Nicht Anfeuerndes Öl/Wachs

Maik Fuhs

Gäste
Hallo Zusammen, ich suche ein Öl oder Wachs was den Holzton von Eichendielen
und Schneeeschendielen nicht verändert. Gibts da was? Selbst das "wenig anfeuernd"
von Naturölen ist mir eigentlich schon zu viel.













Vielen Dank, Maik
 

Erik

ww-buche
Registriert
7. Februar 2005
Beiträge
250
Ort
Aachen
Am wenigsten feuern Wachse an.
Allerdings ist die Schutzwirkung ziemlich bescheiden.
Auch mag nicht jeder das nie ganz verschwindende klebrige, seifige Gefühl beim drüberstreichen.
Die besten Erfahrungen hab ich bei meiner Buchenküche mit "Osmo Hartwachsöl matt" (Best.Nr.3062) gemacht.
Das bringt am wenigsten Anfeuerung von allen mir ausprobierten Produkten und ist eigentlich speziell für Fußböden gedacht.
Gibts z.T. auch in Baumärkten.

Ganz ohne geht wohl auch nur ganz ohne.

Erik
 

khr

ww-esche
Registriert
25. August 2003
Beiträge
572
Ort
46244 Kirchhellen
Hallo,
wo ich gerade "Ostermann" lese:

kriegt ihr auf die Preisliste och einen Rabatt oder müßt ihr das zahlen was im Katalog steht ?

Uns wird jedenfalls der Preis der Preisliste berechnet, und daher kaufen wir Kantenumleimer beim Plattenlieferanten, und da bezahle ich in der Regel weniger als die Hälfte wie bei Ostermann.
 

Maik Fuhs

Gäste
Danke für Eure Hilfe,

werde die beiden Produkte mal austesten. Parallel dazu will ich auch mal das NPO-Öl von Zweihorn ausprobieren. Das soll laut Hersteller gar nicht anfeueren.

Gruß, Maik
 

Erik

ww-buche
Registriert
7. Februar 2005
Beiträge
250
Ort
Aachen
Wenn Du ein nichtanfeuerndes Mittel verwenden willst, mach auf jeden Fall einen großen Bogen um Zweihorn Naturöl NHO .
Das hat meine ersten Buchenmöbel sehr stark (!) rötlich verfärbt.
In der Dose war es anfangs honigfarben und hat auch das Holz beim auftragen nur schwach aufgefrischt; jetzt ist es (nach fünf Jahren) genau wie die damit bearbeiteten Flächen, fast orange.
Sieht furchtbar aus!
Ohne jetzt nochmal Werbung für Osmo machen zu wollen:
Mein Händler hat bei seiner Eröffnung vor vier Jahren selbst gefertigte Holzmöbel (Buche) im Aufenthaltsraum damit behandelt.
Die sind, von den üblichen Gebrauchsspuren mal abgesehen, weder nachgedunkelt, noch haben sie den Rotstich meines Erstlingswerks.

Die Materialien scheinen mit den Jahren doch unterschiedlich zu reagieren.
Sehr ärgerlich, wenn man später noch ein Möbelstück in der gleichen Farbe erstellen (oder eine stark beanspruchte Stelle nachbehandeln) will.

Bei Bedarf kann ich mal ein Bild mit zwei, mit den jeweiligen Produkten behandelter, nebeneinander stehenden Holztüren aus ungedämpfter Buche einstellen
 

fechtig

ww-pappel
Registriert
25. Oktober 2004
Beiträge
4
Naturhaus

Hallo,

Habe schon einige öle ausprobiert.

Ich denke am besten ist es wenn man zuerst einen Hartgrund aufträgt dieser verhindert die anfeuerung des Holzes weitgehend. Anschliessend Ölen und wenn mann eine wirklich gute fläche haben will dann sollte man noch wachsen.
WICHTIG den Hartgrund darf man beim Zwischenschliff nicht durchschleifen da sonst die stellen angefeuert werden.
Die Firma "Naturhaus" bietet ein Super sortiment an ölen/wachsen und pflegemitteln. Übrigens wurde die aussenreling der "Quenn Mary II" mit naturhausprodukten behandelt.

