Ich wollte das Holz eigentlich weder hobel, noch imprägnieren. Die Pfosten haben keinen Erdkontakt, der konstruktive Holzschutz sollte gegeben sein.

Ich könnte mit grauer Patina leben. Aber mein Mann hat sich in den schönen rötlichen Farbton des Holzes "verliebt". :confused:

Also meine Frage: kann man den Farbton erhalten?

Ohne UV-Schutz in Form von Pigmentierungen vergraut das Holz doch wohl, auch wenn man es ölen oder lasieren würde?
 

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andama

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Ist zwar nicht direkt zum Thema.
Ich hoffe, der Preis des Bausatzes war so sparsam wie die Be- und Verarbeitung des Holzes.
 

Holzwurm1952

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hallo,
wie viele ganz kleine Schiefer habt ihr euch beim Bau eingehandelt, Lärche sägerau ist eine Zumutung damit werdet ihr nie glücklich werden, Schiefer ohne Ende solange das ding so stehenbleibt.
Holzschutz könnt ihr euch so abschreiben
zum Holzschutz gehört das die Oberfläche geglättet ( gehobelt ) wird, alles andere dann sinnlos
 

WinfriedM

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Die Holzfarbe kannst du auf Dauer nicht erhalten, zumindest nicht dort, wo immer wieder Regen dran kommt. Nimmst du eine Lasur in dem Farbton, geht das ein paar Jahre gut, aber dann wird es grau.

Ganz ohne Pigmente geht die Vergrauung noch viel schneller.
 

Sibylle

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hallo,
wie viele ganz kleine Schiefer habt ihr euch beim Bau eingehandelt, Lärche sägerau ist eine Zumutung damit werdet ihr nie glücklich werden, Schiefer ohne Ende solange das ding so stehenbleibt.
Holzschutz könnt ihr euch so abschreiben
zum Holzschutz gehört das die Oberfläche geglättet ( gehobelt ) wird, alles andere dann sinnlos

Was sind Schiefer???
Das Sägewerk hat uns gesagt, gehobelt oder nicht wäre Geschmacksache, notwendig wäre Hobeln nicht. Offensichtlich siehst Du das anders, aber die Begründung fehlt mir, lieber Holzwurm.

"Lärche sägerrauh ist eine Zumutung" - ist das bei Kiefer/Fichte anders oder gilt das Deiner Meinung nach generell (die Skandinavier machen das im Außenbereich doch sehr oft?)
 

Sibylle

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Die Holzfarbe kannst du auf Dauer nicht erhalten, zumindest nicht dort, wo immer wieder Regen dran kommt. Nimmst du eine Lasur in dem Farbton, geht das ein paar Jahre gut, aber dann wird es grau.

Ganz ohne Pigmente geht die Vergrauung noch viel schneller.

Danke Winfried. Mir scheint, Praktiker raten eher, das Holz unbehandelt zu lassen - spart viel Arbeit.
Ich kann mit dem Vergrauen auch gut leben. Obwohl man auch die Meinung findet, die Vergrauung wäre ja eine Holzschädigung und in sofern wäre es gut, das Holz davor zu schützen. Andere Leute wiederum sehen die graue Patina als natürlichen Schutz des Holzes.

Aber Deine Vorredner meinen ja offenbar sowieso, sägerauhe Lärche ginge gar nicht und Holzschutz darauf sowieso nicht. Wenn ich das richtig verstehe.
 

WinfriedM

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Das Vergrauung eine Holzschädigung ist, wovor man das Holz schützen müsste, halte ich für unsinnig. Kenne keinen Fachmann, der sowas behauptet.

Sägerauhe Oberflächen im Außenbereich sind nicht untypisch, da würde ich mir erstmal keine Sorgen machen. Auf sägerauh aber keine schichtbildenden Lasuren verwenden, das würde ich aber sowieso nicht tun.
 

Sibylle

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Danke Winfried. Ja, so habe ich das auch gesehen und kann Dir folgen.
Dann werden wir wohl damit leben, dass die schöne Farbe verschwinden wird. Und mit üppig grünem Bewuchs für neue Farbe sorgen (und gleich noch für eine gute Bienenweide).

Die sägerauhe Oberfläche stört uns nicht. Einen guten deutschen Tischler mag das nicht befriedigen, das kann ich in gewisser Weise nachvollziehen. Aber solange nicht handfeste holzschutztechnische Gründe dagegen sprechen, können wir gut damit leben.
 

