Nut/Feder draußen – Feuchte beim Verschrauben

Tger Wds

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Hallo Profis!

Ich hab schon alle möglichen Berechnungen zu Quell- und Schwindverhalten angestellt, mit Holzhändler, Lasurhersteller und Schreiner gesprochen, keine wirklich konkreten Anweisungen erhalten und dachte abschließend versuche ich es noch einmal hier, bevor ich auf Verdacht loslege ...

20230104_115752.jpg

Wohl ein recht unkonventionelles Vorhaben und zwar geht es um Sichtschutzelemente im ungeschützten Außenbereich, die (aufgrund optischer Anpassung an umliegende Bauten) aus beidseitig Gori 88 behandelten Tanne/Fichte Profilholzlatten entstehen sollen. Das ganze wird rückseitig sorgfältigst mit entsprechend der maximalen Nut/Feder-Bewegung gelanglochten Alu-T-Profilen quer verschraubt (inkl. konstruktivem Holzschutz oben und unten durch entsprechende Abstände, Tropfkante usw.)

Die Bretter lagern seit einigen Monaten in der Garage und sind momentan ca. 15% feucht (zufällig die von Gori genannte maximale Feuchte für das Auftragen der Lasur ...).

Die Frage, die mir mangels vergleichbarer Erfahrungen jetzt keiner so richtig beantworten konnte oder wollte, wäre, ob das nun der ideale Feuchtigkeitswert zum Verschrauben ist – sprich wenn ich diesen Zustand jetzt mit der Feder zur Hälfte in der Nut (3mm Spiel in beide Richtungen, wie im Bild zu sehen mit passenden Holzstäbchen fixiert) festhalte – habe ich dann den idealen Kompromiss für das Arbeiten des Holzes, oder nehmen die Latten dank zweifacher Lasur im verregneten Winter draußen kaum mehr Feuchtigkeit auf und ziehen sich tendenziell dafür in der Sommersonne eher mehr zusammen, sodass es sinnvoller wäre, sie erst in den Keller zu räumen und vor dem Verschrauben noch ein paar Prozent trocknen zu lassen ... oder umgekehrt?

Ich bedanke mich schon mal allein für's Lesen und freue mich über jeden Gedanken zu dem Thema ...
 

SebastianThiel

ww-buche
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Mein Gefühl sagt mir, das dies in einer völligen Katastrophe enden wird.
Ich kann mir nicht vorstellen, da da irgendwas zusammen bleiben wird - habe sowas aber auch noch nicht gemacht, noch nie in Erwägung gezogen oder irgendwo draußen gesehen.
 

Dirm

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Soll es "optisch" dicht bleiben oder wasserdicht?
Bei uns sind so Bretter seit 30 Jahren an der Wetterseite angetackert. der letzte Lasuranstrich ist schon lange zu Staub zerfallen. Spalten gibt's keine zwischen den Brettern. Schlagregendicht ist es sicher nicht... aber dahinter (war mal)/ ist eine Folie.
 

IngoS

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Hallo,

sind das so 12mm dünne Profilbretterchen?

Wie tief ist denn die Nut, bzw. Wie lang ist die Feder und wie breit sind die Brettchen?

In Langlöcher brauchst du da nix zu verschrauben, weil sich jedes Brettchen unabhängig von den Anderen bewegen kann.
Bei 15% kannst du die nahezu (1mm Luft) dicht verschrauben. Sollen die Schrauben durch das Alu ins Holz geschraubt werden? Wie lang sind dann die Schrauben?

Gruß Ingo
 

Tger Wds

ww-pappel
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Exakt diese 12mm Brettchen sind das, ja ^^ „optisch dicht“ ist der einzige Anspruch, halbwegs gerade wäre nett.

Entspricht kein bisschen den anerkannten Regeln, das ist klar, aber handelt sich ja um ein rein privates Experiment bei mir zuhause und das Material ist eben schon vorhanden.

Wenn es innerhalb von 5 Jahren, also vor dem ersten Auffrischungsanstrich, schon nach „Katastrophe“ aussieht, würde ich das ganze nochmal mit der 19mm Variante (oder noch dicker) probieren.

Bei der Schraubenlänge habe ich das Maximum gewählt, das die Faustregel eines Sicherheitsabstandes vom Schraubendurchmesser zur anderen Seite des Werkstückes erlaubt. Es sind 4x12mm von denen nach einer Beilagscheibe und dem Alu-Profil dementsprechend 8mm ins Holz ragen. Nicht viel, aber wir sprechen bei vier T-Profilen verteilt über 150cm Höhe von immerhin von 12 Schrauben pro Latte (jeweils in den drei Bahnen wo die vollen 12mm zur Verfügung stehen) ...

Mit den Langlöchern dachte ich wäre das Holz so wenig wie möglich am Arbeiten gehindert ohne dass die Löcher im Holz dabei ausleiern – dieser Gedanke ist übertrieben also unnötige Arbeit? Ich hab sogar mit einem feinen Nm-Schraubendreher das Drehmoment herausgefunden, das genau zwischen „Wackelt nicht mehr“ und „ab“ liegt – 0,5 Nm – vollkommener Wahnsinn, das ist auch klar ^^

Nut und Feder sind jeweils ca. 9mm also wenn ich in die Mitte gehe so wie ich das jetzt alles ausgelegt habe, sind in beide Richtungen theoretisch ca. 4,5mm Platz (aber tatsächlich eher so 3mm im Schnitt, überall ziemlich unregelmäßig von oben nach unten).