Hoffe dir geholfen zu haben... mfg
 

khr

ww-esche
Registriert
25. August 2003
Beiträge
572
Ort
46244 Kirchhellen
Queen Mary ?

Ist das der Kahn der 1912 mit Leonardo di Caprio abgesoffen ist ?

Da hat´s das Öl dann aber auch nicht gebracht.

Gruß ! khr
 

florian

ww-buche
Registriert
8. Dezember 2004
Beiträge
280
Ort
Saarland
khr schrieb:
Queen Mary ?

Ist das der Kahn der 1912 mit Leonardo di Caprio abgesoffen ist ?

Da hat´s das Öl dann aber auch nicht gebracht.

Gruß ! khr

Ohje. Da liegst du glaub etwas daneben.
Du meinst wohl die Titanic die 1912 nach einer Kollision mit einem Eisberg unterging. In gleichnahmigen Film spielet Leonardo di Caprio und Kate Winslet mit. Die Queen Mary II ist der Riesige Luxusliner, der letztes jahr in Papenburg gebaut wurde.
 

jepetto

ww-kastanie
Registriert
25. März 2005
Beiträge
39
Ort
Kamp-Lintfort
Seit kurzem gibt es bei Ostermann auch Farbpigmente für die Asuso Öle!
Mit Weißpigmenten kann die geölte Fläche sogar aufgehellt werden!
 

schorsch

ww-robinie
Registriert
25. August 2003
Beiträge
1.555
Hallo,
als ich den Beitrag mit dem Hartgrund gelesen habe ist mir eingefallen, das die Fa. Adler, und sicherlich auch andere Anbieter, ein Spritzwachs anbietet welches auf Lack gespritzt wird. damit hat man wie beim Hartgrund die Saugfähigkeit des Untergrundes stark reduziert.
Als ich das Anfangs gehört habe dachte ich mir, so ein Blödsinn.
Mittlerweile wünschte ich mir bei manchem Kunden, ich hätte unter der Wachsschicht kein Öl sondern einen Lack.
Generell feuert jedes Öl an, und desto tiefer es eindringt um so mehr. Was ja eigentlich der Vorteil des Öls ist.
Ich habe einmal eine Erle geölt, diese ist durch das Öl furchtbar fleckig geworden.
Damals hat mir ein weiß pigmentiertes Öl der Fa. Leinos geholfen. Hat naheezu unbehandelt ausgesehen.
Mittlerweile gibt es auch sehr gute Lacke die nur eine geringe Schichtdicke, eine stumpfmatte Oberfläche und sehr angenehme Haptik vgl. dem Öl haben.
Gruß Georg
 

ruppis1

ww-ahorn
Registriert
18. September 2003
Beiträge
100
Ort
Köln
khr schrieb:
Queen Mary ?

Ist das der Kahn der 1912 mit Leonardo di Caprio abgesoffen ist ?

Da hat´s das Öl dann aber auch nicht gebracht.

Gruß ! khr




Du hast dich in der Jahreszahl vertan der säuft erst noch ab :emoji_grin: :emoji_grin:




Übrigens der von Clou produzierte Antikwachs in der schäbigen gelb/grünen Dose ist auch ein nicht anfeuernders Wachs.


gruß ruppis
 

Lisa

ww-nussbaum
Registriert
25. August 2003
Beiträge
88
Ort
daheim :)
Hallo,

ein bisschen wird ein Öl wohl immer anfeuern. Wir verwenden das Complex Hartöl, das feuert relativ wenig an.
Ich könnte aber ein sehr gutes Wachs empfehlen; und zwar von Proterra das Resit GS 170. Das feuert überhaupt nicht an, und hält auch nach Jahren noch das Vergilben von Ahorn zurück. Habe damit vor ungefähr 7 Jahren ein Bett gebaut, eine Verfärbung ist so gut wie nicht zu erkennen. Außerdem ist es echt eine gute Oberfläche nach wie vor!

