Planung Pergola OHNE Dach für wilden Wein

Patrick206

ww-pappel
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Hallo liebe woodworker,

da ich neu bin möchte ich mich kurz vorstellen. Ich bin Patrick, 32 aus Darmstadt und finde - wie wahrscheinlich einige von euch - Entspannung im Handwerken... solange es klappt wie ich mir das vorstelle :emoji_wink:. Um das sicherzustellen hab ich mich jetzt mal hier angemeldet. Gooogle und die SUche habe ich benutzt, einiges gefunden, aber nichts, dass so konkret auf meine Fragen eingeht, daher verzeht mir bitte, dass ich den xten Thread zum Pergolabau aufmache :emoji_slight_smile:

Für das Frühjahr oder den vllt. sehr milden Dezember möchte ich gerne ein Pergola bauen die KEIN Dach bekommen soll, aber als Rankhilfe für einen Wein dienen wird.

Kurzbeschreibung, ich denke die Grafik spricht mehr als alle Stichpunkte.
Unbenannt Wein.JPG
- die schlampige gelbe Markierung soll den Wein darstellen :emoji_slight_smile:
- das Ganze hat kein Gefälle
- Das ganze soll wegen der Dämmung ohne Verschraubung an der Fassade auskommen.
- Um mir einen Stützpfosten sparen zu können (das sieht man in der Grafik nicht so gut) soll unterhalb des Balkons zwei Balken (L-förmig) angebracht werden. An diesen sollen der mittlere Querbalken und der hintere Querbalken zusätzlichen halt finden. Außerdem kann ich dadurch die Elektrik schöner führen/verstecken.
- Diese Hilfskonstruktion unterhalb des Balkons soll nach vorne hin leicht über diesen hinausragen, damit der Querbalken einen leichten Abstand zu Hauswand hat (ca. 4-5cm)
- Maße: 1,9m, bzw. 3,5m x 4m
- Die Stützpfosten (6x) kommen allesamt frostsicher in H-Anker
- Das ganze soll ohne sichtbare, aber auch ohne aufwendige Holzverbindungen auskommen. Hier will ich auf die bewährten Spax-Systeme mit Tellerschrauben zurückgreifen.
- das ganze wird mit entsprechender Farbe weiß lackiert
- aktuell plane ich mit Leimbinder Tanne/Kiefer, KDI
- Querbalken 14x10 cm
- Stützpfosten 10x10 cm
- Sparren 6x8 cm
- Drahtseilkonstukrion für den Wein entlang der Markierungen, ggf. später an anderen Stellen

Ein paar Fragen habe ich dazu
- Da das ganze kein Dach hat, der längste Abstand zwischen zwei Stützpfosten 2,5m ist gehe ich davon aus, dass ich mit den gewählten Maßen der Pfosten und Balken schon recht gut dabei bin, oder seht ihr das kritisch? Die gesamte Konstruktion (inkl. Stützpfosten aber ohne Wein) wiegt ungefähr 200 kg. Was meint ihr zu Querbalken ebenfalls mit 10x10 cm?
- Welches Holz würdet ihr emfpfehlen? Aktuell plane ich mit Leimbinder Tanne/Kiefer, KDI. Vorteile sehe ich in: Preis, Gewicht, Verzugsarm, hat der Holzhandel ums Eck in den passenden Maßen und wird ja eh lackiert, muss also auch nicht super schön sein.
- Was das Drahtseil angeht: ich möchte einen wilden Wein, der NICHT selbst klettert, sondern Kletterhilfen benötigt. Ich will mir ja nicht die Fassade versauen. Was ist besser ein kunststoffummanteltes Seil oder ein normales Edelstahlseil?
- Wegen des fehlenden Gefälles: seht ihr hier eine Gefahr, dass Regenwasser länger auf den Balken und Sparren steht und diese dadurch arg leiden? Muss man hier außer einer guten Farbe weitere Vorkehrungen treffen? Pergolen ohne Gefälle sind ja recht üblich. Insbesondere die Stelle an der der mittlere Querbalken an den leicht unter dem Balkon überstehenden Balken geschraubt wird macht mir hier dennoch ein wenig Sorgen.
- Wie würdet ihr die Balken unterhalb des Balkons verschrauben? Wie viele und was für Schrauben auf 2,5m?

Außerdem bin ich sehr dankbar für alle weiteren Tipps und Anregungen. ich hoffe ich habe nichts vergessen.

Danke + VG
Patrick
 

Friederich

ww-robinie
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Hallo Patrick,
erste Anmerkungen: Die Pfetten sollten etwas über die Ständer überstehen. Ebenso die Sparren über die Pfette.
An der Fronsteite bräuchtest du Kopfbänder, damit das Ganze nicht seitlich zusammenklappt.
Handwerklich schön wäre Zapfenverbindung mit Holznagel gesichert.
Sparren auf Pfette werden nur geschraubt.
Holzart Lä, Dou, (Kie)
Fi/Ta besser nicht.
KDI-Imprägnierung ist nicht unbedingt nötig. Weiß auch nicht, ob da was Bedenkliches für die Weinreben drin ist.
 

seschmi

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Ich würde es nicht weiß streichen. Das sieht nach einem Jahr schmutzig aus, und du kannst es nicht neu streichen, weil der Wein dranhängt.
Ich würde Lärche Vollholz nehmen, Fichte verrottet zu schnell, und im Garten hatte ich einige KDI-Pfähle, die genauso schnell verrottet sind wie normale Fichte. Leimholz im Freien ist auch immer kritisch.

Man kann auch trotz Dämmung Balken an Wänden befestigen, dafür gibt es zugelassene Systeme der üblichen Hersteller. Das spart Dir einige Stützbalken und die Kopfbänder, und sieht meiner Meinung nach besser aus.
 

bello

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Und ich habe es mit Kopfbändern (erspart Dir bei dem Teil die Verankerung am Haus), aus 100/100 KVH gemacht und weiß mit Jansen Wetterschutzfarbe gestrichen. Sieht dann so aus

DSC03952.JPG

Mittlerweile rankt der Wein.

Da es sich bei uns um einen ungedämmten Altbau handelt habe ich auch zwei Bolzen in die Wand geklebt, wäre aber auch ohne gegangen.
 

Friederich

ww-robinie
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der längste Abstand zwischen zwei Stützpfosten 2,5m ist
Hausseitig aber doch nicht? Da wärens doch 4m?
Wenn das hinten ausreicht , dann auch vorne.
Diesen Pfosten in der Mitte würd ich sowieso zu vermeiden suchen.
Entweder die Pfette stärker, oder statt Kopfbänder Streben die bis auf den Boden laufen, so dass sich die freie Spannweite deutlich verringert.
Oder statt Pfette ein "Tragwerk". Also quasi doppelte Pfette mi ca 50cm Abstand untereinander , und dazwischen mehrere "V"s. Das wär dann auch aus recht schwachem Holz sehr tragfähig. Kostet halt Kopffreiheit.
 
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