neulich im Biber-Baumarkt ...

[Mitglied 42582]

unter gebildeten Menschen haben Handwerker auch nicht gerade den besten Ruf!

Unser Lehrling kann weder Rechtschreibung noch anspruchsvollere Rechnungen. Deutsche Grammatik ist auch nicht so sein Ding. Wenn ständig, wie anstatt als, beim Kunden benutzt wird führt das nicht umbedingt zum besten Eindruck.
Darauf angesprochen erklärt er, das wär ja egal seine Kumpels reden auch alle so. Insgesamt ist ihm alles ziemlich egal, schlimmer ist allerdings das die Jungs und Mädels aus anderen Tischlereien das gleiche Problem mit den Azubis haben.

Aber die Abiturienten von heute sind auch nicht viel besser.

 

[ambx]

Holzzuschnitt im Bibermarkt bestellt auf die schnelle abends nach Rolladenkasten Sanierung noch neuen Deckel gebraucht. Zuhause dann einsetzen wollen. Mist. Der Holzspezialist hat anstatt 10 mm Platte einef 12er genommen. Falsvgch zugeschnitten: 5mm zu breit, 15 cm zu lang. Habe nach der Reklamation dann neuen Zuschnitt vor Ort sofort nachgemessen. Der war dann richtig eingeschnappt. Ich gehe da nur noch mit Zollstock hin!

 

[veter]

Warum soll ich Strafe zahlen wenn ich nicht Ausbilde??
Banken und Versicherungen haben es uns doch vorgemacht, einfach einen Einstellungstest Starten, mit gewissen vorgaben, und im Handwerk werden auch nur noch Abiturienten gesucht.
Meiner Meinung geht die Schulausbildung am Leben vorbei!!!
Vor 25 -30 Jahren hatte ein Hauptschüler noch die Möglichkeit in einem Kaufmänischem Beruf eine Karierre aufzubauen.
Heute wird das alles durch Einstellungstest´s von Überregionalen Firmen und von Mittelständigen Regionalen Firmen geregelt. Und was Übrig bleibt soll ins Handwerk gehen.!!
Sind wir Handwerker denn von Geburt aus so Dumm dass wir ins Handwerk gegangen sind oder gehen Musten???
Hat das Handwerk keine Daseinsberechtigung, oder braucht mann es nicht mehr.
Es wird geschimpft wenn am Wochenende der Abfluss verstopft ist, und noch mehr wird geschimpft wenn die Rechnung Kommt.
Wenn der Computer defekt ist, dann wird die Kohle Bar auf den Tisch gelegt, und jeder ist Glücklich.
Wie viele Handwerker mit Hauptschulabschuss haben sich Selbstständig gemacht und sind schon seit Jahren am Markt erfolgreich Tätig.
Könnte ein Handwerker seinen Azubi wie eine Bank abrechnen und Ihm 700 € Monatslohn bieten, ja dann hätte das Handwerk auch nicht die Ausbildungsproblematik.
Amen.

Ja, genau da liegt das Problem: Wie kann man nur einen so vermurksten Text verfassen? Es ist erschütternd, dass ein Handwerker (ich gehe mal von Geselle aus) in 20 Textzeilen mehr als 25 grammatikalische Fehler produziert hat! Wie willst du mit einer solchen Schreibe denn überhaupt Aufträge bekommen? Nur soviel: Adjektive werden immer klein geschrieben (das sind tatsächlich zwei Wörter)!

Was deinen Zweifel betrifft: [ame=http://www.youtube.com/watch?v=1TwIUgd7eb0]Das Handwerk - Werbespot (lange Version) - YouTube[/ame] zeigt ganz klar wo's lang geht!

