Pilz zerstört Fensterladen

Grobschliff

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Hallo,

unten an einem Fensterladen wächst dieser Pilz ins Holz. Einige Stellen (paar Zentimeter breit und tief) sind schon ganz weich und ließen sich quasi auskratzen.
Wie saniert man das als Heimwerker? Welche Mittel sind geeignet, um den Pilz abzutöten und die Stellen zuzuspachteln?
Ich möchte die Fensterläden auch streichen, da der alte Lack an exponierten Kanten abgewittert ist und allgemein fein rissig. Er soll nur angeschliffen werden, da ein komplettes Entlacken nicht durchführbar erscheint. Verfügbar hätte ich Consolan Wetterschutzfarbe, habe damit aber noch keine Erfahrung.

Gruß,
Grobschliff

IMG_20230912_183653.jpg IMG_20230912_183708.jpg IMG_20230912_183719.jpg
 

Andreas W.

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Hallo Grobschliff,

hm, anhand der Bilder würde ich sagen, daß Dein Fensterladen wirklich zerstört ist. Zumindest die gezeigte Ecke.

Besonders am ersten Bild sieht man am waagrechten Holz, auch an der Füllung (?), daß der Pilz das Holz unter der Oberflächenbehandlung bereits angefangen hat, abzubauen. Damit meine ich die eingedellten Stellen.
Es handelt sich m.E. um Braunfäue, der Pilz baut die Zellulose im Holz ab. Das verliert dann schnell die Festigkeit.
Die Eckverbindung wir nicht mehr lange halten halten.

Dein Fensterladen hat einen klassischen "Wassersack", wo Wasser reinlaufen, aber nicht oder nur schlecht wieder abtrocknen kann.
Folge: es steigt dauerhaft die Holzfeuchte. Ist die längere konstant über 20%+, können Pilze wachsen.
Und die wachsen in der Folge eben auch, weil die Luft voller Pilzsporen auf der Suche nach passendem Substrat ist. Wäre das nicht so, könnten wir uns auf der Welt vor lauter Totholz schon lange nicht mehr bewegen.

Den Pilz abtöten bringt hier nichts mehr (weil die Zerstörung schon vorangeschritten ist).
Du bekämst entsprechende Mittel als Laie/Heimwerker gar nicht, oder nur über Umwege. Diese Mittel sind auch wirklich sehr giftig bzw. schädlich.
Weiterhin müßtest Du Dein Holz ständig nachbehandeln, damit es dauerhaft so giftig bleibt, daß die Pilze abgetötet werden.

Sanieren kann man da wenig.
Man müßte alles befallene Holz komplett entfernen, neues Holz fachgerecht anbringen + neuer Oberflächenaufbau.
Und was wird aus dem Wassersack?

Oder einen neuen Fensterladen kaufen/bauen, bei dem dieser Wassersack nicht vorhanden ist (= konstruktiver Holzschutz).

Wie schaut es denn bei den anderen Läden aus?

Gruß, Andreas
 

ger-247

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Es sind nur ein paar Stellen ganz unten an einem von sechs Fensterläden. Auch eine Leiche kann man herrichten und für lange Zeit konservieren ...
Die legst du dann aber auch nicht in den Regen und zu halten ein Leiche meist auch nicht mehr so viel. :emoji_wink:
Da wird nicht nur oberflächlich was weich sein, sondern tiefer gehen und damit ist dann auch die Verbindung hinüber. Die durch Spachtel zu erstellen, halte ich für gewagt. Einfach mal mit Stechbeitel alles rausholen, dann siehst du wie groß der Schaden tatsächlich ist. Wie weit der Pilz schon im Holz ist, weiß aber wahrscheinlich nur der Pilz selber.
 

IngoS

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Hallo,

unter dem Faden "Alte schwedische Haustür reparieren" kannst du dir anschauen, wie ich die vergammelten Teile der Tür geflickt, bzw. nachgefertigt und ausgetauscht habe.

