Panhans BSB500 - oder wie die #5530 in meine Kellerwerkstatt kam

KalterBach

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Seit längerem suchte ich nach einer Bandsäge. Ich wollte keinen Schrott, etwas bezahlbares, das auch in meine Kellerwerkstatt passt. Dank umsichtiger Planung beim Hausbau ist die Türbreite kein Problem, der „Casus knacksus“ liegt eher im Treppenhaus und der Deckenhöhe.

Irgendwann machte mich @schrauber-at-work auf eine Maschine ums Eck aufmerksam, die alle Kriterien erfüllte - ebenso schnell wie er seine neue Kantenschleifmaschine abholte, war die Bandsäge bei Kleinanzeigen anderweitig verkauft. Wie es der Zufall so will, kam irgendwie die Spedition zur Abholung nicht und jetzt steht die Maschine bei mir im Keller.

Der Transport war dank der Hilfe von @schrauber-at-work und @Dikado kein Problem. Vor dem Haus wurden dann schnell zwei Nachbarn verhaftet und so konnten wir nach einem kurzen „Ruck“ die Säge in den Keller verfrachten :emoji_muscle: und gemütlich ein Feierabend-Plausch halten. Wie alle erstaunt feststellten, passt die Säge mit zwei Millimeter Luft durch die Kellertüren.

IMG_3359.jpeg IMG_3361.jpeg

Somit kann die Säge bei Nichtgebrauch in den anderen Kellerraum gefahren werden. :emoji_sunglasses:

Die Eckdaten:
  • Panhans BSB 500 #5530
  • Baujahr 1992
  • Bandlänge 4140 Millimeter
  • 380 Volt, 3,2 A
Mit dabei waren drei grobe Sägeblätter, eines davon stumpf, sowie ein Phasenwender, den ich aber nicht brauche. :emoji_innocent:

Die Anleitung zur BSB600 hat mir @Chris949 freundlicherweise per E-Mail geschickt, „Tante Gugel“ offenbarte nach kurzer Suche noch ein paar weitere Informationen zu der Maschine.

Der Probeschnitt vor Ort war vielversprechend. Ein paar Dinge sind mir allerdings aufgefallen, die noch gemacht werden müssen.

IMG_3365.jpeg

IMG_3364.jpeg

Bandsägeblätter und Sägeblattlänge

In einer der Anleitungen ist die Sägeblattlänge mit 4080 Millimeter angegeben, auf dem Typenschild steht allerdings 4140. Das sind 60 Millimeter mehr. Ich habe probehalber mal Sägeblätter mit 4080 Millimeter bestellt. Die passen gerade so.

Meine Wahl fiel auf unterschiedliche Sägeblätter von Hema. Dabei bin ich der Empfehlung von @Guido aus dem Buch Stationärmaschinen - Bandsäge gefolgt und habe erst mal schmale Peak- und ein breites Baracuda-Blatt geordert. Die Verpackung top, die Lieferzeit normal.

Ich habe die Säge zunächst grob gereinigt und mir dann einen Überblick verschafft, was alles zu tun ist:
  • Flugrost entfernen
  • Feststellrad am Parallelanschlag festgeklebt
  • Tischeinlage erneuern (ausgeschlagen und nicht für Winkelschnitte geeignet)
  • Obere und untere Führungsrolle austauschen (Ersatzteile bestellt)
  • Bandsägeblätter bestellt
  • Bandauflagen gereinigt
  • Besen neu eingestellt
  • Brett für Absaugung geschnitten und eingebaut
  • Keilriemen nachgespannt (muss noch nicht erneuert werden)
  • Seitliche Führungen geölt
  • Tisch montieren und neu einstellen (wurde zum Transport abgebaut)
  • Halterung für Tischverlängerung (hinten) montieren
  • Sicherheitszubehör bauen
Die Lieferzeiten für Ersatzteile sind aktuell nicht so „geil“. Daher braucht es Geduld, oder besser gesagt, ich habe Zeit endlich mal meine Hobeleisen und Stechbeitel zu schärfen. :emoji_innocent:

Ich werde hier in diesem Faden weiter über die BSB500 berichten und mich freuen, wenn andere Foristen Fragen oder Tipps zu dieser Bandsäge geben können. So als kleines Sammelbecken.
 
