Neverending Story: Scheunentor

mike64

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Hallo in die Runde,

ich muss dieses Jahr meine Scheunentore sanieren. 3 Stück, jeweils 3.8m hoch und 4m breit. Immer mittig geteilt, hängend an einer Schiene mit je 2 Rollen pro Tor. In jedem Tor ist auch eine Schlupftür drin, die soll auch wieder rein.

Nun hab ich hier schon viel gelesen und war schon ganz heiß auf das Buch von Ulrich Reitmayer "Holztüren und Holztore in handwerklicher Konstruktion" - aber booklooker ruft dafür knapp 180 Euronen auf. Also wird es ohne das Buch gehen müssen.

Momentan sind die Tore komplett aus Holz, ich hatte mir überlegt, einen Rahmen aus Stahlrohr (50x30) zu fertigen und den dann mit Brettern zu beplanken. Ich hoffe, man steinigt mich hier nicht dafür :emoji_slight_smile:

Bisher waren die Bretter mit Nut und Feder gefügt. Damit hab ich schlechte Erfahrung gemacht, mein Gartentor hats seinerzeit zertrieben, wahrscheinlich zuwenig Platz zwischen den Brettern. Nun dachte ich an Bretter mit Wechselfalz, die zwar erst mühsam gesägt / gefräst werden müssen, dafür hab ich aber reichlich Platz zwischen den Brettern für den Fall des Quellens bzw. Trocknens.

Macht es Sinn, zwischen die Falze Quellband / Kompriband zu kleben, um die Hütte winddicht zu bekommen? Oder sammelt sich dort die Feuchtigkeit, wenn es mal Schlagregen gibt? Vielleicht hat jemand von euch damit schon Erfahrung gemacht.

Wie mache ich die Bretter am besten am Rahmen fest? Schlossschrauben sind zwar gängig, aber bei der Menge sieht das Brettertor dann vielleicht aus wie ein zusammengenietetes U-Boot. Gibts dafür eine Lösung, die nicht so sehr ins Auge fällt?

Viele Grüße
Mike
 

andama

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Stell doch mal Bilder von der jetzigen Konstruktion ein. Weshalb willst du nicht auf Bewährtes setzen und das Tor nur 1:1 nachbauen.
 

Friederich

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Hallo Mike, besagtes Buch gibts bei Amazon für 73 Euro.
Und hier als PDF:http://delibra.bg.polsl.pl/Content/35494/BCPS_39554_1942_Holzturen-und-Holzto.pdf
Macht es Sinn, zwischen die Falze Quellband / Kompriband zu kleben, um die Hütte winddicht zu bekommen? Oder sammelt sich dort die Feuchtigkeit, wenn es mal Schlagregen gibt?
Das denke ich.
Die Fugen mit Leisten zu überdecken, scheint mir sinnvoller.
Aber Nut- und Feder sollte auch hinhauen. Du kannst ja hierbei Luft lassen im Nutgrund, um das Quellen zu erlauben. Winddicht ist es trotzdem.
 

mike64

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@Friederich: Herzlichen Dank für den Link zur PDF. Das hilft schon mal beim Vorbereiten.

Nut und Feder ist soweit auch ok, das Problem scheint mir hier die Feuchte des Holzes zu sein, welches man kauft. Ob es zu trocken ist oder zu feucht, merkt man erst hinterher. Oder ich muss es jetzt in der nächsten Zeit besorgen und dann eine ganze Weile dort liegen lassen, wo ich es dann schlussendlich auch verbauen werde.
 

uli2003

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Einen Millimeter Luft lasse ich immer - wüsste auch nicht warum ein Falz mehr Platz bieten sollte.

Scheunentore habe ich schon klassisch mit Spannleisten, aber auch mit 30er Rechteckrohr verzinkt
gebaut, beides funktioniert.
Beim Stahlrohr Blechschrauben mit Bohrspitze. Schon Jahrzehnte problemlos.

Grüße
Uli
 

ranx

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Moin,
die Feuchtigkeit vom Scheunentor und die des Holzes sollten kein großes Problem sein. Wenn du im Hochsommer baust sollte das Holz trocken sein, bei Frühjahr und Herbst würde ein halbes Jahr altes Holz reichen... Ich habe jetzt seit 40 Jahren Nut-Federbretter dran und hätte damals nie gedacht das die so lange mitmachen. Die alten Bretter waren doppelt so dick. Den ersten Schutzanstrich hat mein Vater vor dem zusammenbauen vorgenommen und den zweiten nachdem.

LG uwe
 

mike64

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So, ich hab mal zwei der drei Tore abgelichtet.

tor_01.jpg


tor_02.jpg


Ich war heute im Baumarkt nach Brettern Ausschau halten - gab nix gescheites. Was nimmt man da am Besten? Hobeldiele, Rauspund.... Wenn es mit Nut und Feder sein soll, dann wird es wohl in die Richtung gehen, oder? Verbaut sind aktuell Bretter mit Nut und Feder, ca. 18-20 stark. Dicker sollte es auch nicht werden, da ich nicht weiß, wieviel die Laufschiene trägt.
 

