Pergola mit Beschattung/Regenschutz

abakus2k

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Hallo liebe Woodworker,

ich möchte meine (noch nicht existente) Terrasse gerne überdacht oder zumindest teilüberdacht haben. Deshalb plane ich schon mal vor, sodass ich Fundamente etc. noch vor der Plattenverlegung (60 x 60 cm Granitplatten) setzen kann, weil es einfach unkomplizierter ist und die genaue Anzahl und Größe der Fundamente bereits festgelegt ist.

Die Terrasse soll mal so aussehen und hätte dann eine Grundfläche von 10,0 x 3,8 m:

34194540217f4d29d5e6f2e6ebc26ca5edc78771.png

Da der Balkon aus statischen Gründen leider keine Schneelasten einer direkt am Balkon angebrachten Überdachung tragen kann, werde ich mich für eine Selbstbau-Holzpergola mit variabler Schattierung/Regenschutz entscheiden. Das ganze Konstrukt unter dem Balkon direkt hinten an der Hauswand zu befestigen kommt für mich nicht in Frage, da ich so keine ordentliche Durchgangshöhe + Dachgefälle hinbekommen würde.

Die Pergola könnte grob skizziert so aussehen:

2023-06-07 17_54_35-Window.png

Das hätte eine Durchgangshöhe von 2,30 m und ein Gefälle (falls noch was draufkommt) von 9 % oder 5°.

Die Pergola möchte ich dann beranken und die offenen Seiten evtl. durch Bepflanzungen blickdicht machen. Zudem wäre mir eine Verschattung sehr wichtig, die dann vllt. sogar noch als kurzfristiger Regenschutz genutzt werden könnte. Verschattung/Regenschutz müsste dann so konzipiert werden, dass es zum Winter hin einfach demontierbar und im Frühjahr wieder einfach montierbar wäre.

Jetzt meine Fragen dazu :emoji_slight_smile:

Optik:
  1. Wie würdet ihr die Pergola ausgestalten? Ich möchte eine eher elegante und nicht zu traditionelle aber auch nicht zu moderne Optik erreichen. Es soll eher schlicht mediterran gemütlich werden.
  2. Habt ihr eine Idee, wie ich das mit der Verschattung und ggf. Regenschutz realisieren könnte? Ich würde das ganze gerne oberhalb der Pergola haben, sodass man unter den Sparren noch Deko, Beleuchtung etc. anbringen kann. Wäre es z. B. eine Möglichkeit, ein Segeltuch straff drüberzuspannen?
Technik:
  1. Welche Materialstärken würdet ihr für Balken, Pfetten und Sparren verwenden?
  2. Was denkt ihr, wieviele Pfosten benötigt werden? Am schönsten wäre es natürlich, möglichst wenige zu haben.
  3. Was für ein Sparrenabstand wäre sinnvoll?
  4. Welche Ausmaße sollten die Betonfundamente für die Pfosten haben?
  5. Wie könnte ich das ganze Konstrukt gegen seitliche Kräfte versteifen bzw. gäbe es schönere Alternativen als Kopfbänder (falls die ausreichen)?
  6. Welche Holzvberbindungs-Art würdet ihr anwenden, wenn es nicht zu kompliziert werden soll?
  7. Wie könnte ich die Pergola einfach am Balkon befestigen und sollte ich eher an der Stirnseite (unter der Dachrinne) oder an der Unterseite vom Balkon befestigen?
Ich bedanke mich schon mal ganz herzlich im Voraus für jegliche Hilfe und Erfahrungen dazu!

Viele Grüße
 

IngoS

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Hallo,

da bietet sich ein professionell gefertigtes Sonnensegel an. Sieht schick aus, ist im Herbst leicht ab- und im Frühjahr leicht aufgebaut. Bietet Sonnen und Regenschutz.