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veter

 

[Stick69]

Hi,

ich komme auf über 30 Fehler, aber egal. Aber die Außendarstellung des Handwerks ist streckenweise tatsächlich eher suboptimal, als kleines Beispiel sei hier nur das unsägliche behaarte "Maurerdekoltee" genannt, welches mehr als tausend Worte sagt. Ein Problem dürfte in der Tat auch sein, dass die meisten, wenn nicht fast alle handwerklichen Dienstleistungen und Erzeugnisse schlichtweg als selbstverständlich hingenommen werden. Wenn den Leuten nachhaltiger eingebimst werden würde, was für eine Wirtschaftsmacht das Handwerk in Deutschland darstellt gepaart mit einer attraktiveren Ausbildungsvergütung, und Unternehmen, die ihren Ausbildungsauftrag ernst nehmen, würde es in Zukunft vielleicht wieder besser laufen.

so long

Stick

 

[Ulrich]

dann will ich auch mal .... ne Biebergeschichte erzählen.

Es war ein mal ein Jungspunt(33Jahre alt) der wollte vier Schubladen bauen, Birkemultiplex sollt´s sein,

8St. 200mm X 200mm
8St. 100mm X 200mm

Stand auf meinem Zettel und ganz Fett mit Textmarker.

Drei mal dürft ihr raten was auf dem Wagen stand.

genau.

 

[Kramer]

Drei mal dürft ihr raten was auf dem Wagen stand.

Ich vermute, er hat mm mit cm verwechselt so daß deine Schubladen jetzt etwas geräumiger ausgefallen sind...

Das habe ich vor ein paar Tagen bei Max Bahr auch wieder erlebt. Als der Sägemann nachschauen wollte, ob so viel MPX auf Lager ist, obwohl es insgesamt nur um ca. 0,24 qm ging, hatte sich das Mißverständnis aber noch vor dem Sägen geklärt.

Überrascht hat mich dann, daß er 2 Teile korrekt gesägt hat, bei 4 identischen Teilen, hat er aber die Maße 102mm X 100mm, als 102mm X 100CM "frei interpretiert". Nachdem er die falschen Teile dann noch mal richtig gesägt hatte, sollte ich an der Kasse rund 15 EUR bezahlen. Ich hatte mir vorher aber ausgerechnet, daß ich bei stolzen 43 EUR/qm, so um 10 EUR zu zahlen hätte.

Der Kassierer konnte nichts ändern. Ich mußte also wieder zum Sägemann. Der war natürlich mit Sägen beschäftigt. Also wieder warten. Nachdem das geklärt war, wieder an der Kasse angestellt und dieses mal rund 10 EUR bezahlt. Ähnliches habe ich auch schon bei anderen Baumärkten erlebt. Ganz besonders wenn es um den Holzzuschnitt geht. Wenn es also auf eine gewisse Kompetenz der Mitarbeiter ankommt.

Das Problem sehe ich nicht so sehr bei den Mitarbeitern, die ihren Job nicht richtig machen, sondern bei denjenigen, die darüber entscheiden, wer z.B. an der Säge, oder an der Kasse arbeitet und was für eine Ausbildung/Schulung dafür die Voraussetzung ist. Wenn eine Kassiererin nicht mal die simpelste Flächenberechnung beherrscht, dann ist derjenige dafür verantwortlich, der sie als Kassiererin eingestellt, bzw. zugeteilt hat.

Auch Kunden, die unkritisch alles akzeptieren, nichts überprüfen, nichts nachmessen, nichts nachrechnen, machen es diesen Baumärkten besonders einfach, ihr niedriges Niveau zu halten.

Bevor ich das Holz bei Max Bahr gekauft hatte, war ich übrigens bei dem nagelneuen Bauhaus in Bremen. Ein wirklich gigantischer Baumarkt, mit einem sehr großzügig gestalteten Holzzuschnitt und mit neuem Team. Die haben sogar eine große Kantenanleimmaschine. Hatte die Hoffnung, daß es dort vielleicht mal einen vernünftigen Zuschnitt gibt. Das konnte ich leider nicht herausfinden: "18mm MPX Birke haben wir nicht da, bekommen wir in einer Woche wieder."

Es ist wirklich egal, diese Baumärkte sind niveaumäßig alle auf einem ganz ähnlichem Level angesiedelt.

 

[HendrikW124]

Mal ehrlich:wer geht denn in diese Ramschbuden arbeiten? Doch nur die, die sonst nirgends was kriegen, oder?

Und das sind dann wohl kaum die Spitzenkräfte....