Gruß Ingo
 

Grobschliff

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Wie schaut es denn bei den anderen Läden aus?
Die sind identisch gebaut und gestrichen, aber nicht befallen, also keine derartigen weichen Stellen und Pilzkörper. Bloß an manchen unteren Ecken (Tropfkante) ist das Stirnholz ganz außen 1-2cm rissig-ausgewittert und müsste ein bisschen gespachtelt werden.
Wäre es praktikabel, die Ritze unten zwischen dem dunkelbraunen und ockerfarbenen Teilen mit einer guten Fugendichtmasse zu verfugen, sodass dort kein Wasser mehr hineinlaufen kann? Produktempfehlung?

unter dem Faden "Alte schwedische Haustür reparieren" kannst du dir anschauen, wie ich die vergammelten Teile der Tür geflickt, bzw. nachgefertigt und ausgetauscht habe.
Mit welcher "Spezialmasse" hast du gespachtelt und mit welchem Lack gestrichen?
 

yoghurt

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Hallo,
Consolan halte ich übrigens für eine sehr gute Farbe! Ich habe mal mit Consolan behandeltes Holz demontiert, das hatte mehr als 30 Jahre gehalten - obwohl fachlich völlig verkehrte Buche verwendet worden war.
 

IngoS

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Mit welcher "Spezialmasse" hast du gespachtelt und mit welchem Lack gestrichen?

Hallo

Repair care dry flex. Ist teuer, aber gut.
Entscheidend, bei ner Reparatur, alles Faule bis aufs gesunde Holz wegstemmen, oder fräsen. Durch neues Holz ersetzen, PU Leim verwenden. Ausspachteln nur, wo nicht die volle Stabilität erforderlich ist.
Gestrichen mit Osmo Landhausfarbe.

Gruß Ingo
 
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Grobschliff

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Ich bin nun auf Holzverfestigungs-Verfahren gestoßen, bei denen sich das morsche Holz mit sehr dünnflüssigem Epoxid- oder Acrylharz vollsaugt und dadurch stark verfestigt. Danach kann mit Spachtelmasse noch darüber gespachtelt werden.
Es gibt z.B. die "Remmers Epoxi-Holzverfestigung" oder allgemein sehr niedrigviskose Harzsysteme, ggf. mit Verdünnung.
Ich werde den Fensterladen erst mal anschleifen und schauen, ob die betroffenen Stellen dabei gleich zu Staub zerfallen und ich sie eher ganz ausspachtele oder ob mir so eine Harztränkung sinnvoll erscheint. Bin an Meinungen und Erfahrungen damit interessiert.
 

Nudelwurm

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Warum nicht einfach den Laden neu bauen bzw die beschädigten Teile? Und du redest immer vom spachteln. Das ist bei bewitterten Holzbauteilen nie gut. Das Wasser dringt hinter die Spachtelmasse und kann nicht mehr abtrocknen. Schnelleres verrotten wird die Folge sein.
Der Lack hat ja schon sein Werk getan, die Verrottung begünstigt wenn nicht sogar erst ermöglicht. Lack reißt immer auf, lässt Wasser ans Holz und wird dort gehalten. Pilze mögen das.
 

magmog

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Guuden,

Als vorübergehendes Provisorium lose Teile entfernen. Die befallenen enden eine Weile in ein Tüte mit Holzschutzmitteln stelle.
Nach dessen Trocknung mit Moltoflott für Feuchtraum spachteln. Anmalen fertig.

Hat ein Kunde von mir so gemacht, auch wenn ich es nicht glauben mag, hält bereits mehrmals als unerwartet lange.
 

Grobschliff

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Als vorübergehendes Provisorium lose Teile entfernen. Die befallenen enden eine Weile in ein Tüte mit Holzschutzmitteln stelle.
Nach dessen Trocknung mit Moltoflott für Feuchtraum spachteln. Anmalen fertig.
Unter dem Begriff "Moltoflott für Feuchtraum" finde ich nichts. Ich dachte evtl. an Molto 2K Holzspachtel (Epoxy-basiert) für die größeren Stellen. Außerdem bräuchte ich wohl noch eine feine Oberflächen-Spachtelmasse, weil das Holz der mittleren Flächen unzählige ganz feine Risse hat, die die Farbe alleine vielleicht nicht ausreichend überbrückt. Was wäre dafür geeignet?