Gruß Ingo
 

Leibhaftiger

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Ich stand vor 4 Jahren vor einer ähnlichen Überlegung, nur ging es bei uns um freistehende Pergola. Auch hier: Beschattung sollte gegeben sein, ggfs Regenschutz. Nach viel Recherche, was man bauen könnte, haben wir uns für fertig gekaufte Teile mit Lamellendach entschieden. Sind aus Alu, gibts in allen Farben, bei Regen kann man die Lamellen zumachen.
Es sind ähnliche dieser hier: Pergola
Damit hättest Du zwar kein freitragendes Teil, aber deutlich weniger Aufwand und es funktioniert.
 

abakus2k

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Hi zusammen, erst mal danke für eure Antworten!

@IngoS

Die Idee hatte ich auch schon, soweit ich mich informiert habe, sollten die Sonnensegel bei starkem Wind/Sturm allerdings auch abgenommen werden. Wenn ich diese Wetterlagen für dieses Jahr mal zusammenzähle, muss ich das Sonnensegel wahrscheinlich einmal pro Monat in Sicherheit bringen :-/
Zudem kann ich es nicht bewachsen lassen und ich stelle es mir daher etwas nackig vor.
Was ich mir auch noch nicht vorstellen kann, wäre die Befestigung auf der offenen Seite. Mein Garten ist an der Stelle leider sehr schmal, sodass das Gestänge im Weg sein könnte.

Ich habe allerdings keine Erfahrungen mit so Sonnensegeln und war auch noch nie drunter gesessen, vielleicht ist es ja gar nicht so.

@Leibhaftiger

Auch an sowas habe ich schon gedacht, beim Bauhaus gäbe es ein ähnliches System mit einem zusammenraffbaren Sonnensegel (https://www.bauhaus.info/raffpavillons/sunfun-raffpavillon-kreta/p/30016837). Bei den Systemen komme ich allerdings mit den verfügbaren Maßen nicht klar und ich möchte tatsächlich keine Pfosten mitten auf der Terrasse haben. Bei deinem Beispiel mit 3 x 3 m hätte ich die Pfosten bei einer Terrassentiefe von 3,8 m entweder 80 cm von der Hauswand entfernt, also direkt vor den Terrassentüren oder eben 80 cm von der Wiese entfernt.

Alternativ habe ich mir auch schon gedacht, dass man solche Fertigsysteme vllt. etwas modifizieren könnte. D. h. kürzen und am Balkon befestigen, sodass die hinteren Pfosten nicht genutzt werden. Die zu überdachende Tiefe (von Balkonaußenkante zu Terrassenaußenkante) läge nur bei 2,43 m. Beim Bauhaussystem könnte es am Zugmechanismus für das Zusammenraffen des Segels scheitern, da müsste dann das ganze Rollensystem angepasst werden.

Ich werde euch mal eine Zeichnung mitsamt umliegender Grundstücksgrenze zeigen sowie so einen Beispiel-Pavillon reinzeichnen, sodass man sich die Pfostenpositionen besser vorstellen kann.

Viele Grüße
 
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IngoS

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Hallo,

habe selbst etliche Jahre Sonnensegelerfahrung und kenne auch Andere. Da wird das Segel im Frühjahr aufgebaut und im Spätherbst wieder abgenommen. Hat nie Probleme gegeben. Abspannung bekommt man immer hin und wenn man seitlich was beranken will, kann man ein Rankgitter oder Ähnliches hinsetzen. Allerdings taugen die Billigsegel nix, da muss man sich was solides passend anfertigen lassen.

Gruß Ingo
 

abakus2k

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Danke euch beiden!

@IngoS

Weißt du zufällig ein paar namhafte Hersteller dafür?

