Pfusch bei der Multi-Werkbank? Winklige Zuschnitte unmöglich?

doppelzentner

ww-pappel
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Guten Abend!

Nach Jahren in denen ich als stiller Mitleser dieses tollen Forums von der hier versammelten Fachkompetenz profitiert habe, wende ich mich in meinem ersten Beitrag mit einer Frage an die Holz-Gemeinde:

Basierend auf den Plänen von Guido Henn (Multi-Werkbank und Lowcost-Variante) sowie von Roland Heilmann (Mufta) habe ich mir eine Werkbank/Zuschnitt-Tisch gebaut. Mit der Konstruktion bin ich sehr zufrieden (an dieser Stelle ein Dank an die Ideengeber) und arbeite gerne daran. Einziger Schönheitsfehler: Derzeit gelingen mir noch keine 100% zufriedenstellenden Zuschnitte mit der Bosch GKT 55 auf der fest angebrachten Führungsschiene.

Zum Problem: Der hintere Anschlag, bestehend aus drei einzelnen Teilen (MPX 24mm), alle drei höhenverstellbar mit Schrauben in Langlöchern, geführt durch eingelassene Metallschienen, ist schief. Beim Bau habe ich offensichtlich gepfuscht und die Flachdübelfräse nicht exakt genug angelegt. Folge: Die hintere Zarge läuft nicht parallel zur Werkbankplatte sondern in einem leichten Bogen (Überstand in der Mitte ca. 2mm). Diesen Bogen habe ich mit dem Exzenterschleifer auf +/- 0mm abgeschliffen, dennoch existiert eine kleine Ungenauigkeit an den hinteren drei Anschlägen: wenn ich ein längeres Werkstück am Anschlag vorbei bewege, liegt es nicht auf dem ganzen Weg kontinuierlich “satt” am Anschlag an. Daher gibt es bei größeren Zuschnitten über die ganze Breit der Werkbank (80 cm) Abweichungen vom rechten Winkel (im Bereich 2 mm?).

Was kann ich tun?

1) die ganze Zarge absägen und durch eine neue ersetzen. Diesen Aufwand scheue ich, da alles mit Flachdübeln bombenfest verleimt ist.
2) die Zarge “aufdoppeln” und so eine plane “Referenzfläche” bzw. Ausgangsbasis für die vorhandenen Anschlagbretter schaffen.
3) am hinteren Ende der Werkbank ein perfekt gerades Kantholz bzw. ein Aluprofil etc. vor den Anschlägen anbringen, dass diese ersetzt und als hinterer Anschlag fungiert. Allerdings wäre dann die ganze Arbeit mit den hinteren verstellbaren Anschlägen umsonst gewesen...
4) ???

Was ratet Ihr mir?

Vielen Dank im Voraus!

Beste Grüße

Benjamin
 

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Holz-Kev

ww-ahorn
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Hallo, für Winkelgenaue Schnitte müsste doch 'nur' der Teil der Zarge ausgebessert werden an dem der Anschlag der Schiene sitzt. Wie wäre es mit einer Frässchablone zum "Abrichten der Fläche? Was besseren fällt mir auch nicht ein.
 

Komihaxu

ww-robinie
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Vielleicht genügt es auch, den überstehenden Teil des Anschlags gerade zu fräsen. Dazu eine Führungsschiene (möglichst über die ganze Länge auf einmal, sorgfältig rechtwinklig ausrichten) aufspannen und mit der Fräse entlangfahren.
 

FredT

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Würde ich auch so machen: Zargenüberstand planen mit Schiene und OF, damit eine glatte Anlagefläche zustande kommt, und danach dann an dem Teil die Führungsschiene winklig ausrichten...
 

wolgos

ww-robinie
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Hi

verstehe ich das richtig? Wenn du mit der Schiene sägst, dein Brett hinten anlegst, bekommst du keinen rechten Winkel?

Dann richte doch die Schiene neu aus. Das heißt verändere den vorderen Auflagepunkt der Schiene bzw mach ihn gleich einstellbar.

