Pavillon und Terassenbau geplant !

ninjabolek

ww-pappel
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Hallo an alle Profis!

Ich lese schon ne Weile in diesem Forum
und hab mich jetzt auch angemeldet, um mal mein Bauvorhaben
für dieses Frühjahr vorzustellen und würde mich freuen, wenn
ich von euch ein par Meinungen dazu bekommen könnte...

Also ich lasse mir von einem Zimmermann einen Pavillon mit
Walmdach als "Bausatz" herstellen, welchen ich dann selbst aufbauen möchte.
Er hat eine Fläche von 6 x 4m und neun 12er Pfosten.

Mein Plan; ich möchte mit einem Erdbohrer ca. 40 - 50cm im Durmesser große
und ca. 80cm tiefe Löcher bohren. In diese sollen dann entweder KG - oder Betonrohre, welche mit Beton gefüllt werden. Oder kann ich die "Schalung" auch weglassen? Wir haben relativ schweren Lehmboden.
In die Fundamente dann jeweils ein Loch gebohrt und ein 20er Gewindestab eingeklebt.
Die Löcher in die Pfosten macht mein Zimmermann gleich mit.
Dann Mutter und U-Scheibe auf die Spille und Pfosten drauf.
Das alles, damit ich die gesamte Konstruktion in der Höhe noch ein wenig ausgleichen kann und nicht ganz so korrekt mit den Fundamenten arbeiten muss.

So, nun zu meinem Fußboden, sprich Terassenkonstruktion.

Wir haben uns für Lärchenholz entschieden.
Die gesamte Terasse soll nicht mit dem Pavillon verbunden sein.
Ich habe mir gedacht; in Abständen von einem Meter in längs und Querrichtung ca. 25x25cm breite und 30cm tiefe Löcher zu graben. (In Querrichtung wahrscheinlich doch besser bissl enger. ca. 60cm)
Diese mit Mineralgemisch auffüllen, verdichten und darauf einen Betonstein oder Gehwegplatte als Unterbau.
Unter die Platten ein Wurzelflies, damit das Unkraut nicht durchwächst.
Dann auf die Platten 9er oder 10er Kanthölzer und auf diese dann die Dielung.

Jetzt meine Fragen:
1. zum Pavillon: lieg ich mit meinen Fundamentenplan ungefähr richtig? Also würden die ausreichen? Von meiner 1. Vorstellung: 25 oder 30cm im Durchmesser habe ich mich bereits verabschiedet.
2. zur Terasse: reichen meine Punktfundamente ohne Beton aus?
3. -//- sind die gewählten Abstände ok?
4. -//- muss eine Konterlattung zwischen Kanthölzer und Dielung?
5. Würde eine U - Konstruktion mit den Maßen 45x75mm auch reichen? Wird ja meist direkt zu den Dielen mit angeboten.
6. möchte alles mit einem Teakton streichen. Ist das ok? Denn die silberfarbene
Schimmerung, die Lärche irgendwann bekommen würde, sagt mir gar nicht zu.

So, das soll es erstmal gewesen sein.
Wäre für Meinungen oder Anregungen, bzw. Kritiken sehr dankbar.

Lg Mario
 

lakarando

ww-esche
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Meiner Meinung nach bringen die 9/10er Kanthölzer gar nichts. Die Abstände sollten trotzdem nicht weiter als 60cm sein, da Dir sonst die Dielen schwingen.
Also sparst Du nur in Längsrichtung am Abstand der Lager. Ich denke nicht, dass es das bringt.
Wo wir bei der Unterkonstruktion sind. Ich habe mal überschlagen und komme auf 50-70 Löcherchen die Du da buddeln musst. Da verfluchst Du nach der Hälfte schon Gott und die Welt, denke ich :emoji_slight_smile: . Hol Dir lieber einem Minibagger und ziehe die ganze Fläche einmal ab, komplett aufkiesen und dann die Waschbetonplatten nach belieben ausrichten. Geht sicher schneller als Löcher buddeln und für den Preis des Baggers kannste die Wurzelfolie weglassen :emoji_slight_smile:

Nur meine Laienmeinung, habe mein Holzpodest mit 4x4 Metern direkt im Kies der Dachterasse liegen und ist eben seit knapp 10 Jahren. Bei den Abständen der Unterkonstruktion habe ich mich aber an die Vorgaben des Holzhändlers gehalten.
 

hütte

ww-birnbaum
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Hallo Mario,

zur Fundamentauslegung ein paar Anmerkungen:

Nimmt man eine Schnee- und Konstruktionslast von 1,5 kN/m2 (Zone 2, Stuttgart, Hartdach) an, dann ist die Dachlast F = 1,5 * 6 * 4 = 36kN. Diese wird über 9 Pfosten in die Einzelfundamente eingeleitet. Die Einzelfundamente sind ausbetonierte KG-Rohre, Durchmesser 0,2m, Fläche A = 0,2 * 0,2 * pi /4 = 0,0314 m2. Aus diesen Angaben folgt eine vorhandene Fundament-Sohldruckspannung von Sd = 36kN/9/ 0,0314m2 = 127kN/m2.

Die zulässige Sohldruckspannung hängt von der Bodenart ab. Dein Hinweis "Wir haben relativ schweren Lehmboden" lässt vermuten, dass Ton/Schluff vorliegt, angenommene Bodenklasse TM (steif), ergibt dann eine zulässige Sohldruckspannung von 120kN/m2 bei einer Fundamenteinbindtiefe von 0,5m (1,0m hat 140kN/m2 nach DIN 1054).