Von Naturhaus- Produkten rate ich ab, zumindestens wegen der Anfeuerung. Hatte noch kein anderes Produkt, was derart stark anfeuert...
 

berlilingo

ww-pappel
Registriert
9. Mai 2005
Beiträge
8
Maik Fuhs schrieb:
Hallo Zusammen, ich suche ein Öl oder Wachs was den Holzton von Eichendielen
und Schneeeschendielen nicht verändert. Gibts da was? Selbst das "wenig anfeuernd"
von Naturölen ist mir eigentlich schon zu viel.

Vielen Dank, Maik

Kommt aufs Öl an. Möhnol und Sonnenblumenöl feuern nur sehr wenig an im gegensatz zum gängigen Leinöl.
 

edelres

ww-robinie
Registriert
16. November 2003
Beiträge
2.619
Ort
Redwood City, Kalifornien USA
Anfeuerung

Hallo Maik, hallo Forumsfreunde,

Anfeuerung

Farbaenderung von Holz nach dem Auftragen von farblosem, Lack Oel oder Wachs.

Der Farbeindruck den wir auf einer Oberflaeche wahrnehmen entsteht durch die Reflektion des Lichtes, welches auf die Flaeche faellt. Alles was auf die Oberflaeche aufgetragen wird veraendert die Lichtbrechung/Reflexion und damit den Farbeindruck.
Ein einfaches Beispiel, wir bringen Wasser auf einen Teil der Oberflaeche, welche sofort deutliche Farbunterschiede aufweist. Neben der Aenderung der Lichtbrechung haben alle zur Zeit bekannten Lackrohstoffe/Oele eine Eigenfarbe bei aller Durchsichtigkeit.

Das Loesungsmittel des aufgetragenen Materials kann mit im Holz befindlichen Stoffen reagieren und eine Farbton erzeugen.

Der Auftrag vergilbt mit der Zeit und das Licht altert/veraendert den Holzfarbton

Diese Einfluesse konnen zusammenwirken und sich gegenseitig verstaerken.

Um die Wirkungen die oben genannt wurden zu verringern, versuchen die Lackforscher, z. B. durch eine geringe Beimischung von Blau in Farblose Lacke einen helleren Ton zu erzeugen (Taeuschung der Lichtwahrnehmung im Auge/Gehirn) auch geringe Spuren von weissen Pigmenten erzielen eine Aufhellung.

Ich verwende selbstgemischte Wachssalben, dabei ist es das Loesungsmittel Terpentin/Ersatz welches die Anfeuerung/Verfaerbung hervorruft. Nach einigen Wochen ist das Loesungsmittel verflogen und nur noch das Wachs bestimmt die Farbwahrnehmung.

Egal was benutz wird eine Farbaenderung ist nicht zu vermeiden. (Wenn nichts benutzt wird macht das dann der Zahn der Zeit)

Mfg

Ottmar

PS: Mohnoel und Sonnenblumenoel sind nicht trocknende Oele. In der Oelmalerei wurden wegen der geringen Eigenfarben Versuche durchgefuert welche keine praktische Anwendung bewirkten.
 

Unregistriert

Gäste
edelres schrieb:
PS: Mohnoel und Sonnenblumenoel sind nicht trocknende Oele. In der Oelmalerei wurden wegen der geringen Eigenfarben Versuche durchgefuert welche keine praktische Anwendung bewirkten.

Das stimmt nicht, in der russischen Ölmalerei wird als Basis Sonnenblumenöl verwendet. Aufgrunddessen hab ich das mal ausprobiert und es trocknet. Seit der Zeit verwende ich das fast nur noch bei optisch anspruchsvollen Oberflächen. Sonnenblumenöl hat nicht diese gelbe Farbe wie leinöl, feuert weniger an als die meist harzhaltigen Hartöle und gilbt fast nicht. Ohne Sikkativ dauerts halt mindesten 1 Woche bis es trocken ist. Das OSMO Hartöl basiert auch auf Sonnenblumenöl.
 

edelres

ww-robinie
Registriert
16. November 2003
Beiträge
2.619
Ort
Redwood City, Kalifornien USA
Nicht trocknende Oele

Hallo Unregistriert,


Unregistriert schrieb:
Das stimmt nicht, in der russischen Ölmalerei wird als Basis Sonnenblumenöl verwendet. Aufgrunddessen hab ich das mal ausprobiert und es trocknet. Seit der Zeit verwende ich das fast nur noch bei optisch anspruchsvollen Oberflächen. Sonnenblumenöl hat nicht diese gelbe Farbe wie leinöl, feuert weniger an als die meist harzhaltigen Hartöle und gilbt fast nicht. Ohne Sikkativ dauerts halt mindesten 1 Woche bis es trocken ist. Das OSMO Hartöl basiert auch auf Sonnenblumenöl.