@carsten

Diese Pergola-Markisen erscheinen mir auch sehr interessant. Für so ein Lamellendach habe ich mir schon mal ein Angebot erstellen lassen, da komme ich nicht unter 20.000 EUR weg, was mein Budget leider um Welten sprengt. Für so eine Standard-Ausrollmarkise mit Gestell könnte ich bei Selbstmontage vllt. mit < 10.000 EUR für zwei Stück hinkommen.
 

raziausdud

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Ich hab eine gute Weinor 4x5m-Markise für deutlich unter 1000 Euro bekommen. Das Zauberwort lautet: „gebraucht“…. :emoji_wink: . Eventuell auch noch „Geduld“. Und „Bereitschaft“, die also auch aus größerer Entfernung abzuholen. Also bei Interesse mal den Markt beobachten.

Rainer
 

Mazze

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Klingt im Grundsatz sehr durchdacht. Hast Du schonmal an die bayrische Landesbauordnung gedacht? In BaWü wäre so eine Pergola wimre genehmigungspflichtig, durch den Anbau ans Haus und durch die Größe. Da kein festes Dach drauf ist, in BaWü wieder leichter, aber siehe vor. LBO sind individuell - vorher prüfen. Nicht dass Du nachher wieder abreissen musst, weils einem Nachbarn nicht passt. Falls geprüft und in BY alles tutti: sorry für die Störung. :emoji_slight_smile:
 

bauherr1

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Moin,

was an die zeitliche Abhängigkeit zwischen Pergola und den Bodenplatten angeht, kann ich s.g. "Küchenfundamente" (meistens als Punktfundamente gefertigt) nennen. Den fachlichen Begriff kenne ich dafür nicht. Sie werden sehr früh (vor Aufbau der Terrasse) gegossen und man steckt/hängt mittig z. B. einen Holzkasten (20/20/60) rein. So das die Fundamente entpsrechend masiv ausgegossen werden und nur kleine Löcher (bestimmt durch die Maße der Holzkasten) übrig bleiben. Wenn es ausgetrocknet hat, wird der Kasten rausgenommen.
Beim Aufbau der Terrasse werden die Metallfüße von den Balken dann mit frischem Beton übergossen.

Der Vorteil davon ist, dass man die Bodenplatten unabhängig von der Terrasse o.ä. verlegen kann. Der Nachteil ist, dass man vorher genauer planen muss, wo die Fundamente gesetzt werden müssen.

Ich hatte die Lösung beim Windfang genutzt und es hat super funktioniert. Die Fundamente hat mir einfach die Tiefbauer Firma gleichzeitig mit den Bagerarbeiten schnell fertiggestellt. Nach mehreren Monaten, kam den Windfang und ich musste dann nur die Füße mit paar Säcken Zement zu machen.

Ob es Dir hilft, kann ich nicht sagen, als Idee kann man aber sicherlich mitnehmen :emoji_slight_smile:

VG, Jaro
 

abakus2k

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Hi zusammen und danke für eure Hilfe!

Gestern war ich noch bei einem lokalen Rollladen-Monteur und bekomme die Tage ein Angebot für so eine Pergola-Markise. Bin schon sehr gespannt, was da zusammen kommt.

Kenne nur den hier in unserer Gegend.

Wird aber woanders auch noch seriöse Manufakturen geben.

Gruß

Ingo
Danke dir!

Ich hab eine gute Weinor 4x5m-Markise für deutlich unter 1000 Euro bekommen. Das Zauberwort lautet: „gebraucht“…. :emoji_wink: . Eventuell auch noch „Geduld“. Und „Bereitschaft“, die also auch aus größerer Entfernung abzuholen. Also bei Interesse mal den Markt beobachten.

Rainer
Das wäre auch eine Idee, ich schaue mich mal parallel dazu auf Kleinanzeigen um.

Klingt im Grundsatz sehr durchdacht. Hast Du schonmal an die bayrische Landesbauordnung gedacht? In BaWü wäre so eine Pergola wimre genehmigungspflichtig, durch den Anbau ans Haus und durch die Größe. Da kein festes Dach drauf ist, in BaWü wieder leichter, aber siehe vor. LBO sind individuell - vorher prüfen. Nicht dass Du nachher wieder abreissen musst, weils einem Nachbarn nicht passt. Falls geprüft und in BY alles tutti: sorry für die Störung. :emoji_slight_smile:
Ein sehr guter Hinweis! Da hatte ich mich schon informiert. BayBO sagt dazu:

Verfahrensfrei sind [...] Terrassenüberdachungen mit einer Fläche bis zu 30 m2 und einer Tiefe bis zu 3 m, [...]

