Offene Holzterrasse: Hauptträger - Traglattung - Gefälle und Kerven (Sparrenauflager)

Toru

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Hallo zusammen,

ich bin dabei, eine offene Holzterrasse zu planen (heimische Lärche). Hierfür möchte ich gerne eine Kreuzlattung/Konterlattung als Unterkonstruktion realisieren. Dabei sollen die Hauptträger parallel zum Haus verlaufen. Voraussichtlich werden die Hauptträger relativ stark sein (9x13 cm), damit ich die Tragfundamente weiter auseinander setzen kann und nicht alle 100 cm eine Auflage benötige. Auf die Hauptträger kommt dann die Traglattung rechtwinklig zum Haus mit einem Gefälle von ca. 1 - 2% und darauf dann die Dielen in 3,5 cm Stärke - wieder parallel zum Haus.

Nun meine Frage: Die Traglattung liegt ja auf den Hauptträgern im 90°-Winkel auf und zwar im Gefälle von 1 - 2%. Damit ergibt sich das Problem, dass sie nicht vollständig auf den Hauptträgern aufliegen. Hier bleibt ein kleiner dreieckiger Spalt. Dies ist wohl das klassische Problem eines Sparrenauflagers. Nach allen Regeln der Kunst müsste ich hier wohl Kerven auf dem Hauptträger herstellen, sodass die Traglattung sauber aufliegt (vgl. hierzu auch die Bilder in https://www.woodworker.de/forum/threads/wie-sparrenauflagerung-umsetzen.70168/). Gäbe es hier (einfachere) Alternativen? Könnte man hier etwas zum Ausgleichen unterlegen (Keile)? Oder mit etwas ausfüllen, sodass der (dreieckige) Spalt verschwindet und die Kraftübertragung gut ist? Es handelt sich ja bei den 1 - 2% Gefälle wohl nur um einen sehr kleinen Spalt.

Danke und viele Grüße
Toru
 
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Hallo @Toru,
nach meiner überschläglichen Rechnung wäre der Spalt je nach Breite der Traglatte nur etwa 0,5...1,0 mm "dick". Den Spalt würde ich einfach ignorieren, zumal man solche Miniatur-Kerven wohl kaum in dieser Genauigkeit hinbekommen würde. Außerdem wird das Ausgangsmaterial, also die Einzelteile der Unterkonstruktion, kaum eine entsprechende Genauigkeit aufweisen. Da sind die Toleranzen viel größer als dein Spalt.
Gruß
 
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werde es entsprechend ohne Kerven realisieren
Hallo,
oder besser noch ein, zwei Tage abwarten, ob Fachleute wider Erwarten ein Veto einlegen.
Ich bin ja auch nur Hobbyheimer, der heute Abend seinen Terrassen-Neubau abschließen wird :emoji_sunglasses:.
Gruß
 

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Toru

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Hallo Peter,
unterdessen bin ich dabei, die Terrasse laienhaft zu modellieren. Hierbei hat sich herausgestellt, dass der Spalt tatsächlich minimal ist (siehe Abbildungen). Vielen Dank nochmal für deine Antworten.
Viele Grüße
Toru

terrasse1.png terrasse2.png
 

dascello

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Jetzt kommt von mir das, was leider immer kommt: Die Infragestellung dessen, was du als Gegeben vorgestellt hast.
Für die Wasserabfuhr wäre es besser, wenn die Dielen vom Haus weg liefen. Also alles um neunzig Grad andersrum. Dann würde das Wasser die Rillen entlang ablaufen.
Machbar?
 