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dieweltistrund

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Hallo Sebastian,
prima das das mit der Panhans doch noch geklappt hat. Damit wirst Du bestimmt viel Freude haben und bin mal gespannt auf die ersten Projekte damit. Ich habe letztes Jahr eine BSB600 von 1980 aus einer Schule gekauft, quasi gerade gut eingefahren, würde man beim Auto sagen :emoji_wink:
Gruss
Jörg
 

Johannes

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Hallo Sebastian,
die Rückenrollen kannst du noch nutzen. Die haben noch genug "Fleisch". Einfach abschleifen bis sie wieder glatt sind und die Lager reinigen und neu ölen.

Es grüßt Johannes
 

KalterBach

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Hallo Johannes,

die Rückenrollen kannst du noch nutzen. Die haben noch genug "Fleisch". Einfach abschleifen bis sie wieder glatt sind und die Lager reinigen und neu ölen.

Das habe ich mit @schrauber-at-work auch bereits so vereinbart. Er ist der bessere Metaller und hat mir freundlicherweise seine Hilfe bei der oberen Rolle angeboten. Die untere Rolle ist durch. Das Lager ist komplett ausgeschliffen, da wurde wohl jahrelang kein Öl benutzt.
 

schrauber-at-work

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Moin,
Einfach abschleifen bis sie wieder glatt sind und die Lager reinigen und neu ölen.
Wird abgedreht, geht einfacher und die Gefahr des "weichglühens" ist um Längen geringer.
Mit dem passenden Drehstahl kein Hexenwerk die Rolle plan zu drehen.
Das habe ich mit @schrauber-at-work auch bereits so vereinbart. Er ist der bessere Metaller und hat mir freundlicherweise seine Hilfe bei der oberen Rolle angeboten.
Danke für die Blumen. Wirf Sie einfach ins Auto und meld Dich wenn Du eh in der Gegend bist. Ist ne Sache von <5 min.

Gruß SAW
 

KalterBach

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Nachdem es in der letzten Woche ruhig war, bin ich heute ein gutes Stück weiter gekommen.

Da Lesen ja bekanntlich bildet, nahm ich mir zunächst die Zeit und las sorgfältig im Handbuch Stationärmaschinen - Bandsäge von @Guido Henn und stellte danach die untere Rolle ein und richtete anschließend den Tisch aus. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, das Schnittbild gefällt mir gut.

IMG_3463.jpeg

Vielleicht kann ein Profi das besser beurteilen.

Die Tischeinlage hatte auch schon bessere Tage gesehen, also habe ich mir gleich zwei neue Exemplare aus Buche-Resten gemacht. Die alte wird zur Sicherheit mal aufgehoben.

IMG_3462.jpeg

In der Kleinteilekiste fand ich dann noch einen alten Schiebestock und das Muster für den Handgriff. Gut zu haben, denn demnächst werden wir mal ein paar Hilfsmittel und Sicherheitsteile bauen.

Jetzt warte ich noch auf die Lieferung der unteren Rückenrolle für die Bandsägeführung und auf den Y-Verteiler, damit ich auch die untere Absaugung anschliessen kann.
 

KalterBach

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Kleines Update für heute.

Die untere Rückenrolle kam an und wurde montiert. Dazu habe ich die Führung neu eingestellt und ausgerichtet. So langsam wundert man sich schon, wie manch Werkstattmeister mit dieser Einstellung auf der Säge sägen konnte!? :emoji_thinking:

Nachdem @schrauber-at-work mir freundlicherweise ein paar Absaugteile mitbestellt hatte, habe ich heute die Absaugung montiert. Dazu einfach ein Paar Löcher in das Gestell gebohrt (9,9er Bohrer und Akkuschrauber - der 10,0er war so stumpf, damit konnte man nicht mal mehr in Styropor bohren :emoji_rage::emoji_imp::emoji_punch: ) und die Rohrschellen montiert.

IMG_3504.jpeg

IMG_3503.jpeg

Die Dame des Hauses hat es sich dann auch nicht nehmen lassen, ein paar Vögel zu sägen. :emoji_kiss:

IMG_3502.jpeg

Jetzt fehlt noch Licht und eine neue Plexiglasscheibe vor der Sägeblattabdeckung. Die ist etwas „milchig“.
 
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