Pitch Pine als Küchenarbeitsplatte

nordchen

ww-pappel
Registriert
16. Januar 2008
Beiträge
7
Ort
leer
Hallo,

wir wollen aus alten Fenstern und Türen, eine Küchenarbeitsplatte verleimen.
Hat jemand erfahrungen, mit Küchenarbeitsplatten aus Pitch Pine. Das Holz ist sehr schwer/harzig und unsere Sorge ist, das `ausbluten´des Holzes.
Mfg
Sascha
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.681
Ort
Dortmund
Was verstehst du genau unter "ausbluten"? Welche Nachteile entstehen daraus?

Grundsätzlich sehe ich erstmal kein Problem mit dem Holz.

Aus alten Fenstern und Türen: Da wäre das Thema "Biozide" eher hinderlich, die dort recht wahrscheinlich als Grundierung aufgetragen wurden.
 

Mitglied 30872

Gäste
Hallo Sascha,
Solange es da keine Harzgallen hat, wird bei dem sicher schon älteren Holz nichts ausbluten. Baue zur Zeit ein Hobelbank-Untergestell, ebenfalls aus alten Pitchpine-Dielen. Das ist schon sehr harzreich, an einigen wenigen Stellen geradezu durchscheinend harzig, aber "ausbluten" wird da nichts.
 

nordchen

ww-pappel
Registriert
16. Januar 2008
Beiträge
7
Ort
leer
Mit ausbluten meine ich, das das Harz nach einiger Zeit austritt. Ich hatte das mit Hirnholzschneidebrettern aus Pitch Pine, da ist auch etwas Harz ausgetreten.
Ich hoffe das das Thema Biozide durch das großzügige abhobeln des Holzes keine Gefahr darstellt (ca 10-15 mm runter).
Grüße
Sascha
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.681
Ort
Dortmund
Ich denke auch, wenn keine offensichtlichen Harzgallen vorhanden sind, würde ich da gelassen sein.

Bei dem Thema Biozide muss jeder selbst abwägen.
 

Mitglied 30872

Gäste
Ich hab' da mal zwei Fotos von einer Diele gemacht. Die ist tlw. regelrecht mit Harz vollgesaftet. Es blutet aber nichts aus. In der Werkstatt riecht es zur Zeit sehr aromatisch. :emoji_slight_smile:
 

Anhänge

  • Pitchpine 02.jpg
    Pitchpine 02.jpg
    149,2 KB · Aufrufe: 106
  • Pitchpine 01.jpg
    Pitchpine 01.jpg
    116,4 KB · Aufrufe: 127

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.681
Ort
Dortmund
@Turin: Das ist schon heftig. Kommt auch drauf an, ob da die Sonne draufknallt. So ab 50-60 Grad kanns passieren, dass Harz hochkommt. Hatte mal eine Gartenbank schwarz gestrichen, die hat sich auf 80 Grad aufgeheizt und überall kam das Harz raus. Eine baugleiche weiße Gartenbank blieb bei 45 Grad und hatte mit Harz keine Probleme.
 

Micha83

ww-robinie
Registriert
29. Januar 2014
Beiträge
1.446
Ort
01561
Hallo

Hält dort überhaupt Weisleim oder Pu drauf?
Oder was benutzt du für die Verleimung?

mfg Micha
 

Mitglied 30872

Gäste
Hallo

Hält dort überhaupt Weisleim oder Pu drauf?
Oder was benutzt du für die Verleimung?

mfg Micha

Ich nutze Weissleim. Von diesen sehr harzigen Stellen gibt es nicht viele. Es kann schon sein, dass das an diesen Stellen nicht sehr gut halten wird. Aber da ich die Bretter zu Brettschichtholz zusammen leime, sehe ich da in diesem speziellen Fall kein Problem.
 

Besserwisser

ww-robinie
Registriert
16. August 2010
Beiträge
2.956
Ort
NRW
Vorher dem Verleimen die Flächen mit Spiritus abwaschen.
Brettscichtholz -BSH- sind Leimbinder.
 

Schreinersein

ww-eiche
Registriert
25. Februar 2008
Beiträge
377
Ort
Aachen
waren die Pitch Pine bestände nicht schon niedergemacht, als das mit dem Bioziden aufkam? Ich kenne die nur aus 50er Jahren Häusern oder früher. Ich würde eher auf Leinöl Grungierung und Leinöl basierten Decklacken tippen.
 

Mitglied 30872

Gäste
waren die Pitch Pine bestände nicht schon niedergemacht, als das mit dem Bioziden aufkam? Ich kenne die nur aus 50er Jahren Häusern oder früher. Ich würde eher auf Leinöl Grungierung und Leinöl basierten Decklacken tippen.

Nunja,
Pitchpine ist ja keine bestimmte Baumart, sondern Kiefernholz mit besonderen Eigenschaften (harzreich, schwer).
Auch wenn ich da zur Zeit alte Dielen aus einem Abriss bzw. einer Sanierung verarbeitet, habe ich zusätzlich noch Pitchpine "fabrikneu" liegen, weil mir das Altholz nicht reicht. D. h. Pitchpine kann auch durchaus neueren Datums sein. Heutzutage ist das m. E. Sumpfkiefer und hat auch nicht die Qualität des Altholzes
 

Schreinersein

ww-eiche
Registriert
25. Februar 2008
Beiträge
377
Ort
Aachen
Nunje,

das wiederspricht m.E. nicht meiner Aussage, das die Bestände weitgehend niedergemacht wurden. Ich bekomme ja auch noch Rüster zu kaufen trotz Ulmensterben. Da die Hauptverarbeitungszeit dieser besonders alten/dicken/harzreichen Kiefern diverser Sorten vor 1950 lag, z.B. die Fenster hier im Haus, Bj um 1938, Dielenböden in Gründerzeit Häusern, seh ich keine Biozidgefahr.
Da hab ich mehr Bedenken bei den Fensterblendrahmenteilen aus dem Belgischen Holzferienhaus. Mahagoni in ungeahnten Querschnitten, aber Bj irgendwo in den Ende 60 bis Anfang 70er
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.681
Ort
Dortmund
Spätestens dann, wenn die ersten unklaren Krankheitsbeschwerden bei einem Familienmitglied auftauchen, fängt man an, die ganze Bude wieder auseinanderzureißen und alles zu entsorgen, was evtl. giftig sein könnte. Habe ich alles schon durch und kann nur empfehlen, erst gar nichts Problematisches zu verbauen.
 
Oben Unten