Pflege von Zwingen

Pendejo

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Hallo allerseits!

Ich bin noch immer daran, meine Werkstatt aufzuräumen und besser zu ordnen. Mittlerweile habe ich auch shcon einen Zwingenständer gebaut, der sich super macht. Dabei bin ich wieder mal ins grübeln gekommen.

Und zwar Folgendes: Ich habe diverse uralte Bessey Tempergusszwingen von verschiedenen Leuten für kleines Geld kaufen können. Der Zustand der Zwingen ist sehr unterschiedlich. Einige haben eine starke Rostpatina drauf, andere sehen noch relativ neu aus. Lustigerweise fühlen sich beim Anziehen / Drehen des Griffes aber gerade die beiden Zwingen am besten an, die äusserlich die stärkste Rostpatina aufweisen und am ältesten aussehen. Als ich die Gewinde zum ersten Mal sah, dachte ich, das sieht nicht ideal aus. Im Gewinde sitzt eine schwarze Patina (Fett?) die auch leicht körnig (Staub?) ist. Allerdings war dadurch das Gewinde geschützt und weist auch keinerlei Rost auf. Nun eben diese beiden Zwingen drehen sich perfekt. Bin mit allen sehr zufrieden und merke den Unterschied zu billigen Zwingen. Doch diese beiden sind einfach noch ein Stück besser. Beim Drehen merkt man richtig wie gleichmässig und locker das flutscht. Liegt das vielleicht an der Pflege mit einem Fett? Sieht aus wie so eine deftiges Motorfett dass noch in 100 Jahren genau gleich aussieht.
Testhalber habe ich mal eine Zwinge in einem schlechten Zustand als Testobjekt auserkoren und mit WD40 gereinigt. Allerdings zeigt sich dadurch kein wirklicher Unterschied...

Wie pflegt ihr eure Zwingen? Würde allenfalls die anderen Zwingen auf die gleiche Weise behandeln wie die beiden :emoji_slight_smile:

Gruss
Ron
 

civil engineer

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Wie pflegt ihr eure Zwingen?

Hallo,

gar nicht. Vor einigen Jahren habe ich auch mal einen Schwung gebrauchte und angerostete Zwingen gekauft. Die habe ich mit einer Topfbürste in der Bohrmaschine ordentlich vom Rost befreit und das wars. Komischerweise lese ich hier immer wieder von Rost auf Werkzeugen. Mir sind noch nie Zwingen, Stemmeisen, Hobelmesser, Maschienen etc.. angerostet. Trotz oder weil bei mir in der Werkstatt nie geheizt wird?! Ich würde mal sagen, auf meinen Werkzeugen ist eine Schicht aus Oxiden, Schmutz, Handschweiß, Spucke, was weiß ich. Und das schütz wohl vor Rost. Die sehen dann so aus wie auf den angehängten Bildern.

Gruß
Jochen

PS: Das letzte Bild mal als Beispiel des halben (Heft) bzw. nicht-Topfbürste-behandelten (Zwinge und Schneide) Urzustandes, wie ich das Teil (tja, was ist es eigentlich? Ich benutze es als Deutschen Meissel zum Drechseln) auf dem Flohmarkt aus der 1€ Kiste gezogen hab.
 

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gleiter

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Wie pflegt ihr eure Zwingen?

Gar nicht.

Die von meinem Opa Übernommenen waren wohl auch ein wenig angegammelt, hat sich im Laufe des Arbeitens von alleine gegeben.

Und wenn mal ein Spannarm nicht mehr wirklich greifen will und beim Anziehen durchrutscht kommt eben ein dünner Streifen Alublech zwischen Arm und Schiene - passt wieder.

Gewinde sind doch eh' so grob geschnitzt - da braucht es keine Schmiere, oder doch?

Gruß, André.
 

Pendejo

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Ich dachte mir jetzt kommt sicher min. eine Antwort mit gar nicht. Dass eine Zwinge nicht gepflegt werden muss glaube ich durchaus und man kann auch alles übertreiben. Wie andere Menschen es schaffen, überall Rost an ihr Werkzeug zu bringen frage ich mich manchmal auch. 4 Zwingen lagen bei uns auch über 20 Jahre ungebraucht im Keller. Auch andere Werkzeuge, aber nichts daovn hat auch nur einen Hauch Rost.