Sibylle

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Vielleicht schreiben Holzwurm und andama ja noch mal, welches Problem sie bzgl. der Sägerauheit sehen.:rolleyes:
 

Setter

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Guten Morgen Sibylle
Holz im Aussenbereich hobelt man normalerweise, da sich anfallendes Regenwasser nicht so lange auf einer glatten Oberfläche hält wie auf einer sägenrauhen. Je weniger und kürzer Wasser auf eine Holzoberfläche einwirken kann umso besser. Am schlimmsten ist permanenter Kontakt oder sehr oft auftretnder Wasserkontakt.
Vergraute Holzoberflächen sind keine Holzschädigung nur Schönheitsmakel in manchen Augen. Mir gefällts. Schaut doch mal im Alpenbereich. Da stehen teilweise 100 jährige, vergraute Scheunen auf den Feldern. Meist auch aus Lärche. Fürs vergrauen ist Sonne und Wasser zuständig. Schaut halt, das bestmöglicher konstruktiver Holzschutz vorhanden ist (grosser Dachüberstand)
Die Splitter die man sich holt bei Lärchenholz sind schon heftig. Alleine deshalb hätte ich schon das Holz gehobelt.
Was Vergrauung genau ist :
"Durch UV-Licht wird Lignin im oberflächennahen Bereich abgebaut, dies führt zu Braunfärbungen
Die Witterung wäscht das abgebaute Lignin ab, weiße Zellulosefasern werden silbrig wahrgenommen" (entnommen http://www.holzfragen.de/seiten/vergrauung.html"
 

Sibylle

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Moin, Setter! Dankeschön - so mag ich eine Antwort! Da sind sie, die handfesten holzschutztechnischen Gründe, die dagegen sprechen. Wir sollten dann wenigstens beim Bau des Abstellraumes mit gehobelten Brettern arbeiten.

Ein Problem mit Splittern hatten wir bisher gar nicht, also beim Aufbau. Mag ja später kommen, durch Austrocknen/Verwitterung?

Ich mag das Grau auch. Sieht eben so schön "gebraucht" aus. Und mein Mann wird das auch so sehen.
Liebe Grüße, schöne Woche!
 

Setter

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Ich würde die Stützenfüsse von unten mit Weißleim (z.B. Ponal ist Weißleim) versiegeln. Der Abstand zum Boden ist ein wenig zu knapp. Der Leim härtet durchsichtig aus und versiegelt das Hirnholz gegen eindringende Feuchtigkeit. Das gleiche bei den Sparrenköpfen, also den horizontalen Dachbalken. Die sehen mir schon sehr sägerauh aus...
Ich persöhnlich öle immer mein Holz. Jedoch bringt das nur was, wenn sehr viel Öl benutzt wird und selbst dann muß regelmäßig nachgeölt werden. Ein konstruktiver Holzschutz ist immer noch das Beste. Die alten Fachwerkhäuser in Deutschland stehen schon seit ein paar Jahrhunderten und das obwohl die Zimmerleute keinen chemischen Holzschutz hatten.. :emoji_wink:
Soll der Carport mit Stegplatten oder sowas eingedeckt werden? Dann die Platten paar cm über die Sparren hinausstehen lassen.
 

Sibylle

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Danke für den Tipp mit Ponal, da wäre ich nie drauf gekommen. Die horizontalen Dachbalken komplett damit einstreichen??? (oder könnte man sie auch mit Flächenschleifer glätten?).

Wir haben verschiedentlich sägerauhes Holz im Außenbereich, aber keine Lärche, sondern Kiefer. Ich habe das auch geölt, auch viel Öl verbraucht. Dem Holz scheint das gut zu bekommen. Aber ich gebe Dir recht, wo der konstruktive Schutz nicht da ist, hilft das dann auch nicht.

Ja, der Carport wird mit tropfgeschützten Stegplatten gedeckt. Groß ist der geplante Dachüberstand leider nicht (Platten sind schon bestellt). Vorne schließt das bündig mit dem horizontalen Dachbalken ab, hinten 5 cm Überstand (Dachrinne darunter).

In der Alpenregion bewundere ich immer die solide Bauweise mit großen Dachüberständen. Hier in Nordeutschland macht man das kaum, sicher aus Kostengründen und unter skandinavischem Einfluß. Die Skandinavier machen ja auch viel mit sägerauhem Holz und haben auch Anstriche speziell dafür. Aber ob das das gelbe vom Ei ist? Sicher eine Frage, welchen Aufwand man bereit ist zu treiben.
 