Auch wenn in Russland Mohnoele in Oelfarben fuer die Malerei verwendet werden und Osmo Hartoel Sonnenblumenoelanteil hat, handelt es sich in beiden Faellen nicht um reines Sonnenblumenoel.

Fakt ist Leinoel und Tungoel trocknen ohne Zusaetze mit Filmbildung auf. Die durchgetrockneten Oele sind nicht loeslich. Mohnoel und Sonnenblumenoel zaehlen zu den fetten nicht trocknenden Oelen. Dass bei ihnen das Sonnenblumenoel Trocknet und sie es fuer optisch anspruchsvolle Oberflaechen verwenden ist eine anonyme unbewiesene Behauptung. Unwahrheiten/Halbwahrheiten helfen niemandem in diesem Forum.

Sollte es sich bei der Verwendung von Sonnenblumenoel in Ihrem Fall um einen Kunstlerischen Akt der Selbstverwirklichung handeln bitte ich um Nachsicht. JOSEPH BEUYS hat fuer einen Kuenslerischen Ausdruck, einige zig Kilo Margarine verwendet, das ist Kuenstlerische Freiheit, vielleicht war die Margarine aus Sonnenblumenoel????

Ich beschreibe hier nur was ich selbst ausprobiert habe und was sich in meinen 45+ Berufsjahren als tauglich oder als Fehlschlag erwiesen hat und ich annehme dass es fuer irgend jemand nuetzlich sein kann.

mfg

Ottmar
 

Unregistriert

Gäste
edelres schrieb:
Hallo Unregistriert,




Fakt ist Leinoel und Tungoel trocknen ohne Zusaetze mit Filmbildung auf. Die durchgetrockneten Oele sind nicht loeslich. Mohnoel und Sonnenblumenoel zaehlen zu den fetten nicht trocknenden Oelen. Dass bei ihnen das Sonnenblumenoel Trocknet und sie es fuer optisch anspruchsvolle Oberflaechen verwenden ist eine anonyme unbewiesene Behauptung. Unwahrheiten/Halbwahrheiten helfen niemandem in diesem Forum.


Ich hab es intensiv getestet und es trocknet. Probier es aus, nimm Sonnenblumenöl aus der Küche und streiche es dünn auf eine Glasplatte und stelle es in die Sonne. Bei Sonnenbestrahlung dauert es 1 Woche, im Schatten 3 Wochen. Mit Sikkativ gehts natürlich schneller.
Sonneblumenöl wird halt manchmal als "nicht trocknend" eingestuft, weil seine Jodzahl (Maß für die Polymerisationsfähigkeit) etwas niedriger ist als bei Leinöl. Es reicht aber immernoch aus um zu trocknen.
Aufgrund der etwas niedrigeren Jodzahl hat irgendwann mal einer in ein Fachbuch geschrieben, es würde nicht trocknen und alle anderen haben das ungeprüft übernommen, wie das halt so üblich ist in der Schreiberzunft.

Aus der praktischen Erfahrung kann ich berichten, dass Sonneblumenöl nicht so stark anfeuert. Es hat auch nicht diese starke gelbe Eigenfarbe, was bei hellen Hölzern sehr Vorteilhaft ist. Zudem neigt es kaum zum Vergilben, der hässliche Gilb bei älterem Holz fällt also weg. Bleibt halt nur die lange Trocknungszeit. Wenn man es für einige Wochen in die Sonne stellt, bekommt man Standöl, das trocknet schneller. Oder etwas Sikkativ verwenden, dann ist es auch nach 1 Tag trocken.
 

