Pfettendimensionierung

JMM

ww-pappel
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Guten Morgen zusammen.

Ich hätte da mal eine Frage bezüglich der Pfettendimensionierung einer einfachen Pergola.
Vorerst kommt hier noch keine Dacheindeckung drauf, es wird lediglich ein Sonnenrolle mit Drahtseilen drunter eingespannt zwecks Sonnenschutz. Ggf. soll hier später mal ein Trapezblech drauf ( Flächengewicht ca. 4kg/m2)

Baulich bedingt (fertige Holzterasse drunter) bekomme ich bei einer 6m Pfettenlänge je nur an den Enden einen Pfosten als Träger, somit ohne weitere Stütze in der Mitte.
Die Breite der Pergola liegt bei ca. 2m. Die andere Seite wird genau so gestützt.
potentielle Dachfläche wäre dann in etwa 12m2

Grunddaten:
Pfosten je zwei Stück (10/10) KVH Si (S10)
Pfettenlänge 6m, Pfostenabstand ca 5,8m, sprich die Pfetten stehen je 10cm über.
Dimensioniert habe ich hier für die Pfetten das gleiche Holz jedoch mit 8/16.
Ein Sparrenverbindung ist nur am Rand als Verbinder vorgesehen, kann aber natürlich noch erweitert werden.

Was ist eure Meinung bei der geringen Belastung mit der 8/16er Dimensionierung?

Ich danke im vorraus :emoji_slight_smile:

Beste Grüße
Jan
 

JMM

ww-pappel
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Hi Chris.

Vielen Dank. Durch den bin ich bereits einige male durchgegangen, daher rührt auch ein wenig die Frage. Er wirft mir für die Pfetten eigentlich immer nur gute Werte, jedoch wollte ich das lieber noch einmal eingeschätzt wollen wissen :emoji_slight_smile:
 

jho

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Zum Thema Baustatik wird dir hier keiner eine ersthafte Hilfestellung geben wollen. Entweder man verantwortet die Entscheidung selbst oder beauftragt einen Fachmann damit.
 

IngoS

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Hallo

Pfosten 10 X10 sehen bei der Spannweite spillerig aus. Wenn denn mal ein Blechdach drauf kommt, können auch schon mal 75kg/qm Schneelast drauf kommen. Das bringt dann rund eine Tonne Last. Da wird dir deine Pfette durchhängen und die Pfette würde ich so breit machen, wie die Pfosten.

Gruß Ingo
 
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carsten

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Hallo

meine Gedanken waren ähnlich wie die von Ingo. 10/10 bei 6 m Spannweite das sieht irgendwie komisch aus. Die Pfettenhöhe muss bei 6m schon recht ordentlich sein 160 mm wäre ohne zu rechnen rein von der Optik her das Minimum und a wirken dann 10er Pfosten etwas schwächlich. Breite Pfette ist eigentlich auch immer Breite der Pfosten. Schmäler ist auch gerde erst mal ohne Dach vernachlässigter konstruktiver Holzschutz
 

joh.t.

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Hatte mal ne Anfrage wegen einer ähnlichen Spannweite bei einem Carport laufen, da waren es 300 /80.

Sonst Statik = Fachmann
 

JMM

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Guten Morgen zusammen.

Vielen Dank für die Antworten. Ihr habt definitiv recht, die schmale Pfette auf dem breiteren Pfosten ist was den Schutz angeht suboptimal. Ich hätte das ggf mit Blech ausgekleidet. Daher werde ich dann doch sicherheitshalber einen 10/18er verbauen. Das macht es mit den Abschlusssparren auch einfacher.

Ich danke euch.
 

McBride

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Ich kann mir das Gebilde nicht so richtig vorstellen:emoji_thinking: Was kommt auf die Pfette oben drauf damit 2 Meter Breite erreicht werden?
8/16 bei 6m Spannweite trägt sich bestenfalls selber und wird schon wabbelig.
Als maximale Belastung musst immer davon ausgehen, daß du oben stehst und Schnee wegschaufelst, das sollte der Träger aushalten.
 

JMM

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Hallo McBride.