Wolfgang
 

matchesder

ww-robinie
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Ich weiß nicht wie genau Deine bohrungen sind (Lochmatrix).
Mit meinem MFT hatte ich zuerst auch Probleme, dass ich keinen rechtwinkligen
Schnitt hinbekommen habe.
Ist ja ein ähnliches System.
Besonders einfach geht das eben, wenn man das Lochraster nutzen kann.
Z. B. so:
https://www.youtube.com/watch?v=sQJhVMUYmmQ

Ich habe das so ähnlich gelöst, klappe aber auch die Schiene noch am MFT
hoch und runter.
Es liegen eben 1, 2, 3 Blöcke an so nem Teil, dass im Loch vom MFT verschraubt
ist. Kein fummeliges ausrichten mehr und trotzdem rechtwinklige Schnitte.

Grüße
 

FredT

ww-robinie
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Wolfgang, er hat wohl einen Buckel in der Anlagezarge, den er vorher rausbringen muß. Sonst kann er einstellen was er will, das Brett wird sich immer im Bogen anlegen und der rechte winkel ist nur an einer Stelle erreicht...
 

doppelzentner

ww-pappel
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Vielen Dank für die Tipps.

Es ist in der Tat so, dass (wie von FredT bemerkt) trotz meiner Abschleifversuche zur Begradigung der hinteren Zarge, an der die Anschläge anliegen, immer noch ein sehr leichter "Buckel" sich befindet.

Die Führungsschiene kann ich ausrichten wie ich will, auf die ganze Länge gibt es bei unterschiedlich langen Werkstücken, die sich ja an unterschiedlichen Stellen am hinteren Anschlag abstützen, eine kleine Abweichung.

Es wäre eine Möglichkeit, die hintere Zarge nach der gleichen Methode abzurichten wie dies bei gebrauchten Werkbänken praktiziert worden ist: Alu-Richtlatten anschlagen mit der OF auf einem Schlitten auf eine einheitliche Höhe abfräsen. Da ich diese aber eigens kaufen müsste, frage ich hier um Rat, ob es eine einfachere Lösung gibt, auf die ich als Laie bislang nicht gekommen bin.

Das Lochraster habe ich mit dem mobilen Bohrständer (Wolfcraft) erstellt, den ich auf einen Sperrholzrest geschraubt hatte und mich Stück für Stück bzw. von Loch zu Loch über die ganze Platte gebohrt habe, indem ich immer am nächsten Bankhaken angelegt habe. Der Bohrständer hat leichtes Spiel, daher ist das Raster nicht perfekt.

Das Anlegen und Ausrichten der Führungsschiene an Bankhaken bzw. BenchDogs wie beim MFT funktioniert bei mir allerdings ohnehin nicht, da die Grundplatte meiner Tauchsäge über die Führungsschiene übersteht.

Benjamin
 

tiepel

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Hi Benjamin,
Ich denke, so haben es die Vorredner gemeint mit Anrichten per Oberfräse, bzw. so würde ich es machen:
Stell Deine Platte senkrecht, die krumme Anschlagseite nach oben. Spann zwei absolut gerade Leisten an die Platte. Eine davon auf die Arbeitsfläche, eine auf die Unterseite (aus Sicht, wenn die Platte in Gebrauch ist. Die Leisten müssen in der jetzigen Lage einige Millimeter nach oben überstehen, exakt parallel zueinander und rechtwinklig zur Führungsschiene stehen.
Die Oberfräse schraubst Du auf ein Brett, das min doppelt so breit ist, wie die beiden Leisten.
So kannst Du mit dem Fräsen Deine Zarte planen.
Gruß Reimund
Edit:
Im Prinzip so:
https://youtu.be/TpU5dZlW2pg
 

bastlertommi

ww-pappel
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Ich weiß nicht wie genau Deine bohrungen sind (Lochmatrix).
Mit meinem MFT hatte ich zuerst auch Probleme, dass ich keinen rechtwinkligen
Schnitt hinbekommen habe.
Ist ja ein ähnliches System.
Besonders einfach geht das eben, wenn man das Lochraster nutzen kann.
Z. B. so:
https://www.youtube.com/watch?v=sQJhVMUYmmQ

Ich habe das so ähnlich gelöst, klappe aber auch die Schiene noch am MFT
hoch und runter.
Es liegen eben 1, 2, 3 Blöcke an so nem Teil, dass im Loch vom MFT verschraubt
ist. Kein fummeliges ausrichten mehr und trotzdem rechtwinklige Schnitte.

Grüße

Danke für das Video. Ich habe die ganze Zeit zu kompliziert überlegt wie ich am einfachsten und günstigsten so einen Sägetisch realisieren kann. Ich werd mir jetzt einfach die MFT 3 Platte besorgen und die Parf Dogs.
 
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