Nur 1mm zum Quellen wären genug? Das ist der spannendste Punkt ... Man kann also tatsächlich davon ausgehen, dass das behandelte Holz draußen deutlich mehr trocknet als es Feuchtigkeit aufnimmt? Erwähnenswert wär vielleicht noch die Ausrichtung nach Westen und meine Garage an der Südseite. An den heißesten Tagen im vergangenen Sommer habe ich erst ab 15 Uhr direkte Sonneneinstrahlung auf die betreffende Stelle beobachtet ...
 

Martin45

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8mm tief verschraubt?
Wenn das Holz sich verzieht seh ich da nur Sense. Ich glaub wenn das schon sein muss, würde ich eher andersrum verschrauben, also durchs Holz ins Alu selbstschneidende Schrauben in vorgebohrte Löcher o.ä. Damit die Spitzen dann nicht rausstehen und das ganze Schei**e aussieht, eher statt L-Profile Vierkantrohr nehmen. Das wird aber gut ins Geld gehen, ich warne dich vor.

Irgendwie schreit das für mich von vorne bis hinten wahlweise nach Pfusch oder Murks.
 

odul

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Sollen die Teile senkrecht oder waagrecht an die Wand?

An meiner Hütte waren einige 12mm N+F-Bretter dran. Die waren total verwittert und hatten sich z.T. 45 Grad weit aufgebogen. War totaler Schrott. Aber auch voll in der Bewitterung.

Nur zur Vorwarnung. Kann bei dir aber anders sein.

An sich werden solche Bretter mit entsprechenden Klammern festgemacht. Aber nicht der billige Baumarktschrott. Ich hatte hier auch welche, da war in der Nut Tackerklammern in das Holz unten drunter geschossen.
 

IngoS

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Entspricht kein bisschen den anerkannten Regeln, das ist klar,

Hallo,

so isses. Wird sich werfen, krumm ziehen, Schrauben reißen aus.

Ich hab sogar mit einem feinen Nm-Schraubendreher das Drehmoment herausgefunden, das genau zwischen „Wackelt nicht mehr“ und „ab“ liegt – 0,5 Nm – vollkommener Wahnsinn, das ist auch klar ^^
Drehmoment bei Holzschrauben kannst du vergessen. Je nach Jahrringlage, Äste usw. ist das Drehmoment unterschiedlich.

Wenn du wenigstens mit längeren Schrauben durch die Brettchen in dickere hölzerne Latten schrauben würdest, hielte es besser.

Gruß

Ingo
 

Tger Wds

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Sollen die Teile senkrecht oder waagrecht an die Wand?

An meiner Hütte waren einige 12mm N+F-Bretter dran. Die waren total verwittert und hatten sich z.T. 45 Grad weit aufgebogen. War totaler Schrott. Aber auch voll in der Bewitterung.
Senkrecht aber nicht an eine Wand sondern wie gesagt als Sichtschutz zwischen Pfosten (auf der Rückseite Gebüsch, zur Wartung können die Elemente im ganzen demonitert werden)

Mit den Alu-T-Profilen quer alle ~40cm schon sehr sehr ordentlich festgehalten (aber mit 3mm Platz nach rechts und links pro Latte und überall Langlöcher denk ich eben horizontal nahezu frei beweglich sodass das Holz vielleicht weniger geneigt ist sich nach vorne/hinten zu verziehen)

Drehmoment bei Holzschrauben kannst du vergessen. Je nach Jahrringlage, Äste usw. ist das Drehmoment unterschiedlich.
Hab schon etliche Stichproben gemacht, scheint reeelativ homogen zu sein, aber ist ja auch nur ein Mittelwert um eben möglichst nicht zu fest zu ziehen naja dieser Punkt ist wohl das geringste Problem hier^^
 

Tger Wds

ww-pappel
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Bloß noch ganz kurz, bin ja echt begeistert von dem Forum muss ich sagen, richtig gute Mischung aus erwartbar harter aber auch sehr konstruktiver Kritik : - )

Zu meiner eigentlichen Frage nochmal bzgl. Holzfeuchte und Berücksichtigung der zu erwartenden späteren Entwicklung
In Langlöcher brauchst du da nix zu verschrauben, weil sich jedes Brettchen unabhängig von den Anderen bewegen kann.
Bei 15% kannst du die nahezu (1mm Luft) dicht verschrauben.

Heißt das im Umkehrschluss 3mm Luft wären zu viel und ich muss zwingend weiter rein weil sich die Latten voraussichtlich echt mehr zusammenziehen als ausdehnen über's Jahr hinweg? (Bisschen ins Haus holen und trocknen vorher ginge natürlich auch noch)

Und die Langlöcher sind in jedem Fall Quatsch oder schon zumindest ein kleiner Vorteil für möglichst viel Bewegungsfreiheit?
 
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