Gegen den Pilz dachte ich an eine Behandlung mit Consolan Bläueschutz, das enthält IPBC und Propiconazol, die auch gegen andere Holzpilze wirken sollten:
http://assets.an-platform.com/public/tds/co/de/de/tm_co_bläueschutz wässrig_bp_2019.pdf
Eine Plastiktüte als Tauchbad klingt interessant. Soweit ich bisher gesehen habe, enthalten aber alle derartigen Holzschutzmittel auch irgendwelche Kunstharze oder Öle, die ins Holz einziehen. Vermutlich würde ein Tränken mit Epoxidharz danach nicht mehr so gut funktionieren.

Warum nicht einfach den Laden neu bauen bzw die beschädigten Teile?
Ich habe noch viel mehr Arbeiten und ein Ersatz der beschädigten Teile wäre erheblich mehr Aufwand, zumal ich keine voll ausgestattete Holzwerkstatt habe, um die Verbindungen herzustellen. Ich finde, der bisherige Lack hat die anderen Läden gut geschützt, dafür, dass sie mindestens 15 Jahre nicht neu gestrichen wurden. Die befallene Stelle liegt ungünstig an einer schattigen und windgeschützten Ecke, und die Fugen waren so groß, dass viel Wasser hineinlaufen konnte. Ich setze eben darauf, dass mit einer Abdichtung der Risse und Fugen und künftig rechtzeitiger Erneuerung der Wetterschutzfarbe noch viele Jahre Haltbarkeit herauszuholen sind. Teile ersetzen oder ganz neu anfertigen ergibt für mich Sinn, wenn noch deutlich mehr kaputt wäre.
 

Grobschliff

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Ich habe etwas über Malervorlack oder "Füller" gelesen, den man leicht per Rolle auftragen kann, um sehr feine Risse zu füllen, allerdings stets im Zusammenhang mit Möbelbau und Lackierung. Gibt es solche Produkte auch für den Außenbereich, für die Verwendung mit Wetterschutzfarbe?

Uniflot für Feuchträume von Knauf hat der Kerl genommen.
Also auf Gipsbasis. Ich will auch noch verwitterte Holzfenster an einem Gewächshaus mit Leinölfarbe streichen und habe nach einer natürlicheren Holz-Spachtelmasse für außen gesucht. Ein Naturfarbenhersteller bietet für den Zweck ebenfalls einen Kitt auf Gipsbasis an. Das kommt mir etwas komisch vor, ansonsten habe ich aber nur Leinöl-Fensterkitt gefunden, für das Einsetzen der Glasscheiben. Nimmt man den auch zum Füllen kleiner Risse im Holz vor dem Anstrich mit Leinölfarbe, oder was ist da Stand der Technik?
 

joh.t.

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Ich habe etwas über Malervorlack oder "Füller" gelesen, den man leicht per Rolle auftragen kann, um sehr feine Risse zu füllen, allerdings stets im Zusammenhang mit Möbelbau und Lackierung. Gibt es solche Produkte auch für den Außenbereich, für die Verwendung mit Wetterschutzfarbe?


Also auf Gipsbasis. Ich will auch noch verwitterte Holzfenster an einem Gewächshaus mit Leinölfarbe streichen und habe nach einer natürlicheren Holz-Spachtelmasse für außen gesucht. Ein Naturfarbenhersteller bietet für den Zweck ebenfalls einen Kitt auf Gipsbasis an. Das kommt mir etwas komisch vor, ansonsten habe ich aber nur Leinöl-Fensterkitt gefunden, für das Einsetzen der Glasscheiben. Nimmt man den auch zum Füllen kleiner Risse im Holz vor dem Anstrich mit Leinölfarbe, oder was ist da Stand der Technik?
Bevor es etwas anderes gab haben Sie Leinölkitt für ALLES genommen.
Leinölfarbe hält da bestimmt drauf.

Ich würde den Rahmen großzügig wegschneiden, neu anschäften, streichen etc.
Ist billiger als neu, aber nicht viel, ökologischer auf jeden Fall.
 

magmog

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Guuden,

Wenn Gut haftend, hygrophob und etwas elastisch ist schon mal gut.
Leinöl wird halt zunehmend härter.
Dass es um eine Instandsetzung mit begrenzter Dauerhaftigkeit geht,
ist wohl klar. Ein paar mehrere Jahre halt.
 
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