Es soll später in etwa so aussehen wie im Anhang. Oben soll einfach nur ein Sonnensegel rein, jedoch möchte ich mir die Option offen halten, hier später mal Trapezbleche und Sparren einzuziehen.

Nur als grobe Skizze, ist etwas älter.
 

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McBride

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Ah, so kann man sich das besser vorstellen, danke.
Wenn du die 10er Stützen beibehalten möchtest, dann würde ich wie folgt dimensionieren.

Einfach nur für das Sonnensegel:
Vordere Pfette mit mittlerer Stütze 10/12, lange Pfette 10/20

Wenn zusätzlich Sparren aufgelegt werden:
dann 10/16 und 10/26
Sobald ein Dach drauf kommt, hast du das Problem mit der Schneelast.

Weiterhin würde ich die kleinere Pfette nicht auf der Stütze stoßen, sondern ebenfalls 6m Länge verbauen.
Bei den Eckverbindungen sollten die langen Pfetten auf den Stützen aufliegen, bedeutet Überblattung unten.
Der 2m Balken bekommt das Blatt oben und wird quasi zuletzt aufgesetzt.

Beachten solltest du auch die Nutzungsklassen. Keilgezinktes/verleimtes Holz (KVH,BSH) darf nicht der Witterung ausgesetzt werden.
Wenn deine Pergola später überdacht wird, darfst du es verbauen, sonst nicht.
Streng genommen musst du fürs einfache Sonnensegel mindestens Douglasie Lärche Vollholz verwenden.
Generell ist eine Blechabdeckung empfehlenswert.
 
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JMM

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Hallo zusammen.

Erstmal vielen Dank für die Nachrichten. Ich habe jetzt dochmal einen Statiker bekommen, der mir grob 10/16 empfohl, bzw. mit Puffer fürs Gewissen auf 10/18. Ich werde nochmal neu zeichnen und kann es dann hier noch einmal posten.

Besten Dank :emoji_slight_smile:
 

JMM

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und einmal neu gezeichnet...
 

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kberg10

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Wenn man immer so dimensinieren würde wäre Holzbau nicht mehr möglich weil tragende Querschnitte auf üblichen Maschinen nicht mehr hergestellt werden könnten. Warum so übertrieben?

Würd ich so nicht stehen lassen, KVH ist mind 26/130 möglich, Natur kann sicher bis 200/600 bearbeiten. Gibt`s eigene Maschinen und
Vorrichtungen dafür zB von Kupfermühle. Hab damit gearbeitet. Angaben sind in cm

Gruß Matthias
 

haass

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Hallo,
Ich habe dieses Thema mitverfolgt.
Neben der richtigen dimensionierung solltest du auch die windaussteifung denken(bei zunehmenden sturmereignisden).
D.h. Die horizontale Ausdteifung ist nötig durch windrispen o.a. Hier spielt bei deiner Länge von 5,8 m auch wieder der Querschnitt eine Rolle, denn diese langen Hölzer können sich auch in der horizontalen bei Windschub bewegen.und 5,8 m Spannweite ist schon ein ganz ordentliches Maß für vollholz.
Viel Erfolg
Heiner
 

McBride

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@JMM
jetzt hast du alles in 10/18 projektiert, das ist nicht unbedingt nötig.
Für die Pfetten mit mittlerer Säule nimmst du ein paar Zentimeter weniger in der Höhe,
für die knapp 6m Spannweite nimmst du ein paar Zentimeter mehr.
Statiker sind Theoretiker, als Zimmerer kann ich sagen, dass 10/16 bei 6m Spannweite
nicht durchbrechen wird, sich aber definitiv durchbiegt.
Der Statiker garantiert dir, dass ein "Versagen des Bauteils" nicht passiert.
Wenn du dezent und schlank konstruieren willst, dann nimm 10/16, wenn robust, dann halt 10/26.
Ich empfehle solche Dimensionen, weil ich damit auf der sicheren Seite bin,
für mich ist es ein No-Go, wenn sich so ein Balken im Laufe der Zeit etwas durchbiegt.
Andere wird dies gar nicht stören, ich habe lieber den Fels in der Brandung, aber das ist Geschmacksache,
zumal sich die Mehrkosten in Grenzen halten.
 
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