Quelle: https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayBO-57

Wenn ich den bereits bestehenden Balkon nicht dazurechne, sondern nur den tatsächlichen Anbau, dann wären es 2,43 x 10,0 m = 24 m².
So fern mein letztendliches System denn dann eine Terrassenüberdachung wäre.

Moin,

was an die zeitliche Abhängigkeit zwischen Pergola und den Bodenplatten angeht, kann ich s.g. "Küchenfundamente" (meistens als Punktfundamente gefertigt) nennen. Den fachlichen Begriff kenne ich dafür nicht. Sie werden sehr früh (vor Aufbau der Terrasse) gegossen und man steckt/hängt mittig z. B. einen Holzkasten (20/20/60) rein. So das die Fundamente entpsrechend masiv ausgegossen werden und nur kleine Löcher (bestimmt durch die Maße der Holzkasten) übrig bleiben. Wenn es ausgetrocknet hat, wird der Kasten rausgenommen.
Beim Aufbau der Terrasse werden die Metallfüße von den Balken dann mit frischem Beton übergossen.

Der Vorteil davon ist, dass man die Bodenplatten unabhängig von der Terrasse o.ä. verlegen kann. Der Nachteil ist, dass man vorher genauer planen muss, wo die Fundamente gesetzt werden müssen.

Ich hatte die Lösung beim Windfang genutzt und es hat super funktioniert. Die Fundamente hat mir einfach die Tiefbauer Firma gleichzeitig mit den Bagerarbeiten schnell fertiggestellt. Nach mehreren Monaten, kam den Windfang und ich musste dann nur die Füße mit paar Säcken Zement zu machen.

Ob es Dir hilft, kann ich nicht sagen, als Idee kann man aber sicherlich mitnehmen :emoji_slight_smile:

VG, Jaro
Das klingt interessant und das kannte ich bisher auch nicht.
Damit ich es richtig verstehe: Ich betoniere die Fundamente für die Pfosten, lasse aber mittig vertikale Löcher frei.

Den Satz verstehe ich noch nicht ganz: Der Vorteil davon ist, dass man die Bodenplatten unabhängig von der Terrasse o.ä. verlegen kann.

Möchte man vermeiden, dass man schon Pfostenschuhe einbetoniert hat, für die man allerdings erst später Verwendung hat? Wenn die Pfosten für irgendeine Art Pergola z. B. auf dem Fundament verschraubt wären, würde es keinen Unterschied machen, oder?
 

marcushobelt

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Wir haben für den Sonnenschutz bei uns ein selbst konstruiertes Seilsystem eingebaut, wo wir die Beschattung je nach Bedarf anpassen können. Bei uns mit Dach, sollte aber auch problemlos ohne realisierbar sein. Die Kosten halten sich auch sehr in Grenzen. Und auch für Deko ist Platz.
 

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bauherr1

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Das klingt interessant und das kannte ich bisher auch nicht.
Damit ich es richtig verstehe: Ich betoniere die Fundamente für die Pfosten, lasse aber mittig vertikale Löcher frei.

Den Satz verstehe ich noch nicht ganz: Der Vorteil davon ist, dass man die Bodenplatten unabhängig von der Terrasse o.ä. verlegen kann.

Genau, Man lässt einfach kleine Löcher frei, die man zum Schluss wieder mit Beton zu macht.

Was an den "Vorteil" angeht, meinte ich, dass Du den Boden praktisch komplett verlegen kannst und das kleine Loch um den Pfosten z. B. mit Kies abdeckst oder z. B. 2-4 Steine setzt, falls die Fläche gepflastert werden sollte.

VG, Jaro
 
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