OSB doppelt verlegen?

[artibi]

Hallo zusammen,

folgende Situation:

In der Scheune bin ich dabei, den Boden "neu aufzubauen". Bisher waren da alte Dielen auf Balken verbaut. Der Balkenabstand ist ca. 70cm.

Ich hab jetzt eine Tragkonstruktion aus KVH 4x6 eingezogen, Abstand 35cm. Darauf ist aktuell eine Lage OSB 18mm, Stöße verleimt und auf KVH verschraubt. Jetzt überlege ich, ob ich aus "Stabilitätsgründen" da noch eine Lage OSB oben drauf packen soll.
Der Raum wird Werkstatt werden.

Macht es Sinn, da nochmal 12 oder 18mm drauf zu packen?
Falls ja: Ich würde vollflächig verleimen und dann - in die Tragkonstruktion durchschrauben, oder reichen einfache Stiftnägle (mit Druckluftnagler)?

Danke, Gruß Sebastian

 

[IngoS]

Hallo.

bei 70cm Balkenabstand sind 18mm OSB viel zu dünn, wenn da Punktlasten draufkommen. wahrscheinlich liegen die Stirnstöße zum Teil auch noch zwischen den Balken.

Gruß

Ingo

 

[artibi]

Die OSB liegen nicht auf den Balken auf sondern auf einer Tragkonstruktion.
Aufbau von unten nach oben:
Balken 12x16, Abstand ~70cm
KVH 4x6, Abstand 35cm
OSB 18mm, stöße Verleimt

 

[happyc]

Wenn ich es richtig verstanden habe, sind auf den Balken KVH-Hölzchen 40x60 mit 35 cm Abstand verschraubt, und da liegt das OSB auf. (Edit: Sebastian hat dies bestätigt, während ich dies tippte). Die 35 cm Abstand sind schonmal nicht schlecht, aber die Unterkonstruktion aus 40x60 erscheint mir recht dürftig. Das schon von Ingo angesprochene Stichwort Punktlast…
Was soll denn in der Werkstatt passieren? Steht da nachher ne Hobelbank und eine mobile Tischkreissäge, oder kommt da ein 40er ADH und ne stationäre Tischfräse zum Einsatz? Je nach Anforderung ist sowohl die Unterkonstruktion als auch die Beplankung unterdimensioniert.

Nachtrag: wie groß ist denn die Spannweite der 12x16-Balken?
Wenn du die Unterkonstruktion gemacht hast, wirst du da nicht mehr so gerne rangehen & ändern. Und dann kommt doch ne größere Säge, und doch eine Handvoll Eiche-Bohlen zum Trocknen, und ein kleines Plattenlager, und… Und schnell kann die Tragfähigkeit der Konstruktion erschöpft sein….

 

[artibi]

Hi,

in der Werkstatt kommt nix schweres hin - Werkbank, TK 1688 TKS, eine BAS 3xx für den Moment. Die Balken sind bei der Spannweite auch eher dünn. Wenn ich dort mal schwerere Maschinen benötige muss ich eh die Balken verstärken oder weitere Balken einziehen.

 

[happyc]

Ich weiß nicht, ob man in 5, in 10 Jahren, wenn man die Werkstatt etwas professioneller ausstatten will, sich noch dran erinnert, dass man die UK verstärken muss. Oder daran erinnern will.. Und je mehr du jetzt draufpackst (doppelte Beplankung), desto weniger erscheint es u.U. notwendig, das zu verstärken. Einfach mal so als Gedanken in den Raum gestellt….
Natürlich muss nicht jeder Hobbyist ne Zwischenebene konstruieren, die für Profimaschinen ausreichend dimensioniert ist. Es gibt online-Tools, bei denen du zulässige Flächen- und Punktlasten berechnen kannst. Für das durch, drucke es aus, laminier das, und tacker dir das an den Balken am Aufgang, so dass du das 8m Blick hast

 

[artibi]

Das ist ne alte Scheune. Die Aufbauhöhe ist begrenzt, daher sind die 4x6 KVH das maximal Mögliche. Ich werd auf jeden Fall noch ne lage OSB drauf packen, evtl. auch 18mm - das geht dann grade noch so aus. Von unten komme ich da immer problemlos dran.

 

[SchweißerSchnitzer]

Von unten komme ich da immer problemlos dran.

Das ist aber eine sehr praktische Scheune, wo man immer von unten an den Boden dran kommt (von unten nachträglich Balken einziehen stell ich mir aber bissle knifflig vor)

 

[artibi]

Durch die Scheune läuft ein Unterzug, darauf liegen dann die Balken, welche rechts und links auf den Mittelbalken aufliegen. D.h. ja, ich kann da jederzeit Balken einschieben. An die Auflager komme ich von oben rann und kann die Balken dann fixieren.

 

[fahe]

...einen 70er Balkenabstand finde ich jetzt nicht so ungewöhnlich. 18er OSB schon eher... In meinem Hinterkopf habe ich verankert: Tragender Fußboden... mindestens 22mm, in der Regel würde ich aber 25er OSB verwenden.

Bis jetzt hast Du aber noch nicht einmal verraten, ob OSB/3 oder OSB/4.
OSB/4 ist um einiges biegesteifer. Wenn ich mich recht erinnere fast ein Drittel Unterschied.

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PS: Nachgeschaut. Die Kronospan-Tabelle sagt für Wohnzwecke/allg. Belastung: 8,25 kN/m² bei OSB/4 und 83,3 cm Rasterabstand, Platte selbstverständlich quer zur Auflage und Schmalseiten stets auf der Auflage gestoßen. Eigengewicht ist mitzurechnen bei der Flächenlast. Und: Ich bin mitnichten ein Statikerersatz... Da hätte ich auf die Bastelei mit den Leisten lieber verzichtet.

PPS: Nachgeschaut. Tatsächlich... OSB/3 vs. OSB/4... rund ein Drittel

 

[artibi]

OSB/3

Hintergrund für die 18mm ist, dass ich mir zwei Palletten gekauft hab, weil ich an anderer Stelle 18mm brauch. D.h. aufdoppeln, 2x 18mm. Ich nehm an, die müssen vollflächig verleimt werden, damit es (statisch) Sinn ergibt?

 

[fahe]

Ich nehm an, die müssen vollflächig verleimt werden, damit es (statisch) Sinn ergibt?

...da fehlt mir Erfahrung gleichermaßen wie Wissen. Sicher kann @keks010982 Daniel dazu etwas sagen.

 

[Frank73]

Kenne ich auch nur geschraubt, muss nix heißen.
Auf alle Fälle 90° gedreht zur ersten Lage, und keine Stöße übereinander. Versatz mindestens 20 cm, da kann man aber auch mal beim Hersteller nachschauen.

 

[artibi]

Die Bastelei mit KVH ging nicht anders, weil die Balken sehr unterschiedlich von der Höhe her sind - das wäre eine fiese Buckelpiste geworden

** Edit **
Hab mal bei Kronospan nachgeschaut.
Die sagen
- OSB für Böden 1x22mm oder 2x >=15mm
- Aufdopplung durch Schrauben oder Kleben

 

[Mitglied 24010 keks]

Bei einem 35er Abstand der UK würde ich gar nichts machen. Die 18mm reichen. Da kannst du eine Punktlast in der Mitte zwischen der Unterkonstruktion von ca. 200kg aufbringen.
Flächenlast geht entspannt bis 600kg/m².

Wenn dann wirklich mal die ganz dicke ADH mit 1t. Gewicht käme... Dann kann man immer noch eine Lage legen. Kostet doch Geld das Zeug.

Gruß Daniel