Maik Fuhs

Gäste
Sikkativ ?

Hallo Zusammen,









erst einmal vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten. Die Variante mit dem Sonnenblumenöl hört sich auch interessant an. Ist wahrscheinlich für meine 140qm auch die preisgünstigste Alternative. Was ist den Sikkative und in welchen Verhältniss wird es dem Sonnenblumenöl zugemischt? Und ist diese Behandlung auch für stark beanspruchte Hölzer geeignet? Immerhin will ich Dielen, u.a. auch in Küche und Bad, und eine Treppe damit schützen.









Vielen Dank nochmal Euch Allen, Maik.
 

edelres

ww-robinie
Registriert
16. November 2003
Beiträge
2.619
Ort
Redwood City, Kalifornien USA
Sikkativ

Hallo Maik,

Sikkative Sind Chemikalien welche als Trocknungsmitteln Oelen und Lacken auch Kuenstlerfarben zugesetzt werden koennen.

Cobald und Mangansalze sind rasch wirkende Trocknungsmittel, Blei,-,Calcium-, Zink- und Zirkoniumsalze sind langsamer wirkend. Oft werden Mischungen aus diesen Salzen verwendet um die Trocknungszeit und um Reissen/Runzelns des Films zu Beeinflussen.

Sikkative welche Blei enthalten unbedingt vermeiden!!

Vor Kobald wird in der Literatur der Vereinigung von Conservatoren/Restauratoren hier in den USA gewarnt.Das Tragen geignete Staubfiltermasken beim Schleifen von Kobaldhaltigen Filmen.wird staerkstens empfohlen. (Krebsverdacht) Kobald in Oelen und Lacken ist durchgetrocknet ungefaehrlich.

Sikkativzusatz feuert das verwendete Oel and und kann je nach verwendetem Metallsalz farbliche Veraenderungen, gleich, oder mit der Zeit entwickeln.

Der Sikkativanteil sollte 5% (50 ml auf einen Liter) nicht uebersteigen.

Leinoel, Tungoel, besitzen einen hohen Anteil an Linol- und Linolensäure welche die Qualitaet des Filmes beinflussen. Die durchgetrockneten Filme erweichen beim Erwaermen nicht, sind unschmelzbar, organische Loesungsmittel loesen die Filme nicht auf, bei laengerer Einwirkung ist ein quellen moeglich.

Mohnoel, Nussoele, Hanfoel, Sonnenblumenoele, Sojaoel besitzen geringe oder keine Linol- und Linolensäureanteile. Die sich bei diesen Oelen bildende Filme erweichen sich in der Waerme , sind schmelzbar und lassen sich mit geeigneten Loesunsmitteln loesen.

Viel Spass beim Oelen

mfg

Ottmar
 

berlilingo

ww-pappel
Registriert
9. Mai 2005
Beiträge
8
edelres schrieb:
Hallo Maik,

Sikkative Sind Chemikalien welche als Trocknungsmitteln Oelen und Lacken auch Kuenstlerfarben zugesetzt werden koennen.

Cobald und Mangansalze sind rasch wirkende Trocknungsmittel, Blei,-,Calcium-, Zink- und Zirkoniumsalze sind langsamer wirkend. Oft werden Mischungen aus diesen Salzen verwendet um die Trocknungszeit und um Reissen/Runzelns des Films zu Beeinflussen.

Sikkative welche Blei enthalten unbedingt vermeiden!!

Vor Kobald wird in der Literatur der Vereinigung von Conservatoren/Restauratoren hier in den USA gewarnt.Das Tragen geignete Staubfiltermasken beim Schleifen von Kobaldhaltigen Filmen.wird staerkstens empfohlen. (Krebsverdacht)


###Das ist ja interessant. In DE wird das eher verleugnet. Ich habe diverse Firnishersteller wegen dem Krebsverdacht von Cobaltoktoat angeschrieben und alle haben abgewiegelt /abgelenkt.






Kobald in Oelen und Lacken ist durchgetrocknet ungefaehrlich.

