Oberfräse ELU MOF 96 - richten oder sein lassen?

samotet

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Hallo liebe Holz-Begeisterten,

ich habe eine ELU-Oberfräse MOF 96 geschenkt bekommen. Diese läuft (motorseitig) und ist an sich funktional OK.
Allerdings hat das Gerät an einigen Stellen Rost angesetzt, z.B. an den Führungssäulen.
Der ehemals in der Oberfräse befindliche Fräser war rostbedingt festgefressen, konnte ihn nur mit WD40 und Krafteinsatz rausbekommen.
Die Spanhülse ist aktuell noch fest, muss schauen ob ich sie rauskriege.

Um die Fräse wieder richtig nutzen zu können, müsste ich folgende Ersatzteile kaufen:
- neue Gleitplatte
- neue Spanhülse 8mm
- Kopierhülse 17mm
- Absaugungsanschluss
- ein paar Kleinteile.
Alles in allem schätze ich es auf runde 60 - 80€ für Ersatzeile.

Was mich irritiert ist, das die Grundplatte der Fräse unten nicht ganz plan ist.
ich hab ein wenig Bedenken dass die Gleitplatte somit nicht 100% im rechten Winkel sitzt.

Einerseits finde ich die alten Maschinen toll, die nach Jahrzehnten immer noch laufen und einfach funktionieren
Es wäre für mich daher eine Freude, wenn ich das gute Stück mit hoher Präzision wieder zum laufen bringen könnte.

Andererseits befürchte ich, Geld und Zeit reinzustecken und am Ende läuft sie dann doch nicht richtig sauber.

Was meint Ihr denn dazu? Würde mich über Eure Tipps un Meinungen hierzu freuen.
Vielen Dank vorab.
 

Komihaxu

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Das wäre mir dann doch zu viel, auch wenn ich immer dafür bin, einen Reparaturversuch zu machen.
Die Nachfolgerin ist die DeWalt DW 615 ...
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Bau die elu doch fest in einen Tisch ein und Kauf dir noch eine andere.

Eins sollte aber klar sein, für 60-80,- euro bekommst du keine annähernd vergleichbare, sondern so n Einhell Böller.

Lg
 

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Morgen
Ich mag auch alte Werkzeuge und Maschinen und bin auch deren Retter :emoji_wink:
Eine elu fräse ohne jegliches Zubehör hab ich auch.
Ein Teil in dem Zustand ist für mich nur noch Ersatzteilträger.
Eventuell eine Sohle aus pertinax nachbauen und versuchen die spannzange zu retten.
Dann die als kanntenfräse nutzen und sich noch nach was anderem umschauen
 

Johannes

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Hallo,
ich weiß nicht wie es heute ist. Meine Mof96 habe ich in den 90gern bei Black&Dekker zur Reparatur abgegeben zum Festpreis von 170DM.
Als ich die Maschine abgeholt habe, war das mittlere Gehäuseteil noch original, der Rest war neu, inkl. der verbesserten Grundplatte.

Es grüßt Johannes
 

samotet

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Vielen Dank Euch für die vielen Antworten. Ich glaub, ich probiers mit dem Rettungsversuch, zumal das Teil auch einen emotionalen Faktor (ist von meinem Dad) für mich hat. Und ich glaub ebenfalls, für um die 80€ kriegst nur Baumarktschrott.

Zudem hab ich noch eine kleine Bosch POF 600 in fast neuem Zustand, auch von meinem Dad. Ist jetzt auch nicht das Leistungs-Megateil, aber doch für einiges brauchbar und ich mag die Kleine irgendwie. Leider nur eine 12er Plastik-Kopierhülse dabei. Vielleicht wäre es auch ein Ansatz, mir hierzu eine 17er Hülse aus Alu fräsen zu lassen und die Elu in einen Tisch einbauen, so wie JannikOS meinte.
 

samotet

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Guter Tipp
Hast Du eine Idee, wie ich das in 90 Grad verschweißt bekomme (hab ne Schweißmaschine, bin aber kein Profi).
Ultrafest anklemmen und dann verschweißen? Oh, hab das abdrehen überlesen. Dazu hab ich leider kein Werkzeug.
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Mal ne dumme Frage aber wofür braucht man unbedingt verschiedene kopierhülsen. Hab auch welche aber ich hab sie nur einmal benutzt, um einen großen Kreis zu fräsen.
Anderweitige Schablonenarbeiten hab ich immer mit Bundigfräser und Anlaufring erledigt, spart auch das gerechne.
Bestimmt übersehe ich bloß was...
 

FredT

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Abdrehen macht dir jede Mechanikwerkstatt kurz nach/vor der Frühstückspause... Und Einschweißen zweckmäßigerweise im 3- oder 4-Backenfutter.
Da reicht aus, wenn du das Rohr rückseitig (außen, also zur Maschine hin) 4x auf Umfang anpunktest. Den Bund kann man nach dem Abdrehen schön flach machen, maschinell oder händisch.