Ich habe mich lediglich gefragt, wo der Unterschied bei den genannten Besseyzwingen liegen könnte, dass mir zwei Stück davon eben besonders gut gefallen, weil die so gut laufen. So extrem gleichmässig und bei jedem Bruchteil der Umdrehung passiert richtig schön gleichmässig was und eben es flutscht toll :emoji_wink:
 

Neumayr Robert

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Bei Bessey Zwingen brauchst du es mit der Pflege nicht so genau nehmen.
Vor allem bei den Ganzstahlzwingen oder Tempergußzwingen.
Rost tritt bei diesen Zwingen oft an den Bereichen auf, an denen Leim haften bleibt.
Dies sollte und kann die Lebensdauer der Besseyzwinge jedoch nicht beeinflussen
Bei Spezialzwingen wie der Kliklamp etc. schadet mal ein Ausblasen nicht. Vor allem bei starker Verschmutzung.

Wenn du wirklich deine Zwinge ohne Arbeitspatina haben willst, nimm bitte niemals Fett oder Motorenöl her!!!
Das Metall hat zwar nichts dagegen, aber du kannst das Fett oder Öl dann durchaus auf deine Werkstücke oder gar auf die Hobelbank bringen, von wo es dann weitergeht.
Öl und Fett ist wie ein Grippevirus in der Holzwerkstatt. Überall wo es Kontakt kriegt
geht es weiter und bleibt überall hängen und versaut etwas.
Unbedingt ein natürliches Öl verwenden.
 

Holz-Fritze

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Wie andere Menschen es schaffen, überall Rost an ihr Werkzeug zu bringen frage ich mich manchmal auch.

In der Lehre hatten wir einen dabei wenn der deine Pfeile mal angepackt hatte, war die am nächsten Morgen verrostet. Unser Ausbilder meinte es gäbe Menschen die hätten agressiven Schweiß. :eek:
 

Pendejo

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In der Lehre hatten wir einen dabei wenn der deine Pfeile mal angepackt hatte, war die am nächsten Morgen verrostet. Unser Ausbilder meinte es gäbe Menschen die hätten agressiven Schweiß. :eek:

Ich muss mir das mit dem agressiven Schweiss ab und zu auch anhören, weil meine T-Shirts unter den Achseln mit der Zeit gar nicht mehr gut aussehen :emoji_wink:
Mit Werkzeug und Rost hatte ich bisher noch keine Probleme :emoji_slight_smile:
 

Frank S

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Bei meinen Zwingen schmiere ich allerdings die Kugel der Spindel und die Pfanne der Druckplatte mit einem Fetthaftspray.
Dieses ist frisch aus der Dose flüssig genug, den Pfannengrund zu erreichen und ist nach Verdunsten des Lösungsmittels fast Wachsartig.
Frisst sich die Kugel (mangels Schmierung) einmal in der Pfanne fest, wird die Druckplatte immer die Tendenz zum Mitdrehen haben.
Alle paar Jahre sparsam geschmiert, passiert das (je nach Qualität der Zwingen) nicht mehr.

Gruß, Frank
 

WinfriedM

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Ist halt so ein Kompromiss: Für die Zwinge und deine gewünschte Flutschigkeit des Gewindes und der Druckplatte wäre es sehr sinnvoll, ein Schmierfett zu verwenden. Aber Schmierfett in der Holzwerkstatt bringt jede Menge Probleme und Nachteile.

Über Trockenschmiermittel wie PTFE-Spray, Wachs oder Silbergleit könnte man noch nachdenken.

Kommt auch ein wenig auf die Zwingen an. Meine guten Zwingen funktionieren auch ohne Schmierung hinreichend gut. Ein paar Billigzwingen machen Probleme, die haben letztens mal einen Tropfen Öl bekommen.

Ich hab mal von einem Uhrenhersteller gehört, dass dort bei der Einstellung von neuen Mitarbeitern ein Handschweißtest gemacht wird. Scheint tatsächlich so zu sein, dass manche Menschen sehr aggressiven Schweiß haben.

@Frank: Was benutzt du denn da für ein Haftspray (Bezeichnung/Hersteller)?
 

gleiter

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Ein klein wenig O.T. möchte ich das Bild einer meiner Zwingen zeigen. Marke dürfte unschwer zu erkennen sein, hab' die Teile auch schon seit sehr vielen Jahren. Seinerzeit um ein echtes Schweinegeld gekauft. Diese Zwingen wurden auch sehr schnell meine Favoriten - damit kann man wirklich präzise arbeiten und sehr ordentlich Druck aufbauen.

Mit dem Druckaufbau habe ich's wohl übertrieben, mitunter ging's nur noch recht brachial zu lösen, ein paar tausend (?) Spanngänge werden auch diese Zwingen noch mitmachen können, denke ich mal.

Pflege war hier noch nie von Nöten, und mit Gewinde nachschneiden wird's wohl auch nichts werden...

:emoji_grin:

Gruß, André.
 