#####Da bin ich mir gar nicht so sicher. Bei Bodenbelägen gibt es immer Abrieb bei der Nutzung und dementspechende Cobalt-Stäube. Von PVC-Belägen ist das Problem mit den TBT-haltigen PVC-Abrieb bekannt. In einigen Jahre wird es wohl eine "Cobalt-Skandal" geben und die Leute reissen ihre Dielen raus, genauso wie sie es vor 10 Jahren gemacht haben als sich rausgestellt hat, dass die Parkettkleber Krebserregende Stäube freisetzen.
 

edelres

ww-robinie
Registriert
16. November 2003
Beiträge
2.619
Ort
Redwood City, Kalifornien USA
Sikkativ Gefahren(?)

Hallo berlilingo ,

Ich bitte um Entschuldigung, ich habe deine posting entweder uebersehen oder vergessen.

Es ist immer gut auf der sicheren Seite zu gehen, doch moechte ich auf die Gefahren von Sikkativen fuer Laien folgendes anmerken.

Die Hinweise aus der Literatur fuer Conservatoren ist als Warnung gedacht fuer Leute die taeglich sich damit auseinadersetzen muessen. Also die taeglich damit confrontiert werden , mit Materialien umzugehen deren gesundheitliche Spaetfolgen nicht abzusehen sind.

In der WAAC ( Western Association for Art Conservation) haben wir hier in California einen Spezialisten (scharfer Hund) der sich um die Zusammenfassung von Wissentschaftlichen Beitraegen ueber die gesundheitliche Gefaehrdung durch Materialien, welchen Conservatoren/Restauratoren ausgestzt sind kuemmert. Da wir eine “non profit organization” sind betrachte ich die Ratschlaege als objektiv (von Interessengruppen unbeeinflusst)

Wir arbeiten mit Materialien welche in der Vergangenheit angewandt wurden, zu einer Zeit als man glaubte “viel” hilft “viel”, so dass Konzentrationen von Sikkativen verwendet wurden, welche unnoetig waren und nur zu Fehlern(Spaetfolgen) fuehrten. Auch war in der Vergangenheit das genaue Wissen um die chemischen Vorgaenge bezueglich Sikkative nicht vorhanden. Al seine Folge davon, werden wir mit solchen Arbeiten konfrontiert, bei welchen etwas schief gegangen ist, sonst wuerden sie nicht in einem Restaurierungsstudio auftauchen.

Bei den heute angeandten Sikkativen, maximal 5 % (mehr fuehrt zu unerwuenschtem “sideeffect”(deutsch?) ist zum Beispiel bei Kobald, der Anteil an krebserregender Substanz im Sikkativ > 1% Volumen. .

Die Werte welche aus Tierversuchen ermittelt wurden, auf den Menschen angewandt, muessten schon mehr als 5 % des Lebendgewichtes an Schadstoffen durch Nahrung/Hautkontakt/Luft zugefuehrt werden um nachweisbar einen Schaden (Wirkung) zu zeigen.

Bitte verstehe mich nicht falsch, auf keinen Fall will ich hier Gefahren verharmlosen. Ich treffe fuer mich die Entscheidungen wie weit ich gehen kann(will). Sollte ich auf alle Gefahren, welchen ich durch Schadstoffe(Umweltgifte usw) ausgesetzt bin reagieren, bliebe mir die Wahl entweder zu Ersticken oder zu Verhungern, (*)

Mfg

Ottmar

(*) Ich habe mich entschlossen weiterzuleben und lasse es mir schmecken, bei einem guten Glas Wein oder einem Importbier. Fuer die Luft stehen mir, wenn noetig, hervorragende Filtermoeglichkeiten zur Verfuegung.
 

derdad

Moderator
Registriert
3. Juli 2005
Beiträge
5.438
Ort
Wien/österreich
Schöen' Tag!
Kleine "sidenote" für edelris:
Bei den heute angeandten Sikkativen, maximal 5 % (mehr fuehrt zu unerwuenschtem “sideeffect”(deutsch?) = nebeneffekt

Ansonsten zum thema: Die firma "Anrei" behandelt ihre "natur gewachsten" möbel zuerst mit pu lack und wachst auf den lack.

grüsse
gerhard
 
Oben Unten