Parkettboden mit transparentem PVC abdecken - Dampfsperre?

hrhr

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Hallo,

wir sind neu in ein Gewerbe eingezogen und müssen - da wir Keramik machen werden - den vorhandenen Parkettboden abdecken, jedoch so, dass die Abdeckung bei Auszug rückstandsfrei entfernt werden kann.
Wir finden den Boden an sich unheimlich schön und würden gerne auf Imitate wie Vinyl und Laminat verzichten. Nun haben wir überlegt, ob wir einfach eine Art Bodenschutzmatte in transparent verlegen - der Raum ist recht klein und schmal (<4m) und es werden recht schwere Tische und Geräte drauf lagern. Deswegen machen wir uns keine allzu grossen Sorgen darum, dass sich die Matte verschieben wird, zumal wir diese auch unter die Sockelleisten fixieren werden.
Was uns aber Bauchschmerzen bereitet ist die Feuchtigkeit... braucht es da eine Dampfsperre zwischen Laminat und Bodenschutzmatte (diese ist aus PVC)?

Danke vielmals für die Hilfe!
 

El.Zetto

ww-nussbaum
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Mahlzeit,

Ich gehe mal von einer richtig dicken Folie aus, sonst hat sie ja kaum einen schützenden Effekt.

Der Wasserdampfdiffusionswiderstand µ von PVC ist laut Wiki ca. 50.000
Sd Werte > 100 gelten als Diffusionssperrend und >1500 m gelten als Diffusionsdicht.

µ * Bauteildicke = Sd
=> 50.000 * 0,002 m = Sd 100

Ich persönlich würde es aus zwei Gründen trotzdem nicht machen
1. wegen der schweren Tische und Geräte, da sich die Folie mit der Zeit u.U. wegdrückt.
2. Wo nichts reinkommt, kann auch nichts raus. Ich kenne die Örtlichkeit nicht, aber "neu in ein Gewerbe eingezogen" klingt für mich nach Restfeuchte in Estrich oder Beton, die du ggf. einsperrst wenn die Folie auf dem Parkett dichter ist, als die darunter.
 

IngoS

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Hallo,

die Folie wird rutschig sein, bald Stolperfalten werfen und schnell verschleißen.
Macht da ein Laminat, oder Venyl drauf, dann ist Ruhe.

Gruß Ingo
 

raziausdud

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Mehr Idee und Frage an die Anderen als konkrete Antwort oder gar Ratschlag …

(Dick) lackieren und beim Auszug dann halt abschleifen ! ???

Rainer
 
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hrhr

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Hallo,

also die Folie ist 1.5mm dick, sie ist Schlagfest und Trittschalldämmend. Zudem würden wir sie eigentlich auch direkt unter die Sockelleiste klemmen, also Stolperfalten und dergleichen sollten dabei nicht wirklich entstehen können.
Unsere Angst ist vielmehr was die Feuchtigkeit angeht... das Haus ist über 120 Jahre alt und der Parkett eben auch, es wurde aber alles frisch saniert. Der Parkettboden war unter drei Schichten Teppich, Linoleum etc. vergraben und die Eigentümerin hat ihn abschleifen und versiegeln lassen. Lackieren möchten wir ihn eher ungern, auch weil er recht uneben ist, die Spalten zwischen den einzelnen Dielen sind teilweise 2-3mm breit an manchen Stellen, da kriegen wir den Lack nie wieder raus.

Vielen Dank fürs Feedback!
 

tiepel

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Was uns aber Bauchschmerzen bereitet ist die Feuchtigkeit... braucht es da eine Dampfsperre zwischen Laminat und Bodenschutzmatte (diese ist aus PVC)?
Hi,
Du meinst wahrscheinlich..."Parkett" und Bodenschutzmatte... , oder?
Warum meinst Du, dass überhaupt eine Dampfsperre notwendig ist.
Ich hatte eher Bedenken, dass sie schädlich ist, weil sie aufsteigende Feuchtigkeit absperren könnte.
In welchem Geschoss liegt das Objekt ?
Gruß Reimund
 

WinfriedM

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Die Frage ist, ob überhaupt irgendwie mit Feuchtigkeit von unten zu rechnen ist. Bei einer Zwischendecke, die noch dazu 120 Jahre alte ist, sehe ich das nicht. Wenn allerdings im Erdgeschoss irgendwie Bodenfeuchte vom Fundament hochsteigen kann, ist es kritisch.

Es gibt jede Menge Wohnungen, wo über alte Holzdielen ein PVC-Belag liegt, da gibt es in aller Regel keinerlei Probleme.

Wenn das Weich-PVC ist, da gibts gerne mal Weichmacherwanderungen. Du schreibst, der Boden wäre "versiegelt". Wenn damit Lack gemeint ist, könnten Weichmacher den kaputt machen. Ebenso bei einem schichtbildenden Hartwachsöl. Ist aber auch eher selten, dass es da zu Problemen kommt.