 

[Eddy]

Mal ehrlich:wer geht denn in diese Ramschbuden arbeiten? Doch nur die, die sonst nirgends was kriegen, oder?

Und das sind dann wohl kaum die Spitzenkräfte....

Den Spruch hättest du dir sparen können
Man sollte nicht alle dort arbeitenden Menschen über einen Kamm ziehen.
Aber scheinbar gehörst du zu den Menschen die nie Fehler machen.

 

[HendrikW124]

Ich mache genug Fehler...und normal einen großen Bogen um diese Baumarktapotheken...ich weiß uas meinem familiärem Umfeld, wie dort Löhne und Arbeitsbedingungen sind...von daher boykottiere ich diese Buden.

 

[michaelhild]

Arbeitsbedingungen können sooo schlecht jetzt nicht sein, wenigstens bei unserem OBI. An der Belegschaft hat sich in den letzten Jahren sehr wenig geändert. Ein Nachbar von mir arbeitet da schon soweit ich denken kann im Holzzuschnitt.

 

[HendrikW124]

Meine Schwägerin arbeitet seid 12 Jahren beim Proktiker....

 

[Mitglied 42582]

Naja ich kenn einen Tischler, der bei uns im Baumarkt um die Ecke arbeitet. Der ist da schon seit Jahren. Wir haben uns mal über Gehalt unterhalten und er meinte man könnte auf Montage natürlich wesentlich mehr verdienen. ABER die Atmosphäre und der Arbeitsaufwand, im Vehältniss zum Lohn, sind es anscheinend nicht wert im Handwerk zu arbeiten. So schlimm kann es also nicht sein. Im übrigen passen die Zuschnitte die er da macht immer ganz genau.
Der neue Kollege an der Plattensäge mag mich natürlich überhaupt nicht, da ich immer nach besagtem Tischler schicken lasse. Aber der neue Kollege hat auch keine Ahnung vom Zuschneiden und hat nach eigenen Angaben noch nicht einmal eine Einweisung erhalten
Ich durfte in meiner Ausbildung die Maschinen lediglich angucken, saubermachen und ansagen, wie man wohl am besten die Stücke zuschneidet/hobelt/schleift, bis zum Maschinenschein, aber mehr auch nicht.

 

[Stick69]

Hi,

das der Neue keine Anweisung erhalten hat, liegt ja in erster Linie an deinem Bekannten, würd' ich jeztz mal so behaupten.
Die Argumente für einen Baumarktjob kann ich ein stückweit auch nachvollziehen.

@Hendrik: Ist schon ziemlich daneben, ohne Kenntnisse über die Hintergründe allen Baumarktbeschäftigten sämtliche Fähigkeiten abzusprechen.

so long

Stick

 

[Ulrich]

na ja ich habe mir dann halt Särge gebaut, nein schuld war wohl der Magnet mit dem er meinen Zettel an der Maschine befestigte.
Aber er hat die Säge noch mal angeworfen und auf Millimeter gesägt.

Nun grundsätzlich denke ich das das Gesamt Ausbildungsniveau doch deutlich nachgelassen hat.
Bei uns im Betrieb(Stahlwerk Elektriker) komm echt Kartoffeln an aber man muss auch deutlich sagen das die "alten Hasen" vielfach kein Bock mehr haben.
Da kommen Dinge wie Leistungsverdichtung, Stress, Existenzängste Direkt bei den Azubis an.

Und das ist egal ob Bieberbaumarkt; Tischler; Maler oder Lichtbogenbändiger.

Ulrich

 

[Mitglied 42582]

das der Neue keine Anweisung erhalten hat, liegt ja in erster Linie an deinem Bekannten, würd' ich jeztz mal so behaupten.

Der ist nicht dafür verantwortlich die Jungs zu schulen. Soweit ich weiss hat er ihm dazu auch schon ein paar mal was gesagt, aber wenn es nicht Interessiert... Ich hab dem dann selber mal ne Einweisung gegeben, wie man Kunststoffbeschichtete Platten dreht, um nur auf einer Seite Aussrisse zu haben

Ne aber mal im Ernst, unserem Azubi erklärst du die Sachen auch nur drei mal, bis du es einfach, von vornerein, selber machst.