Kopierring wozu? Handbuch Oberfräse , S. 78ff... Zinkenverbindungen, Einlegearbeiten, alles mit Schablonen ...
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Abdrehen macht dir jede Mechanikwerkstatt kurz nach/vor der Frühstückspause... Und Einschweißen zweckmäßigerweise im 3- oder 4-Backenfutter.
Da reicht aus, wenn du das Rohr rückseitig (außen, also zur Maschine hin) 4x auf Umfang anpunktest. Den Bund kann man nach dem Abdrehen schön flach machen, maschinell oder händisch.

Kopierring wozu? Handbuch Oberfräse , S. 78ff... Zinkenverbindungen, Einlegearbeiten, alles mit Schablonen ...
Och nö, n Buch wollte ich jetzt nicht extra kaufen.
 

Dikado

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Zudem hab ich noch eine kleine Bosch POF 600 in fast neuem Zustand, auch von meinem Dad. Ist jetzt auch nicht das Leistungs-Megateil, aber doch für einiges brauchbar und ich mag die Kleine irgendwie. Leider nur eine 12er Plastik-Kopierhülse dabei. Vielleicht wäre es auch ein Ansatz, mir hierzu eine 17er Hülse aus Alu fräsen zu lassen
Die POF 600 hab ich auch und weil ich dafür keine Kopierhülsen bekommen habe, hab ich sie mir selber gedruckt.
Deutlich billiger als aus Alu fräsen zu lassen und in jeder Größe problemlos machbar.
Die Stl Dateien für einen 3D Drucker kannst du gerne habe, ich kann sie dir auch auf das gewünschte Maß zeichnen.
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samotet

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Abdrehen macht dir jede Mechanikwerkstatt kurz nach/vor der Frühstückspause... Und Einschweißen zweckmäßigerweise im 3- oder 4-Backenfutter.
Da reicht aus, wenn du das Rohr rückseitig (außen, also zur Maschine hin) 4x auf Umfang anpunktest. Den Bund kann man nach dem Abdrehen schön flach machen, maschinell oder händisch.

Kopierring wozu? Handbuch Oberfräse , S. 78ff... Zinkenverbindungen, Einlegearbeiten, alles mit Schablonen ...

Vielen Dank, FredT, ist auf jeden Fall ein super Tipp.
 

samotet

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Mal ne dumme Frage aber wofür braucht man unbedingt verschiedene kopierhülsen. Hab auch welche aber ich hab sie nur einmal benutzt, um einen großen Kreis zu fräsen.
Anderweitige Schablonenarbeiten hab ich immer mit Bundigfräser und Anlaufring erledigt, spart auch das gerechne.
Bestimmt übersehe ich bloß was...

Möchte mir den HolzWerken-Multidübler bauen, der ist auf 17er Hülse ausgelegt.
ich denke zudem mit 17er ist man recht flexibel. Klar geht auch viel mit Bündigfräser, aber mit Kopierhülse gibt es viele Vorrichtungen, die vor allem wiederholgenaue Fräsungen ermöglichen.
 

samotet

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Die POF 600 hab ich auch und weil ich dafür keine Kopierhülsen bekommen habe, hab ich sie mir selber gedruckt.
Deutlich billiger als aus Alu fräsen zu lassen und in jeder Größe problemlos machbar.
Die Stl Dateien für einen 3D Drucker kannst du gerne habe, ich kann sie dir auch auf das gewünschte Maß zeichnen.

Sehr cool, Dikado! Saubere Arbeit. Daran wäre ich sehr interessiert und Dir auch dankbar.

Hatte ich mir auch überlegt und auch schon mit Fusion 360 beschäftigt (hatte mir einen Fräsadapter für Lamello-Fräsen mit der Oberfräse gezeichnet und gebaut). Hab aber leider keinen 3D-Drucker und weiß auch nicht, wo ich das drucken lassen könnte (bzw. halt die kleine Menge). Wie machst Du das denn? Eigener Drucker? Oder Druckservice?
 

Dikado

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Saubere Arbeit. Daran wäre ich sehr interessiert und Dir auch dankbar.
Danke, aber nur die rechte und die linke Kopierhülse. Die schwarze war das Original und die untere hab ich irgendwo im Netz gefunden.
Wie machst Du das denn? Eigener Drucker? Oder Druckservice?
Ich hab einen eigenen Drucker. Frag doch mal im Freundeskreis, irgendwo kennt doch jemand jemanden der einen Drucker hat.
 

samotet

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Sehr interessant, Dikado. Echt sehr interessant...
Schafft der Drucker wirklich eine Genauigkeit von 1/10 mm?
Das würde mir in Bezug auf meine 600er Fräse (Kopierhülsen) und weitere Vorrichtungen für Fräser und Säge (z.B. Anschlag für T-Nutprofile) einiges an Möglichkeiten erlauben.
 

samotet

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Super, Didako, das ist es echt wert sich mehr mit dem Thema 3D Druck zu beschäftigen. Bin überrascht, dass man da schon so günstig einsteigen kann.

Auch an alle anderen nochmals vielen Dank an alle für die guten Ratschläge. Werde jetzt auf jeden Fall erst Mal die MOF 96 wieder richten, zumindest mal soweit dass ich sie im Tischeinsatz nutzen kann.
 
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