Nebenher: Dampfsperre wäre eher das Gegenteil, von dem was du brauchst. Du willst es ja eigentlich diffusionsoffener und nicht noch dichter. PVC-Belag ist schon recht dicht, Hart-PVC noch deutlich dichter, als Weich-PVC.

Wellig werden kann so ein Belag durchaus, auch wenn du ihn seitlich einklemmst. Der dehnt sich z.B. bei Wärme aus und wenn der nur locker aufliegt, hast du schnell einen welligen Boden.
 

flüsterholz

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Moin
Eine Alternative wäre evtl. Linoleum. Der wäre in Grenzen diffusionsoffen. Also gut bei aufsteigender Feuchtigkeit von unten. Ich frage mich gerade nur, ob bei Keramikherstellung viel mit Wasser gearbeitet wird. Also eher Feuchtigkeit von oben? Dann wäre PVC die richtige Wahl. Da bliebe dann das Problem der Weichmacher. Die verdunsten nicht, sondern werden an feste Körper in der Umgebung abgegeben. Staub, Dreck, oder eben an die Oberfläche des Bodens. Bei geölten Böden kann das schon zu Problemen führen. Bei lackierten weiß ich es nicht.
Gruß Michael
 

bjoernbg

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Ich habe seit zwei Jahren Erfahrungen mit einer mittelgroßen (1,5x2m) Bodenschutzmatte auf schönem neuen geöltem Parkett. Mein Anwendungsfall ist die Unterbringung großer Kübelpflanzen im Winter. Hatte da auch wegen Weichmachern bedenken und mich daher für das starre Polycarbonat entschieden. Bislang ohne jegliche Probleme - bei mir geht es aber nicht unter die Scheuerleisten sondern nur bis direkt daran. Dafür ist es Kellerboden, dh komplett sicher vor Feuchtigkeit von unten ist das nicht.
Ich kann keine Empfehlung geben, hier nur meine positiven Erfahrungen mit dem PC-Belag beitragen
 

hrhr

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Hallo,
vielen Dank für die vielen Infos, Kommentare und Fragen! Okay, wie ich lese wäre eine Dampfsperre nicht nötig, der richtige Begriff wäre evtl. eine Dampfbremse gewesen? Die Frage ist, braucht es nichts zwischen dem PVC und dem Parkettboden? Die Ladenfläche befindet sich im Erdgeschoss, es hat ein Kellergeschoss dadrunter. Vielleicht denke ich auch komplett falsch, aber kann denn keine Feuchtigkeit hochsteigen und dann - weil der PVC eben nichts durchlässt - Kondenswasser bilden? Der Boden hat einen Klarlack, er ist nicht geölt.

Danke für die Hilfe und eure Zeit!!
 

brubu

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Hallo
Ist der Keller alt und feucht oder neu und trocken? Ist darunter eine Holzbalkendecke oder ein Betonboden?
In alten Häusern kann es Probleme geben wenn über Kellergeschossen auf Holzböden dichte Beläge eingebaut werden. Kondenswasser gibt es nicht aber die Böden inkl. Balken können faulen.
Gruss brubu
 

WinfriedM

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Genau, Feuchtigkeit des Kellers wäre wichtig. Und wenn Weich-PVC auf lackierten Boden, könnte das kritisch sein. Wenn du dann eine Zwischenlage für den Schutz des Lackes machst, macht transparentes PVC auch keinen Sinn. Dann kannst du auch gleich Linoleum reinlegen, was sicherlich zu dem alten Gebäude gut passt. Besteht aus Kreide und Leinöl, ist also auch recht ökologisch. Was Linoleum allerdings nicht mag: Harte Gegenstände drauffallen zu lassen. Das gibt hässliche Dellen. Da reicht schon, eine Kombizange runterfallen zu lassen. Falls du solche Belastungen hast, besser z.B. Klick-Vinyl.
 

WinfriedM

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Okay, wie ich lese wäre eine Dampfsperre nicht nötig, der richtige Begriff wäre evtl. eine Dampfbremse gewesen?
Eine Dampfbremse unter einem Material, was als Dampfsperre wirkt, macht Null Sinn. Diffundierende Feuchtigkeit wird durch eine Dampfbremse etwas gebremst und von deinem PVC-Belag darüber dann stark behindert, nach oben rauszudiffundieren.

Wenn du unter einer wasserdichten Regenjacke schwitzt, bringt eine Regenjacke mit Membran darunter auch nichts. Die Feuchtigkeit kann nicht raus.
 

hrhr

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Die Hersteller der PVC Matte behaupten Sie sei speziell für Parkett & Dielen gemacht, ich frage dort nochmals nach wegen dem Lack-Problem und erkundige mich nochmals nach dem genauen Aufbau des Bodens gen Kellergeschoss.
Vielen Dank für die Hilfe!
 
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