Zwar wird bei 1m Einbindtiefe die zulässige Sohldruckspannung (140kN/m2) von der vorhandenen (127kN/m2) nicht überschritten, ich würde die Fundamentgrundfläche jedoch mindestens verdoppeln, was auf einen Rohrinnenduchmesser von 0,2m * Wurzel(2) = 0,28m führt, Gründe:

1. Annahme, dass die Dachlast über 9 Pfosten gleichmässig abgeleitet wird, trifft in der Praxis meist nicht zu. Auch bei symmetrischer Konstruktion können ohne weiteres das 1,5 fache der gleichmässigen Einzellast auftreten (geschätzt, statisch unbestimmte Rechnung).

2. Bindiger Boden hat die unangenehme Eigenschaft, dass er Wasser speichert/ nicht durch läßt, was bei Frost zu Fundamentverschiebungen führen kann.

Beide Effekte führen zu ungleichmäßigen Setzungen der Einzelfundamente, was zu Beschädigungen von Bauteilen führen kann.

"...Dann Mutter und U-Scheibe auf die Spille und Pfosten drauf...."

Das hört sich zwar gut an, aber die Pfosten müssen dauerhaft FEST mit den Fundamenten verbunden werden, damit beim ersten stärkeren Lüftchen dein Pavillion nicht in die Luft geht (Windlast beachten)!

-------
hütte
 

SvenY

ww-kiefer
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Aus der persönlichen Erfahrung würde ich nur noch ein Pavillion mit vollflächigem Fundament bauen. warum? Naja Löcher zu buddeln ist mühsam, eine große Fläche auszuheben, macht zwar mehr arbeit in der Summe, aber dennoch ist für mich jedenfall auf jedenfall die Arbeit "einfacher" da man sich nicht mit irgendwelchen Löchern rumplagen muss, sondern nach und nach auf seine Tiefe kommt.

Ein weiterer Vorteil: du kannst Fliesen oder auch Holz draufsetzen: es kippelt nichts, es wackelt nichts und selbst der 200kg Opa hat nicht die Probleme das der Stuhl sich wie ein Stempel ins Erdreich verabschiedet.

Da ist mir einmal die "Mehrarbeit" es wert das man danach keine Probleme, der oben beschriebenen Art, es ist zwar ein strammes Arbeitspensum, habe das aber mit 4 Leuten an einem Wochenende bequem geschafft. 1 Mann am Mischer, 2 fahren Karre, einer verteilt den Beton in der Grube.

Aber ich sage ehrlich: das ist nichts wo ein Statiker groß rumgerechnet hat; das ist Pi mal Daumen; frostsicheres Fundatment mit 2 Lagen Bewehrungsstahl und einer vernünftigen Betonmischung: das hält. :emoji_grin:
 

ninjabolek

ww-pappel
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Hallo und danke für eure Antworten.

@ hütte
Sehr interessant, was du da schreibst. Das muss ich mir aber morgen nochmal
in Ruhe durchlesen :emoji_wink:
Aber da lieg ich ja mit meinen 40-50cm, die ich angenommen habe, nicht schlecht.
Was würdest du zur Schalung sagen? Nötig oder eher nicht? Falls sich beim Bohren
herausstellt, dass er wirklich fest ist.

@ SvenY
Bei der Idee mit der Betonplatte war ich auch schonmal gelandet.
Allerdings bei meiner Grundfläche und dann ca. 15 - 20cm stark war mir
ehrlich gesagt zu aufwendig und auch zu teuer.
Dazu kommt ja trotzdem noch die Frostsichere Gründung bis min 80 tief
und das verfüllen mit Schotter bzw. split und dann noch die Betonplatte
drauf.

Ok werde morgen wieder reinschauen hier...
Wie gesagt, schonmal danke bis hier her...

Lg Mario
 

ninjabolek

ww-pappel
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Guten Morgen!

@hütte

"Nimmt man eine Schnee- und Konstruktionslast von 1,5 kN/m2 (Zone 2, Stuttgart, Hartdach) an, dann ist die Dachlast F = 1,5 * 6 * 4 = 36kN. Diese wird über 9 Pfosten in die Einzelfundamente eingeleitet. Die Einzelfundamente sind ausbetonierte KG-Rohre, Durchmesser 0,2m, Fläche A = 0,2 * 0,2 * pi /4 = 0,0314 m2. Aus diesen Angaben folgt eine vorhandene Fundament-Sohldruckspannung von Sd = 36kN/9/ 0,0314m2 = 127kN/m2."

Lieg ich da richtig, dass ich bei meinen 50cm Durchmesser auf 20KN/m2 komme?
Das wäre dann ja voll im Limit.

"Das hört sich zwar gut an, aber die Pfosten müssen dauerhaft FEST mit den Fundamenten verbunden werden, damit beim ersten stärkeren Lüftchen dein Pavillion nicht in die Luft geht (Windlast beachten)!"

Ich habe das mit meinem Zimmermann besprochen. Er meinte, er macht das fast immer so und wäre eine kostengünstige und nicht sichtbare Verbindung.
Er meinte, das Holzgestell würde sich so in sich verwinden, dass es eigentlich unmöglich ist, die ca. 2 Tonnen Pavillon abheben zu lassen. Er würde auch manchmal nach dem ausjustieren ein Loch durch den Balken und den Gewindestab bohren und mit einem Splint (Nagel) sichern.

Dann wäre es absolut sicher...

Hat jemand schon Erfahrungen gemacht mit diesen Fertigbetonsteinen, die es direkt für die Terassen UK gibt, gemacht? Ich komm jetzt nicht auf den Namen.
Die sind kreuz geschlitzt, wo man die UK reinlegen kann.

Lg Mario
 
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