Oberflächenfinish Osmo Hartwachsöl ungleichmäßig

Chris_H

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Hallo, ich habe ein Problem mit meinem Couchtisch und bräuchte euren Rat.

Es handelt sich um eine Scheibe Walnuss, diverse Löcher wurden mit Gießharz gefüllt.
Die Oberseite wurde geschliffen bis 400 und bis jetzt mit 4 Schichten Osmo Hartwachsöl seidenmatt (3032) dünn eingestrichen.

Der Vorgang war immer so:

- Öl mit einem Lappen großzügig aufstreichen (aber weniger wie z.B. Klarlack)
- regelmäßig verteilen, bis das Öl anfängt zäh zu werden
- anschließend mit einem sauberen Lappen per Hand so lange drüberwischen (polieren), bis keine Streifen und Spuren mehr zu sehen sind

nach der 2. Schicht habe ich (nach 5 Tagen Trocknungszeit) die Oberfläche mit einem Scotchbrite ultrafine abgezogen.

Nach den 4 Schichten Osmo sind allerdings immer noch deutliche Unterschiede im Holz zu sehen. Es gibt scheinbar viele offenporige Stellen, die natürlich deutlich matter erscheinen. Wie bekomme ich die an besten zu? Ausserdem ist mir insgesamt die Oberfläche etwas zu matt. Ich denke das liegt an den Poren. Die Epoxid-Teile sehen besser aus.
Ich hätte jetzt vor noch 2-3 Schichten aufzutragen und danach zu polieren, reicht das?


Auf einem Foto ist die Sache mittlerweile schwer einzufangen. nach 2 Schichten Osmo sahs schlimmer aus.

nach 2 Schichten:
DSC_0153[1].JPG

Nach 4 Schichten (noch nass):
DSC_0179[1].JPG
 

Christian81

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Hallo Chris_H, zunächst einmal willkommen im Forum.
Ich würde sagen das du viel zu fein geschliffen hast. Bei Massivholz reicht maximal 180er Körnung. Ich höre bei 120er meistens auf. Dann das Öl laut Beschreibung auftragen. 4 Aufträge sind viel zu viel und das in der Kombi mit dem 400er Schleifpapier. Das Holz kann doch gar nichts mehr aufnehmen wenn du es so glatt schleifst. Welches Osmo Hartwachsöl hast du genommen? Würde jetzt mal auf Seidenmatt tippen. Das Öl ist super, benutze ich seid 20 Jahren. Lass es noch was durchtrocknen und schleif dann noch mal an, eine Schicht drüber und gut.
Es wird wieder 20 verschiedene Meinungen geben, das hier ist meine und kommt aus der Praxis.
 

Holzsinn

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Die Unregelmäßigkeit liegt vermutlich an der unterschiedlichen Saugfähigkeit der verschiedenen Hirnholzbereiche. Die einzelnen Fasern kann man sich wie angeschnittene Röhren vorstellen, die recht unterschiedliche Durchmesser haben können. Da sind manche dann schneller "gefüllt" als andere und glänzen dann entsprechend.
Ich würde in deinem Fall die letzte Schicht mit einer feinen Schaumstoffwalze auftragen und nicht nachreiben oder polieren, wie du es nennst.
Das kann, muss man aber bei Hartwachsöl sowieso nicht machen, weil diese Oberflächenbehandlung ja schichtbildend sein soll.
Ich persönliche arbeite auch gerne mit den Hartwachsölen von Osmo, da die im Vergleich zu den HWÖlen anderer Firmen eher eine wirklich gleichmäßige Schicht bilden.

Melanie
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Chris_H

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Bleibt das dann nicht klebrig, wenn ich nicht abreibe? Wie bekomme ich dann ein gleichmäßiges Finish hin? Dachte, dass - da die komplette Fläche Hirnholz ist - ein recht feiner Schliff nicht schaden kann. Hätte gedacht, dass nach diesen 4 Schichten eine gewisse Schichtbildung eintritt und die Poren größtenteils geschlossen wären.

Habe übrigens beim letzten Auftrag von Gießharz die komplette Oberfläche damit geflutet. Es gab ein einige weiche Stellen die einiges an Harz aufgesogen haben, die wollte ich damit versiegeln. Das Problem sind nun wohl eher die harten Stellen, die nicht so viel Harz aufgenommen haben und ich anscheinend durch die Harzschicht geschliffen habe. Somit bleiben dort die offenen Poren.
 

Chris_H

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Zum Thema Feinschliff: Hätte schon gern eine möglicht glatte Oberfläche. 120 oder 180 hätten hier niemals ausgereicht, besonders bei den Harzflächen. Mir wär schon eine ziemlich glänzende Fläche ganz recht (nicht hochglanz!).
 
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