Dietrich

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Hallo,
vom Fachmann kosten diese Tore ein Vermögen, allerdings wird es dann mind. Lärchenholz.
Nichts für einen der das zum 1. Mal macht.
Baumarkt ist komplett falsche Richtung.
Für einen Blender (das Tor mit Stahlprofilrahmen und Blendholz) kann man auch andere Nadelhölzer nehmen und entspr. schützen/streichen.

Gruß Dietrich
 

mike64

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An Lärche hatte ich schon gedacht, wegen der Haltbarkeit. Alternativ findet sich auch nordische Fichte - ist die nun haltbarer als die heimische, weil langsamer gewachsen? Und wenn die langsamer gewachsen ist, ist die auch dichter und schwerer als die heimische, oder?
 

IngoS

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Hallo in die Runde,

Nun hab ich hier schon viel gelesen und war schon ganz heiß auf das Buch von Ulrich Reitmayer "Holztüren und Holztore in handwerklicher Konstruktion" - aber booklooker ruft dafür knapp 180 Euronen auf. Also wird es ohne das Buch gehen müssen.

Viele Grüße
Mike

Hallo Mike, mit 2 Klicks habe ich mehrere Exemplare des Buchs im Antiquariat ab etwa 75,--€ gefunden. Das Geld wäre es mir immer Wert. Das Gebäude wird ja nicht das neueste sein. Du solltest versuchen die ursprüngliche Optik wieder herzustellen (Brettbreite usw.) Es gibt da oft sehr schlechte Beispiele.

Gruß

Ingo
 

mike64

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Hallo Ingo,

das Gebäude hat schon mindestens 150 Jahre auf dem Buckel. Zwangsläufig auch etliche Besitzer / Bewohner und hat auch die baustoffarme DDR-Zeit mitgemacht, in der verbaut worden ist, was es so gab. Da sind die Scheunentore eins der kleineren Probleme :emoji_slight_smile:, aber bevor sie komplett zerfallen, muss eben was getan werden.

Die ursprüngliche Optik waren mal Rundbogentore an einer Fachwerkscheune, so zeigen es die alten Bauzeichnungen aus dem Archiv. Und auch keine Schiebetore, sondern zweiflügelige mit Haspen. Für diesen Urzustand reicht die Kohle definitiv nicht.

Ich kann maximal versuchen, mich an die derzeitige Konstruktion zu wagen und die Tore so nachzubauen, wie sie jetzt sind. So wie es aussieht, ist es "nur" ein Bretterrahmen, der dann beplankt ist. Die diagonalen Streben werden wohl verhindern, dass der Rahmen in der Mitte durchhängt.

Brettstärke ist so ca. 100 - 120mm, das ist halbwegs geläufig. 4 Meter Länge sollte auch zu bekommen sein. Für die Querriegel muss ich nochmal messen, die sind schon fast 200mm breit.
 

Friederich

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bevor sie komplett zerfallen, muss eben was getan werden..
Hallo Mike, besteht denn schon die Gefahr?
Solche Teile halten oft viel länger als man denkt.
Sind sie denn schon morsch, oder nur rissig und unansehlich?

Brauchst du denn die Tore noch als (zu öffnende) Tore? Ansosten wär zu überlegen, ob man keine feste Holzwand baut, mit nur den kleinen Türen drin.
 

mike64

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Hallo Friederich,

das eine (mit der Strohrolle) fängt unten schon an zu zerfallen. Und ich brauche die noch zum Öffnen, weil da der Trecker / Lader und diverse Technik rein muss. Sonst wäre es mit einer Holzwand auch getan.
 

Clemens J.

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Hallo,

wenn das Schiebetore sind, dann brauchst du keine diagonalen Streben.
Dann reicht ein normaler Rahmen, mit 2 - 3 Querriegeln zur befestigung der Bretter.
Wenn du der Optik wegen die diagonalen Streben möchtest, kannst du die einfanch Zum Schluß aufschrauben.
Den Rahmen aus Metall ist machbar, ich würde den aber auch aus Holz machen.
Ich würde dazu einfach gehobelte Bretter in gleicher Breite nehmen (kann dir eine Zimmerei herrichten, wenn du selber nicht die Möglichkeit hast) und diese in Brettschichtbau aufeinander leimen (Wasserfester Leim) und schrauben. An den Ecken einfach als Überplattung (habe ich selber so schon oft gemacht). Danach mit Nut und Feder beplanken. Hierbei halt darauf achten, dass das Holz der Beplankung nicht zu trocken ist, damit es dir die Türen beim Quellen nicht runddrückt, oder halt etwas Luft lassen.

Simson2.JPG

Diese Türen wurden auch in dieser Technik erstellt. Links als Schiebetür, rechts als zweigeteilte Flügeltüre.

Gruß Clemens
 
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