Toru

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Stimmt, hinsichtlich des konstruktiven Holzschutzes wäre dies ggf. sinnvoller. Dann hätte ich auch das Problem mit dem Spalt nicht, da die Hauptträger um 90° verdreht werden und sodann im Gefälle liegen würden. Allerdings wird die Terrasse um das Haus über Eck herumlaufen, sodass ich im Winkel die Dielen einfach auf Gehrung sägen kann. Darüber hinaus kommen in die (bodentiefen) Fensterleibungen Entwässerungsroste, die als Auflager die 90° zum Haus eingebaute Traglattung nutzen. Damit sollte in Summe die Verlegung in Längsrichtung (entlang des Hauses) ansprechender aussehen. Sollten die Dielen nicht zu stark schüsseln, gehe ich davon aus, dass so das Wasser auch gut ablaufen kann, denn zwischen den Dielen befindet sich ja ein 7mm-Spalt. Dass die Traglattung dann ggf. nässer wird, als wenn die Dielen 90° zum Haus liegen würden, nehme ich dabei in Kauf. Ggf. bringe ich hier noch eine Abdeckung auf. Hier ist mir die Optik wichtiger. Vgl. hierzu das erst Bild im Dokument https://www.aco-hochbau.de/fileadmi...sadenentwaesserung.pdf?fileVersion=1618820209.

Eine Alternative, um den Spalt zu vermeiden, wäre wohl, die Hautträger um 90° zu verdrehen, somit im Gefälle zu verlegen und eine doppelte Kreuzlattung herzustellen. Aber das möchte ich mir nicht antun, zumal dann der Platz nach oben hin knapp wird.

Im Übrigen werden es Dielen ohne Rillen, d.h. glatte.
 
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Friederich

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Im Übrigen werden es Dielen ohne Rillen, d.h. glatte.
Sicherlich besser. Die solltest du aber besser in Querrichtung entwässern. Also so wie ursprunglich geplant: Hauptträger horizontal, längs zum Haus, Traglattung rechtwinkelig dazu, und die Dielen liegen dann wieder parallel zum Haus. Gefälle vom Haus weg, so dass Wasser dann auf dem kürzesten Weg, also quer, von den Dielen abfließt.
 
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MarioM

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Hallo,

weiß nicht ob’s dir hilft. Stelle einfach mal ein paar Bilder ein.

habe meine Terrasse vor knapp 10 Jahren gebaut.
Eiche 23mm als Belag.
Lärche Unterkonstruktion 80x120mm. Hochkant (oben angeschrägt
Eckterasse mit Absatz.
0% Gefälle.

Punktfundamente sind Pflastersteine betoniert auf 15 cm Schotterbett. Also nichts aufwendiges.
Auf den Pflastersteinen sind die Verstellbaren Terassenlager aufgeschraubt.
Abstand der Fundamente auf der langen Seite 1m
Unterkonstruktion dann alle 70cm
Maße 4,20m x 9m

PS: Manchmal nicht zu viel nachdenken. Einfach machen.
Hält zumindest bei mir seit 10 Jahren.

(Dieses Jahr wurde geschruppt und neu geölt
Letztes Bild ist mit Photoshop bei der Hausfarbe. Sind grad am gucken, weil uns das Gelb nicht mehr gefällt)

Grüße Mario
 

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Toru

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Sicherlich besser. Die solltest du aber besser in Querrichtung entwässern. Also so wie ursprunglich geplant: Hauptträger horizontal, längs zum Haus, Traglattung rechtwinkelig dazu, und die Dielen liegen dann wieder parallel zum Haus. Gefälle vom Haus weg, so dass Wasser dann auf dem kürzesten Weg, also quer, von den Dielen abfließt.
Ja, danke. So hatte ich mir das auch vorgestellt. Sollte so tragfähig sein. Wie gesagt, hier ist mir die Optik und das unkomplizierte Anbringen der Entwässerungsrinnen in den Fensterleibungen dann doch wichtiger, als der (lehrbuchmäßige) konstruktive Holzschutz der Traglattung, die bei dieser Anordnung wohl stärker nässebelastet sein dürfte.
 