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Handwerker.0361

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@ Andre

wenn das Gewinde, selbst nach ein paar Jahren, so aussieht, scheint es mit der Qualität der "Marke" wohl doch nicht soweit her zu sein. :mad:

Ansonsten genügt alle paar Wochen mal ein Tropfen Öl auf das Gewinde ...

Gruß
 

Besserwisser

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Wenn es darauf ankommt, dass absolute Maximalkraft beim Spannen rüberkommt, dann sprühe ich noch mal etwas Caramba an Gewinde und in die Pfanne. Das macht eine Menge aus, man kann danach noch mal deutlich nachziehen.
Das ist aber die einzige Pflege, die ich Zwingen zukommen lasse, vom Leim entfernen, wenn er denn die Funktion stört, mal abgesehen.
Ich habe aber auch eine Werkstatt und keinen Showroom :emoji_grin:
 

gleiter

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wenn das Gewinde, selbst nach ein paar Jahren, so aussieht, scheint es mit der Qualität der "Marke" wohl doch nicht soweit her zu sein.

Ist sicher ein Bedienungsfehler über die vielen Jahre, es gilt die Unschuldsvermutung. Vorsichtig geschätzt habe ich diese Zwingen nun auch schon gute 25 Jahre im Einsatz. Andererseits, alle anderen Zwingen haben noch ganz normal nutzbare Spindeln. :confused:

Bist Du etwa ein unehelicher Bruder vom Arnie?

Nicht das ich wüßte, werde mal Onkel Albert fragen. :emoji_grin:

Und ich weiß auch nicht wie Du Deine Zwingen anziehst, ich mache das mit der Hand. Gut - zugegeben, ich häng' mich da schon rein, erst mal ein bißl anziehen, dann ordentlich, und noch zwei- dreimal kontrollieren ob nicht eh' noch was geht...

Auch wahr: Mit so Billigdingern aus der Schütte vor der Baumarktkassa brauch' ich mich nicht mehr aufhalten, wenn sie gut waren sind sie erst beim zweiten oder dritten Einsatz zerbrochen. :rolleyes:

Gruß, André.
 

civil engineer

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Und ich weiß auch nicht wie Du Deine Zwingen anziehst, ich mache das mit der Hand. Gut - zugegeben, ich häng' mich da schon rein, erst mal ein bißl anziehen, dann ordentlich, und noch zwei- dreimal kontrollieren ob nicht eh' noch was geht...

Ja klar, auch von Hand ähnlich wie Du. Nach ordentlich spuck ich in die Hand für den letzten Ruck. Notfalls beidhändig. Gewinde abscheren hab ich noch nicht geschafft. Hab aber auch keinen Onkel Albert in der Familie. Nur Landwirt- und Waldarbeitergene großväterlicher- sowie Schreiner- und Maurergene väterlicherseits.
 

WinfriedM

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Hallo Winfried,
das ich habe, ist von CRC.
Gibt es z.B. hier bei Conrad.

Gruß, Frank

Hab das CRC Kettenspray mal mitbestellt und einen Test gemacht. Nur zur Info: Ist ein (fädenziehendes) Haftöl, was nicht kriecht oder wegzieht. Aus der Dose aber durch Lösemittel so dünnflüssig, dass es kurzzeitig überall hinzieht. Ganz ähnlich, wie Würth HHS 2000 oder HHS 5000. Damit hatte ich zuvor auch schon ein paar Zwingen gepflegt, was gut funktionierte.
 

GertG

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Ich halte nichts davon, Gewinde und Spannschiene zu ölen oder fetten.

Das merkt man spätestens, wenn man damit gespannte Sachen mit Elektrowerkzeugen bearbeiten will. Durch die Vibrationen drehen sich nicht nur die groben Gewinde langsam wieder los, sondern auch die Verkantung zwischen Arm und Schiene löst sich schlagartig, wenn da zuwenig Reibung vorhanden ist.
Hat mir schon manches Werkstück an der Oberfräse zersemmelt.

Ich bin da nach einigen gut gemeinten Restaurationen an alten, auf dem Trödelmarkt gekauften Zwingen wieder von ab und habe das Zeug wieder mit Nitro runtergewaschen.

Es reicht, wenn Gewinde und Schiene sauber und rostfrei sind, was man mit einer Drahtbürste in der Bohrmaschine erreichen kann.

Wer glaubt, unbedingt was gegen den Rost tun zu müssen, kann mit einem Lappen hauchdünn Vaseline auf die entsprechenden Stellen auftragen und mit einem trockenen Lappen nachreiben. Das schützt, verringert die Reibung aber nicht wesentlich.

So hats mir auch ganz früher mal ein Tischlermeister gezeigt, aber ich wollte es ja besser wissen.
 
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