Nutzen von Führungsschienen-Scharnieren ("rail hinges")

Konzertheld

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Hallo zusammen,

ich habe etwas bei Youtube gesehen und nach einem "wie cool"-Effekt habe ich eigentlich vor allem Fragezeichen im Kopf. Es geht um "rail hinges", diese Dinger wo man die Führungsschiene für Kreis- oder Tauchsäge oder adaptierte Maschinen auf einer Seite der Werkbank fest anklemmt und die Schiene dann hoch- und runterklappen kann. Scheint vor allem bei Multifunktionstischen beliebt zu sein, Festool hat sowas offenbar im Programm, aber ich hab's nicht gefunden, daher leider keine Ahnung, wie die auf deutsch heißen. Zu sehen hier: https://youtu.be/za5B-XrSuH0?t=138

Also falls das jemand kennt: Wofür sind die überhaupt gut? Also, abgesehen davon, dass ich die Schiene nochklappen kann. Ich dachte erst, als stabile (und sehr teure) Auflage, wenn ich Holz schneide, das deutlich kürzer ist als meine Schiene. Aber die Dinger scheinen sich nicht automatisch in der Höhe zu verstellen, damit klingt das für mich nach Gefummel. Dann dachte ich, vielleicht spare ich damit die Zwingen, weil die Schiene irgendwie angepresst wird. Aber das scheint auch nicht der Fall zu sein, womit sich mir gleich die Frage stellt, was ich mache, wenn ich die Schiene festzwingen will. Ich schneide viel beschichtete Platten, da reicht die Reibung der Gummistreifen oft nicht (im Gegensatz zu Peter Millard im verlinkten Video, der quasi nur MDF bearbeitet).

Würde mich freuen, wenn mir jemand Erleuchtung verschaffen könnte. Ich frage mich schon... eigentlich seit immer, wie man das Problem löst, dass man die Führungsschiene auf das Werkstück legt und damit auch wegnehmen muss, um das Werkstück zu verschieben oder zu wechseln, und hatte die Hoffnung, so ein Ding könnte helfen, aber es sieht mir nicht so aus.

Schönen Abend,
Christian
 

Konzertheld

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Danke für eure Antworten.


Uff, ja, an sowas aufwändiges hatte ich gar nicht gedacht, aber das ist natürlich ne Anwendung, die ich hier mit meinen simplen Holzklötzen nicht so hinbekomme. Aber bis ich das aufgebaut habe, bin ich beim Nachbarn mit Tischkreissäge, und bei dem Preis kann ich dem auch jedes Mal nen Kasten ausgeben.

Da gehts meiner Ansicht nach darum maßhaltige 90° Schnitte zu machen.

Also quasi die High-End-Variante von zwei Stück Holz als Anschlag. Hmhm. Am MFT mit Schienen und dem Lochraster sicher in gewissem Maße nützlich.
 

Konzertheld

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schau mal hier: Guido hat das so gebaut. https://www.youtube.com/watch?v=Cepg2DAkKQE&t=136s

und hier siehst Du bei etwa 3.20 das entsprechende Bauteil https://www.youtube.com/watch?v=Kb7j6QGZoF0

Danke für die Links! Das hat mich an dieses Video erinnert, aus dem ich die Anschläge, die auch als Schienenhalter fungieren, mal nachbauen wollte: https://youtu.be/U_5GIaAisTQ?t=2218

Das hat mich dann wiederum auch auf eine ganz simple Idee gebracht, wie ich mein Problem hier lösen könnte - ich schneide meistens Platten, die deutlich weniger tief sind als meine Werkbank, damit hindert mich nichts daran, die Schiene hinten von oben zu klemmen und nur von vorne von unten. Damit spare ich mir das um-den-Tisch-Gerenne.

Und bei Guidos Video ist mir dann auch klar geworden, was die Antwort auf meine Hauptfrage ist, wozu diese "rail hinges" gut sind: Mit so einer Halterung hindere ich meine Führungsschiene ohne Zwingen daran, zu verrutschen. Dann kann ich das Werkstück festzwingen und habe sichergestellt, dass mein Schnitt exakt wird, und weil die Schiene nicht gezwingt wird, kann ich sie hochklappen.
 
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