Toru

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@MarioM, vielen Dank für die Infos und Bilder. Da bin ich ja zuversichtlich. Du hast Recht, nicht zu lange warten und dann einfach mal machen. Man muss eben auch Erfahrung sammeln und entsprechend mehr oder weniger Lehrgeld bezahlen. "Aus dem Katalog" kann jeder... Auch mal etwas aus den eigenen Ideen starten, was so nicht im Lehrbuch steht. Und ganz so abwegig sind meine Gedanken dann ja offenbar nicht. :emoji_slight_smile:
 

MarioM

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… und die Dielen liegen dann wieder parallel zum Haus. Gefälle vom Haus weg, so dass Wasser dann auf dem kürzesten Weg, also quer, von den Dielen abfließt.

Nur nochmal ein Gedankengang zur Verlegung:

Ich bin kein Holztechniker,sondern nur Hobbywerker…
Wenn man die Dielen wegen der Entwässerung parallel zum Haus legt, was macht man dann, wenn sich die Dielen schüsseln? Früher oder später kommt das. Es sei denn, ich schraube die alle 25cm fest. Und/oder ich habe nur Dielen im Riftschnitt.

Wenn man denn ein Gefälle benötigt und die Dielen vom Haus weg laufen, ist zwar der Weg für das Wasser länger, Aber es ist egal ob sich die Dielen schüsseln.

Oder denke ich falsch?
 

Toru

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Wenn man denn ein Gefälle benötigt und die Dielen vom Haus weg laufen, ist zwar der Weg für das Wasser länger, Aber es ist egal ob sich die Dielen schüsseln.

Oder denke ich falsch?
Und sollten sich die Dielen stattdessen nach oben wölben, hat man das gleiche Ergebnis, da das Wasser dann nicht mehr auf der Diele längs bis zum Ende laufen wird, sondern auch direkt quer von der Diele.
 

MarioM

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Wenn die Jahresringe des Holzes nach unten zeigen, dann ist der Kern ebenfalls unten.

Also sollte man nicht die Kernseite nach außen legen so wie dascello gesagt hat.
Dann schüsseln die Dielen.

Also so wie im Anhang die Kernseite nach unten legen, dann wölben sich die Dielen eher, aber die „weiche“ Seite liegt dann außen.
 

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dascello

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Sorry, Mario, das ist leider falsch.
Ich stell' mir imm eine längs aufgeschnittene Stange Lauch vor.
Die Blätter (sprich Jahresringe) wollen sich strecken.
Deshalb wölbt sich das vom Kern weg, genau wie ich das gepostet habe:
Kern muss nach oben!
 

MarioM

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Ja, absoluter Denkfehler. Steh voll am Schlauch.
(Ich sollte erst lesen dann schreiben:emoji_pensive:)

Also genau andersrum wie auf meinem Bild gerade.
Zur Veranschaulichung der Wölbung nochmal hier.
 

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Toru

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...und am Ende bin ich nun doch recht zufrieden mit dem Ergebnis - zumal ich mit Terrassenbau sonst nichts am Hut habe. :emoji_slight_smile:

Das Ganze auf Gehrung übers Eck zu machen, habe ich mir nicht zugetraut. Leider ist der Wechsel nicht genau auf Höhe der Hausecke, weil der rechte Teil der Terrasse bereits ein Jahr zuvor fertiggestellt wurde und ursprünglich anders geplant war. Aber das ist nun auch schon egal - unterdessen ist eh alles einheitlich grau... :emoji_slight_smile: Alles Natur - nichts geölt etc.

Gefälle auf der linken Seite: Ziemlich exakt 2%. Im rechten Teil ca. 1%.

Im Übrigen habe ich keine Kerven für die Traglattung hergestellt. Das Material war so krumm und schief - das hätte überhaupt nichts gebracht. :emoji_wink:

Die Dielen wurden im Regelfall mit Kern nach oben aufgeschraubt. Manchmal ging das nicht, da diese Seite grobe Schönheitsfehler hatte.

terrasse.jpg
 
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