Setter

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Der Dachüberstand und die solide Bausweise in der Alpenregion ist bedingt durch den Schneefall. Kein Dachüberstand oder zu wenig --> abrutschender Schnee liegt direkt am Haus :emoji_wink: Schnee wiegt auch enorm viel. Im Norden habt ihr ja bekanntlich weniger Schnee. dort muß beim bauen jedoch mit mehr Windlast gerechnet werden. So hat halt jede Region ihre Besonderheiten.
Hier was zur Farbe in Skandinavien, dort klärt sich auch der Holzschutz :
Falunrot ? Wikipedia
Die Sparren nicht komplett damit bestreichen, sonst bräuchtet ihr einen 15 kg Eimer Leim :emoji_slight_smile:
Nur die Hirnholzflächen, also die geschnittene Seite. Sollte das nicht reichen, wäre zu überlegen, die nicht durch die Stegplatten geschütze Seite der Sparren mit passenden Schiefer (Kunstschiefer) Platten zu schützen. Oder Zinkblech nehmen. Schneidet Euch passend ein Dachdecker zu.
 

Sibylle

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Setter, Hut ab und ganz vielen Dank!

Leider bekommt man als Otto Normalverbraucher sehr selten wirklich nachvollziehbare, praxistaugliche Hinweise. Du hast das drauf - und viel Ahnung!

Nochmals ganz lieben Dank, Du hast mir seher geholfen, die Dinge zu begreifen.

So macht Forumsarbeit Freude...
 

Geppetto

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Guten Abend Sibylle,

ich wollte nur mal darauf hinweisen, das du für den Außenbereich einen wasserfesten Leim (D4) benutzen solltest, sonst wird der Leim bei jedem Regenwetter wieder weiß.

Schöne Grüße
Pascal
 

Holzwurm1952

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Guten Morgen Sibylle
Holz im Aussenbereich hobelt man normalerweise, da sich anfallendes Regenwasser nicht so lange auf einer glatten Oberfläche hält wie auf einer sägenrauhen. Je weniger und kürzer Wasser auf eine Holzoberfläche einwirken kann umso besser. Am schlimmsten ist permanenter Kontakt oder sehr oft auftretnder Wasserkontakt.
Vergraute Holzoberflächen sind keine Holzschädigung nur Schönheitsmakel in manchen Augen. Mir gefällts. Schaut doch mal im Alpenbereich. Da stehen teilweise 100 jährige, vergraute Scheunen auf den Feldern. Meist auch aus Lärche. Fürs vergrauen ist Sonne und Wasser zuständig. Schaut halt, das bestmöglicher konstruktiver Holzschutz vorhanden ist (grosser Dachüberstand)
Die Splitter die man sich holt bei Lärchenholz sind schon heftig. Alleine deshalb hätte ich schon das Holz gehobelt.
Was Vergrauung genau ist :
"Durch UV-Licht wird Lignin im oberflächennahen Bereich abgebaut, dies führt zu Braunfärbungen
Die Witterung wäscht das abgebaute Lignin ab, weiße Zellulosefasern werden silbrig wahrgenommen" (entnommen http://www.holzfragen.de/seiten/vergrauung.html"


nachdem Lignin abgebaut wurde kommt die Maserung schön heraus, sieht aus wie gebürstet / strukturiert.
bei einer gehobelten Fläche läuft das Wasser ab und dringt nur schwer in das Holz ein.
Bei Sägerauhen ist das Holz aufgerissen durch das Gatter und so wird wesentlich mehr Wasser aufgenommen und Farben / Öle wird ca 4 x soviel verbraucht.
Die Schiefer / Splitter sind Späne die am Holz haften nach den einschneiden und so klein das diese nur bei guten Gegenlicht sichtbar sind aber nach paar Tagen schöne kleine Eiterpickel bringen, sind glasig und so dünn wie Haare aber sehr ekelhaft.
ist so als wenn überall Stecknadeln in der Haut stecken.
wenn das Holz abgeschliffen wird ( einfach mit Flex drüber ) handelt man sich wenigstens nicht die Splitter ein.
 

frankundfrei

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Sib. Lärche mit Splint

Auf dem Foto kann man doch recht viel Splintholzanteil bei den horizontalen Sparren erkennen, das anfällig für Käfer und Bläuepilz ist. Während der Trocknung wird sich das Holz sicherlich noch bewegen.

Da hätte ich mir eine bessere Holzauswahl gewünscht.

Grüße aus Frangn


Frank von Natural-Farben.de
 

Sibylle

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Auf dem Foto kann man doch recht viel Splintholzanteil bei den horizontalen Sparren erkennen, das anfällig für Käfer und Bläuepilz ist. Während der Trocknung wird sich das Holz sicherlich noch bewegen.

Da hätte ich mir eine bessere Holzauswahl gewünscht.

Grüße aus Frangn


Frank von Natural-Farben.de


Woran erkennst Du den Splintholzanteil, Frank? Ich dachte, wenn man Jahresringe im Schnitt sieht, ist es Kernholz (aber ich hab da null Ahnung)
 
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